Theater in der Josefstadt (Institution): Unterschied zwischen den Versionen
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*[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Akt+++++50fc6212-b425-4b72-b16d-c7a511ded5efVERA#Akt_____50fc6212-b425-4b72-b16d-c7a511ded5efVERA Wiener Stadt- und Landesarchiv, M.Abt. 104, A8: 43 - Theater in der Josefstadt] | *[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Akt+++++50fc6212-b425-4b72-b16d-c7a511ded5efVERA#Akt_____50fc6212-b425-4b72-b16d-c7a511ded5efVERA Wiener Stadt- und Landesarchiv, M.Abt. 104, A8: 43 - Theater in der Josefstadt] | ||
*[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Akt+++++00001268m08alt#Akt_____00001268m08alt Wiener Stadt- und Landesarchiv, Pläne der Plan- und Schriftenkammer, P17: 100824 - Projekt für ein Theater in der Josefstadt] | *[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Akt+++++00001268m08alt#Akt_____00001268m08alt Wiener Stadt- und Landesarchiv, Pläne der Plan- und Schriftenkammer, P17: 100824 - Projekt für ein Theater in der Josefstadt] | ||
+ | *[https://sammlung.wienmuseum.at/suche/?iconclasses=1445480 Wien Museum Online Sammlung: hochauflösende Abbildungen zum Theater in der Josefstadt] | ||
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*Karl Ranninger: Das Theater in der Josefstadt. In: Das Josefstädter Heimatmuseum. Wien: Neuer Wiener Pressedienst 23 (1962), S. 2 ff. | *Karl Ranninger: Das Theater in der Josefstadt. In: Das Josefstädter Heimatmuseum. Wien: Neuer Wiener Pressedienst 23 (1962), S. 2 ff. | ||
*B. R. Schimscha: Das Josefstädtertheater als Opernbühne. Diss. Univ. Wien. Wien 1965 | *B. R. Schimscha: Das Josefstädtertheater als Opernbühne. Diss. Univ. Wien. Wien 1965 | ||
− | *Robert Stalla: Theater in der Josefstadt 1788-2030. Architektur, Geschichte, Kultur. Band 1. Hg von Günter Rhomberg. München: Hirmer 2021 | + | *Robert Stalla: Theater in der Josefstadt 1788-2030. Architektur, Geschichte, Kultur. Band 1. Hg von Günter Rhomberg. München: Hirmer 2021 |
− | *Robert Stalla: Theater in der Josefstadt 1788-2030. Architektur, Geschichte, Kultur. Band 2. Hg von Günter Rhomberg. München: Hirmer 2021 | + | *Robert Stalla: Theater in der Josefstadt 1788-2030. Architektur, Geschichte, Kultur. Band 2. Hg von Günter Rhomberg. München: Hirmer 2021 |
*Walter Szmolyan: Große Opernabende im Theater in der Josefstadt. In: ebenda 35 (1964), S. 251 ff. | *Walter Szmolyan: Große Opernabende im Theater in der Josefstadt. In: ebenda 35 (1964), S. 251 ff. | ||
*Das Theater in der Josefstadt zu Wien. In: Maske und Kothurn 10 (1964), S. 97 ff. | *Das Theater in der Josefstadt zu Wien. In: Maske und Kothurn 10 (1964), S. 97 ff. | ||
*Bruno Thomas: Drei savoyisch-sardinische Herrscherporträts in Wine. In: Wiener Jahrbuch Kunstgeschichte 34 (1981), S. 188 ff. | *Bruno Thomas: Drei savoyisch-sardinische Herrscherporträts in Wine. In: Wiener Jahrbuch Kunstgeschichte 34 (1981), S. 188 ff. |
Version vom 22. März 2023, 14:49 Uhr
48° 12' 34.20" N, 16° 21' 3.42" E zur Karte im Wien Kulturgut
Theater in der Josefstadt (8., Josefstädter Straße 26). Zum Gebäude siehe: Theater in der Josefstadt (Gebäude)
Institution
1776 eröffnete der Unternehmer Franz Jakob Scherzer im Haus und Saal "Zum Bauernfeind" (8., Lerchenfelder Straße 6) eine Bühne, die Johann Adam Fürst Auersperg später in sein Palais einbezog und zu einem Privattheater umgestaltete. 1788 erwirkte der Neulerchenfelder Wirtssohn und Schauspieler Karl Mayer ein Privileg für ein Theater in der Josefstadt, das er im Haus seines Schwiegervaters Johann Michael Köck am 22. Oktober 1788 mit dem Lustspiel "Liebe und Koketterie" von Salomon Friedrich Schletter eröffnete. Sein Nachfolger, der Nikolsburger Apotheker Josef Huber, der das Theater mit seinem Bruder, dem Wiener Kaufmann Leopold Huber (ab 1818 Direktor des Leopoldstädter Theaters) und gemeinsam mit Carl Friedrich Hensler (Autor des Stücks "Die Teufelsmühle am Wienerberg") leitete, führte die albernsten Spektakelstücke auf. Das Theater verödete und sollte in ein Fruchtmagazin umgewandelt werden. Die letzte Vorstellung im "alten Haus" fand am 29. April 1822 statt.
Daraufhin kaufte das Wirtsehepaar Wolfgang und Johanna Reischl das Theater und fand in Karl Friedrich Hensler einen tüchtigen Leiter. Hensler ließ das Theater durch Josef Kornhäusel umbauen und eröffnete es im Oktober 1822 mit dem Gelegenheitsstück "Die Weihe des Hauses", zu dem Beethoven eine Ouvertüre komponiert hatte und diese selbst dirigierte. 1833 gastierte Ferdinand Raimund (der hier 1814 debütiert hatte) in "Mädchen aus der Feenwelt", "Alpenkönig und Menschenfeind" und "Diamant des Geisterkönigs", am 13. Jänner 1834 kam es zur Erstaufführung des "Nachtlagers von Granada" von Konradin Kreutzer.
Später sehr herabgekommen, konnte das Theater erst unter der Direktion Franz Pokornys (1837-1845) wieder eine glanzvolle Periode erleben (1841 ließ er das Theater restaurieren). Als er 1845 als Direktor das Theater an der Wien übernahm, kam das Josefstädter Theater an Adalbert Prix. Im Josefstädter Theater debütierten unter anderem Ferdinand Raimund, Carl Carl, Wenzel Scholz und Johann Nestroy. Raimunds "Verschwender" erlebte hier seine Uraufführung.
Später wechselte das Theater seine Direktoren in rascher Folge (Johann August Stöger, Wilhelm Megerle von Mühlfeld, Johann Hoffmann (Thaliatheater), Johann Fürst und andere). 1882 übernahm Karl Costa die Leitung, verlor aber in dem Unternehmen sein Vermögen und trat 1885 zurück. Als Retter in der Not erschien Carl Blasel, der beliebte Komiker des Theaters an der Wien, der hier das Volksstück und die Lokalposse pflegte. 1899-1923 folgte Josef Jarno, ein angesehener Schauspieler und Direktor, mit dessen Tätigkeit die jüngere Geschichte des Theaters beginnt. Er bevorzugte vor allem seine Lieblingsautoren Strindberg und Wedekind. Ein theatergeschichtlich bemerkenswerter Erfolg war die Aufführung von Molnárs "Liliom" (1913).
Am 22. Juni 1923 wurde mit Max Reinhardt ein Pachtvertrag abgeschlossen. Die Eröffnung erfolgte (nach Renovierung des Hauses durch Carl Witzmann einschließlich der Öffnung der Sträußelsäle) am 1. April 1924 mit Carlo Goldonis Lustspiel "Der Diener zweier Herren". Am 16. April erfolgte die Uraufführung des Lustspiels "Der Schwierige" von Hugo von Hofmannsthal. Unter Reinhardt gelangte das Ensemble zu seinen höchsten Leistungen. Die Direktion überließ Reinhardt 1926 Emil Geyer, 1928-1933 Otto Preminger und 1935-1938 Ernst Lothar.
In der Zeit des Nationalsozialismus (1938-1945) sorgte der ehemalige Regieassistent Reinhardts, Heinz Hilpert, für Kontinuität. Er engagierte Vilma Degischer, Attila Hörbiger und Paula Wessely und spielte vor allem klassische Dramen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Theater bereits am 1. Mai 1945 (mit "Hofrat Geiger") wiedereröffnet. 1945-1953 war Rudolf Steinboeck Direktor. Unter ihm kamen vor allem ausländische zeitgenössische Dramen auf den Spielplan, außerdem bespielte das Ensemble 1946-1950 als Studiobühne das "Kleine Haus" (1., Liliengasse 3; heute Theater im Zentrum) sowie zusätzlich die Boulevardbühne "Kammerspiele der Josefstadt".
Unter der Direktion von Franz Stoß (1951-1977; gemeinsam mit Ernst Haeusserman 1953-1958 und 1972-1977) spielte das Ensemble 1951-1953 auch im Bürgertheater. Stoß erweiterte das Ensemble (unter anderem durch Fritz Imhoff, Susi Nicoletti und Elfriede Ott), schuf 1952 das Abonnementsystem, richtete 1957 das "Kleine Theater im Konzerthaus" als Studiobühne für experimentelles Theater ein (1977 D. Haspel überlassen) und nahm in den Spielplan insbesondere Weltliteratur sowie Nestroy und Schnitzler auf.
1954 wurde die "Theater in der Josefstadt Betriebs-GmbH" gegründet. 1955 erwarben österreichische Banken das Theater. Nach Stoß war Haeusserman 1977-1984 alleiniger Direktor. Er engagierte unter anderem Klaus Maria Brandauer, Curd Jürgens und Bernhard Wicki, pflegte weiterhin Schnitzler, aber auch Horváth, und führte Boulevardstücke ausschließlich in den Kammerspielen auf.
Nach dem Tod des designierten Nachfolgers Boy Gobert und kurzzeitig provisorischer Leitung übernahmen 1988 Otto Schenk und Robert Jungbluth das Theater. Sie setzten neben Schnitzler, Raimund und Nestroy auch klassische österreichische Literatur und zeitgenössische Dramatiker auf den Spielplan. Als dritte Aufführungsstätte (für zeitbezogenes kritisches Theater) wurde 1990 im ehemaligen Rabenhofkino das Theater im Rabenhof eröffnet. Der Nachfolger Schenks war ab 1997 Helmuth Lohner; seit 2012 leiten Herbert Föttinger, Alexander Götz und Emmerich Steigberger das Theater.
Direktionen (Neues Haus)
- 2006– Herbert Föttinger / Alexander Götz
- 2004–2006 Helmuth Lohner / Alexander Götz
- 2003–2004 Hans Gratzer / Alexander Götz
- 1999–2003 Helmuth Lohner / Alexander Götz
- 1997–1999 Helmuth Lohner / Robert Jungbluth
- 1988–1997 Otto Schenk / Robert Jungbluth
- 1984–1987 Heinrich Krause
- 1977–1984 Ernst Haeusserman
- 1972–1977 Franz Stoss / Ernst Haeusserman
- 1958–1972 Franz Stoss
- 1953–1958 Ernst Haeusserman / Franz Stoss
- 1945–1953 Rudolf Steinboeck
- 1938–1945 Heinz Hilpert
- 1935–1938 Ernst Lothar
- 1933–1935 Otto Preminger
- 1926–1933 Emil Geyer
- 1924–1926 Max Reinhardt
- 1899–1923 Josef Jarno
- 1894–1899 Ignaz Wild
- 1889–1894 Theodor Giesrau
- 1885–1889 Karl Blasel
- 1882–1885 Karl Costa
- 1879–1882 Eugen Engelhardt
- 1877–1879 Anton Perl
- 1871–1877 Johann Fürst
- 1869–1871 Heinrich Börnstein
- 1867–1869 Hermann Sallmayer
- 1865–1867 Johann Fürst
- 1855–1865 Johann Hoffmann
- 1854–1855 Albin Swoboda
- 1850–1854 Georg Johann Wilhelm Megerle
- 1836–1850 Franz Xaver Pokorny
- 1835–1836 Johan Nepomuk Scheiner
- 1834–1835 Ignaz Sebastian Scheiner
- 1832–1834 Johann August Stöger
- 1831–1832 Josepha von Scheidlin
- 1830–1831 Carl Carl
- 1828–1830 Matthäus Fischer
- 1827–1828 Carl Carl
- 1825–1827 Josepha von Scheidlin
- 1822–1825 Karl Friedrich Hensler
Direktionen (Altes Haus)
- 1821–1822 Karl Mayer
- 1819–1821 Ferdinand Rosenau
- 1812–1818 Joseph Huber
- 1788–1812 Karl Mayer
Liste der am Theater in der Josefstadt (Institution) engagierten Schauspielerinnen und Schauspieler
Im Wien Geschichte Wiki gibt es 285 Einträge von Personen, die im Theater in der Josefstadt (Institution) engagiert waren.
Bild | Name | Beruf | Geburtsdatum | Sterbedatum |
---|---|---|---|---|
Herbert Aichinger | Schauspieler Arkadenhof | 13 September 1903 | 6 Dezember 1985 | |
Susanne Almassy | Schauspielerin | 15 Juni 1916 | 16 Februar 2009 | |
Otto Ambros | Schauspieler Regisseur Schriftsteller | 15 Mai 1910 | 21 Februar 1979 | |
Maria Andergast | Schauspielerin | 4 Juni 1912 | 14 Februar 1995 | |
Leon Askin | Schauspieler Regisseur | 18 September 1907 | 3 Juni 2005 | |
Blanche Aubry | Schauspielerin Sängerin | 21 Februar 1921 | 9 März 1986 | |
Karl Bachmann | Schauspieler Regisseur | 7 September 1883 | 28 April 1958 | |
Gabriel Barylli | Schauspieler Regisseur Schriftsteller | 31 Mai 1957 | ||
Adele Beckmann | Sängerin Schauspielerin | 4 Juni 1816 | 3 November 1885 | |
Rudolf Beer (Regisseur) | Regisseur Schauspieler | 22 August 1885 | 9 Mai 1938 | |
Senta Berger | Schauspielerin | 13 Mai 1941 | ||
Herbert Berghof | Schauspieler | 13 September 1909 | 5 November 1990 | |
Maria Bill | Schauspielerin Sprecherin Sängerin Liedermacherin Komponistin | 15 November 1948 | ||
Thomas Birkmeir | Regisseur Autor Schauspieler | 1964 | ||
Joachim Bissmeier | Schauspieler | 22 November 1936 | ||
… weitere Ergebnisse |
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, M.Abt. 104, A8: 43 - Theater in der Josefstadt
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Pläne der Plan- und Schriftenkammer, P17: 100824 - Projekt für ein Theater in der Josefstadt
- Wien Museum Online Sammlung: hochauflösende Abbildungen zum Theater in der Josefstadt
Literatur
- Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 220 f.
- Anton Bauer: Das Theater in der Josefstadt zu Wien. 1957
- Anton Bauer: G. Kropatschek 200 Jahre Theater in der Josefstadt 1788-1988. 1988
- Richard Bamberger [Hg.]: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Wien: Verlags-Gemeinschaft Österreich-Lexikon 1995
- Otto Erich Deutsch: Musik in der „Josefstadt". In: Österreichische Musikzeitschrift (ÖMZ). Wien [u.a.]: Böhlau 18 (1963), S. 549 ff.
- Joseph Gregor: Das Theater in der Wiener Josefstadt. 1924
- Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 1: Geschichte, historische Hilfswissenschaften, Festungswerke und Kriegswesen, Rechtswesen, Kulturgeschichte, Sittengeschichte. Wien: Touristik-Verlag 1947, S. 432 ff.
- Franz Hadamowsky: Wien – Theatergeschichte. Von den Anfängen bis zum Ende des Ersten Weltkriegs. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 528 ff, S. 630 ff.
- Die Kapellmeister am Theater in der Josefstadt. In: ebenda, S. 267 ff.
- Verena Keil-Budischowsky: Die Theater Wiens. Wien: Zsolnay 1993 (Wiener Geschichtsbücher, 30-32), S. 163 ff.
- Oskar Pilz: Das Theater in der Josefstadt in den Jahren 1850-1870. Diss. Univ. Wien. Wien 1935
- F. Klingenbeck [Hg.]: Max Reinhardts Theater in der Josefstadt. Eines der schönsten Theater der Welt. 1972
- Karl Ranninger.: Nestroy und das Josefstadt Theater. In: ebenda, S. 43 ff.
- Karl Ranninger: Das Theater in der Josefstadt. In: Das Josefstädter Heimatmuseum. Wien: Neuer Wiener Pressedienst 23 (1962), S. 2 ff.
- B. R. Schimscha: Das Josefstädtertheater als Opernbühne. Diss. Univ. Wien. Wien 1965
- Robert Stalla: Theater in der Josefstadt 1788-2030. Architektur, Geschichte, Kultur. Band 1. Hg von Günter Rhomberg. München: Hirmer 2021
- Robert Stalla: Theater in der Josefstadt 1788-2030. Architektur, Geschichte, Kultur. Band 2. Hg von Günter Rhomberg. München: Hirmer 2021
- Walter Szmolyan: Große Opernabende im Theater in der Josefstadt. In: ebenda 35 (1964), S. 251 ff.
- Das Theater in der Josefstadt zu Wien. In: Maske und Kothurn 10 (1964), S. 97 ff.
- Bruno Thomas: Drei savoyisch-sardinische Herrscherporträts in Wine. In: Wiener Jahrbuch Kunstgeschichte 34 (1981), S. 188 ff.