Wollzeile: Unterschied zwischen den Versionen

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|Art des Objekts=Straße
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|Prominente Bewohner=Karl Schaumburg
 
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|Besondere Bauwerke=Erzbischöfliches Palais; Wiener Rathaus; Simpl; Badestuben; Mädelspergerhof; Zwettler Hof;
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|Besondere Bauwerke=Altes Rathaus; Erzbischöfliches Palais; Simpl; Badestuben; Mädelspergerhof; Zwettler Hof
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|Objektbezug=Mittelalter
 
|Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
 
|Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
|Bildname=Wollzeile.jpg
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|Stadtplan Anzeige=Ja
|Bildunterschrift=Die Wollzeile (1971)
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|Koordinaten manuell=48.208347506336,16.3763983565306
|Bildquelle=WStLA, Fotos des Presse- und Informationsdienstes, FC1: 71221/2
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|Bildname=Wollzeile 1720er.jpg
|Bildrechte=Wiener Stadt- und Landesarchiv
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|Bildunterschrift=Ansicht der Wollzeile aus den Jahren 1725-1730 von der [[Stubenbastei]] aus.
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|Bildquelle=Wilhelm Kisch: Wien. Wien: Gottlieb 1883
 
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Wollzeile (1), benannt nach den dort seßhaft gewesenen Wollwebern und Wollhändlern.
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Wollzeile ([[1]].), benannt nach den dort sesshaft gewesenen Wollwebern und Wollhändlern; urkundlich erwähnt 1158 als Wollstrazze.
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[[Datei:HMW_023974.jpg|390px|thumb|right|Wollzeile 21, Sonnenfelshaus, Portal, um 1900]]
  
 
== Geschichte==
 
== Geschichte==
Zur Zeit [[Heinrich_II.|Heinrichs II. Jasomirgott]] lag die Wollzeile noch außerhalb des ummauerten babenbergischen Stadtgebiets, reichte einst bis zum Wienfluß und ging in die nach Ungarn führende Fernhandelstraße über ([[Ungargasse]]). Bis zur Riemergasse findet sich bereits um 1252/1261 die Bezeichnung Wollezeil (1283 Wollzeil, ab etwa 1300 und noch 1547 Wollezeil und in der Folge ähnliche Schreibweisen [1827 erstmals heutige Schreibweise); Zeile deutet auf eine ursprünglich nur einseitige Verbauung hin.  
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Zur Zeit [[Heinrich_II.|Heinrichs II. Jasomirgott]] lag die Wollzeile noch außerhalb des ummauerten [[Babenberger|babenbergischen]] Stadtgebiets, reichte einst bis zum [[Wienfluss]] und ging in die nach Ungarn führende [[Handel|Fernhandelstraße]] über ([[Ungargasse]]). Bis zur [[Riemergasse]] findet sich um 1252/1261 die Bezeichnung Wollezeil (1283 Wollzeil, ab etwa 1300 und noch 1547 Wollezeil und in der Folge ähnliche Schreibweisen). "Zeile" deutet auf eine ursprünglich nur einseitige Verbauung hin.  
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[[Datei:Wollzeile.jpg|390px|thumb|right|Die Wollzeile (1971)]]
  
Zwischen Riemergasse und Ringmauer orientierten sich die wechselnden Bezeichnungen am dortigen [[Stubentor]] (bereits um 1300 Bei Stubenpurgtor, 1770 Stubengassen); ab 1786 wird auch dieser Teil zur Wollzeile gerechnet. Über die Bedeutung des Begriffs Stuben gibt es widersprüchliche Meinungen (Badstuben dürften nicht gemeint gewesen sein, weil sich diese auch an anderen Orten der Stadt befanden; Trinkstuben bilden ebenfalls keinen markanten Anhaltspunkt; die Möglichkeit, daß das lateineinische Wort stuppa [Flachs, Hanf] in seiner mittellateinische Form mit stuba [Gast- oder Badstube] verwechselt wurde, kann weder bewiesen noch ausgeschlossen werden). Nach dem Abbruch der Kurtine zwischen Dominikaner- und Braunbastei sowie des Stubentors (1858-1862) erfolgte eine Verlängerung bis zur [[Stubenbrücke]] über den Wienfluß. 1926 wurde (im Zusammenhang mit der Aufstellung des [[Luegerdenkmal|Luegerdenkmals]] [1]) von der Wollzeile der [[Dr.-Karl-Lueger-Platz]] abgetrennt (ehemals Wollzeile 38-42 und 39-41), 1932 auch die  [[Weiskirchnerstraße]].  
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Zwischen Riemergasse und [[Ringmauer]] orientierten sich die wechselnden Bezeichnungen am dortigen [[Stubentor]] (bereits um 1300 Bei Stubenpurgtor, 1770 Stubengassen); ab 1786 wird auch dieser Teil zur Wollzeile gerechnet. Über die Bedeutung des Begriffs Stuben gibt es widersprüchliche Meinungen - [[Bäder|Badstuben]] dürften nicht gemeint gewesen sein, weil sich diese auch an anderen Orten der Stadt befanden; Trinkstuben bilden ebenfalls keinen markanten Anhaltspunkt; die Möglichkeit, dass das lateineinische Wort stuppa ([[Flachse|Flachs]], [[Hanf-, Jute- und Textilindustrie AG (Hitiag)|Hanf]]) in seiner mittellateinischen Form mit stuba (Gast- oder Badstube) verwechselt wurde, kann weder bewiesen noch ausgeschlossen werden. Nach dem Abbruch der [[Kurtine]] zwischen [[Dominikanerbastei|Dominikaner]]- und [[Braunbastei]] sowie des Stubentors (1858-1862) erfolgte eine Verlängerung bis zur [[Stubenbrücke]] über den Wienfluss. 1926 wurde (im Zusammenhang mit der Aufstellung des [[Luegerdenkmal (1) |Luegerdenkmals]] [1]) von der Wollzeile der [[Dr.-Karl-Lueger-Platz]] abgetrennt (ehemals Wollzeile 38-42 und 39-41), 1932 auch die  [[Weiskirchnerstraße]].  
  
 
== Gebäude ==
 
== Gebäude ==
* Nummer 2: [[Erzbischöfliches Palais]]; im Stiegenhaus Gedenktafeln für Kardinal [[Melchior Khlesl]] und Kardinal Franz König; im Hof Wandbrunnen mit weiblicher Statue.
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* Nummer 1: Palais Rabutin-Kinsky, von Graf Kinsky 1704 als Wohnsitz erworben, um 1840 abgebrochen.
* Nummer 3: Hier stand wahrscheinlich ''(nach Forschungen von Ferdinand Opll)'' das älteste [[Wiener Rathaus]].
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* [[Bischofshof|Nummer 2]]: [[Erzbischöfliches Palais]]; im Stiegenhaus [[Gedenktafeln]] für Kardinal [[Melchior Khlesl]] und Kardinal [[Franz König]]; im Hof Wandbrunnen mit weiblicher Statue.
* Nummer 4 (Stephansplatz 6): [[Großer Zwettlhof|Zwettler Hof]].  
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* [[Kleiner Federlhof|Nummer 3]]: Hier stand wahrscheinlich ''(nach Forschungen von [[Ferdinand Opll]])'' das älteste [[Altes Rathaus|Wiener Rathaus]].
* Nummer 5 (Lugeck 5): "[[Zum schmeckenden Wurm]]".  
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* [[Katharinenkapelle (Zwettlhof)|Nummer 4]] ([[Stephansplatz]] 6): [[Großer Zwettlhof|Zwettler Hof]].  
* Nummer 6-8 (Schulerstraße 1-3): [[Strohhof]].  
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* [[Lugeck 5|Nummer 5]] ([[Lugeck]] 5): "[[Zum schmeckenden Wurm]]".  
* Nummer 10: [[Café Diglas]] (begründet 1923). Gedenktafel (gestiftet von der Zoologisch-Botanischen Gesellschaft, 1868) für Charles de l'Ecluse ([[Carolus Clusius]]), der hier 1573-1588 wohnte.  
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* [[Wollzeile 6-8|Nummer 6-8]] ([[Schulerstraße]] 1-3): [[Strohhof (1, Wollzeile)| Strohhof]].
* Nummer 11 (Essiggasse 1): Hier befand sich Mitte des 18. Jahrhunderts die letzte Badstube. Neubau nach modifizierten Plänen [[Josef Kornhäusel|Josef Kornhäusels]] durch Josef Adelpodinger (1819-1821). An der Hausecke Steintafel mit Darstellung der Stadtmauer; im Hof bemaltes Relief mit Marienkrönung (erste Hälfte des 18. Jahrhunderts). Sterbehaus von [[Karl Schaumburg]].  
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* [[Wollzeile 9|Nummer 9]]: [[Heiner (Café-Konditorei)|Café-Konditorei Heiner]], gegründet 1840, seit 1852 in 1., Wollzeile 9.
* Nummer 12 (Schulerstraße 7): [[Mädelspergerhof]]. Im Hof Wandbrunnen mit Büste von Adam Albert Edler von Henikstein (1812); die sehr musikliebende Familie empfing Beethoven und Mozart als Besucher. Der Straßentrakt wurde 1949/1950 neu erbaut (Niederlassung der "Berndorf Metallwaren-Fabrik, Arthur Krupp", gegründet 1844).
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* [[Clusiushaus|Nummer 10]]: [[Café Diglas]] (begründet 1923). Gedenktafel (gestiftet von der Zoologisch-[[ Botanik|Botanischen]] Gesellschaft, 1868) für Charles de l'Ecluse ([[Carolus Clusius]]), der hier 1573-1588 wohnte.  
* Nummer 13: Haus und Apotheke "[[Zum römischen Kaiser]]".  
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* [[Wollzeile 11|Nummer 11]] ([[Essiggasse]] 1): Hier befand sich Mitte des 18. Jahrhunderts die letzte Badstube. Neubau nach modifizierten Plänen [[Josef Kornhäusel|Josef Kornhäusels]] durch [[Joseph Adelpodinger]] (1819-1821). An der Hausecke Steintafel mit Darstellung der [[Stadtmauer]]; im Hof bemaltes Relief mit Marienkrönung (erste Hälfte des 18. Jahrhunderts). Sterbehaus von [[Karl Schaumburg]].  
* Nummer 17: Miethaus, erbaut (1911) von Eugen Felgel von Farnholz (dreifach vorgewölbte "Erker", Jugendstilornamentik, bunte Glasfenster im Vestibül).  
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* [[Mädelspergerhof|Nummer 12]] (Schulerstraße 7): [[Mädelspergerhof]]. Im Hof Wandbrunnen mit Büste von Adam Albert Edler von Henikstein (1812); die sehr musikliebende Familie empfing [[Ludwig van Beethoven|Beethoven]] und [[Wolfgang Amadeus Mozart|Mozart]] als Besucher. Der Straßentrakt wurde 1949/1950 neu erbaut (Niederlassung der "Berndorf Metallwaren-Fabrik, [[Arthur Krupp]]", gegründet 1844).
* Nummer 20: Wohnhaus des Dichters [[Joseph Christian Zedlitz|Josef Christian Freiherr von Zedlitz]].  
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* [[Wollzeile 13|Nummer 13]]: Haus und [[Apotheken|Apotheke]] "[[Zum römischen Kaiser (Apotheke)|Zum römischen Kaiser]]".  
* Nummer 21: Sterbehaus von [[Joseph von Sonnenfels]] (Gedenktafel befand sich im abgebrochenen Haus).  
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* [[Berthahof|Nummer 15]]: Berthahof.
* Nummer 22: Das Hauszeichen ober dem Haustor (springendes Pferd) erinnert an das alte Hausschild "Zum roten Rössel" (benannt wohl nach dem Hausbesitzer Lorenz Rössel, 1566).  
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* [[Wollzeile 17|Nummer 17]]: Miethaus, erbaut (1911) von [[Eugen Felgel von Farnholz]] (dreifach vorgewölbte "Erker", [[Jugendstil]]ornamentik, bunte Glasfenster im Vestibül).  
* Nummer 24: Im Vorgängerhaus "Zum roten Mann" befand sich 1818-1898 das erste Wiener Dampfbad.  
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* [[Wollzeile 20|Nummer 20]]: Wohnhaus des Dichters [[Joseph Christian Zedlitz|Josef Christian Freiherr von Zedlitz]].  
* Nummer 25: De Pauli'sches Stiftungshaus; im Hausflur Gedenktafel (Heidenburse; Neubau 1901/1902 durch Ignaz Leopold de Pauli).  
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* [[Wollzeile 21|Nummer 21]]: Sterbehaus von [[Joseph von Sonnenfels]] (Gedenktafel befand sich im abgebrochenen Haus). Gebaut mit Unterstützung des [[Wiener Assanierungsfonds]]
* Nummer 29: Sterbehaus von [[Friedrich Halm]].  
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* [[Wollzeile 22|Nummer 22]]: Das Hauszeichen ober dem Haustor (springendes Pferd) erinnert an das alte Hausschild "Zum roten Rössel" (benannt wohl nach dem Hausbesitzer Lorenz Rössel, 1566).
* Nummer 30-32: ehemals Paarpalais; hier waren bis 1772 die Kanzlei der Post und ausgedehnte Stallungen untergebracht.  
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* [[Wollzeile 23|Nummer 23]]: Gebaut mit Unterstützung des [[Wiener Assanierungsfonds]]
* Nummer 33: ehemals "Zum Stubentor".  
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* [[Zum roten Mann (1, Wollzeile)|Nummer 24]]: Im Vorgängerhaus "Zum roten Mann" befand sich 1818-1898 das erste Wiener Dampfbad.  
* Nummer 35 (Postgasse 1): [[Wo die Bock aneinanderstoßen]].  
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* Nummer 25: De Pauli‘sches Stiftungshaus; im Hausflur Gedenktafel ([[Heidenburse]]; Neubau 1901/1902 durch Ignaz Leopold de Pauli).  
* Nummer 36: Bierkabarett [[Simpl]] (Gedenktafel für [[Fritz Grünbaum]]).  
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* [[Wollzeile 29|Nummer 29]]: Sterbehaus von [[Friedrich Halm]].  
* Nummer 38 (Stubenbastei 2-4, Zedlitzgasse 7): "Zum goldenen Radel" (1842-1891 [Demolierung] Konvikt der [[Wiener Sängerknaben]]); hier wohnte 1889/1890 [[Eduard von Bauernfeld]] ([[Bauernfeldhof]] ; Gedenktafel aus dem Altbau, enthüllt 8. August 1891; heute 1, Stubenbastei 2, Hausflur).
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* [[Wollzeile 30|Nummer 30]]-[[ Wollzeile 32|32]]: ehemals [[Paarpalais]]; hier waren bis 1772 die Kanzlei der [[Post]] und ausgedehnte Stallungen untergebracht.  
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* [[Wollzeile 33|Nummer 33]]: ehemals "Zum Stubentor".  
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* Nummer 35 ([[Postgasse 1]]): [[Wo die Bock aneinander stoßen]]. Haus des [[Wiener Assanierungsfonds]]
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* Nummer 36: Bier[[kabarett]] [[Simpl]] (Gedenktafel für [[Fritz Grünbaum]]).  
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* Nummer 38 ([[Stubenbastei 2-4]], Zedlitzgasse 7): "Zum goldenen Radel" (1842-1891 [Demolierung] [[Konvikt]] der [[Wiener Sängerknaben]]); hier wohnte 1889/1890 [[Eduard von Bauernfeld]] ([[Bauernfeldhof]]; Gedenktafel aus dem Altbau, enthüllt 8. August 1891; heute 1, [[Stubenbastei]] 2, Hausflur).
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* ab 1863: ungerade [[Häusernummerierung|Orientierungsnummern (ONr.)]] 1-35 und gerade ONr. ab 2: [[St. Stefan (Pfarre)|Pfarre St. Stefan]]; ungerade ONr. ab 37: [[Dominikaner (Pfarre)|Pfarre Dominikaner]]
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Seit 1926 sind die geraden ONr. 38-42 und ungeraden ONr. 39-41 zum [[Dr.-Karl-Lueger-Platz]] gezogen.
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* ab 1926: ungerade ONr. 1-35 und gerade ONr. 2-36: [[St. Stefan (Pfarre)|Pfarre St. Stefan]]; ONr. 37: [[Dominikaner (Pfarre)|Pfarre Dominikaner]]
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== Quellen ==
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* [https://sammlung.wienmuseum.at/suche/?iconclasses=1323471 Wien Museum Online Sammlung: hochauflösende Abbildungen zur Wollzeile]
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
* Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)
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* Peter Autengruber: Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. Wien: Pichler Verlag  2014,  9. Auflage, S. 317
* Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, S. 195 f.
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* Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, S. 195 f.  
* Robert Mucnjak: Führer durch Alt-Wien. Innere Stadt. Wien: Der Museumsverein Innere Stadt 1980 (Schriftenreihe des Bezirksmuseums, 3), S. 123 ff.
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* Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
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* Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 490
 
* Hugo Hassinger: Kunsthistorischer Atlas der k.k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien und Verzeichnis der erhaltenswerten historischen, Kunst- und Naturdenkmale des Wiener Stadtbildes. Wien: Schroll 1916 (Österreichische Kunsttopographie, 15), S. 87
 
* Hugo Hassinger: Kunsthistorischer Atlas der k.k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien und Verzeichnis der erhaltenswerten historischen, Kunst- und Naturdenkmale des Wiener Stadtbildes. Wien: Schroll 1916 (Österreichische Kunsttopographie, 15), S. 87
* Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 92 f.
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* Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1 , S. 633 ff.
*  Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 90
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* Andreas Lehne: Jugendstil in Wien. Architekturführer. Wien: J & V Ed. ²1990, S. 44 ''(Nummer 17)''
* Andreas Lehne: Jugendstil in Wien. Architekturführer. Wien: J & V Ed. ²1990, S. 44 ''(Nummer 17)''
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* Hans Markl: Die Gedenktafeln Wiens. Wien: ABZ-Verlag 1949, S. 67 f.
* Emmerich Siegris: Alte Wiener Hauszeichen und Ladenschilder. Wien: Burgverlag 1924, S. 84
 
 
* Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 110 f.
 
* Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 110 f.
* Hans Markl: Die Gedenktafeln Wiens. Wien: ABZ-Verlag 1949, S. 67 f.
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* Robert Mucnjak: Führer durch Alt-Wien. Innere Stadt. Wien: Der Museumsverein Innere Stadt 1980 (Schriftenreihe des Bezirksmuseums, 3), S. 123 ff.
* Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1 , S. 633 ff
+
* Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen
* Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 490
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* Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 90
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* Emmerich Siegris: Alte Wiener Hauszeichen und Ladenschilder. Wien: Burgverlag 1924, S. 84
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*[https://www.vr-elibrary.de/doi/pdf/10.7767/9783205205852 Andreas Suttner: Das schwarze Wien. Bautätigkeit im Ständestaat. Wien: Böhlau 2017]
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* Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 92 f. und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)

Aktuelle Version vom 26. Februar 2024, 12:02 Uhr

Ansicht der Wollzeile aus den Jahren 1725-1730 von der Stubenbastei aus.
Daten zum Objekt
Art des Objekts Verkehrsfläche
Datum von 1252
Datum bis
Name seit 1827
Andere Bezeichnung Wollstrazze, Wollzeil, Wollezeil
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Wollwebern und Wollhändlern
Bezirk 1
Prominente Bewohner Karl Schaumburg
Besondere Bauwerke Altes Rathaus, Erzbischöfliches Palais, Simpl, Badestuben, Mädelspergerhof, Zwettler Hof
PageID 10763
GND
WikidataID
Objektbezug Mittelalter
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 26.02.2024 durch WIEN1.lanm08trj
Bildname Wollzeile 1720er.jpg
Bildunterschrift Ansicht der Wollzeile aus den Jahren 1725-1730 von der Stubenbastei aus.
Hier befindet / befand sich:

Die Karte wird geladen …

48° 12' 30.05" N, 16° 22' 35.03" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Wollzeile (1.), benannt nach den dort sesshaft gewesenen Wollwebern und Wollhändlern; urkundlich erwähnt 1158 als Wollstrazze.

Wollzeile 21, Sonnenfelshaus, Portal, um 1900

Geschichte

Zur Zeit Heinrichs II. Jasomirgott lag die Wollzeile noch außerhalb des ummauerten babenbergischen Stadtgebiets, reichte einst bis zum Wienfluss und ging in die nach Ungarn führende Fernhandelstraße über (Ungargasse). Bis zur Riemergasse findet sich um 1252/1261 die Bezeichnung Wollezeil (1283 Wollzeil, ab etwa 1300 und noch 1547 Wollezeil und in der Folge ähnliche Schreibweisen). "Zeile" deutet auf eine ursprünglich nur einseitige Verbauung hin.

Die Wollzeile (1971)

Zwischen Riemergasse und Ringmauer orientierten sich die wechselnden Bezeichnungen am dortigen Stubentor (bereits um 1300 Bei Stubenpurgtor, 1770 Stubengassen); ab 1786 wird auch dieser Teil zur Wollzeile gerechnet. Über die Bedeutung des Begriffs Stuben gibt es widersprüchliche Meinungen - Badstuben dürften nicht gemeint gewesen sein, weil sich diese auch an anderen Orten der Stadt befanden; Trinkstuben bilden ebenfalls keinen markanten Anhaltspunkt; die Möglichkeit, dass das lateineinische Wort stuppa (Flachs, Hanf) in seiner mittellateinischen Form mit stuba (Gast- oder Badstube) verwechselt wurde, kann weder bewiesen noch ausgeschlossen werden. Nach dem Abbruch der Kurtine zwischen Dominikaner- und Braunbastei sowie des Stubentors (1858-1862) erfolgte eine Verlängerung bis zur Stubenbrücke über den Wienfluss. 1926 wurde (im Zusammenhang mit der Aufstellung des Luegerdenkmals [1]) von der Wollzeile der Dr.-Karl-Lueger-Platz abgetrennt (ehemals Wollzeile 38-42 und 39-41), 1932 auch die Weiskirchnerstraße.

Gebäude

Pfarrzugehörigkeit bis 1938

Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.

Seit 1926 sind die geraden ONr. 38-42 und ungeraden ONr. 39-41 zum Dr.-Karl-Lueger-Platz gezogen.

Quellen

Literatur

  • Peter Autengruber: Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. Wien: Pichler Verlag 2014, 9. Auflage, S. 317
  • Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, S. 195 f.
  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 490
  • Hugo Hassinger: Kunsthistorischer Atlas der k.k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien und Verzeichnis der erhaltenswerten historischen, Kunst- und Naturdenkmale des Wiener Stadtbildes. Wien: Schroll 1916 (Österreichische Kunsttopographie, 15), S. 87
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1 , S. 633 ff.
  • Andreas Lehne: Jugendstil in Wien. Architekturführer. Wien: J & V Ed. ²1990, S. 44 (Nummer 17)
  • Hans Markl: Die Gedenktafeln Wiens. Wien: ABZ-Verlag 1949, S. 67 f.
  • Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 110 f.
  • Robert Mucnjak: Führer durch Alt-Wien. Innere Stadt. Wien: Der Museumsverein Innere Stadt 1980 (Schriftenreihe des Bezirksmuseums, 3), S. 123 ff.
  • Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 90
  • Emmerich Siegris: Alte Wiener Hauszeichen und Ladenschilder. Wien: Burgverlag 1924, S. 84
  • Andreas Suttner: Das schwarze Wien. Bautätigkeit im Ständestaat. Wien: Böhlau 2017
  • Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 92 f. und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)