Carolus Clusius

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
Personenname Clusius, Carolus
Abweichende Namensform Ecluse, Charles de l'; Lécluse, Charles de
Titel Prof.
Geschlecht männlich
PageID 21185
GND 118890646
Wikidata Q333372
Geburtsdatum 18. Februar 1526 JL
Geburtsort Arras (Artois), Frankreich
Sterbedatum 4. April 1609
Sterbeort Leiden, Niederlande
Beruf Arzt, Botaniker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Frühe Neuzeit
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 7.05.2021 durch WIEN1.lanm08pil
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 1., Wollzeile 10 (Wohnadresse)
  • 1., Strobelgasse 2 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Carolus Clusius (Charles de l'Ecluse, auch Lecluse), * 18. Februar 1526 Arras (Artois), Frankreich, † 4. April 1609 Leiden, Niederlande, Arzt, berühmtester Botaniker seiner Zeit.

Studierte in Gent und Löwen Jus, verkehrte in Wittenberg mit Melanchthon und wurde in Montpellier Mediziner. 1573-1588 war er kaiserlicher Botanicus in Wien; hier legte er mit Johann Aichholz einen botanischen Garten und ein Alpinum an (das erste, das es gab).

Seine Arbeiten über die Flora Österreichs blieben lange maßgebend. Wien verdankt ihm seine Stellung als ein Zentrum hertologischer Wissenschaft; Clusius war am Import der Kastanie, der Tulpe und des Erdapfels beteiligt.

Seine Exkursionen auf den Ötscher und den Schneeberg machten ihn gleichermaßen zum Pionier der Erschließung der Alpenflora wie der Alpinistik überhaupt. Ab 1593 Professor in Leiden. Clusius war einer der Begründer der deskriptiven Botanik. Seine Hauptwerke sind „Rariorum plantarum historia" (1601) und „Exoticorum libri X" (1605). Siehe auch Clusiusdenkmal, Clusiusgasse, Clusiushaus.

Literatur

  • Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Berlin: Duncker & Humblot 1953 - lfd.
  • Friedrich W. T. Hunger: Charles de l'Escluse. Nederlandsch Kruidkundige 1526 - 1609. 2 Bände. s' Gravenhage: Martinus Nijhoff 1927-1943
  • Joseph von Aschbach: Geschichte der Wiener Universität. Band 3: Die Wiener Universität und ihre Gelehrten. 1520 bis 1565. Wien: Hölder 1888, S. 347 ff.
  • Stephan Aumüller: Carolus Clusius. In: Burgenländisches Jahrbuch 1973. [Hg.: Diözese Eisenstadt, Pastoralamt]. Eisenstadt 1973
  • Stephan Aumüller: Einige Ergebnisse der neueren Clusius-Forschung. In: Burgenländische Heimatblätter 34 (1972), S. 66 ff.
  • Carolus Clusius. Forscher und Botaniker. In: Österreichische Ärztezeitung 28 (1973), S. 624 ff.
  • Festschrift anläßlich der 400jährigen Wiederkehr der wissenschaftlichen Tätigkeit von Carolus Clusius (Charles de l'Escluse) im pannonischen Raum. Eisenstadt: Amt der Burgenländischen Landesregierung, Landesarchiv 1973 (Burgenländische Forschungen: Sonderheft, 5)
  • Andrea Ubrizsy: Die Beziehungen des Lebenswerkes von Carolus Clusius zu Italien u. Ungarn. Clusius' pilzkundliche Aquarelle. Wien: Internationale Clusius-Gesellschaft 1977
  • Adolf Wolf: Alsergrund-Chronik. Von der Römerzeit bis zum Ende der Monarchie. Wien: Selbstverlag 1981, S. 29 f.
  • Hans Mück: Quellen zur Geschichte des Bezirks Alsergrund. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1978 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 3), S. 26 f.