Wollzeile 6-8

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1870
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Zum Strobelkopf, Strohhof, Münzhof, Zum Hans Sachs
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Ludwig Tischler
Prominente Bewohner
PageID 45392
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Letzte Änderung am 30.11.2023 durch WIEN1.lanm08uns
  • 1., Wollzeile 6-8
  • 1., Schulerstraße 1-3
  • 1., Strobelgasse 1
  • Nr.: 818 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 819 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 820 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 865 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 866 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 867 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 906 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)
  • Nr.: 907 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)
  • Nr.: 917 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)
  • Nr.: 918 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)

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48° 12' 30.83" N, 16° 22' 28.52" E  zur Karte im Wien Kulturgut

1., Wollzeile 6-8 (Konskriptionsnummern 865-867, Schulerstraße 1-3, Strobelgasse 1; Zum Hans Sachs, Zum Strobelkopf, Zum Strobelhof, Strohhof (1, Wollzeile), Münzhof.

Vorgängerbauten

Auf der Grundfläche des heutigen Hauses standen ursprünglich drei Gebäude.

Haus Stadt 865 "Zum Hans Sachs"

Dieses Haus war das kleinste der drei Gebäude und lag an der Ecke Strobelgasse/Wollzeile. Hier (laut Czeike [ Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien ] im Haus Stadt 867) soll der Sage nach Hans Sachs als Wandergeselle in einem Schuhmacherladen gearbeitet habe. Gesichert ist jedenfalls, dass sich im Haus eine Schusterei befand, die noch zwischen 1790 und 1820 das Schild "Zum Hans Sachs" führte (auch hier gibt Czeike das Haus Stadt 867 an).

Das Haus selbst lässt sich ab 1379 belegen. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts wurde ein kleiner Teil vom Gebäude abgetrennt. Dieses kleine, baufällige "Häusl" wurde kurz darauf vom Besitzer des Hauses Stadt 866 erworben und zu einem unbekannten Zeitpunkt mit diesem baulich verbunden. Das im Laufe der Zeit mehrfach versteigerte Haus Stadt 865 wurde 1871 von der Gemeinde Wien angekauft und abgebrochen.

Haus Stadt 866 "Zum Strobelkopf", "Zum Strobelhof"

1339 wird dieses Haus erstmals urkundlich erwähnt. Aus dem Jahr 1484 ist bekannt, dass sich im Haus Fleischbänke befanden. Im 19. Jahrhundert befand sich die Gastwirtschaft "Zum Stobelkopf" in diesem Gebäude. 1870 wurde es von der Wiener Baugesellschaft erworben und noch im selben Jahr abgetragen. (ausführlichere Beschreibung im Artikel Zum Strobelkopf [1])

Haus Stadt 867 "Strohhof", "Münzhof"

Das bereits im 14. Jahrhundert urkundlich erwähnte und größte Gebäude, das jedoch als einziges nicht an die Schulerstraße grenzte, diente vom Ende des 14. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts als Münzhof. Ab 1566 war hier zusätzlich die kaiserliche Hofkammer (entspricht einem Hofmuseum) untergebracht. Nachdem die Münze in das ehemalige Winterpalais des Prinzen Eugen von Savoyen übersiedelt war, beherbergte es die kaiserliche Kriegskanzlei. Von 1781 bis zum Abbruch im Jahr 1870 war es ein Postgebäude. (ausführlichere Beschreibung im Artikel Strohhof [1, Wollzeile])

Neubau 1870-1872

In den Jahren 1870 bis 1872 wurde auf der Grundfläche aller drei Gebäude (1288 Quadratmeter)das heutige Haus nach Plänen von Ludwig Tischler errichtet. Dieses stand ab spätestens 1885 im Besitz der Familie Rothschild. Am 5. April 1938 wurde es auf Antrag der Gestapo dem Deutschen Reich einverleibt und am 8. Mai 1938 verkauft. 1948 wurde es von der Rückstellungskommission Clarice Adelaide de Rothschild zugesprochen, die es 1954 verkaufte.

Gewerbe und Firmen innerhalb des Hauses im Laufe der Jahre

Haus Stadt 865:

  • Schuhgeschäft "Zum Hans Sachs"

Haus Stadt 866:

  • Gastwirtschaft "Zum Stobelkopf"
  • Fleischbänke

Haus Stadt 867:

  • Münze
  • Post

Literatur

  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 4, 3. Teil. Wien ²1955 (Manuskript im WStLA), S. 511-520