Zum Strobelkopf (1)

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1339
Datum bis 1870
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Strobelhof
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 21000
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Wolfgang Wirsig: Wiener Hofnamen, Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Letzte Änderung am 25.04.2021 durch DYN.krabina
  • 1., Wollzeile 6-8
  • 1., Schulerstraße 1-3
  • 1., Strobelgasse 1
  • Nr.: 819 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 866 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 907 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)
  • Nr.: 917 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)


Zum Strobelkopf, (1, Wollzeile 6-8, Schulerstraße 1-3, Strobelgasse 1, Teil; Konskriptionsnummer 866).

Hier standen ursprünglich drei kleine Häuser, von denen Haus Stadt 867 (Strohhof [1, Wollzeile) als einziges keinen Zugang zur Strobelgasse hatte, sondern sich allein zwischen Wollzeile und Schulerstraße erstreckte, wogegen das Haus Konskriptionsnummer 865, das kleinste von allen dreien, die Ecke Schulerstraße/Strobelgasse bildete (siehe Wollzeile 6-8).

Der "Strobelkopf", der in der Literatur schon mehrfach mit dem Strohhof verwechselt wurde, war ein ab 1339 bekanntes Haus, das 1360 Gundolf dem Stroblein gehörte. Es war Teil der Stiftung, die 1484 dem Sohn des Bürgermeisters Laurenz Haiden, Heinrich, verliehen wurde. Zu dieser Zeit befanden sich im Haus auch Fleischbänke, die ausdrücklich erwähnt werden.

Auch der Hausname "Strobelkopf" (auch verballhornt als "Strobelhof") wird hier zum ersten Mal genannt. Er leitet sich vom Wort "Strobilius" ab, worunter man Zirben-, Tannen- und Fichtenzapfen verstand. Da Schüler zu dieser Zeit auf Stroh- oder Tannenzweigen saßen, die (eventuell wegen des angenehmen Geruches) mit Zapfen vermengt waren und an der nahen (alten) Universität großer Bedarf daran herrschte, soll diese einen Vorrat an Zapfen und Zweigen im Strobelhof aufbewahrt haben. Über der Tür war ein Struwelpeterkopf als Hauszeichen angebracht.

Nachdem der Strobelhof baufällig geworden war und der Stiftung die finanziellen Mittel fehlten, das Gebäude zu erhalten, wurde es 1535 an eine Privatperson verkauft.

Im 19. Jahrhundert bestand im Haus die beliebte Gastwirtschaft "Zum Stobelkopf". 1870 wurde es von der Wiener Baugesellschaft erworben, noch im selben Jahr abgetragen und ein Neubau errichtet, der auch die Häuser Stadt 865 und 867 ersetzte (siehe Wollzeile 6-8).


Gewerbe und Firmen innerhalb des Hauses im Laufe der Jahre

  • Gastwirtschaft "Zum Stobelkopf"
  • Fleischbänke


Literatur

  • Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)
  • Robert S. Budig / Gertrude Enderle-Burcel / Peter Enderle: Ehrengräber am Wiener Zentralfriedhof. Wien: Compress Verlag 1995
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 225
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 431
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 4, 3. Teil. Wien ²1955 (Manuskript im WStLA), S. 512-515