Wollzeile 29

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1901
Datum bis
Andere Bezeichnung Zum scharfen Eck
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Viktor Siedek
Prominente Bewohner Nikolaus Lenau
PageID 45382
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Letzte Änderung am 11.04.2024 durch DYN.kuhni74
  • 1., Wollzeile 29
  • Nr.: 784 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 801 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 831 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)


1, Wollzeile 29 (Konskriptionsnummer 784); Zum scharfen Eck.

Dieses Haus an der bis in die 1620er Jahren stark frequentierten Kreuzung Wollzeile/Riemergasse trug laut der Häuserchronik von Karl August Schimmer den Namen "Zum scharfen Eck", der auch für die Häuser Wollzeile 27 (Zum scharfen Eck) und Wollzeile 28 (Wo der Hahn den Hühnern predigt) belegt ist. Die erste urkundliche Erwähnung eines Gebäudes auf diesem Grundstück stammt aus dem Jahr 1496.

1641 kam es in den Besitz des Rates des Inneren und Viertelhauptmannes Bartholomäus Schlezer. Ab 1775 gehörte das Gebäude zur Hälfte dem Hofrat und Kabinettssekretär Johann Baptist von Schloißnigg. Es blieb bis zum Abbruch im Jahr 1901 im Besitz dieser Familie, die hier auch das Archiv ihrer Gutsverwaltung unterbrachte. Im Zuge der Demolierungsarbeiten stieß man auf eine zugemauerte Kammer, in der die teilweise sehr wertvollen und gut erhaltenen Instrumente der Guts- (Musik-)Kapelle gelagert waren. Diese waren wahrscheinlich in der Zeit der Koalitionskriege (siehe Napoleon I.) hier versteckt und danach vergessen worden.

Das heutige Gebäude entstand im Jahr 1901 auf wesentlich verkleinerter Grundfläche (nur mehr 251 Quadratmeter). Die Pläne stammten von Viktor Siedek. Bei den schweren Bombardements vom 5. November 1944 wurde das gegenüberliegende Haus Wollzeile 30 (Paarpalais) getroffen. Dabei wurde auch das Haus Wollzeile 29 durch die Splitter schwer in Mitleidenschaft gezogen. Vor allem die unteren Geschoße im Vordertrakt (Geschäftslokale und Wohnungen) wurden stark beschädigt, aber auch das Dach wurde teilweise durchlöchert beziehungsweise komplett zerstört.


Literatur

  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 4, 3. Teil. Wien ²1955 (Manuskript im WStLA), S. 503-505