Praterstraße: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Praterstraße ([[2]].) wurde 1862 offiziell benannt und hieß zuvor ab dem 16. Jahrhundert [[Jägerzeile (Vorstadt)|Jägerzeile]]. Die Straße führt zum [[Prater]] (ab 1780/1781 über den damals errichteten [[Praterstern]]); ihre Verlängerung, heute [[Lassallestraße]], führt zur [[Reichsbrücke]] über die [[Donau]]. Die Route zielt auf den heutigen [[22]]. Bezirk, das nördliche [[Niederösterreich]] und das südliche Mähren.
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Die Praterstraße ([[2]].) wurde 1862 offiziell benannt und hieß zuvor ab dem 16. Jahrhundert [[Jägerzeile (2)|Jägerzeile]]. Die Straße führt zum [[Prater]] (ab 1780/1781 über den damals errichteten [[Praterstern]]); ihre Verlängerung, heute [[Lassallestraße]], führt zur [[Reichsbrücke]] über die [[Donau]]. Die Route zielt auf den heutigen [[22]]. Bezirk, das nördliche [[Niederösterreich]] und das südliche Mähren.
[[Datei:Praterstraße.jpg|390px|thumb|right|Praterstraße, Blick Richtung Praterstern; links die Abzweigung der [[Weintraubengasse]], rechts der [[Nestroyplatz]] (1954)]]
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== Bedeutung der Straße ==
 
== Bedeutung der Straße ==
Die Jägerzeile bzw. die Praterstraße eignete sich für wichtige Wien-Besucher seit jeher dazu, feierlich in die Stadt einzuziehen, auch weil man von der Straße aus den [[Stephansdom]], den Stadtmittelpunkt, sieht. 1815 zog hier Kaiser [[Franz I.]] mit seinen Alliierten in die Stadt ein (siehe [[Alliiertenhof]]). Am 15. März 1938 benützte [[Adolf Hitler]] die Route.  
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Die Jägerzeile bzw. die Praterstraße eignete sich für wichtige Wien-Besucher seit jeher dazu, feierlich in die Stadt einzuziehen, auch weil man von der Straße aus den [[Stephansdom]], den Stadtmittelpunkt, sieht. 1815 zog hier Kaiser [[Franz II. (I.)|Franz I.]] mit seinen Alliierten in die Stadt ein (siehe [[Alliiertenhof]]). Am 15. März 1938 benützte [[Adolf Hitler]] die Route.  
  
 
Im [[Rotes Wien|Roten Wien]] marschierte hier am 1. Mai eine der sozialdemokratischen Marschkolonnen auf die [[Ringstraße]]. Die Linie U1, die erste neu gebaute [[U-Bahn]]-Linie, verläuft seit 1979, vom [[Stephansplatz]] kommend, bis zum [[Nestroyplatz]] und seit 1981 bis zum [[Praterstern]]; im 2. Bezirk größtenteils unter der Praterstraße.
 
Im [[Rotes Wien|Roten Wien]] marschierte hier am 1. Mai eine der sozialdemokratischen Marschkolonnen auf die [[Ringstraße]]. Die Linie U1, die erste neu gebaute [[U-Bahn]]-Linie, verläuft seit 1979, vom [[Stephansplatz]] kommend, bis zum [[Nestroyplatz]] und seit 1981 bis zum [[Praterstern]]; im 2. Bezirk größtenteils unter der Praterstraße.
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==Gebäude==  
 
==Gebäude==  
*Nummer 1-7 ([[Taborstraße]] 2-6, [[Große Mohrengasse]] 1): ursprünglich Hotel "Goldenes Lamm"; 1873 Hotel Continental; Bürohochhaus der [[Bundesländerversicherung]], erbaut 1958-1961 nach Plänen von [[Georg Lippert]]; nach 2004 Bau eines Geschäftsgebäudes der Fa. [[Uniqa]] mit dem Hotel Sofitel Vienna Stephansdom, eröffnet 2010; das Gebäude wurde 2017 als Design Tower bezeichnet.   
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*Nummer 1-7 ([[Taborstraße]] 2-6, [[Große Mohrengasse]] 1): ursprünglich Hotel [[Zum goldenen Lamm (2)|"Goldenes Lamm"]]; 1873 Hotel Continental; Bürohochhaus der [[Bundesländerversicherung]], erbaut 1958-1961 nach Plänen von [[Georg Lippert]]; nach 2004 Bau eines Geschäftsgebäudes der Fa. [[Uniqa]] mit dem Hotel Sofitel Vienna Stephansdom, eröffnet 2010; das Gebäude wurde 2017 als Design Tower bezeichnet.   
 
*Nummer 2: seinerzeit [[Café Hugelmann]].  
 
*Nummer 2: seinerzeit [[Café Hugelmann]].  
 
*Nummer 6: ursprünglich [[Café Stierböck]].  
 
*Nummer 6: ursprünglich [[Café Stierböck]].  
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*Nummer 43: [[Lusthaus]] Freiherr von Gudenus (erbaut 1787), ergänzt durch ein Treibhaus (erbaut 1828).  
 
*Nummer 43: [[Lusthaus]] Freiherr von Gudenus (erbaut 1787), ergänzt durch ein Treibhaus (erbaut 1828).  
 
*Bei Nummer 45 ([[Rotensterngasse]]): [[Johannes-Nepomuk-Kirche (2)|Johannes-Nepomuk-Kirche]].  
 
*Bei Nummer 45 ([[Rotensterngasse]]): [[Johannes-Nepomuk-Kirche (2)|Johannes-Nepomuk-Kirche]].  
*Nummer 48: Wohnhaus (erbaut 1913/1914 von Max Gottlieb) mit bemerkenswerter Fliesenfassade und typischen architektonischen Merkmalen des [[Jugendstil]]s.
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*Nummer 48: Wohnhaus (erbaut 1913/1914 von Max Gottlieb) mit bemerkenswerter Fliesenfassade und typischen architektonischen Merkmalen des [[Jugendstil]]s; Sitz des Café Freiwirth
 
*Nummer 50: [[Richard-Waldemar-Hof]] (Gedenktafel für [[Richard Waldemar]]); im Hof Vogeltränke mit zwei Fischreihern von Othmar Jarmer (1967). Im Vorgängerhaus starb [[Joachim Perinet]], im [[Hotel Tauber]] (1872) fand am 10. April 1874 die Gründung des "[[ Trabrennplatz|Wiener Trabrenn-Vereins]]" statt.  
 
*Nummer 50: [[Richard-Waldemar-Hof]] (Gedenktafel für [[Richard Waldemar]]); im Hof Vogeltränke mit zwei Fischreihern von Othmar Jarmer (1967). Im Vorgängerhaus starb [[Joachim Perinet]], im [[Hotel Tauber]] (1872) fand am 10. April 1874 die Gründung des "[[ Trabrennplatz|Wiener Trabrenn-Vereins]]" statt.  
 
*Nummer 52: [[Czerninpassage]].  
 
*Nummer 52: [[Czerninpassage]].  

Aktuelle Version vom 27. Juli 2023, 10:53 Uhr

Praterstraße mit dem Leopoldstädter Theater, um 1825
Daten zum Objekt
Art des Objekts Verkehrsfläche
Datum von 1862
Datum bis
Name seit 1862
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Jägerzeile
Benannt nach Prater
Bezirk 2
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 18008
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 27.07.2023 durch WIEN1.lanm08uns
Bildname Jägerzeile Scheyerer.jpg
Bildunterschrift Praterstraße mit dem Leopoldstädter Theater, um 1825
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48° 12' 53.74" N, 16° 23' 5.31" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Jägerzeile in Richtung Stadt gesehen, nach Johann Andreas Ziegler, 1781
Praterstraße 48, Café Freiwirth, gestaltet von F. Czuczka und A. Hakel, 1936
Praterstraße vor dem Praterstern, 1899

Die Praterstraße (2.) wurde 1862 offiziell benannt und hieß zuvor ab dem 16. Jahrhundert Jägerzeile. Die Straße führt zum Prater (ab 1780/1781 über den damals errichteten Praterstern); ihre Verlängerung, heute Lassallestraße, führt zur Reichsbrücke über die Donau. Die Route zielt auf den heutigen 22. Bezirk, das nördliche Niederösterreich und das südliche Mähren.

Praterstraße, Blick Richtung Praterstern; links die Abzweigung der Weintraubengasse, rechts der Nestroyplatz (1954)
Stein der Erinnerung, Praterstraße 60

Bedeutung der Straße

Die Jägerzeile bzw. die Praterstraße eignete sich für wichtige Wien-Besucher seit jeher dazu, feierlich in die Stadt einzuziehen, auch weil man von der Straße aus den Stephansdom, den Stadtmittelpunkt, sieht. 1815 zog hier Kaiser Franz I. mit seinen Alliierten in die Stadt ein (siehe Alliiertenhof). Am 15. März 1938 benützte Adolf Hitler die Route.

Im Roten Wien marschierte hier am 1. Mai eine der sozialdemokratischen Marschkolonnen auf die Ringstraße. Die Linie U1, die erste neu gebaute U-Bahn-Linie, verläuft seit 1979, vom Stephansplatz kommend, bis zum Nestroyplatz und seit 1981 bis zum Praterstern; im 2. Bezirk größtenteils unter der Praterstraße.

Seit 1983 wird alljährlich ein Praterstraßenfest abgehalten.

Gebäude

Pfarrzugehörigkeit bis 1938

Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.

Literatur

  • Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 33 ff.
  • Felix Czeike: Wien in alten Ansichtskarten 2/S. 20
  • Felix Czeike: II. Leopoldstadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 2), S. 41 ff.
  • Rupert Feuchtmüller: Die Praterstraße in der Wiener Leopoldstadt (1992; Häuserliste: S. 133 ff.)
  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
  • Die Leopoldstadt. Ein Heimatbuch. Wien: Lehrer-Arbeitsgemeinschaft 1937, S. 329
  • Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 116 f.
  • Hans Markl: Die Gedenktafeln Wiens. Wien: ABZ-Verlag 1949, S. 75
  • Hans Pemmer: Die Praterstraße und ihre Bewohner im Vormärz. In: Wiener Zeitung, 08.07.1951, 11.07.1951, 18.07.1951 und 19.07.1951
  • Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 107 ff.