Johannes-Nepomuk-Kirche (2)

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Johannes-Nepomuk-Kirche auf der Praterstraße (2016)
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Katholische Kirche
Datum von 1841
Datum bis
Andere Bezeichnung Pfarrkirche "Zum heiligen Johannes Nepomuk"
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Johannes Nepomuk
Einlagezahl
Architekt Karl Rösner
Prominente Bewohner
PageID 19660
GND
WikidataID
Objektbezug Kirche, Sakralbau, Erzdiözese Wien, Johannes Nepomuk, Johannes-Nepomuk-Kapelle, Johannes-Nepomuk-Statuen, Katholische Kirche, Katholiken, Kirchenmappe
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 6.12.2022 durch WIEN1.lanm08uns
Bildname Nepomukkirche.jpg
Bildunterschrift Johannes-Nepomuk-Kirche auf der Praterstraße (2016)
  • 2., Praterstraße 45

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48° 12' 58.33" N, 16° 23' 10.25" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Johannes-Nepomuk-Kirche (2., Praterstraße bei 45 [zwischen Nepomukgasse und Rotensterngasse; da die Nepomukgasse zur Bauzeit noch nicht bestand und die Rotensterngasse noch nicht bis zur Praterstraße durchgebrochen war, stand die Kirche ursprünglich in einer geschlossenen Häuserzeile]; Pfarrkirche [seit 1786] "Zum heiligen Johannes Nepomuk").

Kapelle

1729 stellte ein Läufer ein Maria-Pötsch-Bild auf seinem Hausaltar auf (Jägerzeile 7 [2, Praterstraße 50]). Als im selben Jahr in seinem Haus eine Feuersbrunst ausbrach, verlor er zwar seinen gesamten Besitz, das Bild blieb jedoch unversehrt. Nach wie vor vertraute der Läufer dem Bild, bis eines Tages eine weiß gekleidete Frau erschien, die einen Beutel mit Geld beim Bild niederlegte. Bald darauf brachte der Läufer das Bild zur größeren Verehrung auf einem Baum (in der heutigen Praterstraße nahe dem Praterstern) in einer Holzverschalung an und ließ schließlich, als 1734 ein Orkan den Baum entwurzelt hatte, für das Bild mit Genehmigung Karls VI. (die der Praterforstmeister Josef Sperlbauer erwirkt hatte) eine steinerne Kapelle errichten, die in der Mitte der Jägerzeile stand und am 8. Dezember 1736 geweiht wurde.

Ältere Kirche

Nach der Öffnung des Praters (1766) kam es zu einer Neugestaltung der Praterstraße 1780 wurde die Kapelle abgebrochen und durch einen Neubau (samt Pfarrhaus) von Franz Duschinger ersetzt; diese Kirche wurde 1786 zur Pfarre erhoben.

Heutige Kirche

Als die Kirche zu klein wurde, veranlasste Ferdinand I. einen Neubau. Man wählte für diesen den einzigen noch freien Bauplatz, den in der Nähe befindlichen Gartengrund des Johann Heinrich Freiherr von Gudenus (20 Klafter [= 37,9 Meter] näher dem Praterstern). Die Kirche wurde 1841-1846 nach Plänen von Karl Rösner in Formen des romantischen Historismus neu erbaut. Ein sich nach oben verjüngender Turm dominiert die Fassade, an der sich in Mauernischen zwei überlebensgroße Figuren befinden (heiliger Ferdinand und heilige Anna mit Kind [unter Bezugnahme auf den Kaiser und seine Gattin Anna Maria Carolina]). Der von Rösner entworfene Hochaltar ist in Renaissanceformen gestaltet. Im Inneren der Kirche befinden sich unter anderem auch Werke von Franz Bauer und Joseph Klieber (Lünettenrelief 1945 zerstört) sowie Fresken von Leopold Kupelwieser ("Verklärung des heiligen Johannes Nepomuk" an der Altarwand, 1844) und Josef Führich (Kreuzweg, 1844-1846). Das ursprüngliche Gnadenbild befindet sich auf dem Altar des linken Querschiffs. Nach Vollendung des Neubaus wurde am 17. Oktober 1846 der Gottesdienst in der alten Pfarrkirche aufgehoben und am folgenden Tag die neue Kirche durch Erzbischof E. V. Milde geweiht. Die Kirche gehört zu den wenigen Gotteshäusern der Romantik, die vor dem Revolutionsjahr 1848 in Wien entstanden.

Quellen

Literatur

  • Wolfgang J. Bandion: Steinerne Zeugen des Glaubens. Die Heiligen Stätten der Stadt Wien. Wien: Herold 1989, S. 102 ff.
  • Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 8 ff.
  • Felix Czeike: II. Leopoldstadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 2), S. 45 f.
  • Gustav Gugitz: Österreichs Gnadenstätten in Kult und Brauch. Band 1: Wien. Wien: Hollinek 1955, S. 50 f.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 287
  • Karl Janecek: Lateinische Inschriften an Bauwerken und Denkmälern Wiens. Horn: Berger in Komm. 1956, S. 23
  • Elisabeth Kovács: Die Verehrung des heiligen Johannes von Nepomuk am habsburgischen Hof und in der Reichs- und Residenzhauptstadt Wien im 18. Jahrhundert. In: 250 Jahre heiliger Johannes von Nepomuk [siehe oben], S. 71
  • Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien 92, S. 61 f.
  • Alfred Missong: Heiliges Wien. Ein Führer durch Wiens Kirchen und Kapellen. Wien: Wiener Dom-Verlag ³1970, S. 111f.
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 97 f.
  • H. M. Truxa: Die Pfarrkirche St. Johannes von Nepomuk in der Leopoldstadt. 1880
  • Rolf M. Urrisk-Obertyński: Wien. 2000 Jahre Garnisonsstadt, Bd. 4, Teil 1, II.-VI. Bezirk. Gnas: Weishaupt Verlag, S. 91 f.