Friedrich-Schmidt-Platz: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Der Friedrich-Schmidt-Platz ([[1]], [[8]]), benannt 1907 nach dem Architekten des Rathauses, [[Friedrich Schmidt]], unterbricht seither die [[Landesgerichtsstraße]] zwischen [[Loidoldgasse|Loidold]]- und [[Florianigasse]]. | + | Der Friedrich-Schmidt-Platz ([[1]], [[8]]), benannt (26. Juni 1907 [[Stadtrat]]) nach dem Architekten des Rathauses, [[Friedrich Schmidt]], unterbricht seither die [[Landesgerichtsstraße]] zwischen [[Loidoldgasse|Loidold]]- und [[Florianigasse]]. |
Im [[Mittelalter]] verlief hier die Grenze zwischen den [[Vorstädte]]n vor dem [[Widmertor|Widmer-]] und dem [[Schottentor]], später wurde die Gegend ins [[Glacis]] einbezogen, seit 1783 [[Exerzier- und Paradeplatz]], 1870 zur Verbauung freigegeben. Der Fahrweg "Am [[Josefstädter Glacis (1)|Josefstädter Glacis]]" verlief am Außenrand des heutigen Platzes vor den heutigen Häusern Nummer 3-7. | Im [[Mittelalter]] verlief hier die Grenze zwischen den [[Vorstädte]]n vor dem [[Widmertor|Widmer-]] und dem [[Schottentor]], später wurde die Gegend ins [[Glacis]] einbezogen, seit 1783 [[Exerzier- und Paradeplatz]], 1870 zur Verbauung freigegeben. Der Fahrweg "Am [[Josefstädter Glacis (1)|Josefstädter Glacis]]" verlief am Außenrand des heutigen Platzes vor den heutigen Häusern Nummer 3-7. |
Version vom 29. Dezember 2017, 13:02 Uhr
48° 12' 39.02" N, 16° 21' 19.83" E zur Karte im Wien Kulturgut
Der Friedrich-Schmidt-Platz (1, 8), benannt (26. Juni 1907 Stadtrat) nach dem Architekten des Rathauses, Friedrich Schmidt, unterbricht seither die Landesgerichtsstraße zwischen Loidold- und Florianigasse.
Im Mittelalter verlief hier die Grenze zwischen den Vorstädten vor dem Widmer- und dem Schottentor, später wurde die Gegend ins Glacis einbezogen, seit 1783 Exerzier- und Paradeplatz, 1870 zur Verbauung freigegeben. Der Fahrweg "Am Josefstädter Glacis" verlief am Außenrand des heutigen Platzes vor den heutigen Häusern Nummer 3-7.
Heute befindet sich am Platz einer der drei für das Publikum offenen Eingänge zum Rathaus und das Friedrich-Schmidt-Denkmal.
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1907: Pfarre Votivkirche (1909 werden die Nummern 7-15 der Landesgerichtsstraße als Nummer 3, 4, 5, 6, 7 zum Friedrich-Schmidt-Platz gezogen.)
- ab 1909: Orientierungsnummern (ONr.) 3, 4, 5, 6 und 7: Pfarre Josefstadt; Rest: Pfarre Votivkirche
Gebäude
- Nummer 1: Rathaus, Rückfront mit Eingang, unter anderem zum Arkadenhof.
- Nummer 2 (Rathausstraße 7, Landesgerichtsstraße 8): "Amerika-Haus", erbaut 1882 von Milch und Hellin (im Erdgeschoß Arkaden), benannt nach dem hier nach dem Zweiten Weltkrieg untergebrachten US-Information-Center.
- Nummer 3: ehemaliges Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen (Gedenktafeln für Franz Karl Ginzkey und Eduard Dolezal), heute städtisches Amtsgebäude.
- Nummer 4 (Schmidgasse 2): ehemaliges Czerninpalais (erbaut 1837).
- Nummer 5 (Tulpengasse 1): Bürohaus des Magistrats (ehemals stand hier ein Teil des Czerninpalais, der abgerissen wurde); Stiegenhaus mit bemerkenswerten Fliesendekorationen von Franz Barwig dem Älteren; hier befand sich mehr als fünf Jahrzehnte lang bis 2016 das Büro des Kulturstadtrates, hier befindet sich bis heute die städtische Kulturabteilung (MA 7).
- Nummer 6 (Tulpengasse 2): ehemaliger Lilienfelder Hof; in der Grünanlage vor dem Haus "Stehende Figur" von Fritz Wotruba (Aufstellung 1970). Hier starb am 2. Mai 1849 Architekt Johann Georg Müller (* 1822; Altlerchenfelder Kirche) und am 28. Mai 1914 Vizebürgermeister Josef Porzer.
- Nummer 8 und 9: ehem. Palais Obentraut; im Erdgeschoß Arkaden (Arkadenhäuser). Auf Nr. 9 befindet sich im Erdgeschoß die Wiener Planungswerkstatt des Ressorts Stadtentwicklung und Stadtplanung. Das Haus steht unter Denkmalschutz.
Literatur
- Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 219
- Felix Czeike: VIII. Josefstadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 8), S. 22 f.
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
- Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)
- Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 259 ff.
- Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 4. Wiesbaden: Steiner 1969-1981, S. 396 f., S. 525 ff.