Lilienfelder Hof

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Stift Lilienfeld
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 17050
GND
WikidataID
Objektbezug Adolf Loos (Portal)
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Wolfgang Wirsig: Wiener Hofnamen
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Letzte Änderung am 17.01.2022 durch WIEN1.lanm09mur
  • 8., Friedrich-Schmidt-Platz 6
  • 8., Tulpengasse 2

Frühere Adressierung

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Lilienfelder Hof.

1) Der früheste Hof des Stifts Lilienfeld lag um 1260 zwischen Heiligenkreuzer Hof und Dominikanerkloster (Areal der späteren Lilienburse). 1385 verkaufte Abt Stefan das Haus an Herzog Albrecht III., der es der 1365 begründeten Universität zur Unterbringung der artistischen-philosophischen Fakultät überließ.

2) 1365 kaufte das Stift Lilienfeld von Ruger Hierstorffer ein Haus am Alten Fleischmarkt, das die Rechte und Freiheiten eines Stiftshofs erhielt.

3) Ein späterer Hof lag in der Singerstraße gegenüber der Kumpfgasse; diesen musste das Stift allerdings den Franziskanern überlassen, wofür es 1622 das Krennbergsche Freihaus, den ehemaligen St. Pöltner Hof (1, Weihburggasse 9, Liliengasse 3) erhielt.

4) Abt Dominik Peckenstorffer ließ das Haus in der Weihburggasse neu erbauen. Es wurde 1769 fertiggestellt, doch im Inneren so prachtvoll ausgestaltet, dass das Stift in Schulden geriet. Der Lilienfelder Hof kam nach dem Brand am 13. September 1810 zur Versteigerung (1811) und wurde von Karl Graf Strachwitz um 260.000 Gulden erworben. Bald darauf wurde er an Regina Edle von Trattnern, die Enkelin des bekannten Buchdruckers, verkauft. 1911 wurde das Haus vom damaligen Besitzer H. Werner als sechsstöckiges Miethaus neu errichtet

5) 1844 erwarb das Stift ein 1839 für einen Gastwirt erbautes Haus in der Josefstadt (8, Friedrich-Schmidt-Platz 6, Tulpengasse 2).

1922 wurde für das Bankhaus Bittner und Co. im Erdgeschoß eine Bankfiliale eingerichtet. Die Arbeit wird Adolf Loos zugeschrieben. Teile des sich über die Hausecke Tulpengasse/Friedrich-Schmidt-Platz erstreckenden Portals der Bank haben sich über die spätere Umwidmung der Lokalität hinausgehend erhalten. Schmiedeeiserne Zierelemente an der Eingangstüre (das Kerykeion [Hermesstab] als Attribut des Hermes) verweisen ebenfalls noch auf den ursprünglichen Zweck der Baulichkeit.

Literatur

  • Felix Czeike: VIII. Josefstadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 8), S. 23
  • Margarete Girardi: Wiener Höfe einst und jetzt. Wien: Müller 1947 (Beiträge zur Geschichte, Kultur- und Kunstgeschichte der Stadt Wien, 4), S. 128 ff.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 386
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, 602
  • Friedrich Reischl: Die Wiener Prälatenhöfe. Wien: Selbstverlag 1919, S. 45 f.