Adolf Loos und Wien, 2: Wiener Barockpalais und Imperiales

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Bankgasse 2, Portal des Palais Batthyány, 1894
Daten zum Eintrag
Datum von 8. September 2022
Datum bis
Objektbezug Adolf-Loos-Stadtführungen, Adolf Loos und Wien, 1: Spuren einer barocken Avenue, Adolf Loos und Wien, 3: In die Vorstadt!
Quelle
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 21.03.2024 durch WIEN1.lanm09lue
Bildname Bankgasse 2 NEU.jpg
Bildunterschrift Bankgasse 2, Portal des Palais Batthyány, 1894

Es wurden noch keine Bezeichnungen erfasst!


Anlässlich der 150. Wiederkehr des Geburtstages von Adolf Loos wurden die vom Architekten abgehaltenen Stadtführungen von der Wienbibliothek im Rathaus in Zusammenarbeit mit Ralf Bock und dem Verein Architekturerbe im Sommer und Herbst 2022 auf Grundlage einer überlieferten Mitschrift rekonstruiert und wiederholt. Der zweite Teil basierte auf folgenden Stadtführungen von Loos:


Siehe auch: Adolf Loos und Wien, 1: Spuren einer barocken Avenue und Adolf Loos und Wien, 3: In die Vorstadt!

Die Route führt vom Michaelerplatz durch die Herrengasse bis zur Bankgasse, von der Bankgasse bis zur Petrarcagasse auf den Minoritenplatz, weiter durch die Abraham-a-Sancta-Clara-Gasse zurück in die Bankgasse, durch die Löwelstraße weiter zum Ballhausplatz und auf den Heldenplatz. Der letzte Teil der Strecke führt durch die Hofburg über den Platz In der Burg durch den Michaelertrakt zurück auf den Michaelerplatz. Dem "Quellentext der historischen Stadtführungen von Adolf Loos" schließen sich jeweils inhaltliche Erläuterungen an.


1. Station: Palais Wilczek, Herrengasse 5

"Die Herrengasse war als Verbindungsweg vom Kahlenberg zu Wien gedacht. Ehe die Oper gebaut war, sah man von der Herrengasse aus, durch den Torbogen, der nach dem Josefsplatz führt, die Karlskirche. In der Herrengasse das Palais Nr. 5 gehört dem Grafen Wilczek, 1750 gebaut " (Adolf Loos, Stadtführung am 13. Dezember 1913)

Wilczekpalais (Bildmitte), Herrengasse 5, 1912

Eines der Lieblingsthemen des Städteplaners Adolf Loos war eine rudimentär vorhandene Avenue aus der Zeit Karls VI, welche durch die Herrengasse, die Reitschulgasse über den Josefsplatz durch die Augustinerstraße und den Albertinaplatz führt und die -wäre die Staatsoper nicht am heutigen Standort errichtet worden und der davorlegende Glacisabschnitt unverbaut geblieben- ihren perspektivischen Fluchtpunkt in der Kuppel der Karlskirche gehabt hätte. Zur Zeit der Gründung seiner Bauschule arbeitete er folgerichtig an einem utopischen Stadterweiterungsplan, in welchem er mit seinem Schüler Paul Engelmann quasi als verspäteter Beiträger zum Ringstraßenwettbewerb auf Basis des Stadtzustandes von 1859 die Oper versetzte, um die Sichtachse wieder freizulegen.

Die Ausführungen zum Wilczekpalais sind zumindest nach Überlieferung durch den uns unbekannten Exkursionsteilnehmer sehr knapp ausgefallen und beschränkt sich auf Klärung der Eigentumsverhältnisse und der Datierung. Die bis heute strittige Architektenfrage dürfte Adolf Loos nicht berührt haben und eine nähere Analyse des Bauwerks auch unterblieben sein. Im Durchgang zur Stiege 2 befindet sich eine Adolf Loos zugeschriebene Heizkörperverkleidung, die als Sitzbank ausgeführt wurde. Die Geschichte des Objektes sowie eine etwaige Beziehung von Adolf Loos zum Wilczekpalais ist noch ungeklärt.


2. Station: Modenapalais, Herrengasse 7

"das Modenenserpalais (gehörte dem Fürsten von Modena) erbaut 1810, im Vestibül sehr dicke toskanische Säulen, der kolossalen Spannweite wegen. Ionische könnte man nicht so verdicken." (Adolf Loos, Stadtführung am 13. Dezember 1913)

Herrengasse 7, um 1910

Die Aufmerksamkeit konzentrierte sich hier offenbar völlig auf ein bautechnisches Detail des Innenraumes- nämlich die Dimensionierung der Säulen, welche die Konsolendecke des Vestibüls tragen. Es handelt sich um paarweise aufgestellte Säulen aus rotem Marmor, die, auf einem Sockel ruhend, den Plafond tragen. Die Säule als architektonisches Element spielt bei Adolf Loos eine eminent wichtige Rolle. Wenn ein Architekt eine Säule verwendet, stellt er sich damit automatisch auf den Boden antiker Tradition und bekennt sich zu ihr. Im Wiener Werk des Architekten Adolf Loos findet die Säule sowohl in tragender Funktion als statische Notwendigkeit wie auch in nicht tragender, dadurch aber noch keineswegs ornamentaler Form Verwendung. So stützt etwa im Haus Strasser eine monolithische toskanische Marmorsäule den Plafond zwischen Musikpodium und Salon ab, die vier toskanischen Monolithe bei Goldman & Salatsch sind dagegen nicht tragend, sondern greifen das Säulenmotiv vom Portikus der Michaelerkirche her auf. Ihre Krönung fand der Einsatz der Säule in Loos' berühmt gewordenem Wettbewerbsbeitrag zur Errichtung eines Firmensitzes für den "Chicago Tribune" in Form einer dorischen Säule (1922). Loos' Kommentar zur Dimensionierung der Säulen im Modenapalais deutet auf einen Umstand hin, der auch für alle von Loos angewendeten Säulentypen anzuwenden ist, nämlich die Proportion von Höhe und Durchmesser, Verjüngung und Schwellung. Unterschiedliche Stilformen machen unterschiedliche technische Vorgaben, über die Loos sehr genau Bescheid wusste.


3. Station: Mollard-Clary-Palais, Herrengasse 9

"Nr. 9 Fürst Clary, interessant sind die beiden gusseisernen Parapete an je einem Fenster, alle Verzierungen sind aus Stein, nur die Bandornamente sind aus Stuck, aber die halten noch!" (Adolf Loos, Stadtführung am 13. Dezember 1913)

Herrengasse 9, um 1912

Adolf Loos lenkte den Blick bei diesem bedeutenden Barockpalais vor allem auf die Materialität einzelner Fassadenteile: Eisen, Stein und Stuck sind die bestimmenden Elemente. Die besondere Parapetgestaltung aus Metall, die Loos auffiel, ist eine jüngere Zutat, da diese wohl erst nach 1760 mit dem Erwerb durch Franz Wenzel Graf Clary-Aldringen hinzugekommen ist, da unter der Grafenkrone komplex verschlungene Initialen auf diesen Besitzerwechsel schließen lassen. Die korinthischen Kapitäle auf den Riesenpilastern werden von Loos als Natursteingewerk angesprochen und deutlich vom "Kunststoff" Stuck unterschieden. Beide Materialien wandte Loos in seinen eigenen Werken an, wenngleich Stuckwerk als Verzierung im Gegensatz zum Barockpalais nie an Außenflächen, sondern bei ihm stets ein Dekor des Innenraumes ist.


4. Station: Statthaltereigebäude, Herrengasse 11

"Nr. 11 die Statthalterei 1845 erbaut. Der Architekt hieß Sprenger. Mit diesem Bau wurde die Tradition verlassen." (Adolf Loos, Stadtführung am 13. Dezember 1913)

Statthaltereigebäude gegen den Minoritenplatz, um 1900

In seinem Essay zu seiner Bauschule aus dem Jahr 1913 hatte Loos als Credo formuliert, dass er wieder an jene Traditionen anknüpfen wolle, die im 19. Jahrhundert von den Architekten verlassen wurden. Dieses Vorhaben klingt hier deutlich durch und wird zugleich als eine Kritik an Paul Sprenger ausformuliert. Vergleicht man die Baugestaltung, so bricht diese tatsächlich in vielen Aspekten aus dem barocken bzw. klassizistischen Kontexten der Herrengasse aus und geht eigene Wege. Die Fassade lässt nicht mehr die bedingt durch die Verwendung der dahinterliegenden Räume entstehende Gliederung in je nach Nutzung unterschiedlich hohe Haupt- und Nebengeschoße erkennen, sondern behandelt alle Geschoße egalitär, der Bau wird wie später im Historismus von der Fassade in den Innenraum entwickelt. Der Raumplan, den Loos ab 1910 nach und nach für seine Wohn- und Geschäftsbauten entwickelt hatte, knüpft genau an die Idee einer zweckorientierten Raumhöhe an, wobei sich die Fassadengestalt direkt aus den Erfordernissen des Innenraumes ableitet. Auch Sprengers Entscheidung, statt des Stuckornaments zu Terracotta zu wechseln, und so Farbeffekte zu erzeugen, die sich in der Entstehungszeit des Statthaltereigebäudes keinem anderen Bauwerk anschließen, deutete Loos als unliebsame Eigenwilligkeit, welche auffällt und so -in Loos' eigener Deutung von Modernität- antimodern wirkt.

Die Kritik von Loos kann hier jedoch nur teilweise greifen, da er völlig übersah, dass dieses Gebäude Sprengers von Anfang an ausschließlich als ein dem Niederösterreichischen Landhaus nachgeordnetes Verwaltungsgebäude konzipiert war und in dieser Hinsicht keineswegs mit den auf aristokratische Repräsentation ausgerichteten sonstigen Palais der Herrengasse gleichzusetzen ist.


5. Station: Niederösterreichisches Landhaus, Herrengasse 13

"Nr. 13, das Landhaus, 1837 von Ludwig Pichl gebaut, es ist wohl keine Heldentat, aber doch gut und wir können froh sein, dass wir es haben. In der Zwischenzeit 1837-1845 begann die Verwilderung." (Adolf Loos, Stadtführung am 13. Dezember 1913)

Herrengasse 13, um 1900

Auch Loos' Kommentar zu diesem Bauwerk beinhaltet die Erkenntnis des bedauernswerten Verlassens der Tradition, wiewohl das Landhaus selbst gerade noch innerhalb dieser zu stehen scheint. Die spätklassizistische Umgestaltung der älteren Vorgängerbauten, die bis in das frühe 16. Jahrhundert zurückreichen, die Ummantelung der Bestandsbauten hinter eine einheitliche Fassade durch Alois Pichl mochte Loos noch gelten lassen.

Pichl, ein Schüler Pietro Nobiles, welchen Loos überaus geschätzt hatte, verwendete das klassische Vokabular der Herrschaftsarchitektur: mehrere Geschoße zusammenfassende Kolossalsäulen mit wuchtigen Kapitälen, hoher figurenbesetzter Attika (1905 abgetragen), abgetreppter Architrav über den Kapitellen, Betonung des Piano Nobile durch balustrierte Parapete sowie einen weit über die Fassade vorkragenden Balkon. Insoferne war die von Loos geforderte "Stimmung" gegeben: mit den Mitteln der Architektur und des Materials wird ein hoheitliches, dominantes Bauwerk geschaffen, welches nicht ohne weiteres einem völlig anderen Zwecke als der Ausübung von Macht dienen könne.


6. Station: Herrengasse 15

"Aber viel besser als das Landhaus ist Nr. 15, das Loos sich direkt als Vorbild für sein Haus genommen hat. Es ist sehr schön und fein in der Zusammenfassung von Parterre und Mezzanin, während der obere Teil ganz einfach ist und der Dachstuhl ganz verflachend verläuft." (Adolf Loos, Stadtführung am 13. Dezember 1913)

Im Gegensatz zu den nüchternen Feststellungen in Zusammenhang mit dem Landhaus fällt die Beurteilung des architektonisch wesentlich unspektakulären Nachbarhauses, das nach Plänen des Architekten Leopold Mayr um 1839 errichtet und als Nebengebäude der Österreichischen Nationalbank diente, geradezu überschwänglich aus. Loos setzte seine beim Stadthaltereipalais begonnene Argumentation der Tradition fort und stellte nun sein Haus auf dem Michaelerplatz selbst in die von ihm für gut befundene Tradition, welche den Wiener Architekten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts abhanden gekommen war. Es wirkt wie ein Kunstgriff Loos', wenn er das zeitlich also gerade noch in der von ihm anerkannten Periode errichtete Gebäude Herrengasse 15 als Vorlage für sein Hauptwerk bezeichnete.

Wie auf dem Michaelerplatz fasst dieses Bauwerk Erdgeschoß und Mezzanin (wenngleich nicht nach einem Raumplan im Sinne von Loos) zusammen. Was hier die Schalter- und Bankräume waren, die sich von einem völlig glatt verputzten dreigeschoßigen Wohnbereich darüber markant absetzten, war auf dem Michaelerplatz ein ebenfalls deutlich getrennter Geschäfts- und Wohnbereich hinter einem mit Cipollinomarmor verkleideten Sockel. Die hochgezogene Rustica dieses Objekts lehnt sich optisch an den Sockel des benachbarten Landhauses an, die darüber liegenden glatt verputzten drei Obergeschoße sind in dieser markanten Einfachheit jedoch beispiellos für die Herrengasse.

Als Dekor dienen lediglich nach oben immer Flacher werdende gerade Verdachungen, die etwas gegen die übrigen Fenster abgesetzten Eckfenster weisen in den Parapeten Baluster auf. Loos betonte die besonders flache Dachneigung: das kräftig vorspringende Hauptgesimse verbirgt den darüber liegenden Dachstuhl vollkommen, sodass der Eindruck eines überhaupt flachen Daches, welches Loos propagierte, entstehen konnte. Auch auf dem Michaelerplatz wird die mansardartige Dachkonstruktion erst in einiger Distanz sichtbar, während aus geringerer Entfernung und einem steileren Winkel betrachtet das Dach ganz hinter dem Hauptgesims verborgen liegt.

Herrengasse 15, 1940


7. Station: Österreichische Nationalbank, Herrengasse 17

"Nr. 17, die österreichisch-ungarische Bank 1823 erbaut sehr schön. Am wunderschönen Portal ist der griechische Einfluss am stärksten. Damals wurde das Erechtheion ausgegraben, so erklärt sich der reine schöne Einfluss darauf.- Die Tischlerarbeiten an den Toren sind herrlich.- Erbaut wurde es von Charles de Moreau.-" (Adolf Loos, Stadtführung am 13. Dezember 1913)

Herrengasse 17, um 1905

Adolf Loos weist auf die griechisch inspirierte Gestaltung des Portals hin. Dieses ist ein schlichtes rechteckiges Portal mit gerader Verdachung, die auf Konsolen ruht. Es finden sich klassische Profile wie Palmettenfries, Eierstab, Kymation und Perlschnur. Der Hinweis auf die Ausgrabung des Erechtheion ist jedoch irreführend, da dieses Bauwerk sich seit seinem Entstehen oberirdisch befunden hatte. Dennoch ist der Hinweis der Rezeption architektonischer Formen des griechischen Altertums völlig korrekt und auch für den Klassizismus typisch. Die Richtung des Klassizismus, die zwischen 1770 und 1840 maßgeblich war, ist im deutschen Sprachraum durch archäologische Arbeiten, die Johann Joachim Winckelmann vor allem in Italien durchgeführt hat, entstanden. Loos bewunderte auch die Tischlerarbeiten an den Eingangstüren. Vier kassettierte Felder, die die Profile des Steinportals aufgreifen, gliedern die Türflügel. In den einzelnen Kassetten befinden sich als Bronzeguss hergestellte Kränze.


8. Station: Batthyánypalais, Herrengasse 19/Bankgasse 2

"In der Bankgasse das Palais Batthyany von Fischer von Erlach. Es ist das typische Wiener Palais. Die Stiege ist wunderschön, geradezu mustergültig, wie eine einarmige Stiege angelegt sein soll. Der Pfeiler in der Mitte, der Zwischenraum einmal voll, unten der umgekehrte." (Adolf Loos, Stadtführung am 13. Dezember 1913)

Batthyánypalais, Ansicht gegen die Bankgasse, um 1900

Loos' Ausführungen zum Batthyánypalais sind ganz von seiner Liebe zum barocken Baukünstler Johann Bernhard Fischer von Erlach durchdrungen. Der Name des Architekten Christian Alexander Oedtl, welcher von Gräfin Eleonore Batthyány-Strattmann 1718 mit der Zusammenfassung dreier ursprünglich selbständiger Bauten zu einem einheitlichen Bau beauftragt wurde, wird entweder verschwiegen, oder Loos war mit den historischen Details zu wenig vertraut. Loos dürfte die Zuschreibung des Portals in der Herrengasse an Fischer von Erlach auf den gesamten Bau ausgeweitet haben. Da Oedtl und Fischer von Erlach jedoch häufig zusammen gearbeitet hatten, und er insbesondere nach seiner Ernennung zum Hofarchitekten Baufträge an Oedtl abgetreten hatte und nur mehr partiell mitwirkte, ist der tatsächliche Anteil des jeweiligen Architekten am Palais weitgehend unklar.

Besonderes Interesse erweckte eine einarmig angelegte Stiege, die im Gebäudeteil Schenkenstraße 2 gelegen ist. Es handelt sich um eine auf vier Pfeilern ruhende einarmige Steintreppe, die im Gegensatz zur Prunktreppe im Bauteil Bankgasse 2 nicht auf Repräsentation gearbeitet ist. Die etwas kryptisch wirkende Formulierung "der Zwischenraum einmal voll, unten der umgekehrte", die der unbekannte Protokollant hier festhielt, bezieht sich wohl auf den Umstand, dass die Untersicht der Treppe, die zugleich den Plafond des darunterliegenden Treppenlaufes bildet, gleichsam die Negativform dieses dadurch überdachten Treppenlaufes ist. Der dadurch entstehende Raumeindruck ist ungleich eleganter als bei verputzten oder verschalten Untersichten. Der Umstand, dass alle Treppenteile inkl. der Wendepodeste und Stützpfeiler aus dem gleichen massiven Naturstein gefertigt sind, welchen sich optisch auch die steinernen Türgewände anschließen, rufen eine Raum-in-Raum-Erfahrung hervor.

9. Station: Bankgasse 3

"Nr. 3 Anbau an das schöne 17er Haus vom Dombaumeister Schmidt. Deutsche Renaissance." (Adolf Loos, Stadtführung am 13. Dezember 1913)

Bankgasse 3, Portal- und Fassadenaufriss nach Friedrich Schmidt

Friedrich Schmidt kam bei Loos generell gut weg. Aussagen von Schmidt, dass er kein Architekt, sondern ein Steinmetz und Handwerker sei, waren wie Wasser auf die Mühlen von Adolf Loos. Auch der Umstand, dass Schmidts bevorzugtes Baumaterial der Naturstein war, machten ihn für Loos sympathisch. Loos hielt in einer seiner Schriften Schmidt für einen der glücklichsten Architekten, weil er bei seinem Rathausbau von der Gemeinde Wien so viel Naturstein bewilligt erhielt, als dieser wollte.

Baubeschreibung: Der Bau wurde 1873 von Friedrich Schmidt als Verwaltungssitz der Oesterreichisch-Ungarischen Bank errichtet und ist als Erweiterungsbau das Bankgebäudes aufzufassen. Der Bau wurde zwischen 1872 und 1873 nach Plänen von Friedrich Schmidt errichtet. Das viergeschoßige Bauwerk weist einen rustizierten Sockel auf, der ab dem ersten Obergeschoß in nach obenhin immer flacher werdende Nuten ausläuft. Erstes und drittes Obergeschoß weisen flachverdachte Fenster auf. Im zweiten Obergeschoß setzte Schmidt eine dreiecksgiebelige Verdachung mit Karyatidhermen als Träger ein. Das Portal ist ein bemerkenswertes korinthisches Säulenportal mit Volutenaufbau, auf welchem sich eine Hermesstatue befindet. Attikaädikulen und Ädikulagaupen sind mit Wappen und Inschriften besetzt.


10. Station: Starhembergpalais, Minoritenplatz 5

"Unterrichtsministerium. Früher Palais Starhemberg 1683, im 19. Jahrhundert umgebaut.- Das Geländer der Hauptstiege ist das modernste das wir haben. Wunderbare Bronzenarbeit, wunderbare Ziselierung, die Mischung von Lack und Bronze sehr fein. Es ist das richtige Hoteltreppengeländer. Die Bildhauerarbeiten sind alle mustergültig. Es sind entschieden die besten, die wir in diesem Stil, den die Engländer Adamstil nennen, besitzen." (Adolf Loos, Stadtführung am 13. Dezember 1913)

Minoritenplatz 5, um 1910
Von Adolf Loos bewundertes Stiegengeländer im Starhembergpalais, um 1905

Loos bewundert einmal mehr das Hauptstiegenhaus, davon vor allem das Geländer. Loos hält diese Form der Stiege und des Geländers für eine ideale Hoteltreppe. Typisch für Loos ist die genaue Materialkenntnis, wobei er hier besonders auf die Lackierung des Geländers eingeht, die nach englischem Muster gemacht wurde. Bemerkenswert ist die genaue Kenntnis architekturhistorischer Details. Der von Loos angesprochene Adamstil ist eine klassizistische Strömung, die vom schottischen Architekten Robert Adam (1728-1792) ausgegangen ist.


11. Station: Liechtensteinsches Majoratshaus, Minoritenplatz 4/Bankgasse 9

Das Palais Liechtenstein wurde der Mitschrift zufolge auch im Inneren besichtigt. Loos erklärte detailliert Raum für Raum die Einrichtung, erzählt, um welche handwerkliche Technik, um welches Material etc. es sich jeweils handelt. Auch der Baugeschichte und den Mühen, die der Architekt Domenico Martinelli mit dem Auftraggeber, dem Fürsten Johann Adam von Liechtenstein hatte, wird große Aufmerksamkeit geschenkt. Loos interpretiert das Gebäude als völlig unwienerisch. Es weist überaus strenge Formen auf, die italienisch sind. Die Wiener seien dagegen immer für unernste, witzige Einfälle gewesen, das Strenge sei ihnen fremd gewesen. Tatsächlich ist das Majoratshaus das erste Beispiel für ein aus dem römischen Hochbarock abgeleitetes Palais:

"Das Palais Liechtenstein, das einzige nicht Wiener Barockgebäude. Es ist ein rein italienischer Bau; er ist zu ernst, zu grandios, zu streng für die Wiener. Die haben immer nur witzige geistreiche Einfälle gehabt, so einen ernsten grandiosen Bau haben sie nicht durchführen können. Er ist von Martinelli fast vollständig aus Stein ausgeführt. Die Profilirung des Hauptgesimses ist wunderbar. Man muss an diesem Palast immer mit Andacht vorbeikommen." (Adolf Loos, Stadtführung am 13. Dezember 1913)

Loos hebt hervor, dass den Wienern daher auch dasjenige am Palais am besten gefallen hatte, was nicht von Martinelli stammt. Während sich Martinelli einige Jahre vom Bau entfernt hatte und in Rom weilte, habe Lucas von Hildebrand in den Bau eingegriffen. So wird etwas das Portal, welches sich am Minoritenplatz befindet, tatsächlich Hildebrandt zugeschrieben, während das Hauptportal in der Bankgasse ein Werk Martinellis sei.

"Die Paläste Martinellis sind von den anderen Palästen total verschieden. Sie haben einen starken römischen Einschlag und sind von einer Monumentalität, die die Wiener nie gehabt haben. Mit dem Portal ist es anders; das Portal ist etwas, das nicht ganz hineingehört. Martinelli war während des Baues fünf Jahre lang in Rom und da haben ihm andere Leute hineingepfuscht. Das Portal hat einen wienerischen Zug." (Adolf Loos, Stadtführung am 17. Jänner 1914)

Liechtensteinpalais, Minoritenplatz 4, Portal, 1894

Äußerlich erscheint das Gebäude als monumentaler dreiseitig freistehender Bau, der durch additiv gereihte flach verdachte Fenster im zweiten Obergeschoß tatsächlich ein sehr strenges äußeres Erscheinungsbild aufweist. Das erste Obergeschoß weist über additiv gereihten dreiecksgiebelig verdachte Fenster auf. Loos bemerkt sofort, dass der Bau kein Mezzanin besitzt, erster und zweiter Stock sind gleich hoch. Die Fassade gegen die Bankgasse weist einen leichten vorspringenden attikabekrönten Mittelrisaliten auf, den Attikafiguren zieren. Loos referiert genüsslich, wie sich Martinelli versuchte gegen seinen Auftraggeber durchzusetzen. Dieser habe sogar durch öffentliche Plakate bekannt gemacht, dass der Fürst ein Banause sei und ihn an der Vollendung seines Baukunstwerkes hindern wolle:

"Martinelli war ein herrlicher Gewaltmensch. Da der Fürst Johann Adam nicht auf seine Intentionen eingegangen ist, erklärte er in Plakaten, dass der Fürst ein Banause sei und ihn in der vollkommenen Ausführung eines Kunstwerkes verhindere. Dem Fürsten war wohl die Anlage der Stiege zu streng. Im Rossaupalast hatte Martinelli alles auf Materialwirkung ausgebaut, wundervollen farbigen Marmor verwendet. Die Wiener sind aber immer Ornamentiker gewesen und haben wenig Gefallen daran gefunden." (Adolf Loos, Stadtführung am 17. Jänner 1914)

Liechtensteinpalais, Bankgasse 9, Portal, 1894


12. Station: Heldenplatz, Ecke Ballhausplatz

Wie bereits in der ersten Exkursion am Beispiel des Kunsthistorischen Museums ausgeführt, hegte Loos eine hohe Wertschätzung für die Arbeiten Gottfried Sempers. So nimmt es nicht wunder, dass er sich mehr als 20 Jahre nach dem Tod des Architekten noch für die Ehrenrettung Sempers stark macht und seiner Zuhörerschaft schildert, wie übel Semper in Wien von seinem Mitarbeiter Carl von Hasenauer mitgespielt worden war. Loos bedient sich hier einer damals in Architektenkreisen sehr bekannten Zeitschrift, der Försterschen Allgemeinen Bauzeitung als Quelle für seine Ausführungen. Darin wurde nämlich nach dem Tod Hasenauers, als dieser als alleiniger Erbauer der Neuen Burg und der beiden Hofmuseen bzw. des Kaiserforums gefeiert wurde, eine Richtigstellung von Manfred Semper gedruckt, der die Geschichte ganz anders darstellte.

"Nun galt es den Kaiser erst dazu zu bringen, diesen 48er zu diesem Amte auszuersehen. Eine Fürstin Hohenlohe, die damals bei Hofe in Kunstsachen entscheidend war, brachte einmal dies Thema bei einer Tafel vor den Kaiser, der sofort dafür war und alle Pläne wurden an Semper geschickt.- Der Kaiser war so von ihm entzückt, dass er ihm den Auftrag gab, die Bauten durchzuführen und nur wünschte in Anbetracht der Wiener, dass man wieder einen Fremden vorgezogen hat u.s.f. er möge sich einen Mitarbeiter nehmen. So wählte Semper den Hasenauer dazu sich aus, schon von dem ganz natürlichen Standpunkt ausgehend, dass er als alter Herr, er war damals 70 Jahre alt, sich lieber einen jungen Mann zum Mitarbeiter zu einem Bau ersah, der 20 Jahre dauern sollte… Er nahm nun gleich den Plan in Angriff, der wurde von Hasenauer halbfertig vom Reissbrett förmlich abverlangt um ihm den Kaiser in einer Audienz vorzulegen […] Der Kaiser war höchst zufrieden. Umso niederträchtiger war dem gegenüber Hasenauers Mitteilung, er habe den alten heimatlosen Semper aus Mitleid hier beschäftigt. Semper nahm nun sofort den Bau in Angriff und arbeitete ganz allein, da Hasenauer, der damals infolge der dieser Bauten die Weltausstellung baute, sich ganz fern davon hielt. 1873 war er dort fertig und wollte sich des Semper entledigen und behandelte ihn bis 76 in einer so empörenden Weise, grüsste nicht, hielt den Hut am Kopf etc., dass Semper ihm durch seinen Advokaten einen Brief schreiben liess, dass er fortan nur auf schriftlichem Wege mit ihm verkehren wolle. Die Arbeiten waren nun schon so weit gediehen, dass Semper mit den einzelnen Bildhauern über die Statuen der Bildhauer unterhandelte und sich soviel mit ihnen herumärgerte, dass sie nicht genau seinen Vorschriften folgten, Bei seinem Ärger über all den Verdruss, Hasenauers Benehmen und der Tatsache gegenüber, dass er für all dies nur 5.000 Gulden jährlich hatte, liess er alles da und ging von Wien fort." (Adolf Loos, Stadtführung am 29. November 1913)

Gottfried Semper, um 1860
Carl Hasenauer, um 1868
Sempers Belleetagengrundriss des Kaiserforums, 1869


13. Station: Äußeres Burgtor

"Das Burgtor von Peter Nobile, 1820 erbaut, löst sehr gut die ihm gestellte Aufgabe: es wirkt abschließend, fest von außen, hat zwei Tore, damit falls das äußere gestürmt wird, das Innere der letzte Rettungsanker sei. Von innen wirkt es viel freier und das ist richtig so.- Wenn man das Tor passiert hat, ist man nicht mehr auf städtischem Boden, die Polizei hat dort nichts dreinzureden, alle städtischen Verordnungen sind dort ausser Wirksamkeit. Pflasterung und Beleuchtung zahlt der Hof." (Adolf Loos, Stadtführung am 6. Dezember 1913)

Vorstadtseite des Äußeren Burgtores, um 1905
Stadtseite des Äußeren Burgtores, um 1908, um 1908

Loos geht es bei der Besprechung dieses Bauwerkes hauptsächlich um die Hervorhebung seiner Funktion als Begrenzung. Mit dem Tor wird der Palastbezirk abgeriegelt, innen und außen ist eine jeweils von einander unterschiedene Rechtssphäre. Besonders bemerkenswert, besonders im Hinblick auf die privaten Wohnhäuser von Loos ist diese kleine Anmerkung: „Von Innen wirkt es viel freier und das ist richtig so.“ Wo Loos selbständige private Wohnhäuser errichten konnte, verfolgte er das Prinzip der Maske: Das Haus hat zwei Gesichter, eines, das sich dem Mann auf der Straße präsentiert, das jeder sehen kann, und eines, welches nur Auserwählten gezeigt wird. Die Straßenseite ist streng, verschwiegen nach außen hin, das Innere wird wie von einer schützenden Maske versteckt. Im Beispiel des Hauses Moller ist dies am besten umgesetzt. Die Rückseite, die in den Garten weist, den man von der Straße aus nicht sehen und die nicht jeder zu Gesicht bekommt, kann anders, nämlich freier und offener gestaltet werden: „Das Haus sei nach außen verschwiegen, im Inneren offenbare es seinen ganzen Reichtum.“, so Loos. Dieses Prinzip sieht er bei diesem klassizistischen Bau Nobiles bereits verwirklicht.

Straßenseitige Ansicht des Hauses Moller um 1930
Das Haus Moller von der Gartenseite aus gesehen, um 1930


14. Station: Neue Burg

"Der Burgbau ist also nach den ursprünglichen Plänen Sempers, von den Nachfolgenden so verpatzt als nur möglich. Jeder hat daran herumgeändert. Die Genien auf der Bekrönung, die an sich schon schrecklich sind, sind aus Blech und wie Stein angestrichen, aus Sicherheitsgründen, damit nicht etwa durch eine Erschütterung, die ein vorübergehender Hofwagen verursacht, ein Flügel abbricht! Die Säulen, die an der Exedra sind, sollten dann auch an den Prunksaalbau, der die beiden Flügel verbunden hätte, sich wiederholen. Damit ist es nun für immer vorbei.- Die Figuren, die Förster anbrachte und die furchtbar plump wirken, standen bei Semper in Nischen, von je einem Pfeiler flankiert, nach ihm baute Niedzielski weiter, dann Ohmann und zum Schluss Baumann, der den Prunksaal baute, nicht gerade schlecht, ihm liegt so etwas, aber auch nicht besonders gut und fein." (Adolf Loos, Stadtführung am 6. Dezember 1913)

Loos‘ Kritik ist hier virtuos: nur wenig ist im Sinne Sempers ausgeführt worden, in den Details ist alles falsch, was auf das Konto jener Architekten geht, die nach Semper weitergebaut haben. Bemerkenswerterweise nennt sie Loos alle: Carl von Hasenauer, Julian Niedzielski, Emil Förster, Friedrich Ohmann und Ludwig Baumann. Auch die Materialien sind teilweise unecht, da man die Figuren der Attika in etwa nicht aus Naturstein, sondern aus Zinkblech, das wie Stein gestrichen wurde, machte. Der Zynismus, den Loos hier an den Tag legte, ist sogar aus der Feder des Zuhörers noch spürbar. Ein besonders beklagenswerter Mangel ist mit den Figuren am Sockel gegeben. Semper hatte für sie je eine tiefe Nische vorgesehen, flankiert von Pfeilern. Nun erscheinen sie aber völlig unvermittelt und wie hingeklebt nur vor der Fläche, die eine Unterbrechung der Rustika liefert.

Corps de logis der neuen Burg, um 1900
Pfeilerfiguren "Magyare" und "Kreuzfahrer" am Hemizykel


15. Station: Reichskanzleitrakt, Michaelertrakt; In der Burg; Michaelerplatz

"Der Reichskanzleitrakt von Fischer von Erlach, der auch in der Lösung der Frage des äußeren Teiles teilnahm. - Die Hälfte des Rundbaues war fertig und so war es nicht schwer, die zweite Hälfte dazu zu bauen. Aber mit der Kuppel kam ein Riss in die Arbeit. Die Architektur war damals schon so herunter, dass die Leute nicht einmal gut kopieren konnten und ungemein plump und schäbig im Detail wurden. Loos kann begreifen, dass man die Sixtinische Madonna schwer kopieren könne, aber eine Säule müsse doch ein Steinmetz genau nachmachen können. Aber auch dies ist nicht der Fall, wie man sehen kann, wenn man die beiden Säulen, die an der Reitschule von Fischer sind, mit denen, die über dem Haupteingange sind, vergleicht. Letztere sind viel plumper, zeigen nicht die schöne Anschwellung und sind oben mindestens um 5 cm dicker als die von Fischer.-" (Adolf Loos, Stadtführung am 6. Dezember 1913)

Das unvollendete Kuppelrondell am Michaelerplatz, um 1890
Michaelerdurchfahrt, um 1900
Alter Reitschultrakt mit den nach Loos korrekt gearbeiteten Säulen aus dem 18. Jh.


Entsprechend seiner Vorliebe für die Architektenfamilie Fischer von Erlach erwähnte Loos nur Joseph Emanuel Fischer von Erlach als Schöpfer des Reichskanzleitraktes. Tatsächlich war 1723 nach dem Abbruch sämtlicher Vorgängerbauten zunächst Lukas von Hildebrant federführender Architekt, ehe Fischer von Erlach 1726 die Planungsarbeiten übernahm und bereits mit der Errichtung des Michaelertraktes begann. Die langgestreckte Fassade ist durch drei Risalite gegliedert, die ihrerseits durch skulpturenbesetzte Attikaaufbauten geprägt sind. In jedem der Risalite befindet sich ein über zwei Geschoße des genuteten Sockels sich erstreckendes Tor (links Ochsentor, mittig Kaisertor, rechts Michaelertor). Die Fassade des Hauptgeschoßes sowie des darüberliegenden Obergeschoßes wird durch korinthische Riesenpilaster optisch zusammengefasst.

Für Loos, der selbst auf dem Michaelerplatz gebaut hat, ist der Michaelertrakt von besonderem Interesse und nimmt daher auch in der Erzählung mehr Raum ein als der Reichskanzleitrakt. Deutlich schwingt bei Loos die über 150 Jahre dauernde Planungs- und Baugeschichte dieses Komplexes mit, wenn er gnadenlos einen Verfall des handwerklichen Könnens in dieser Zeit konstatiert. Von 1729-1734 wird die linke Hälfte des Planes von Johann Bernhard Fischer von Erlach realisiert. Die rechte Hälfte bleibt zunächst Torso, neben dem alten Burgtheater, welches unter Maria Theresia sogar noch erweitert wird, bleibt eine halboffene Rotunde, das sogenannte Rondell ohne Kuppel stehen. Mittig darauf zulaufend standen zudem drei Privathäuser.

Erst mit der Errichtung des Äußeren Burgtores 1824 kam die Debatte um den Torso des Michaelertraktes wieder in Gang, da das Burgtor so gestellt werden sollte, dass dessen mittlere Durchfahrt auf der durch die Hofburg bis zum Michaelerplatz reichenden Achse zu stehen kommt. Tatsächlich vollendet konnte der Barockbau erst im Späthistorismus werden: 1888 wird das alte Burgtheater abgetragen und bis 1893 am neuen Michaelertrakt und der Kuppel gebaut. Damit wurde die Achse Kaiserforum-Hofburg-Michaelerplatz, die unter Karl VI. begonnen, unter Maria Theresia und Josef II. fortgesetzt wurde, erst unter Franz Josef I. vollendet. Die Vollendung des dynastischen Projektes in der Ära Franz Josephs I. wurde auch in der lateinischen Inschrift unter der Michaelerkuppel festgehalten.

Karte

Die Karte wird geladen …

Quelle

  • Mitschrift zu Stadtführungen im Rahmen der Bauschule Adolf Loos. Wien, 1913-1914 / WBR, HS, ZPH 1442, schriftlicher Teilnachlass Adolf Loos, 1.4.20, Blatt 5-8; 9; 11-12; 14

Literatur

  • Adolf Loos: Heimatkunst. In: Franz Glück (Hg.): Adolf Loos. Sämtliche Schriften. Wien: Herold 1962, S. 339.
  • Harald Stühlinger: Adolf Loos als Führer zu Architektur und Städtebau. In: Adolf Loos. Schriften, Briefe, Dokumente aus der Wienbibliothek im Rathaus. Hg. von Markus Kristan, Sylvia Mattl-Wurm und Gerhard Murauer. Wien: Metroverlag 2018, S. 223 f.
  • Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien I. Bezirk - Innere Stadt. Horn/Wien: Berger 2007, (nach Reihung der Bauten) S. 305 ff., 512 ff., 515 ff., 527 f., 522 ff., 529 ff., 296 ff., 589 ff., 503 ff., 465 f., 453 ff., 449 ff., 444f.