Liechtensteinsches Majoratshaus

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Das Liechtenstein'sche Palais Schenkenstraße
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1694
Datum bis
Andere Bezeichnung „Künstlerversorgungshaus" (Volksmund)
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Domenico Martinelli
Prominente Bewohner
PageID 16056
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 24.04.2021 durch DYN.krabina
Bildname Fürst Lichtensteinische Palais.jpg
Bildunterschrift Das Liechtenstein'sche Palais Schenkenstraße
  • 1., Bankgasse 9
  • 1., Minoritenplatz 4
  • 1., Löwelstraße 10

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48° 12' 35.69" N, 16° 21' 45.20" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Liechtensteinsches Majoratshaus (1, Bankgasse 9, Minoritenplatz 4, Löwelstraße 10; Stadtpalais Liechtenstein), ehemals auch Landschaftsschule.

Das Liechtenstein'sche Palais in der Schenkenstraße aus den Jahren 1724-1730
1., Bankgasse 9, Löwelstraße 10: Palais Liechtenstein (um 1940)
Minoritenplatz 4 (Portal)
Minoritenplatz 4 (Portal) Februar 2021
Bankgasse 9 (Portal)
Bankgasse 9 (Portal) Februar 2021
Minoritenplatz 4

1682 verkauften die Stände das Haus an Albrecht von Zinzendorf, von dessen Erben es 1688 Dominik Andreas Graf Kaunitz erwarb (Front gegen den Minoritenplatz), der den Grundstein zu einem Palais legte. Er kaufte auch das zur Löwelstraße hin gelegene Haus von Franz Christoph Graf Khevenhüller, der seine Absicht, hier ein Palais zu errichten, nicht hatte realisieren können. 1694 wurde der Bau nach Plänen Domenico Martinellis von Maurermeister Antonio Riva begonnen. Noch während des Baus gelangte das Haus am 23. April 1694 in den Besitz von Hans Adam I. Fürst Liechtenstein, der den Bau unter der Leitung und nach Angaben Gabriele de Gabrielis aus Rovereto mit Veränderungen (besonders im Stiegenhaus) fortsetzen ließ. 1705 war der Bau fertiggestellt. Im Stiegenhaus befanden sich Fresken von Andrea Lanzani (nicht erhalten) und Skulpturen von Giovanni Giuliani. Die Stukkaturen schuf Santino Bussi. 1836-1847 wurde die Inneneinrichtung nach Entwürfen von P. H. Devigny gestaltet. Das Liechtensteinsches Majoratshaus war wegen seiner Kunstschätze und aufgrund der Kuriositäten im Bereich der Bautechnik, nicht zuletzt auch wegen seiner merkwürdigen mechanischen Einrichtungen berühmt. Es hatte unter anderem Aufzugmaschinen in alle vier Stockwerke sowie Vorrichtungen, mittels derer die Zimmerwände verschoben und der Saalfußboden aus dem zweiten in den ersten Stock hinabgelassen werden konnte. Da an diesen Einrichtungen ständig Reparaturen notwendig waren und daher im Liechtensteinsches Majoratshaus laufend Künstler und Handwerker beschäftigt waren, wurde es im Volksmund auch „Künstlerversorgungshaus" genannt. Der auf der Löwelbastei errichtete Zubau wurde durch eine gedeckte Brücke (Schwibbogen) mit dem Palais verbunden, die später im Zuge der baulichen Regulierungen in dieser Gegend verschwinden musste.

Literatur

  • Bruno Grimschitz: Wiener Barockpaläste. Wien: Wiener Verl. 1944, S. 9-11
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 385
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 578
  • Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Wien: Gerlach & Wiedling 1906. Band 2,1906, S. 378 ff.
  • Alois Machatschek: Die Rekonstruktion der Decke und die Restaurierung der Feststiege im Stadtpalais Liechtenstein. In: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege 31 (1977), S. 51-57
  • Eugen Meßner: Die Innere Stadt Wien. Ein Beitrag zur Heimatkunde des I. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Österr. Staatsdruckerei 1928, S. 128
  • Wilhelm Georg Rizzi: Ergänzungen zur Baugeschichte des Stadtpalais Liechtenstein. In: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege 31 (1977), S. 57-63