Ballhausplatz

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Amalienburg (links), das Ballhaus (unten) sowie die Haus-, Hof- und Staatskanzlei rahmten den Ballhausplatz ein. Ausschnitt aus der Vogelschau von Joseph Daniel von Huber, 1778
Daten zum Objekt
Art des Objekts Verkehrsfläche
Datum von 1754
Datum bis
Name seit 1906
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Revolutionsplatz
Benannt nach Ballhaus (1, Bruno-Kreisky-Gasse)
Bezirk 1
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke Amalienburg, Bundeskanzleramt
PageID 2612
GND
WikidataID
Objektbezug Hofburg, Frühe Neuzeit, Revolution 1848
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 30.03.2023 durch WIEN1.lanm08jan
Bildname Huber_Staatskanzlei.jpg
Bildunterschrift Amalienburg (links), das Ballhaus (unten) sowie die Haus-, Hof- und Staatskanzlei rahmten den Ballhausplatz ein. Ausschnitt aus der Vogelschau von Joseph Daniel von Huber, 1778
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48° 12' 29.30" N, 16° 21' 49.28" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Ballhausplatz (1.), benannt (1906) nach dem hier befindlichen Ballhaus, in dem eine Vorform des heutigen Tennis gespielt wurde (siehe Ballhäuser); ursprünglich verlief hier - in Verlängerung der Schauflergasse bis zur Löwelbastei - eine Häuserzeile, die zur Schaufellucke gerechnet wurde. Das Hofspital, in dessen Hof 1746 das Ballhaus entstand, wurde nach seiner Verlegung auf den Rennweg 1754 zum Teil demoliert, der einstige Spitalshof zu einem Platz umgestaltet (1786 erstmals Ballhausplatz, auch Ballplatz genannt). 1848 kurzfristig Revolutionsplatz genannt. Im Zuge der letzten Umgestaltung (1903) verschwand ein Schwibbogen über die Schauflergasse.

Das Ballhaus auf dem Ballhausplatz, um 1902

In der politischen Publizistik der bzw. über die Monarchie erschien der Ballhausplatz häufig als Synonym für das Außenministerium der k.u.k. Monarchie, das sich bis 1918 hier auf Nr. 2 befand. In der Zweiten Republik wurde und wird der Ballhausplatz als Synonym für das hier befindliche Bundeskanzleramt eingesetzt. Diesem gegenüber befindet sich am Platz seit Ende 1946 der Eingang zur Präsidentschaftskanzlei des Bundespräsidenten in der Hofburg. Die neben dem Bundeskanzleramt verlaufende Straßenverbindung zum Minoritenplatz wurde, bis dahin namenlos, 1991 Bruno-Kreisky-Gasse benannt. Am Rand des Platzes zum Volksgarten wurde 2014 das Deserteursdenkmal errichtet.

Ballhausplatz 1 (rechts), 5 und 6 (links), um 1900; die Schauflergasse verläuft mittig durch einen Schwibbogen Richtung Michaelerplatz.
1., Ballhausplatz, um 1940, im Hintergrund die Rückseite des Modenapalais
1., Ballhausplatz, um 1940, im Hintergrund die Rückseite des Modenapalais und links dahinter das Hochhaus Herrengasse

Gebäude

  • Nummer 1: Amalienburg
  • Nummer 2: Bundeskanzleramt (ehemalige Haus- Hof- und Staatskanzlei; "Ballhausplatz" ist [analog zu Downing Street und Quai d'Orsay] zugleich das Synonym für den Regierungssitz)
  • Nummer 3 (nicht mehr bestehend): Minoritenkloster
  • Nummer 5 (nicht mehr bestehend): Hofspital
  • Nummer 6 (nicht mehr bestehend): Ballhaus

Pfarrzugehörigkeit bis 1938

Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.

Quellen

Literatur

  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
  • Adam Wandruszka / Mariella Reininghaus: Der Ballhausplatz. Wien [u.a.]: Zsolnay 1984 (Wiener Geschichtsbücher, 33)