Domenico Martinelli

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Daten zur Person
Personenname Martinelli, Domenico
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 26743
GND 118998315
Wikidata Q685236
Geburtsdatum 30. November 1650
Geburtsort Lucca
Sterbedatum 11. September 1718
Sterbeort Lucca
Beruf Baumeister
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Frühe Neuzeit
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 7.06.2021 durch WIEN1.lanm08pil
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Martinelli Domenico, * 30. November 1650 Lucca, † 11. September 1718 Lucca, Baumeister. Wurde 1673 zum Priester geweiht, widmete sich jedoch auch dem Studium der Zeichenkunst und der Architektur. 1690 kam Martinelli nach Wien, wo er für seine drei Hauptgönner, Johann Adam Andreas Fürst Liechtenstein, Ferdinand Bonaventura Graf Harrach und Dominik Andreas Kaunitz arbeitete. Er hatte wesentlichen Anteil an den beiden Liechtensteinpalais in der Bankgasse (begonnen 1694 für Graf Kaunitz) und in der Roßau (für Fürst Liechtenstein) sowie am Palais Harrach auf der Freyung (möglicherweise Umbau eines älteren Gebäudes). 1699 ging Martinelli nach Rom, kam jedoch 1700-1705 nochmals in nördliche Regionen. Nach 1702 dürfte unter seinem Einfluss das ehemalige Palais Starhemberg (Dorotheergasse 9) begonnen worden sein. Die Zuschreibung des Palais Esterházy in der Wallnerstraße wurde durch Dagobert Frey abgelehnt, der Bau des Kärntnertortheaters wird ihm oft fälschlich zugeschrieben (tatsächlich Beduzzi). Martinelli hat an der Heranbildung einer neuen großformigen Architektur als Grundlage des nordischen Barock wesentlich Anteil.

Literatur

  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Hellmut Lorenz: Domenico Martinelli und die österreichische Barockarchitektur. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1991 (Denkschriften / Österreichische Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse, 218)
  • Hans Tietze: Domenico Martinelli und seine Tätigkeit in Österreich. In: Jahrbuch des Kunsthistorischen Instituts 13 (1919), S. 1 ff.
  • Richard Kurt Donin: Die Paläste des Domenico Martinelli in Wien. In: Zur Kunstgeschichte Österreichs. Gesammelte Aufsätze [Richard Kurt Donin zum 70. Geburtstage überreicht]. Wien / Innsbruck [u.a.]: Rohrer 1951, S. 275 ff.
  • Geschichte der bildenden Kunst in Wien. Band 3: Geschichte der Architektur in Wien. Wien [u.a.]: Selbstverlag des Vereines für Geschichte der Stadt Wien 1973 (Geschichte der Stadt Wien / Neue Reihe, 7/3), S. 34 ff. und Register
  • Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Band 2. Wien: Gerlach & Wiedling 1906, S. 379 f.
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), Register
  • Alexander Hajdecki: Die Dynasten-Familien der italienischen Bau- und Maurermeister in der Barocke in Wien. In: Berichte und Mitteilungen des Altertums-Vereines zu Wien 39 (1906), S. 1 ff.