Porr AG

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Daten zur Organisation
Art der Organisation Firma
Datum von 1869
Datum bis
Benannt nach Arthur Porr
Prominente Personen
PageID 16524
GND
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Objektbezug
Quelle
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Letzte Änderung am 15.09.2016 durch WIEN1.lanm08wei
  • 3., Rennweg 13

Frühere Adressierung
  • Allgemeine österreichische Baugesellschaft (1869, bis: 1907)
  • A. Porr Betonbau-Unternehmung GmbH (1907, bis: 1927)
  • Allgemeine Baugesellschaft – A. Porr AG (1927)

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48° 11' 49.93" N, 16° 22' 49.08" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Gründerzeit

Im März 1869 wurde die "Allgemeine österreichische Baugesellschaft" von der Creditanstalt mit einem Aktienkapital von 20 Millionen Gulden ins Leben gerufen. Die Gesellschaft befasste sich mit der Errichtung von Hochbauten aller Art und deren Verwertung, Eisenbahnbauten, Flussregulierungsarbeiten, Schiffbauten und den Erwerb vom Immobilien und deren Verwertung beschäftigte. Der Schwerpunkt der Bauten befand sich an der Ringstrasse, wie generell in der Inneren Stadt. Bis 1898 wurden 108 Gebäude auf eigene Rechnung errichtet, u.a. der Kärntner Hof. Der Sitz der Gesellschaft befand sich bis 1898 in der Führichgasse 5, in der folge Dominikanerbastei 19. Im 2. Bezirk befand sich die Bautischlerei, Dampfsäge, Parkettenfabrik, Zimmerei, eine Steinmetzwerkstätte „Neusteinhof“ in Inzersdorf. Erwerbung von Baugründen hinter dem heutigen Burgtheater (Bau der Häuser Löwelstraße 12-18) und des Bürgerspitalzinshauses, Bau der Häuser Eßlinggasse 8-10, 16-18, Werdertorgasse 4-6, Schottenbastei 10-16, Schottenring 8-12, 20-32, Helferstorferstraße 9-15, Dr.-Karl-Lueger-Ring (1) 10-12, Mölkerbastei 3, Hohenstaufengasse 11-13, Neutorgasse 13-15, 14, 18, Zelinkagasse 3-13, 10-14, Börseplatz 4. Auf fremde Rechnung wurden bis 1898 90 Häuser errichtet darunter das Hotel Austria am Schottenring, das Hotel Britannia am Schillerplatz, das Hotel Donau in der Nordbahnstraße, Hotel Continental in der Taborstraße, das Gebäude des Ingenieur- und Architekten-Verein und des Niederösterreichischen Gewerbeverein in der Eschenbachgasse, das Römische Bad im 2. Bezirk. Weiters wurde der Bahnhof Heiligenstadt (Vorort) erbaut, ebenso 93 Villen in Währing.

A. Porr GmbH

1907 gründete die Gesellschaft unter Leitung von Ing. Arthur Porr (1872-1919) die "A. Porr Betonbau-Unternehmung GmbH", deren Markenzeichen "PORR-Decken" und Konus-Betonpfähle wurden. 1913 entstand das Kurmittelhaus in Meran; in Wien Industriehaus (3), ,Nationalbank (9) und Technisches Museum (14). Nach dem Ersten Weltkrieg wurden Straßen- und Industriebauten errichtet, außerdem war die Firma an der beginnenden Nutzung der Wasserkraft (Kraftwerksbau) führend beteiligt.

1927 wurden die Firmen "Allgemeine österreichische Baugesellschaft" und "Betonbau-Unternehmung A. Porr" zur neuen Firma "Allgemeine Baugesellschaft – A. Porr AG" verbunden. In der Zwischenkriegszeit übernahm die Firma bedeutende Aufträge in den Bundesländern (darunter den Kärntner Abschnitt der Großglockner-Hochalpenstraße), in Wien den Bau der Angestellten-Versicherung 5, Gassergasse 2-8 (1930/1931). Ab den 30er Jahren befand sich der Firmensitz in der Treitlstraße 3 ("Porrhaus", erbaut 1930/1931 nach Plänen von Fritz Judtmann; heute (Gewerkschaftshaus). Da die Firma nach dem Zweiten Weltkrieg in einen USIA-Betrieb umgewandelt wurde und unter sowjetrussischer Verwaltung stand, wurden Firmen in Salzburg und in den westlichen Bezirken Wiens gegründet. Nach dem Staatsvertrag (1955) erfolgte die Zusammenlegung aller Firmen.

Im Zuge des Wiederaufbaus, bei dem die Firma eine maßgebliche Rolle spielte (Staatsoper, Parlament), wurde die "Neue österreichische Tunnelbauweise" entwickelt. Porr war an verschiedenen Großbauten in Wien, an Autobahn- und Tunnelbauten und Wasserkraftwerken beteiligt. 1972 wurde das Bürohaus 3, Rennweg 13, bezogen. 1979 wurde eines der größten Bauvorhaben, das heutige Vienna International Centre (22), fertiggestellt. Wichtige Bauvorhaben waren weiters der Ringturm, das Hotel Inter-Continental Vienna und das Haas-Haus, außerdem Mitarbeit am U-Bahn-Bau. In den 80er Jahren entstanden unter anderem die Raiffeisen Zentralbank (1, Am Stadtpark 9) und das Postzentrum Erdberger Lände. Die Firma Porr besitzt auch eine bemerkenswerte Sammlung von Graphiken, Stichen, Aquarellen und Ölbildern. Monte Laa, Porrhaus.

Mit der Gründung von internationalen Niederlassungen positionierte sich die PORR als internationaler Konzern, der in Europa und auch im Nahen Osten Bauprojekte jedweder Art und jeglichen Umfangs realisiert. Porr AG besitzt zudem Tochterfirmen und Beteiligungen, durch diese sie über zusätzliches Spezial-Know-how und Expertise auf allen Gebieten der Bauwirtschaft verfügt.

Der breite Leistungsbereich ist in folgende Geschäftseinheiten strukturiert:

  • Business Unit 1 - beinhaltet das Flächengeschäft im Hoch- und Tiefbau in Deutschland, Österreich und der Schweiz
  • Business Unit 2 - CEE/SEE: Zuständigfkeit für das Flächengeschäft Hoch- und Tiefbau in Südosteuropa
  • Business Unit 3 - International: es wird das Joint Venture mit der türkischen Renaissance-Gruppe betreut und der Fokus auf Qatar und Saudi-Arabien gelegt
  • Business Unit 4 - Bündelung der Kernkompetenzen des Konzerns in den Abteilungen Tunnelbau, Grundbau, Bahnbau (national und international), Leitungsbau, Ingenieurbau, Kraftwerksbau und Großprojekte
  • Business Unit 5 - durch Umwelttechnik werden alle Umweltaktivitäten der Porr-Gruppe zusammengefasst
  • Business Unit 6 - Real Estate deckt mit den Marken Strauss & Partner und Porreal die gesamte Breite im Bereich Immobilien-Entwicklung (Development) und -Betrieb (Facilitymanagement) ab

Geschäftsbereich sind Hochbau, Tiefbau, Infrastruktur, Development und Umwelttechnik. Derzeit (Stand von 02.08.16) sind 48 laufende Projekte auf der Webseite von Porr AG zu finden.

Literatur

  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 151 (Porrhaus)
  • Die Gross-Industrie Oesterreichs. Festgabe zum glorreichen fünfzigjährigen Regierungs-Jubiläum seiner Majestät des Kaisers Franz Josef I. dargebracht von den Industriellen Oesterreichs 1898, Bd. 6, Wien: Leopold Weiss 1898, S. 75-78.
  • Herbert Matis, Dieter Stiefel: "Mit der vereinigten Kraft des Capitals, des Credits und der Technik ...". Die Geschichte des österreichischen Bauwesens am Beispiel der Allgemeinen Baugesellschaft - A. Porr Aktiengesellschaft. Bd. 1-2. Wien-Köln-Weimar: Böhlau 1994.
  • Nachrichten Bezirksmuseum Landstraße. Hg. v. Bezirksmuseum Landstraße, Band 3,1994, S. 4 ff.
  • Porr AG Geschichte, http://www.porr.at/index.php?id=623 (02.08.2016)
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 4. Wiesbaden: Steiner 1972, S. 30 f.

Links:

http://www.porr-group.com/index.php?id=95 (03.08.2016)