Haus der Industrie

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Haus der Industrie, 1911
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1907
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Carl König
Prominente Bewohner
PageID 5526
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 19.08.2021 durch WIEN1.lanmuswid
Bildname Industriehaus.jpg
Bildunterschrift Haus der Industrie, 1911
  • 3., Schwarzenbergplatz 4
  • 3., Am Heumarkt 12
  • 3., Lothringerstraße 12

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Schwarzenbergplatz 4 (Februar 2021)

Haus der Industrie (3., Schwarzenbergplatz 4 [April 1946-Juli 1956 Stalinplatz 4], Am Heumarkt 12, Lothringerstraße 12), erbaut 1907-1909 von Architekt Karl König, am 5. März 1911 durch Franz Joseph I. eröffnet (Gedenktafel, Vorhalle). Viergeschoßiger Bürohausbau mit hohem dreiachsigen Mittelrisalit und Eckrisaliten (zum Heumarkt hin abgerundet), über dem Hauptgesims zwischen den hochgezogenen Risaliten Balustraden, am gesamten Aufbau zahlreiche Vasen.

Das Gebäude war nach dem Zweiten Weltkrieg während der Zeit der Alliierten Besatzung der Sitz des Alliierten Rates, der die höchste Institution des alliierten Kontrollsystems, der Alliierten Kommission darstellte. Zuvor hatten dessen Sitzungen in den Hauptquartieren der britischen, sowjetischen und US-amerikanischen Alliierten stattgefunden. Die erste Sitzung des Alliierten Rates im Haus der Industrie wurde am 11. September 1945 abgehalten. Am 20. Oktober 1945 erkannten die alliierten Besatzungsmächte hier geschlossen die provisorisch eingesetzte Regierung unter Karl Renner an. Zudem fanden hier vom 2. bis zum 12. Mai 1955 die vorbereitenden Gespräche für den am 15. Mai 1955 unterzeichneten Österreichischen Staatsvertrag statt (eine Gedenktafel befindet sich in der Vorhalle).

Zwischen April 1946 und Juli 1956 hieß der Schwarzenbergplatz Stalinplatz, die Adresse des Hauses der Industrie lautete in dieser Zeit somit Stalinplatz 1.

Im Stiegenhaus befindet sich eine Büste von Josef Böck-Greißau (1893-1953).

Heute hat die Vereinigung österreichischer Industrieller dort ihren Sitz.

Gegenüber (Nummer 14) liegt das Haus der Kaufmannschaft.

Videos

Staatsvertrag (1955), Zitat: WStLA, Filmarchiv der media wien, 249 (Ausschnitt)

Quellen

Literatur

  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1. - 12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 116
  • Bericht über die Eröffnung des Industriehauses und die außerordentliche Generalversammlung des Industriehaus-Vereines am 25. März 1911. Wien: Verl. des Industriehaus-Vereines 1911.
  • Chronik des Wiener Handels- und Industrie-Vereines 1866-1916. [Anhang: Jahrsbericht für 1915]. Wien: Selbstverlg. des Vereines 1916.
  • Felix Czeike: III. Landstraße. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1984 (Wiener Bezirkskulturführer, 3), S. 63
  • Géza Hajós / Walther Brauneis: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44.2), S. 154 f.
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 1: Das Kunstwerk im Bild. Wiesbaden: Steiner 1969, S. 194
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 4: Alois Kieslinger: Die Steine der Wiener Ringstraße. Ihre technische und künstlerische Bedeutung. Wiesbaden: Steiner 1972, S. 458 f.
  • Renate Wagner-Rieger: Vom Klassizismus bis zur Secession. In: Geschichte der Architektur in Wien, Band 3. Wien: Selbstverl. des Vereines für Geschichte der Stadt Wien 1973, S. 226 (Geschichte der Stadt Wien: Neue Reihe, 7,3).
  • Renate Wagner-Rieger: Wiens Architektur im 19. Jahrhundert. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1970, S. 257