Karl König

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Karl König, 1912
Daten zur Person
Personenname König, Karl
Abweichende Namensform König, Carl
Titel ao. Prof., o. Prof., Hofrat
Geschlecht männlich
PageID 14208
GND 121170160
Wikidata Q1640621
Geburtsdatum 3. Dezember 1841
Geburtsort Wien 4066009-6
Sterbedatum 27. April 1915
Sterbeort Wien 4066009-6
Beruf Architekt
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Adolf Loos (Portal), Nathaniel Freiherr von Rothschild'sche Stiftung für Nervenkranke in Wien
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 10.11.2023 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof Hietzinger Friedhof
Grabstelle
Bildname Karl_König.jpg
Bildunterschrift Karl König, 1912
  • 4., Alleegasse (seit 1921 Argentinierstraße) 29 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Hagenmüller-Preis (Verleihung: 1862)
  • Silberne Staatsmedaille (Verleihung: 1888)
  • Orden der Eisernen Krone 3. Klasse (Verleihung: 1890)
  • Goldmedaille Weltausstellung Paris (Verleihung: 1900)
  • Komturkreuz des Franz Joseph-Ordens mit Stern (Verleihung: 1913)
  • Hofrat (Verleihung: 1908)


Beitrag für den Rathaus-Wettbewerb von Karl König, 1869
Die Börse für landwirtschaftliche Produkte, Fassadenansicht Taborstraße (um 1900)

König Karl (Carl), * 3. Dezember 1841 Wien, † 27. April 1915 Wien 4, Alleegasse (seit 1921 Argentinierstraße) 29, Architekt.

Biografie

Karl König studierte an der Technischen Hochschule bei Joseph Mauritius Stummer von Traunfels und an der Akademie der bildenden Künste bei Friedrich Schmidt, in dessen Meisterschule er 1861 aufgenommen wurde, war ab 1866 Assistent bei Heinrich Ferstel an der Technischen Hochschule, wurde 1873 außerordentlicher und 1875 ordentlicher Professor für Propädeutik der Baukunst und 1885 (gemeinsam mit Viktor Luntz) dessen Nachfolger (Teilung der Lehrkanzel) als Professor der Baukunst des klassischen Altertums und der Renaissance. 1884-1888 war König Dekan und 1901 Rektor der Technischen Hochschule.

Sowohl bei der Konkurrenz für das Rathaus (1868/69) wie für das Vereinshaus des Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Vereins (1870) errang König einen dritten Preis. 1871/1872 baute er die Synagoge 15, Turnergasse 22 (1938 zerstört), 1883/1884 den Philipphof (1; 1945 zerstört), 1887-1890 die Börse für landwirtschaftliche Produkte (2, Taborstraße 10, heute u. a. Odeon [ursprünglich Serapionstheater]), 1889 den Rotenturmhof (1, Rotenturmstraße 20, Adlergasse [heute Franz-Josefs-Kai 21]), 1895/1896 das Wohnhaus für Wilhelm Zierer (1, Kärntner Straße 14, Neuer Markt 1; 1945 großteils zerstört, aber bis 1955 wiederaufgebaut), 1897 das Herbersteinpalais (1, Herrengasse 1-3), 1900/1901 das Landaupalais (4, Heugasse [Prinz-Eugen-Straße] 60), 1904/1905 das Böhlerpalais (4, Theresianumgasse 27), 1906-1909 das Haus der Industrie (3, Schwarzenbergplatz 4) und 1907-1909 den Erweiterungsbau der Technischen Hochschule (die Karlskirche flankierender "Karlstrakt"). Außerdem schuf König eine Reihe von Villen (Haus des Malers Probst 1891-1893, Villa Taussig in Hietzing 1893-1895, Villa Kuffner 1905-1908) und Grabmälern (Ziehrer 1899, Lützow und Waldstein 1903, Philipp 1905 u. a.). Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste (1888), Hofrat (1908). Seine bedeutendsten Schüler waren Friedrich Ohmann (um 1880), Josef Frank (1903-1908), Clemens Holzmeister (1906), Oskar Wlach (um 1900), Oskar Strnad (1900-1903) und Friedrich Kiesler (um 1908).

Eine Besonderheit stellte Richard Neutra dar, der bei König studierte und trotz des angeblich von diesem ausgesprochenen Verbotes, sich zugleich der Bauschule Adolf Loos anschloss. Dieses Teilnahmeverbot ist außerhalb des 1913 von Adolf Loos verfassten Programms seiner Lehranstalt "Meine Bauschule" bisher nicht belegt. Auffällig oft polemisierte dagegen Adolf Loos selber öffentlich gegen König. Im Rahmen der Bauschule veranstaltete Loos Stadtführungen, gleich zwei Termine werden genutzt, um sich gegen König aufzulehnen: Führung am 13. Dezember 1913 sowie Führung am 21. März 1914.

1907 wurde Karl König Mitglied des Kuratoriums der Nathaniel Freiherr von Rothschild'schen Stiftung für Nervenkranke.

Literatur

  • Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Wien: Daberkow. Band 2, 1892 ff., Teil 1
  • Hermann Clemens Kosel: Deutsch-österreichisches Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Band 1: Biographien der Wiener Künstler und Schriftsteller. Wien: Verlag der Gesellschaft für Graphische Industrie 1902
  • Ruth Koblizek/ Gernot Schnaberth: 50 Jahre Schlaganfallzentrum Rosenhügel. 90 Jahre Nathaniel Freiherr von Rothschild'sche Stiftung für Nervenkranke in Wien. Wien 2002, S. 55.
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
  • Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, Register
  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 116, 151
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), Register
  • Renate Wagner-Rieger: Wiens Architektur im 19. Jahrhundert. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1970, Register
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 1. Wiesbaden: Steiner 1969-1981, Register
  • Geschichte der Stadt Wien. Hg. vom Altertumsverein zu Wien. Wien: Holzhausen 1897-1918 NR 7/3, Register
  • Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Wien: Gerlach & Wiedling 1906. Band 2, 1906, Register
  • Walter Wagner: Geschichte der Akademie der bildenden Künste in Wien. Wien: Rosenbaum 1967 (Veröffentlichungen der Akademie der Bildenden Künste in Wien, N.F. 1), S. 444