Dorotheergasse: Unterschied zwischen den Versionen

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|Prominente Bewohner=Peter Altenberg; Franz Grillparzer
 
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|Besondere Bauwerke=Bartolotti-Partenfeld-Palais; Café Hawelka; Dietrichsteinpalais; Jüdisches Museum; Zur wahren Eintracht; Dorotheerhof; Klosterneuburger Hof; Dorotheum; Dorotheerkloster; Dorotheerkirche; Evangelische Kirche H. B.; Evangelische Kirche A. B.
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|Besondere Bauwerke=Bartolotti-Partenfeld-Palais; Dietrichsteinpalais; Dorotheerhof; Dorotheerkirche; Café Hawelka; Jüdisches Museum; Zur wahren Eintracht; Klosterneuburger Hof; Dorotheum; Dorotheerkloster; Evangelische Kirche H. B.; Evangelische Kirche A. B.
 
|Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
 
|Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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|Bildunterschrift=1., Kreuzung Dorotheergasse; Stallburggasse, um 1940
 
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Dorotheergasse ([[1]]). Spätestens seit 1314 hieß die Dorotheergasse [[Färberstraße (1)|Färberstraße ("Verberstraße")]], später "Unter den Verbern" (beides unter Bezug auf die Anfang des 13. Jahrhunderts von [[Herzog]] [[Leopold VI.]] nach [[Wien]] berufenen flämischen [[Färber|Tuchfärber]] - siehe [[Flandrenserprivileg]]). Um die Mitte des 15. Jahrhunderts taucht der Name "St. Dorotheengasse" auf ([[Dorotheerkloster]], das sich ab 1414 in der Dorotheergasse befand). Im 16. Jahrhundert finden wir die beiden Bezeichnungen abwechselnd, bis sich ab der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts die Bezeichnung Dorotheergasse (in verschiedenen Schreibvarianten) durchsetzt. 1581 wurde das [[Königinkloster]] errichtet. Da die Häuser in der Dorotheergasse von Hofwürdenträgern als Wohnsitz bevorzugt wurden, gewann sie im 17. Jahrhundert den Charakter einer Hof- und Klostergasse und zählte im 18. Jahrhundert zu den schönsten Palaststraßen Wiens. Diesem Umstand ist es wohl auch zuzuschreiben, dass 1688 über Auftrag [[Leopold I.|Leopolds I.]] in der Dorotheergasse eine Probebeleuchtung mittels Straßenlaternen eingeführt wurde.
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Dorotheergasse ([[1]].). Spätestens seit 1314 hieß die Dorotheergasse [[Färberstraße (1)|Färberstraße ("Verberstraße")]], später "Unter den Verbern" (beides unter Bezug auf die Anfang des 13. Jahrhunderts von [[Herzog]] [[Leopold VI.]] nach [[Wien]] berufenen flämischen [[Färber|Tuchfärber]] - siehe [[Flandrenserprivileg]]). Um die Mitte des 15. Jahrhunderts taucht der Name "St. Dorotheengasse" auf ([[Dorotheerkloster]], das sich ab 1414 in der Dorotheergasse befand). Im 16. Jahrhundert finden wir die beiden Bezeichnungen abwechselnd, bis sich ab der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts die Bezeichnung Dorotheergasse (in verschiedenen Schreibvarianten) durchsetzt. 1581 wurde das [[Königinkloster]] errichtet. Da die Häuser in der Dorotheergasse von Hofwürdenträgern als Wohnsitz bevorzugt wurden, gewann sie im 17. Jahrhundert den Charakter einer Hof- und Klostergasse und zählte im 18. Jahrhundert zu den schönsten Palaststraßen Wiens. Diesem Umstand ist es wohl auch zuzuschreiben, dass 1688 über Auftrag [[Leopold I.|Leopolds I.]] in der Dorotheergasse eine Probebeleuchtung mittels Straßenlaternen eingeführt wurde.
 
  
 
==Gebäude==
 
==Gebäude==
 
* Nummer 2-4 (Graben 11): An der Ecke zum Graben steht das [[Bartolotti-Partenfeld-Palais]] (in dem sich das Geschäft [[Zur Brieftaube (1, Graben 11)|"Zur Brieftaube"]] befindet), das letzte erhaltene [[Barock]]gebäude am [[Graben]].
 
* Nummer 2-4 (Graben 11): An der Ecke zum Graben steht das [[Bartolotti-Partenfeld-Palais]] (in dem sich das Geschäft [[Zur Brieftaube (1, Graben 11)|"Zur Brieftaube"]] befindet), das letzte erhaltene [[Barock]]gebäude am [[Graben]].
 
* Nummer 3: Das "[[Grabenhotel]]" befand sich lange Zeit im Besitz der Familie Leibenfrost; hier wohnte 1913-1919 [[Peter Altenberg]] ([[Gedenktafeln|Gedenktafel]]); auch [[Franz Kafka]] und [[Max Brod (Schriftsteller)|Max Brod]] stiegen hier ab (Gedenktafel).
 
* Nummer 3: Das "[[Grabenhotel]]" befand sich lange Zeit im Besitz der Familie Leibenfrost; hier wohnte 1913-1919 [[Peter Altenberg]] ([[Gedenktafeln|Gedenktafel]]); auch [[Franz Kafka]] und [[Max Brod (Schriftsteller)|Max Brod]] stiegen hier ab (Gedenktafel).
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* [[Dorotheergasse 5|Nummer 5]] Neubau aus dem Jahr 1913
 
* Nummer 6: Hier wohnte 1821-1823 [[Franz Grillparzer]]; [[Café Hawelka]].  
 
* Nummer 6: Hier wohnte 1821-1823 [[Franz Grillparzer]]; [[Café Hawelka]].  
 
* Nummer 9: [[Starhembergpalais (1, Dorotheergasse)|Starhembergpalais]]; Gedenktafel für [[Konradin Kreutzer]].  
 
* Nummer 9: [[Starhembergpalais (1, Dorotheergasse)|Starhembergpalais]]; Gedenktafel für [[Konradin Kreutzer]].  
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* Nummer 17 (Spiegelgasse 16): [[Dorotheum]] (errichtet an der Stelle des 1782 von [[Joseph II.]] aufgehobenen [[Dorotheerkloster|Dorotheerklosters]] und der [[Dorotheerkirche]]).  
 
* Nummer 17 (Spiegelgasse 16): [[Dorotheum]] (errichtet an der Stelle des 1782 von [[Joseph II.]] aufgehobenen [[Dorotheerkloster|Dorotheerklosters]] und der [[Dorotheerkirche]]).  
 
* Bei Nummer 16: [[Evangelische Kirche (1, Dorotheergasse 16)|Evangelische Kirche H. B.]]  
 
* Bei Nummer 16: [[Evangelische Kirche (1, Dorotheergasse 16)|Evangelische Kirche H. B.]]  
* Nummer 18: [[Evangelische Kirche (1, Dorotheergasse 16)|Evangelische Kirche A. B.]]
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* Nummer 18: [[Lutherische Stadtkirche|Evangelische Kirche A. B.]]
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{{:Diskussion:Pfarren }}
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* ab 1863: [[Häusernummerierung|Orientierungsnummer (ONr.)]] 1: [[St. Stefan (Pfarre)|Pfarre St. Stefan]]; ungerade ONr. 3-13 und gerade ONr. 2-14: [[St. Michael (Pfarre)|Pfarre St. Michael]]; ungerade ONr. ab 15 und gerade ONr. ab 16: [[St. Augustin (Pfarre)|Pfarre St. Augustin]]
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* ab 1908: ungerade ONr. ab 1 und gerade ONr. ab 16: [[St. Augustin (Pfarre)|Pfarre St. Augustin]]; gerade ONr. 2-14: [[St. Michael (Pfarre)|Pfarre St. Michael]]
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* ab 1926: [[St. Augustin (Pfarre)| Pfarre St. Augustin]]
  
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==Bilder==
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Datei: Dorotheergasse 2 Portal 23 02 21.jpg|390px|thumb|right|Dorotheergasse 2 (Februar 2021)
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Datei: Dorotheergasse 4 Fassade 31 12 21.jpg|390px|thumb|right|Dorotheergasse 4 (Dezember 2021)
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Datei: Dorotheergasse 5 Fassade 31 12 21.jpg|390px|thumb|right|Dorotheergasse 5 (Dezember 2021)
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Datei: Dorotheergasse 5 Portal 31 12 21.jpg|390px|thumb|right|Dorotheergasse 5 (Dezember 2021)
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Datei: Dorotheergasse 6 u. 8 Gebäude 31 12 21.jpg|390px|thumb|right|Dorotheergasse 6 und 8 (Dezember 2021)
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Datei: Dorotheergasse 9 Portal 31 12 21.jpg|390px|thumb|right|Dorotheergasse 9 (Dezember 2021)
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Datei: Dorotheergasse 9.jpg|390px|thumb|right|Dorotheergasse 9 (Oktober 2018)
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Datei: Dorotheergasse 10 Portal 24 02 21.jpg|390px|thumb|right|Dorotheergasse 10 (Februar 2021)
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Datei: Dorotheergasse 12 Fassade.jpg|390px|thumb|right|Dorotheergasse 12 (Oktober 2018)
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Datei: Dorotheergasse 13 Fassade 31 12 21.jpg|390px|thumb|right|Dorotheergasse 13 (Dezember 2021)
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Datei: Dorotheergasse 13 Portal 31 12 21.jpg|390px|thumb|right|Dorotheergasse 13 (Dezember 2021)
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Datei: Dorotheergasse 13.jpg|390px|thumb|right|Dorotheergasse 13 (Oktober 2018)
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Datei: Dorotheergasse 14 Fassade 31 12 21.jpg|390px|thumb|right|Dorotheergasse 14 (Dezember 2021)
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Datei: Dorotheergasse 15.jpg|390px|thumb|right|Dorotheergasse 15 (Oktober 2018)
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== Quellen ==
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* [https://sammlung.wienmuseum.at/suche/?iconclasses=1331501 Wien Museum Online Sammlung: hochauflösende Abbildungen zur Dorotheergasse]
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== Literatur ==
 
== Literatur ==
* Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)
 
 
* Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 35 ff.
 
* Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 35 ff.
 
* Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, S. 34 ff.
 
* Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, S. 34 ff.
 
* Felix Czeike: Wien. Kunst und Kultur-Lexikon. Stadtführer und Handbuch. München: Süddeutscher Verlag 1976, S. 65 f.
 
* Felix Czeike: Wien. Kunst und Kultur-Lexikon. Stadtführer und Handbuch. München: Süddeutscher Verlag 1976, S. 65 f.
**Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 6, 2. Teil. Wien ²1957 (Manuskript im WStLA), S. 275 f.
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* Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
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* Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 450
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* Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 6, 2. Teil. Wien ²1957 (Manuskript im WStLA), S. 275 f.
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* Hugo Hassinger: Kunsthistorischer Atlas der k.k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien und Verzeichnis der erhaltenswerten historischen, Kunst- und Naturdenkmale des Wiener Stadtbildes. Wien: Schroll 1916 (Österreichische Kunsttopographie, 15), S. 56
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* Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechanische Wiedergabe [der Ausgabe von 1883]). Band 1. Cosenza: Brenner, S. 425 ff.
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* Hans Markl: Die Gedenktafeln Wiens. Wien: ABZ-Verlag 1949, S. 13 f.
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* Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 21 ff.
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* Hans Pemmer: Häuser und Menschen in der Dorotheergasse. In: Amtsblatt der Stadt Wien. Band 23. Wien: Stadt Wien - Presse- und Informationsdienst 1958
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* Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)
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* Gabriele Praschl-Bichler: Wien speziell. Architektur des Barock. Wo finde ich Schlösser, Palais, Öffentliche Profanbauten, Kirchen, Klöster, Bürgerhäuser, Denkmäler, Brunnen, Museen, Sammlungen in Wien. Wien: Christian Brandstätter Verlag 1990, S. 28 f.
 
* Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 83 f.
 
* Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 83 f.
 
* Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 49
 
* Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 49
* Gabriele Praschl-Bichler: Wien speziell. Architektur des Barock. Wo finde ich Schlösser, Palais, Öffentliche Profanbauten, Kirchen, Klöster, Bürgerhäuser, Denkmäler, Brunnen, Museen, Sammlungen in Wien. Wien: Christian Brandstätter Verlag 1990, S. 28 f.
 
* Hans Markl: Die Gedenktafeln Wiens. Wien: ABZ-Verlag 1949, S. 13 f.
 
* Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 21 ff.
 
* Hugo Hassinger: Kunsthistorischer Atlas der k.k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien und Verzeichnis der erhaltenswerten historischen, Kunst- und Naturdenkmale des Wiener Stadtbildes. Wien: Schroll 1916 (Österreichische Kunsttopographie, 15), S. 56
 
 
* Siegfried Weyr: Wien. Magie der Inneren Stadt. Wien [u.a.]: Zsolnay 1968, S. 283 ff.
 
* Siegfried Weyr: Wien. Magie der Inneren Stadt. Wien [u.a.]: Zsolnay 1968, S. 283 ff.
* Hans Pemmer: Häuser und Menschen in der Dorotheergasse. In: Amtsblatt der Stadt Wien. Band 23. Wien: Stadt Wien - Presse- und Informationsdienst 1958
 
* Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechanische Wiedergabe [der Ausgabe von 1883]). Band 1. Cosenza: Brenner, S. 425 ff.
 
* Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 450
 

Aktuelle Version vom 25. August 2022, 12:11 Uhr

1., Kreuzung Dorotheergasse; Stallburggasse, um 1940
Daten zum Objekt
Art des Objekts Verkehrsfläche
Datum von 1300
Datum bis
Name seit
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Färberstraße, Verberstraße, Unter den Verbern, St. Dorotheergasse
Benannt nach
Bezirk 1
Prominente Bewohner Peter Altenberg, Franz Grillparzer
Besondere Bauwerke Bartolotti-Partenfeld-Palais, Dietrichsteinpalais, Dorotheerhof, Dorotheerkirche, Café Hawelka, Jüdisches Museum, Zur wahren Eintracht, Klosterneuburger Hof, Dorotheum, Dorotheerkloster, Evangelische Kirche H. B., Evangelische Kirche A. B.
PageID 8709
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 25.08.2022 durch WIEN1.lanm08uns
Bildname Dorotheergasse.jpg
Bildunterschrift 1., Kreuzung Dorotheergasse; Stallburggasse, um 1940

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48° 12' 25.15" N, 16° 22' 8.56" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Dorotheergasse (1.). Spätestens seit 1314 hieß die Dorotheergasse Färberstraße ("Verberstraße"), später "Unter den Verbern" (beides unter Bezug auf die Anfang des 13. Jahrhunderts von Herzog Leopold VI. nach Wien berufenen flämischen Tuchfärber - siehe Flandrenserprivileg). Um die Mitte des 15. Jahrhunderts taucht der Name "St. Dorotheengasse" auf (Dorotheerkloster, das sich ab 1414 in der Dorotheergasse befand). Im 16. Jahrhundert finden wir die beiden Bezeichnungen abwechselnd, bis sich ab der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts die Bezeichnung Dorotheergasse (in verschiedenen Schreibvarianten) durchsetzt. 1581 wurde das Königinkloster errichtet. Da die Häuser in der Dorotheergasse von Hofwürdenträgern als Wohnsitz bevorzugt wurden, gewann sie im 17. Jahrhundert den Charakter einer Hof- und Klostergasse und zählte im 18. Jahrhundert zu den schönsten Palaststraßen Wiens. Diesem Umstand ist es wohl auch zuzuschreiben, dass 1688 über Auftrag Leopolds I. in der Dorotheergasse eine Probebeleuchtung mittels Straßenlaternen eingeführt wurde.

Gebäude

Pfarrzugehörigkeit bis 1938

Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.

Bilder

Quellen

Literatur

  • Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 35 ff.
  • Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, S. 34 ff.
  • Felix Czeike: Wien. Kunst und Kultur-Lexikon. Stadtführer und Handbuch. München: Süddeutscher Verlag 1976, S. 65 f.
  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 450
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 6, 2. Teil. Wien ²1957 (Manuskript im WStLA), S. 275 f.
  • Hugo Hassinger: Kunsthistorischer Atlas der k.k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien und Verzeichnis der erhaltenswerten historischen, Kunst- und Naturdenkmale des Wiener Stadtbildes. Wien: Schroll 1916 (Österreichische Kunsttopographie, 15), S. 56
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechanische Wiedergabe [der Ausgabe von 1883]). Band 1. Cosenza: Brenner, S. 425 ff.
  • Hans Markl: Die Gedenktafeln Wiens. Wien: ABZ-Verlag 1949, S. 13 f.
  • Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 21 ff.
  • Hans Pemmer: Häuser und Menschen in der Dorotheergasse. In: Amtsblatt der Stadt Wien. Band 23. Wien: Stadt Wien - Presse- und Informationsdienst 1958
  • Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)
  • Gabriele Praschl-Bichler: Wien speziell. Architektur des Barock. Wo finde ich Schlösser, Palais, Öffentliche Profanbauten, Kirchen, Klöster, Bürgerhäuser, Denkmäler, Brunnen, Museen, Sammlungen in Wien. Wien: Christian Brandstätter Verlag 1990, S. 28 f.
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 83 f.
  • Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 49
  • Siegfried Weyr: Wien. Magie der Inneren Stadt. Wien [u.a.]: Zsolnay 1968, S. 283 ff.