Färber

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zum Begriff
Art des Begriffs Berufsbezeichnung
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Nachweisbar von
Nachweisbar bis
Objektbezug Seidenfärber
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 5.12.2022 durch WIEN1.lanm08jan


Die Verbreitung neuer Farben und Techniken wurde im 12./13. Jahrhundert durch den Levantehandel gefördert; die Verbreitung der neuen Beizenfarbstoffe und die neuen Färbetechniken wurden durch Färber aus Italien und Flandern verbreitet. Leopold VI. siedelte flandrische Tuchfärber, deren Tätigkeit eng mit dem Tuchhandel verbunden war, in Wien an und förderte sie durch das sogenannte Flandrenser Privileg (1208). Infolge der technischen Fortschritte in der Färberei in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts teilte sich das Gewerbe in verschiedene Betriebsarten und Sparten, die sich - abhängig von den gefärbten Objekten oder der Spezialisierung auf bestimmte Farben oder Färbemittel - in den unterschiedlichen Komposita zur Berufsbezeichnung "Färber" widerspiegeln (Garn-, Leinwand-, Seiden-, Woll-, Schwarz-, Grünfärber usw.). Eine klare Unterscheidung wurde zwischen Schwarz- oder Schlechtfärbern einerseits und Schönfärbern andererseits gezogen: Erstere färbten vornehmlich grobe Stoffe mit dunklen Farben (schwarz, braun, blau), während letztere wollene oder seidene Stoffe mit hellen oder bunten Farben (v.a. rot, gelb, auch blau) behandelten[1]; beide Sparten blieben zumindest in Wien in einem gemeinsamen Verband organisiert.

Da es sich um ein wassergebundenes Gewerbe handelte, war ein Flußlauf Voraussetzung für die Ansiedlung (Ottakringer Bach im Tiefen Graben; Färbergasse, Färberstraße).

Siehe auch: Seidenfärber

Quellen

Literatur

  • Jakob Ebner: Wörterbuch historischer Berufsbezeichnungen. Berlin / Boston: de Gruyter 2015, S. 180
  • Rudi Palla: Verschwundene Arbeit. Ein Thesaurus der untergegangenen Berufe. Reprint der limitierten Bleisatzausgabe. Frankfurt am Main: Eichborn 1994 (Die andere Bibliothek, 115), S. 85 ff.
  • Gerlinde Sanford: Wörterbuch von Berufsbezeichnungen aus dem siebzehnten Jahrhundert. Gesammelt aus den Wiener Totenprotokollen der Jahre 1648-1668 und einigen weiteren Quellen. Bern / Frankfurt am Main: Lang 1975 (Europäische Hochschulschriften. Reihe 1: Deutsche Sprache und Literatur, 136), S. 25

Einzelnachweise

  1. Jakob Ebner: Wörterbuch historischer Berufsbezeichnungen. Berlin / Boston: de Gruyter 2015, S. 650 f. (Schlechtfärber), 664 (Schönfärber), 683 f. (Schwarzfärber)