Dorotheerkirche

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Die Dorotheerkirche aus den Jahren 1724 bis 1730.
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Katholische Kirche
Datum von 1357
Datum bis 1786
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Heilige Dorothea
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 8743
GND
WikidataID
Objektbezug Katholische Kirchen, Katholiken, Kirchen, Sakralbauten, Erzdiözese Wien
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 8.10.2023 durch DYN.magis3x
Bildname Dorotheerkirche 1724-1730.jpg
Bildunterschrift Die Dorotheerkirche aus den Jahren 1724 bis 1730.
  • 1., Dorotheergasse 17

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48° 12' 23.93" N, 16° 22' 5.86" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Dorotheerkirche (1, Dorotheergasse 17). Siehe auch: Dorotheerkloster (1)

Die Dorotheerkirche und das Kloster im 17. Jahrhundert.

Herzog Albrecht II. stiftete 1357 zwischen Laderstraße (Spiegelgasse) und Färberstraße (Dorotheergasse) eine Kapelle, die zu Ehren der heiligen Jungfrau Maria und der Märtyrerin Dorothea geweiht wurde. Da Albrecht bereits 1358 starb, wurde das Gebäude erst durch seinen Sohn und Nachfolger, Herzog Rudolf IV., errichtet und vom Bischof von Passau 1360 zu Ehren der heiligen Dorothea, der heiligen Katharina, der zwölf Apostel und der Erzengel geweiht. 1410 wurde die Kapelle durch Andreas Plank (den späteren Kanzler König Albrechts II.) erweitert und in eine Propstei umgewandelt. Zu diesem Zweck kaufte er die der Kapelle benachbarten Häuser und bildete daraus ein Kollegium. Das 1421 vollendete Gebäude wurde von Augustiner-Chorherren bezogen. Aus der Kapelle ging eine Kirche hervor, die 1459 zu Ehren der heiligen Dorothea, der heiligen Katharina und der heiligen Agnes geweiht wurde. Nach dem Hochaltarbild, das die heilige Dorothea darstellt, wurde die Kirche von nun an Dorotheerkirche genannt. Unter Propst Hieronymus König wurde 1620 der Turm erbaut. 1705 fand ein größerer Umbau der Objekte statt (die Kirche wurde barockisiert und erhielt zwei mit Kupfer gedeckte Türme); über dem Portal stand eine Statue der heiligen Dorothea. Die Kirche wurde von zwei mächtigen Gebäuden (südlich: zweistöckiges Kloster [Nummer 19], nördlich: Dorotheerhof [Nummer 13 und 15]) flankiert. Nach dem Tod des Propsts Ignaz Miller (31. August 1782), des Beichtvaters Maria Theresias, wurde das Stift mit Klosterneuburg vereinigt, unmittelbar danach (26. Oktober 1782) von Joseph II. aufgehoben, zunächst der Administration von Klosterneuburg unterstellt, am 27. Oktober 1786 jedoch endgültig aufgehoben. Nur das Kirchengebäude sollte erhalten bleiben. Die Kirche wurde am 24. April 1787 entweiht und gesperrt. Die Türme wurden bis auf Firsthöhe abgetragen, die Außenfront ihres Schmucks entkleidet, die Kirchengruft geräumt, das Salmdenkmal (errichtet 1530-1533) ausgelagert (heute Votivkirche). Das gesamte Areal (samt der nunmehr turmlosen ehemaligen Kirche) wurde dem Versatzamt (Dorotheum), das sich zu diesem Zeitpunkt im Erzherzog-Carl-Palais (1, Annagasse 20, Seilerstätte 30) befand, übergeben, das 1788 hieher übersiedelte. Einen Teil der Objekte behielt das Stift Klosterneuburg, wodurch der Klosterneuburger Hof und die Plankengasse entstanden.

Literatur

  • Franz Riedling: Regesten zur Geschichte des Chorherrenstiftes St. Dorothea in Wien. In: Wiener Diözesanblatt. 1890, S. 68 ff., 86 ff.
  • Siegfried Felix Wintermayr: Die Aufhebung des Chorherrenstiftes St. Dorothea in Wien. In: Mitteilungen des Vereines für Geschichte der Stadt Wien. Band 17. Wien: Verlag des Vereines 1938, S. 52 ff.
  • Gerhard Winner: Die Klosteraufhebungen in Niederösterreich und Wien. 1967, S. 142 ff.
  • Gustav Gugitz: Österreichs Gnadenstätten in Kult und Brauch. Band 1: Wien. Wien: Hollinek 1955, S. 6
  • Felix Czeike: Das Dorotheum. 1982, S. 58 ff.
  • Karl Drexler: Grabsteine aus der St. Dorothea in Wien. In: Berichte und Mitteilungen des Altertums-Vereines zu Wien. Band 33. Wien: Gerold 1898, S. 1 ff.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 139 ff.
  • Walter Zechmeister: St. Dorothea in Wien. Die Augustiner Chorherren von 1414 bis 1534. MyMorawa: Wien 2019.
  • Walter Zechmeister: Grüfte und Gräber in St. Dorothea. Bestattung Klosterfremder bei den Wiener Augustiner Chorherren. Buchschmiede: Wien 2023.