Ungargasse: Unterschied zwischen den Versionen

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Ungargasse ([[3]]., [[Landstraße]]), schon 1444 als Hungargasse bekannt, leitet ihren Namen davon ab, dass sich hier eine Reihe von [[Herbergen]] für die zahlreichen aus Ungarn eintreffenden Kaufleute (Pferde-, Ochsen-, Heuhändler) befand. Besonders nach der Zerstörung der [[Scheffstraße]] nahm die Zahl dieser Einkehrwirtshäuser zu. In der Ungargasse befinden sich auch heute zehn Gasthäuser von teilweise hohem Alter. Der Roman "Malina" von [[Ingeborg Bachmann]] handelt teilweise in der Ungargasse.
 
Ungargasse ([[3]]., [[Landstraße]]), schon 1444 als Hungargasse bekannt, leitet ihren Namen davon ab, dass sich hier eine Reihe von [[Herbergen]] für die zahlreichen aus Ungarn eintreffenden Kaufleute (Pferde-, Ochsen-, Heuhändler) befand. Besonders nach der Zerstörung der [[Scheffstraße]] nahm die Zahl dieser Einkehrwirtshäuser zu. In der Ungargasse befinden sich auch heute zehn Gasthäuser von teilweise hohem Alter. Der Roman "Malina" von [[Ingeborg Bachmann]] handelt teilweise in der Ungargasse.
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* Nummer 2: "[[Zur goldenen Spinne]]", Wohnhaus (1869-1871) von [[Johannes Brahms]]. Im Vorläuferhaus starb 1737 [[Johann Georg Hamilton|Johann Georg de Hamilton]], 1774 [[Jakob Schletterer]].
 
* Nummer 2: "[[Zur goldenen Spinne]]", Wohnhaus (1869-1871) von [[Johannes Brahms]]. Im Vorläuferhaus starb 1737 [[Johann Georg Hamilton|Johann Georg de Hamilton]], 1774 [[Jakob Schletterer]].
 
* Nummer 3: [[Elisabethiner-Zinshaus|Elisabethinen-Zinshaus]], Sterbehaus von [[Hermann Bergmann]]; [[Böhmerwaldmuseum]].
 
* Nummer 3: [[Elisabethiner-Zinshaus|Elisabethinen-Zinshaus]], Sterbehaus von [[Hermann Bergmann]]; [[Böhmerwaldmuseum]].
* [[Ungargasse 5|Nummer 5]]: ([[Beatrixgasse]] 8), "Zur schönen Sklavin", erbaut 1801 (Pump- und Wandbrunnen [mit Frauenkopf] im Hof). Ehemals Standplatz der Landstraßer [[Sesselträger]]. Ab 1770 Besitz und Atelier von [[Franz Xaver Messerschmidt]]. Wohnhaus (1823/1824) von [[Ludwig van Beethoven]], der hier seine 9. Symphonie vollendete ([[Beethoven-Gedenktafel (3, Ungargasse 5)|Gedenktafel]], enthüllt 7. Mai 1924). [https://www.wien.gv.at/actaproweb2/benutzung/archive.xhtml?id=Akt+++++0C44F59A-69A2-4733-9430-1B6C70ED7A40#Akt_____0C44F59A-69A2-4733-9430-1B6C70ED7A40 Bauplan (WStLA, Unterkammeramt, A33N/P: 5392/1801)]
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* [[Ungargasse 5|Nummer 5]]: ([[Beatrixgasse]] 8), "Zur schönen Sklavin", erbaut 1801 (Pump- und Wandbrunnen [mit Frauenkopf] im Hof). Ehemals Standplatz der Landstraßer [[Sesselträger]]. Ab 1770 Besitz und Atelier von [[Franz Xaver Messerschmidt]]. Wohnhaus (1823/1824) von [[Ludwig van Beethoven]], der hier seine 9. Symphonie vollendete ([[Beethoven-Gedenktafel (3, Ungargasse 5)|Gedenktafel]], enthüllt 7. Mai 1924).<ref>[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Akt+++++0C44F59A-69A2-4733-9430-1B6C70ED7A40#Akt_____0C44F59A-69A2-4733-9430-1B6C70ED7A40 Bauplan: WStLA, Unterkammeramt, A33 - Alte Baukonsense: Baukonsens 5392]</ref>
 
* Nummer [[Ungargasse 7|7]]: (Beatrixgasse 5-7), im [[Wiener Assanierungsfonds]] 1935/36 erbaut, hier stand die Herberge der Ungarn (Gedenktafel); Relief (Ungarn beim Pferdehandel).
 
* Nummer [[Ungargasse 7|7]]: (Beatrixgasse 5-7), im [[Wiener Assanierungsfonds]] 1935/36 erbaut, hier stand die Herberge der Ungarn (Gedenktafel); Relief (Ungarn beim Pferdehandel).
 
* Nummer 8: (Beatrixgasse 10), Wohnhaus von [[Joseph Eichendorff|Joseph Freiherr von Eichendorff]] (1846); Sterbehaus von [[Ida Pfeiffer]] (1858).  
 
* Nummer 8: (Beatrixgasse 10), Wohnhaus von [[Joseph Eichendorff|Joseph Freiherr von Eichendorff]] (1846); Sterbehaus von [[Ida Pfeiffer]] (1858).  

Aktuelle Version vom 28. August 2023, 15:45 Uhr

Ungargasse, Militär-Central-Equitations-Institut, um 1850
Daten zum Objekt
Art des Objekts Verkehrsfläche
Datum von
Datum bis
Name seit 1444
Andere Bezeichnung Hungargasse
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Herbergen für Ungarn (zumeist Kaufleute)
Bezirk 3
Prominente Bewohner Ludwig van Beethoven, Hermann Bergmann, Camillo Sitte, Hermann Thimig, Wilhelm von Doderer, Ida Pfeiffer, Franz Xaver Messerschmidt, Joseph Eichendorff
Besondere Bauwerke
PageID 1308
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 28.08.2023 durch WIEN1.lanm08gat
Bildname HMW 032445.jpg
Bildunterschrift Ungargasse, Militär-Central-Equitations-Institut, um 1850
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48° 11' 57.85" N, 16° 23' 14.75" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Ungargasse (3., Landstraße), schon 1444 als Hungargasse bekannt, leitet ihren Namen davon ab, dass sich hier eine Reihe von Herbergen für die zahlreichen aus Ungarn eintreffenden Kaufleute (Pferde-, Ochsen-, Heuhändler) befand. Besonders nach der Zerstörung der Scheffstraße nahm die Zahl dieser Einkehrwirtshäuser zu. In der Ungargasse befinden sich auch heute zehn Gasthäuser von teilweise hohem Alter. Der Roman "Malina" von Ingeborg Bachmann handelt teilweise in der Ungargasse.

Ungargasse 39, 1903
Winterreitschule in der Ungargasse am 9. Juni 1913.

Pfarrzugehörigkeit bis 1938

Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.

Gebäude

Ungargasse 58, 1896

Quellen

Literatur

  • Felix Czeike: III. Landstraße. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1984 (Wiener Bezirkskulturführer, 3), S. 66 ff.
  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2. - 21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 97.
  • Géza Hajós / Walther Brauneis: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44.2), S. 163 ff.
  • Rudolf Klein: Beethovenstätten in Österreich. 1970, Register.
  • Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 146 f.
  • Ricarda Oettinger, Österreichische Kunsttopographie. Hg. vom Bundesdenkmalamt. (archival. Vorarbeiten 3. Bez.), S. 79 ff.
  • Hans Pemmer: Bedeutende Bewohner der Ungargasse, in: Unsere Heimat. Zeitschrift für Landeskunde von Niederösterreich. St. Pölten: Verein für Landeskunde von Niederösterreich 1928-1943, 1966, 37, S. 21f. und 146.
  • Hans Pemmer, in: Mitteilungen des Bezirksmuseums Landstraße, Band 10, 1973, H. 19, S. 5 ff.
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs) S. 2-9, S. 132 ff.
  • Emmerich Siegris: Alte Wiener Hauszeichen und Ladenschilder. Wien: Burgverlag 1924, S. 88.
  • Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 147 ff.

Einzelnachweise