Scheffstraße

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Daten zum Objekt
Art des Objekts Sonstiges Topografisches Objekt
Datum von 1281
Datum bis
Name seit
Andere Bezeichnung Schöffstraße, Schöffzögel
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Bezirk 3
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 6888
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 13.12.2022 durch WIEN1.lanm08uns
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Scheffstraße (3., auch Schöffstraße; auch 2., Schöffzögel, vor dem Stubentor, noch diesseits des Wienflusses [zwischen Fluss und Stadtmauer ]).

Die Scheffstraße zog sich westlich des Wienflusses vom Stubentor, die spätere Dominikaner- und Biberbastei umgehend, bis zum Donaukanal hin, war mit einer niedrigen Mauer umgeben und wird 1281/1296 erstmals erwähnt. Sie bildete eine eigene Gemeinde, besaß ein eigenes Gotteshaus, nämlich die 1417-1428 am Rand des Stadtgrabens erbaute Kapelle "Zum heiligen Wolfgang" (Wolfgangkapelle), und eigene Richter.

Die Ansiedlung, durch Gärtner und Stromgewerbler gebildet, ging unter Matthias Corvinus und nach der Ersten Türkenbelagerung größtenteils zugrunde. Sie wurde nicht wieder aufgebaut, weil sie zu nahe an der Stadt lag und bei einer Belagerung einen zu günstigen Stützpunkt für den Feind abgegeben hätte. Deshalb wurden selbst die unzerstört gebliebenen Häuser abgebrochen. Die Scheffstraße war herzogliches Eigengut, dessen Nutznießung jeweils den ältesten Fürstinnen zufiel. Die Bewohner der Scheffstraße erhielten bereits 1349 ihr eigenes Grundbuch, Albrecht V. unterstellte sie seinem Vizedom. Um 1400 gab es in der Scheffstraße eine kleine Ansiedlung von Juden, die da Darlehens- und Hypothekengeschäfte gründeten.

Literatur

  • Arthur Goldmann [Hg.]: Das Judenbuch der Scheffstraße zu Wien (1389-1420). Wien [u.a.]: Braumüller 1908 (Quellen und Forschungen zur Geschichte der Juden in Deutsch-Österreich, 1)
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 480
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2. - 21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 96
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 2, 2. Teil. Wien ²1952 (Manuskript im WStLA), S. 385
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 274, 280
  • Die Leopoldstadt. Ein Heimatbuch. Verf. u. hrsg. v. d. Lehrer-Arbeitsgemeinschaft d. 2. Bez. "Sektion Heimatkunde". Wien: Lehrer-Arbeitsgemeinschaft 1937, S. 36 (Schöffzögel)
  • Die Landstraße in alter und neuer Zeit. Ein Heimatbuch. Hg. von Landstraßer Lehrern. Wien: Gerlach & Wiedling 1921, S. 71 ff.
  • Ferdinand Opll: Alte Grenzen im Wiener Raum. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1986 (Kommentare zum Historischen Atlas von Wien, 4), S. 55
  • Ferdinand Opll: Erstnennung von Siedlungsnamen im Wiener Raum. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1981 (Kommentare zum Historischen Atlas von Wien, 2), S. 56