Schottenfelder Hofwasserleitung: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Zeile 10: Zeile 10:
 
|Stadtplan Anzeige=Ja
 
|Stadtplan Anzeige=Ja
 
|Stadtplan=https://www.wien.gv.at/kulturportal/public/grafik.aspx?bookmark=i3ZJRjCHKEY6cjRFfi60RBwpsnDohSUE
 
|Stadtplan=https://www.wien.gv.at/kulturportal/public/grafik.aspx?bookmark=i3ZJRjCHKEY6cjRFfi60RBwpsnDohSUE
 +
|Stadtplan Text=Verlauf der Schottenfelder Hofwasserleitung (grün)
 
}}
 
}}
 
Die Schottenfelder [[Wasserleitungen|Hofwasserleitung]] wurde um 1650 angelegt, um die Küchen in der [[Hofburg]] und [[Palais]] mit [[Wasser]] zu versorgen.  
 
Die Schottenfelder [[Wasserleitungen|Hofwasserleitung]] wurde um 1650 angelegt, um die Küchen in der [[Hofburg]] und [[Palais]] mit [[Wasser]] zu versorgen.  
Zeile 17: Zeile 18:
 
Eine [[Urkunde]] aus dem Jahr 1651 berichtet u.a. von der Versorgung des [[Schottenstift|Schottenklosters]] auf der [[Freyung]], wodurch sich der Bau (bzw. die Erweiterung) der Hofwasserleitung auf das Jahr 1650 präzisieren lässt. Die Ausführung erfolgte durch [[Baumeister]] [[Peter Concorz (Chonchartz)|Peter Concorz]]. Vom [[St. Ulrich (Pfarre)|Pfarrhof]] in St. Ulrich führte die Leitung über das [[Wasserbehälter|Wasserreservoir]] in die [[Hofburg#Die barocke Hofburg|Neue Burg]] bei der [[Bastei]] zum Schottenstift. Für den Bezug der Hofburg von dieser Wasserleitung bezahlte die [[Hofkammer]] am 18. Jänner 1662 an den Schottenabt 759 [[Gulden]] 27 [[Kreuzer]].
 
Eine [[Urkunde]] aus dem Jahr 1651 berichtet u.a. von der Versorgung des [[Schottenstift|Schottenklosters]] auf der [[Freyung]], wodurch sich der Bau (bzw. die Erweiterung) der Hofwasserleitung auf das Jahr 1650 präzisieren lässt. Die Ausführung erfolgte durch [[Baumeister]] [[Peter Concorz (Chonchartz)|Peter Concorz]]. Vom [[St. Ulrich (Pfarre)|Pfarrhof]] in St. Ulrich führte die Leitung über das [[Wasserbehälter|Wasserreservoir]] in die [[Hofburg#Die barocke Hofburg|Neue Burg]] bei der [[Bastei]] zum Schottenstift. Für den Bezug der Hofburg von dieser Wasserleitung bezahlte die [[Hofkammer]] am 18. Jänner 1662 an den Schottenabt 759 [[Gulden]] 27 [[Kreuzer]].
  
Um die Wasserversorgung des [[Schottenhof (7, Neustiftgasse 30-36)|Schottenhofs]] ([[7]]) zu gewährleisten, initiierte der Schottenabt die Erschließung neuer Quellen auf den stiftseigenen Äckern (heute [[Josef-Strauß-Park]] (Nähe der [[Altlerchenfelder Kirche]]); die Brunnstube befand sich [[7]]., [[Bernardgasse]] 23. Die Leitung verlief von der Brunnstube längs der Kirche zur [[Badgasse (7)|Badgasse]] über die [[Vorstädte]] [[Altlerchenfeld (Vorstadt)|Altlerchenfeld]] und [[Neubau (Vorstadt)|Neubau]] zur Bischofsbrunnstube am [[St.-Ulrichs-Platz]], die geteilte Leitung führte einerseits zum [[Stadtgraben]] in den [[Burggarten|Hofgarten]], andererseits unter dem [[Volksgarten]] zum Reservoir bei der [[Staatskanzlei]]. Dieses Reservoir im Volksgarten speiste die Hofküchen und den [[Schweizerhofbrunnen]] im [[Schweizertrakt]], ein anderer Rohrstrang führte über den [[Minoritenplatz]] und die [[Herrengasse]] zu weiteren Ausläufen in der [[Hofburg]] sowie ins [[Harrachpalais (1)|Harrachpalais]] und schlussendlich in das [[Bassena|Bassin]] im [[Schottenstift]].
+
Um die Wasserversorgung des [[Schottenhof (7, Neustiftgasse 30-36)|Schottenhofs]] ([[7]]) zu gewährleisten, initiierte der Schottenabt die Erschließung neuer Quellen auf den stiftseigenen Äckern (heute [[Josef-Strauß-Park]] (Nähe der [[Altlerchenfelder Kirche]]); die Brunnstube befand sich [[7]]., [[Bernardgasse]] 23. Die Leitung verlief von der Brunnstube längs der Kirche zur [[Badgasse (7)|Badgasse]] über die [[Vorstädte]] [[Altlerchenfeld (Vorstadt)|Altlerchenfeld]] und [[Neubau (Vorstadt)|Neubau]] zur Bischofsbrunnstube am [[St.-Ulrichs-Platz]], die geteilte Leitung führte einerseits zum [[Stadtgraben]] in den [[Burggarten|Hofgarten]], andererseits unter dem [[Volksgarten]] zum Reservoir bei der [[Staatskanzlei]]. Dieses Reservoir im Volksgarten speiste die Hofküchen und den [[Schweizerhofbrunnen]] im [[Schweizertrakt]], ein anderer Rohrstrang führte über den [[Minoritenplatz]] und die [[Herrengasse]] zu weiteren Ausläufen in der [[Hofburg]] sowie ins [[Harrachpalais (1)|Harrachpalais]] und schlussendlich zum [[Heinrich-Jasomirgott-Brunnen]] im [[Schottenstift]].
  
Die Schottenfelder Hofwasserleitung versorgte zu Beginn des [[Langes 19. Jahrhundert|19. Jahrhunderts]] u.a. das [[Siebenbüchnerinnenkloster]], das [[Minoritenkloster]], den [[Schottenhof (1, Freyung 6)|Schottenhof]] auf der Freyung, den Burggarten sowie Volksgarten, die [[Nationalbank]] sowie zahlreiche Palais.
+
Die Schottenfelder Hofwasserleitung versorgte zu Beginn des [[Langes 19. Jahrhundert|19. Jahrhunderts]] u.a. das [[Polizeigefangenenhaus]] im ehemaligen [[Siebenbüchnerinnenkloster]], das ehemalige [[Minoritenkloster]], den [[Schottenhof (1, Freyung 6)|Schottenhof]] auf der [[Freyung]], den [[Burggarten]] sowie Volksgarten, die [[Nationalbank]] sowie zahlreiche [[Palais]].
  
 
<gallery | caption="Auslaufbrunnen der Schottenfelder Wasserleitung">
 
<gallery | caption="Auslaufbrunnen der Schottenfelder Wasserleitung">
 +
Schweizerhofbrunnen.jpg|[[Schweizerhofbrunnen]]
 +
Harrachpalais.jpg|[[Harrachpalais (1)]]
 
Jasomirgottbrunnen.jpg|[[Heinrich-Jasomirgott-Brunnen]]  
 
Jasomirgottbrunnen.jpg|[[Heinrich-Jasomirgott-Brunnen]]  
1., Johannesgasse 15-17 - Savoyensches Damenstift - Witwe-von-Sarepta-Brunnen.jpg|[[Witwe-von-Sarepta-Brunnen]]
+
Sterngasse Polizei.jpg|[[Polizeigefangenenhaus]], [[Sterngasse, 1. Bezirk|Sterngasse]]
 +
 
 +
 
 
Volksgartenbrunnen.jpg|[[Volksgartenbrunnen]]
 
Volksgartenbrunnen.jpg|[[Volksgartenbrunnen]]
 
Tritonbrunnen-Volksgarten.jpg|[[Triton-und Nymphen-Brunnen]]
 
Tritonbrunnen-Volksgarten.jpg|[[Triton-und Nymphen-Brunnen]]

Version vom 18. September 2023, 09:29 Uhr

Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Wasserleitung
Datum von 1651
Datum bis unbekannt
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Schottenfeld (Vorstadt)
Einlagezahl
Architekt Peter Concorz (Chonchartz)
Prominente Bewohner
PageID 12709
GND
WikidataID
Objektbezug Wasser, Wasserversorgung, Brunnen, Erste Hochquellenleitung, Zweite Hochquellenleitung, Langes 19. Jahrhundert, Wasserleitungen, Frühe Neuzeit
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 18.09.2023 durch WIEN1.lanm08uns

Es wurden noch keine Adressen zu diesem Bauwerk erfasst!

Derzeit wurden noch keine Konskriptionsnummer zu diesem Bauwerk erfasst!

Verlauf der Schottenfelder Hofwasserleitung (grün)

Die Schottenfelder Hofwasserleitung wurde um 1650 angelegt, um die Küchen in der Hofburg und Palais mit Wasser zu versorgen.

Ein erster früher Nachweis für die Schottenfelder Hofwasserleitung stammt aus dem Jahr 1533, demzufolge das Wasser von einer Quelle bei St. Ulrich am Spittelberg in die Hofburg zur Versorgung der "Tyrol-Küchel" geleitet wurde; weitere Belege sind nicht überliefert.

Eine Urkunde aus dem Jahr 1651 berichtet u.a. von der Versorgung des Schottenklosters auf der Freyung, wodurch sich der Bau (bzw. die Erweiterung) der Hofwasserleitung auf das Jahr 1650 präzisieren lässt. Die Ausführung erfolgte durch Baumeister Peter Concorz. Vom Pfarrhof in St. Ulrich führte die Leitung über das Wasserreservoir in die Neue Burg bei der Bastei zum Schottenstift. Für den Bezug der Hofburg von dieser Wasserleitung bezahlte die Hofkammer am 18. Jänner 1662 an den Schottenabt 759 Gulden 27 Kreuzer.

Um die Wasserversorgung des Schottenhofs (7) zu gewährleisten, initiierte der Schottenabt die Erschließung neuer Quellen auf den stiftseigenen Äckern (heute Josef-Strauß-Park (Nähe der Altlerchenfelder Kirche); die Brunnstube befand sich 7., Bernardgasse 23. Die Leitung verlief von der Brunnstube längs der Kirche zur Badgasse über die Vorstädte Altlerchenfeld und Neubau zur Bischofsbrunnstube am St.-Ulrichs-Platz, die geteilte Leitung führte einerseits zum Stadtgraben in den Hofgarten, andererseits unter dem Volksgarten zum Reservoir bei der Staatskanzlei. Dieses Reservoir im Volksgarten speiste die Hofküchen und den Schweizerhofbrunnen im Schweizertrakt, ein anderer Rohrstrang führte über den Minoritenplatz und die Herrengasse zu weiteren Ausläufen in der Hofburg sowie ins Harrachpalais und schlussendlich zum Heinrich-Jasomirgott-Brunnen im Schottenstift.

Die Schottenfelder Hofwasserleitung versorgte zu Beginn des 19. Jahrhunderts u.a. das Polizeigefangenenhaus im ehemaligen Siebenbüchnerinnenkloster, das ehemalige Minoritenkloster, den Schottenhof auf der Freyung, den Burggarten sowie Volksgarten, die Nationalbank sowie zahlreiche Palais.

Literatur