St.-Ulrichs-Platz

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St. Ulrichsplatz 5, um 1900
Daten zum Objekt
Art des Objekts Verkehrsfläche
Datum von
Datum bis
Name seit 1862
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Ulrichskirche
Bezirk 7
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 21413
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 26.03.2021 durch WIEN1.lanm08mic
Bildname HMW 027751.jpg
Bildunterschrift St. Ulrichsplatz 5, um 1900
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48° 12' 15.98" N, 16° 21' 8.43" E  zur Karte im Wien Kulturgut

St.-Ulrichs-Platz (7., St. Ulrich), benannt (1862) nach der dem Hl. Ulrich geweiht Kirche (Ulrichskirche, Ulrichstatue); vorher Am Anger, Am Berg beziehungsweise 1800-1862 Kirchengasse. Der am Rand der um 1100 entstandenen Siedlung St. Ulrich liegende Platz (Kapelle am rechten Steilufer des Ottakringer Bachs 1211) weist im Schottenurbar von 1390 eine Besiedlung rund um die Ulrichskirche auf; der größte Teil der acht Parzellen gehörte den "Prebendarii" (Pfründnern) von St. Martin (Martinsspital), eine Parzelle dem Domkapitel; das Schottenstift besaß die Grundherrschaft. Am Ulrichsberg haben sich bemerkenswerte barocke Bürgerhäuser erhalten, die sämtlich revitalisiert wurden; der Platz selbst wurde in eine Fußgeherzone gestaltet.

Portal.

Pfarrzugehörigkeit bis 1938

Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.

Gebäude

  • Nummer 2 ("Zu den Zwölf Himmelszeichen"): erbaut um die Mitte des 18. Jahrhunderts; das restaurierte Haus gehört mit seiner barocken Fassade und seinem Laubenhof (mit Salettl) zu den schönsten Vorstadthäusern seiner Zeit; hier war 1845-1866 die Pfarrschule untergebracht. Eine Identität mit dem Berchtesgadner Hof ist trotz mehrfacher Behauptung in der Literatur (zuletzt Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 312) nicht gegeben (der Hof lag auf dem Glacis).
  • Nummer 3: Pfarrhof; gestiftet vom Bürger Matthes Schwarz.
  • Nummer 4: ältestes Haus von St. Ulrich. Hier stand ein monumentaler, dreistöckiger Wohnbau aus dem 13. Jahrhundert, von dem sich im Kern des Hauses noch (sichtbare) Mauerreste erhalten haben 1570-1575 wurden die Renaissancearkaden errichtet, 1690 erfolgte die Barockisierung des Gebäudes. Im Haus befand sich die älteste Apotheke von St. Ulrich (Zum St. Ulrich); Sterbehaus des Apothekers und Gremialvorstehers Joseph Scharinger (der Ältere)
  • Nummer 5 (Neustiftgasse 27): Das um 1640 errichtete Haus diente bis 1802 als Gemeindehaus.


Literatur

  • Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 311
  • Elfriede Faber.: Der Hof zu St. Ulrich. Ein Beitrag zur Geschichte des 7. Wiener Gemeindebezirkes: In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 44/45 (1988 / 1989), S. 27 ff.
  • Elfriede Faber: Ein Musterprojekt der Stadterneuerung. In: Wienmag. 1 (1989), 9 (Nummer 4)
  • Elfriede Faber: Heimatkunde 7
  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 231
  • Hugo Hassinger: Kunsthistorischer Atlas der k.k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien und Verzeichnis der erhaltenswerten historischen, Kunst- und Naturdenkmale des Wiener Stadtbildes. Wien: Schroll 1916 (Österreichische Kunsttopographie, 15), S. 149
  • Hans Rotter: Neubau. Ein Heimatbuch des 7. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1925, S. 129 ff.
  • Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 243