Geschäftseinteilung des Magistrats der Stadt Wien 1976

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Daten zum Eintrag
Datum von 28. September 1976
Datum bis 26. Februar 1979
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Inhalt:
  1. Die Magistratsabteilungen nach der Geschäftseinteilung 1976
    1. Geschäftsgruppe Personal und Sport
    2. Geschäftsgruppe Inneres und Bürgerservice
    3. Geschäftsgruppe Finanzen und Wirtschaft
    4. Geschäftsgruppe Kultur, Jugend und Bildung
    5. Geschäftsgruppe Soziales und Gesundheit
    6. Geschäftsgruppe Stadtplanung
    7. Geschäftsgruppe Bauten
    8. Geschäftsgruppe Wohnen
    9. Geschäftsgruppe Städtische Dienstleistungen und Konsumentenschutz
    10. Geschäftsgruppe Verkehr und Energie
  2. Literatur
  3. Einzelnachweise


Die Änderung der Geschäftseinteilung erfolgte aufgrund der Entschließung des Bürgermeisters vom 27. September 1976 nach Genehmigung durch den Gemeinderat vom 27. September 1974.[1]
Der neuen Geschäftseinteilung des Magistrats war ein Beschluss des Gemeinderats vom 30. August 1976 vorangegangen, die Zahl der Verwaltungsgruppen mit zehn festzusetzen.[2] Auslösendes Moment der Reorganisation war der Einsturz der Reichsbrücke am 1. August 1976 gewesen, der auch zu heftigen politischen Reaktionen geführt hatte.
Angesichts offensichtlich vorhandener koordinatorischer Schwachstellen wurden in Verbindung mit einer Neufassung der Geschäftsordnung des Magistrats erstmals Bereichsleiter, die – allenfalls auch befristet – abteilungsübergreifende Steuerungs- und Kontrolltätigkeiten ausüben sollten, sowie Projektleiter vorgesehen.[3] In der Rede des Bürgermeisters vor dem Gemeinderat war ausdrücklich betont worden, dass die öffentliche Verwaltung „zwangsläufig als arbeitsteilige Verwaltung, das heißt nach Sachgebieten und nicht nach Zielvorstellungen organisiert sein“, die „Verwirklichung einzelner komplexer Zielvorstellungen“ aber durch derartige personelle Maßnahmen erreicht werden sollte.[4]
Im Mittelpunkt der Änderungen standen die Baudienststellen. Ein wesentlicher Schritt war die Schaffung einer neuen Geschäftsgruppe Planung, die von den Geschäftsgruppen Bauten und Wohnen getrennt wurde. Bemerkenswert war aber auch die Ausweitung der Kompetenzen der Magistratsdirektion durch die Eingliederung der Stadtbaudirektion und der bisherigen Magistratsabteilung 65 (Zivil- und Strafrechtsangelegenheiten), die nunmehr zu Referaten der Magistratsdirektion wurden. Diese Änderungen waren der Ansatz zu einem größeren Umbau und einer merkbaren Zentralisierung von Kompetenzen, die nicht zuletzt in der personellen Veränderung an der Spitze begründet waren.[5] Einen konzeptiven Neuansatz enthielt auch die Geschäftsgruppe Städtische Dienstleistungen und Konsumentenschutz. Zugleich konnten wieder Aktualisierungen und Korrekturen vorgenommen werden, die sich aus verschiedenen Gesetzesmaterien sowie der Bundes-Verfassungsgesetznovelle 1974 ergeben hatten. Letztere bedeutete, dass es ab 1. Jänner 1977 in der mittelbaren Bundesverwaltung einen zweigliedrigen Instanzenzug bei Berufungszuständigkeit des Landeshauptmanns gab, welcher künftig von den Magistratsabteilungen 16, 58, 62, 63 und 70 wahrzunehmen war.
Nicht bewährt hatte sich die selbstständige Verwaltung des Markt- und Schlachtbetriebs St. Marx, sodass man diese als Rationalisierungsmaßnahme in die Magistratsabteilung 60 zurückführte; der Betriebsstatus wurde allerdings beibehalten. Eine ähnliche Überlegung führte zur Auflassung der Magistratsabteilung 45 (Wäschereien), deren Aufgaben den Magistratsabteilungen 17 (Anstaltenamt) und 27 (Wohnhäusererhaltung) zugewiesen wurden.
Der Opposition boten sich in der Gemeinderatsdebatte zahlreiche Ansatzpunkte zur Kritik.[6] Die Abkehr von der 1973 vorgenommenen drastischen Reduktion der Geschäftsgruppen und die neue Ressortverteilung waren ebenso Themen der Debatte wie die Eingliederung der Magistratsabteilung 65 und insbesondere der Baudirektion in die Magistratsdirektion, wovon – ungeachtet aller Kritik am Stadtbaudirektor – Nachteile erwartet wurden. Die Genehmigung der Vorlage erfolgte gegen die Stimmen der Opposition. Es gab ausführliche Presseberichte. Die neue Geschäftseinteilung des Magistrats trat mit 28. September 1976 in Wirksamkeit.

vorherige Geschäftseinteilung / nächste Geschäftseinteilung

Die Magistratsabteilungen nach der Geschäftseinteilung 1976

Geschäftsgruppe Personal und Sport

Magistratsabteilung 1 - Allgemeine Personalangelegenheiten

Magistratsabteilung 2 - Personalamt

Magistratsabteilung 3 - Besoldungsamt

Magistratsabteilung 51 - Sportangelegenheiten

Geschäftsgruppe Inneres und Bürgerservice

Magistratsabteilung 22 - Umweltschutz

Magistratsabteilung 42 - Stadtgartenamt

Magistratsabteilung 49 - Forst- und Landwirtschaftsbetrieb

Magistratsabteilung 53 - Informationswesen

Magistratsabteilung 58 - Rechtliche Angelegenheiten der Landeskultur und des Wasser- und Schiffahrtswesens

Magistratsabteilung 61 - Bevölkerungswesen

Magistratsabteilung 62 - Wahlen und verschiedene Rechtsangelegenheiten

Magistratsabteilung 64 - Administrative Bau-, Elektrizitäts-, Eisenbahn- und Luftfahrtangelegenheiten

Magistratsabteilung 68 - Feuerwehr und Katastropheneinsatz

Magistratsabteilung 70 - Rechtliche Verkehrsangelegenheiten

Geschäftsgruppe Finanzen und Wirtschaft

Magistratsabteilung 4 - Allgemeine Finanzverwaltung – Steuern und Abgaben

Magistratsabteilung 5 - Finanzwirtschaft und Haushaltswesen

Magistratsabteilung 6 - Rechnungsamt

Magistratsabteilung 54 - Zentraler Einkauf

Geschäftsgruppe Kultur, Jugend und Bildung

Magistratsabteilung 7 - Kulturamt

Magistratsabteilung 8 - Wiener Stadt- und Landesarchiv

Magistratsabteilung 9 - Wiener Stadt- und Landesbibliothek

Magistratsabteilung 10 - Museen der Stadt Wien

Magistratsabteilung 11 - Jugendamt

Magistratsabteilung 56 - Städtische Schulverwaltung

Geschäftsgruppe Gesundheit und Soziales

Magistratsabteilung 12 - Sozialamt

Magistratsabteilung 14 - Sozialversicherung

Magistratsabteilung 15 - Gesundheitsamt

Magistratsabteilung 16 - Sanitätsrechtsangelegenheiten

Magistratsabteilung 17 - Anstaltenamt

Geschäftsgruppe Stadtplanung

Magistratsabteilung 18 - Stadtstrukturplanung

Magistratsabteilung 19 - Stadtgestaltung

Magistratsabteilung 20 - Plan- und Schriftenkammer

Magistratsabteilung 21 - Flächenwidmungs- und Bebauungsplan

Magistratsabteilung 35 - Allgemeine Baupolizeiangelegenheiten

Magistratsabteilung 36 - Bau-, Feuer- und Gewerbepolizei für die Bezirke 1 bis 9 und 20

Magistratsabteilung 37 - Bau-, Feuer- und Gewerbepolizei für die Bezirke 10 bis 19 und 21 bis 23

Magistratsabteilung 39 - Versuchs- und Forschungsanstalt der Stadt Wien

Magistratsabteilung 41 - Stadtvermessung

Magistratsabteilung 46 - Technische Verkehrsangelegenheiten

Magistratsabteilung 66 - Statistisches Amt der Stadt Wien

Geschäftsgruppe Bauten

Magistratsabteilung 23 - Gebäude des Wohlfahrts- und Gesundheitswesens und verschiedene Nutzbauten

Magistratsabteilung 24 - Wohnhausbau

Magistratsabteilung 26 - Gebäude des Kultur-, Schul- und Sportwesens, Amtsgebäude und verschiedene Nutzbauten

Magistratsabteilung 28 - Straßenverwaltung und Straßenbau

Magistratsabteilung 29 - Brücken- und Wasserbau

Magistratsabteilung 32 - Maschinenbau, Wärme-, Kälte- und Energiewirtschaft und Heizwerkstätte

Magistratsabteilung 34 - Elektro-, Gas- und Wasseranlagen in städtischen Objekten

Geschäftsgruppe Wohnen

Magistratsabteilung 25 - Technische Prüfung bei Wohnbauförderungen, bauliche Ersatzvornahmen, technische Amtsgutachten über private Wohnbauten

Magistratsabteilung 27 - Wohnhäusererhaltung

Magistratsabteilung 40 - Technische Grundstückangelegenheiten

Magistratsabteilung 50 - Allgemeine und rechtliche Angelegenheiten des Wohnungswesens

Magistratsabteilung 52 - Verwaltung der städtischen Wohn- und Amtsgebäude

Magistratsabteilung 69 - Grundstücksangelegenheiten

Geschäftsgruppe Städtische Dienstleistungen und Konsumentenschutz

Magistratsabteilung 30 - Kanalisation

Magistratsabteilung 31 - Wasserwerke

Magistratsabteilung 33 - Öffentliche Beleuchtung, Elektrizitätswesen und brennbare Gase

Magistratsabteilung 43 - Friedhöfe

Magistratsabteilung 44 - Bäder

Magistratsabteilung 48 - Stadtreinigung und Fuhrpark

Magistratsabteilung 59 - Marktamt

Magistratsabteilung 60 - Veterinäramt, Lebensmitteluntersuchungsanstalt, Markt- und Schlachtbetrieb St. Marx

Magistratsabteilung 63 - Gewerbewesen und rechtliche Angelegenheiten des Ernährungswesens

Geschäftsgruppe Verkehr und Energie

Magistratsabteilung 38 - U-Bahn-Bau

Städtische Unternehmungen

Literatur

  • Peter Csendes: Geschichte der Wiener Magistratsabteilungen in den Wahlperioden 1969 bis 2005. Wien: Wiener Stadt- und Landesarchiv (Magistratsabteilung 8) 2007 (Veröffentlichungen des Wiener Stadt- und Landesarchivs, Reihe C: Sonderpublikationen, Heft 13), S. 26-27 und 160-161

Einzelnachweise

  1. Pr.Z. 3234/1976
  2. Pr.Z. 2844/1976
  3. Geschäftsordnung des Magistrats § 11a.
  4. Stenographisches (Stenografisches) Protokoll (des Gemeinderats der Bundeshauptstadt Wien) vom 30. August 1976, S. 22.
  5. Magistratsdirektor Josef Bandion war 1975 dem in den Ruhestand getretenen Rudolf Ertl nachgefolgt.
  6. Stenographisches (Stenografisches) Protokoll (des Gemeinderats der Bundeshauptstadt Wien) vom 27. September 1976, S. 11-63.