Landeshauptmann

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zum Eintrag
Datum von
Datum bis
Objektbezug Wien wird Bundesland, Stadtverfassung
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 28.09.2021 durch WIEN1.lanm08swa

Es wurden noch keine Bezeichnungen erfasst!


Der Landeshauptmann ist in Österreich Vorsitzender einer der neun Landesregierungen.

Der Landeshauptmann ist ab dem 13. Jahrhundert als dem Landesfürsten verantwortlicher Funktionär nachweisbar (erstmals 1236 "vicarius" oder "capitaneus" genannt); anfangs mit militärischen Aufgaben betraut, wandelte sich das Amt zum Verwalter des Kammerguts; der Landeshauptmann führte den Vorsitz in der Versammlung der Stände und im Adelsgericht. In Niederösterreich hieß er Landmarschall und war sowohl dem Fürsten als auch den Ständen (aus deren Reihen er kam) zu Treue und Gehorsam verpflichtet.

Solange Wien die Hauptstadt von Niederösterreich war, war der Landeshauptmann von Niederösterreich auch für Wien zuständig. Seit der Trennung Wiens von Niederösterreich am 10. November 1920 ist der Bürgermeister von Wien gleichzeitig Landeshauptmann von Wien. Er unterzeichnete an diesem Tag, erstmals als solcher tätig, die Wiener Stadtverfassung, die am 18. November 1920 in Kraft trat. Er ist Träger der mittelbaren Bundesverwaltung und wird vom Landtag (in Wien personell ident mit dem Gemeinderat, doch werden gesonderte Sitzungen mit eigenen Landtagspräsidenten abgehalten) gewählt und vom Bundespräsidenten auf die Bundesverfassung angelobt. Seine eventuelle Vertretung übernehmen in Wien die beiden Landeshauptmannstellvertreter.

Niederösterreich (bis 10. November 1920 mit Wien als Teil des Landes)

  • Leopold Steiner (Christlichsoziale Partei; 1918-1919)
  • Albert Sever (Sozialdemokratische Arbeiterpartei; 1919-1920)
  • Johann Mayer (Christlichsoziale Partei; 1920-1922)
  • Karl Buresch (Christlichsoziale Partei; 1922-1931)
  • Josef Reither (Christlichsoziale Partei; 1931-1932)
  • Karl Buresch (Christlichsoziale Partei; 1932-1933)
  • Josef Reither (Christlichsoziale Partei beziehungsweise Vaterländische Front; 1933-1938; geschäftsführend für ihn Eduard Baar-Baarenfels, Vaterländische Front, 1934-1935)
  • Roman Jäger (Gauleiter Niederdonau, Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei; 1938)
  • Hugo Jury (Gauleiter Niederdonau, Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei; 1938-1945)
  • Leopold Figl (Österreichische Volkspartei; 1945)
  • Josef Reither (Österreichische Volkspartei; 1945-1949)
  • Johann Steinböck (Österreichische Volkspartei; 1949-1962)
  • Leopold Figl (Österreichische Volkspartei; 1962-1965),
  • Eduard Hartmann (Österreichische Volkspartei; 1965-1966)
  • Andreas Maurer (Österreichische Volkspartei; 1966-1981)
  • Siegfried Ludwig (Österreichische Volkspartei; 1981-1992)
  • Erwin Pröll (Österreichische Volkspartei; 1992-2017)
  • Johanna Mikl-Leitner (Österreichische Volkspartei; seit 2017)

Wien (seit 10. November 1920 auf Grund der an diesem Tag in Kraft getretenen Bundesverfassung; identisch mit der Liste der Wiener Bürgermeister)