Felix Slavik

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Felix Slavik, 16.12.1965
Daten zur Person
Personenname Slavik, Felix
Abweichende Namensform
Titel Dr. h. c.
Geschlecht männlich
PageID 580
GND 107489872
Wikidata Q94496
Geburtsdatum 3. Mai 1912
Geburtsort Wien
Sterbedatum 6. Oktober 1980
Sterbeort Wien
Beruf Politiker, Beamter, Mechaniker
Parteizugehörigkeit Sozialistische Partei Österreichs
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug 1945 bis heute
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage, POLAR
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 13.11.2023 durch WIEN1.lanm09krs
Begräbnisdatum 13. Oktober 1980
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 14C, Nummer 58A
Ehrengrab Ehrengrab
Bildname Felix Slavik.jpg
Bildunterschrift Felix Slavik, 16.12.1965
  • 8., Kochgasse 36 (Wohnadresse)
  • 10., Davidgasse 40 (Wohnadresse)
  • 10., Troststraße 105 (Wohnadresse)
  • 16., Montleartstraße 38 (Sterbeadresse)
  • 10., Troststraße 127 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Mitglied des Bundesrates (19.12.1945 bis 08.11.1949)
  • Abgeordneter zum Nationalrat (08.11.1949 bis 28.09.1957)
  • Amtsführender Stadtrat für Wohnungswesen (17.04.1945 bis 14.02.1946)
  • Amtsführender Stadtrat für das Finanzwesen (27.09.1957 bis 21.12.1970)
  • Vizebürgermeister der Stadt Wien (26.06.1959 bis 21.12.1970)
  • Bürgermeister der Stadt Wien (21.12.1970 bis 05.07.1973)
  • Abgeordneter zum Wiener Landtag und Mitglied des Wiener Gemeinderates (27.09.1957 bis 23.11.1973)
  • Landesparteisekretär der SPÖ Wien (1949 bis 1957)
  • Stellvertretender Landesparteivorsitzender der SPÖ Wien (1958 bis 1964)
  • Landesparteivorsitzender der SPÖ Wien (1964 bis 1970)
  • Obmann des Österreichischen Städtebundes (1962)
  • Präident des Verbandes der Österreichischen Rentner und Pensionisten (1980)
  • Präsident der IULA (1971)
  • Vorsitzender des Gemeinderates (21.12.1970 bis 23.11.1973)
  • Lehrlingsvertreter des Metallarbeiterverbandes (1926 bis 1931)
  • Generalsekretär des Städtebundes (1946 bis 1948)
  • Landesobmann-Stellvertreter der SPÖ Wien (1958 bis 1964)
  • Landesobmann der SPÖ Wien (1964 bis 1970)
  • Bundesparteiobmann-Stellvertreter der SPÖ (1965 bis 1974)
  • Obmann des Städtebundes (1971 bis 1974)
  • Präsident der IULA (Weltverband der Gemeinden) (1971)
  • 2. Landeshauptmann-Stellvertreter von Wien (30.06.1959 bis 15.12.1959)
  • Landeshauptmann-Stellvertreter (15.12.1959 bis 19.12.1964)
  • Landeshauptmann-Stellvertreter (21.12.1965 bis 21.12.1970)

  • Ehrenbürger der Stadt Wien (Verleihung: 28. Februar 1977, Übernahme: 3. Mai 1977)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 23. Jänner 1962)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien mit dem Stern (Verleihung: 9. Dezember 1969, Übernahme: 27. April 1970)
  • Großes Silbernes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 11. März 1975)
  • Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der BRD mit dem Stern
  • Ehrenbürger von Chicago (Verleihung: 1971)
  • Ehrenzeichen der Widerstandskämpfer
  • Ehrenring der Taxiunternehmer
  • Goldene Verdienstmedaille des Freien Wirtschaftsverbandes (Verleihung: 1972)
  • ASKÖ-Ehrenplakette in Gold (Verleihung: 1972)
  • Goldene Ehrennadel des Verbandes der Kriegsblinden Österreichs

Felix Slavik 1947

Felix Slavik, * 3. Mai 1912 Wien, † 6. Oktober 1980 Wien, Feinmechaniker und Seidenweber, Politiker.

Biografie

Felix Slavik wurde als Sohn von Richard Slavik (* 19. Mai 1879 Strehlen bei Dresden, † 15. April 1945 Altlengbach, Niederösterreich) und dessen Gattin Marie Mann (* 26. Februar 1882 Wien, † 16. August 1935 Wien) geboren. Sein Vater, Inhaber eines Zeitungskorrespondenzbüros, zog 1912 mit seiner Familie nach Wien (8., Kochgasse 36). Nach dem Ersten Weltkrieg, den die Familie in den Jahren 1917 und 1918 im besetzten Belgrad verbrachte, gingen sie wieder nach Wien zurück; zuerst in der Trostkaserne, 1923-1928 in 10, Triester Straße 59, und 1928-1932 10, Troststraße 127 [ab 1930 selbständig gemeldet]). Von 1932 bis 1936 wohnte Felix Slavik im George-Washington-Hof (Ahornhof 1).

Slavik wurde 1926 bis 1929 zum Feinmechaniker und Maschinenbauer ausgebildet, qualifizierte sich daneben aber auch als Seidenweber; 1935 wurde er nach Besuch der Werkmeisterschule 1930 und darauffolgender Arbeitslosigkeit Werkmeister und 1937 Betriebsleiter. Schon 1926 schloss sich Slavik den Sozialdemokraten an, für die er im Ständestaat und während der NS-Zeit im Untergrund wirkte (1935 Einlieferung ins Anhaltelager Wöllersdorf, 1939 Verurteilung wegen Hochverrats zu 49 Monaten; Gerichtsgefängnis Regensburg; Erblindung am rechten Auge infolge eines Unfalls).

1945/1946 fungierte Slavik als Amtsführender Stadtrat für Wohnungswesen und war außerdem von 1945 bis 1949 im Bundesrat vertreten. 1949 wurde Slavik in den Nationalrat gewählt, wechselte 1957 allerdings in den Wiener Gemeinderat. Dort setzte er sich als amtsführender Stadtrat für Finanzen (1957-1970) für ein ausgeglichenes soziales Budget ein (die von ihm gebildete Rücklage wurde als "Rathaus-Milliarde" bekannt), war 1959-1970 Vizebürgermeister und 1970-1973 (als Nachfolger von Bruno Marek) Bürgermeister. Während seiner Zeit im Wiener Gemeinderat übte er außerdem verschiedene Parteifunktionen aus: Wiener Landesparteisekretär der SPÖ (1949–1957), Landesobmann-Stellvertreter (1958–1964), Wiener Obmann (1964–1970), stellvertretender Bundesparteiobmann (1965–1974). Er erzielte besonders in sozialen und finanzpolitischen Belangen bemerkenswerte Fortschritte. Die scharfe öffentliche Diskussion, die sich um die geplante (jedoch nicht realisierte) Verkleinerung und Verbauung des Sternwarteparks entwickelte (Volksbefragung 1973), führte (trotz seiner bekanntermaßen guten Kontakte zu den Medien und zur Bevölkerung) zum Ende seiner politischen Karriere und zu seinem Rücktritt. Er wirkte danach als Präsident des Sozialistischen Pensionistenverbands. Seine Wohnungen, 12., Wolfganggasse 48, und 2., Hedwiggasse 2, wurden durch Bomben zerstört; er zog in den 8. Bezirk, Albertgasse 3a, wo er bis zu seinem Tod wohnte.

1994 wurde die Felix-Slavik-Straße in Wien Floridsdorf nach dem Politiker benannt, 1995 der Felix-Slavik-Steg über den Marchfeldkanal. Ebenso trägt der Felix-Slavik-Hof, eine kommunale Wohnhausanlage, seinen Namen.

Bürgermeister Felix Slavik mit einem Löwen des Zirkus Althoff 1972

Literatur

  • Jean Maitron / Georges Haupt [Hg.]: Dictionnaire biographique du mouvement ouvrier international. Band 1: Autriche. Paris: Éditions Ouvrières 1971
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personen Lexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien 1992
  • Who is who in Österreich. Zug: Who is who, Verlag für Personalenzyklopädien 1967
  • Manfred Marschalek, F. S. In: Die Politiker der 2. Republik. Hg. von Herbert Dachs, Peter Gerlich, Wolfgang C. Müller. Wien: Manz 1995, S. 533 ff.
  • Kurt Stimmer [Hg.]: Die Arbeiter von Wien. Ein sozialdemokratischer Stadtführer. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 157 f.
  • Felix Czeike: Wien und seine Bürgermeister. Sieben Jahrhunderte Wiener Stadtgeschichte.Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1974, S. 458 ff.
  • Hanns Jäger-Sunstenau: Die Ehrenbürger und Bürger ehrenhalber der Stadt Wien. Wien: Deuticke 1992 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 23), S. 74
  • Arbeiter-Zeitung, 13.10.1980, S. 10
  • Profil, Februar 1971, S. 33 ff.
  • Wien aktuell, 10.10.1980, S. 1
  • Rathaus-Korrespondenz, 14.10.1980
  • Hans Werner Scheidl: Die Rechenmaschine Felix Slavik. Strippenzieher. Ein Mächtiger, der besser nie Bürgermeister geworden wäre. In: Die Presse, 21.04.2007, S. 39
  • Wienbibliothek im Rathaus/Tagblattarchiv: Slavik, Felix. 5 Bände [Sign.: TP-045457]

Weblinks