Praterstraße: Unterschied zwischen den Versionen

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*Nummer 1-7 ([[Taborstraße]] 2-6, [[Große Mohrengasse]] 1): Bürohochhaus der [[Bundesländerversicherung]] (erbaut 1958-1961 nach Plänen von [[Georg Lippert]]); ursprünglich Hotel "Goldenes Lamm".  
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*Nummer 1-7 ([[Taborstraße]] 2-6, [[Große Mohrengasse]] 1): ursprünglich Hotel "Goldenes Lamm"; 1873 [[Hotel Continental]]; Bürohochhaus der [[Bundesländerversicherung]], erbaut 1958-1961 nach Plänen von [[Georg Lippert]]; nach 2004 Bau eines Geschäftsgebäudes der Fa. [[Uniqa]] mit dem Hotel Sofitel Vienna Stephansdom, eröffnet 2010.
 
*Nummer 2: seinerzeit [[Café Hugelmann]].  
 
*Nummer 2: seinerzeit [[Café Hugelmann]].  
 
*Nummer 6: ursprünglich [[Café Stierböck]].  
 
*Nummer 6: ursprünglich [[Café Stierböck]].  
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*Nummer 19 ([[Zirkusgasse]] 2): Wohnhaus "Zum Jonas", erbaut Anfang 19. Jahrhundert, zwischen 1844 und 1862 zweimal aufgestockt und neu fassadiert; gut gegliederte Fassade, die an [[Klassizismus|spätklassizistische]] Traditionen anknüpft.  
 
*Nummer 19 ([[Zirkusgasse]] 2): Wohnhaus "Zum Jonas", erbaut Anfang 19. Jahrhundert, zwischen 1844 und 1862 zweimal aufgestockt und neu fassadiert; gut gegliederte Fassade, die an [[Klassizismus|spätklassizistische]] Traditionen anknüpft.  
 
*Nummer 23 (Zirkusgasse 6): Wenkheimpalais.  
 
*Nummer 23 (Zirkusgasse 6): Wenkheimpalais.  
*Nummer 25 (Zirkusgasse 8): [[Fürstenhof]] (in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts mit [[Rolandbühne]]).  
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*Nummer 25 (Zirkusgasse 8): [[Fürstenhof]] (in den 1920er Jahren mit [[Rolandbühne]]).  
*Nummer. 27: "[[Zum grünen Jäger (2, Praterstraße)|Zum grünen Jäger]]".  
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*Nummer 27: "[[Zum grünen Jäger (2, Praterstraße)|Zum grünen Jäger]]".  
 
*Nummer 30: [[Divan de Padisches Haus]].  
 
*Nummer 30: [[Divan de Padisches Haus]].  
 
*Nummer 31: [[Leopoldstädter Theater]] (ab 1847 [[Carl-Theater|Carltheater]]); nach Beschädigung im Zweiten Weltkrieg Abbruch (20. September 1951); [[Hochhäuser|Bürohochhaus]] "[[ Galaxy 21|Galaxie]]" (erbaut 1974-1978 nach Plänen von Josef Becvar und H. Neuroth).  
 
*Nummer 31: [[Leopoldstädter Theater]] (ab 1847 [[Carl-Theater|Carltheater]]); nach Beschädigung im Zweiten Weltkrieg Abbruch (20. September 1951); [[Hochhäuser|Bürohochhaus]] "[[ Galaxy 21|Galaxie]]" (erbaut 1974-1978 nach Plänen von Josef Becvar und H. Neuroth).  
*Nummer 33: [[Alliiertenhof]] ( erbaut 1896/1897 anstelle des Hauses "[[Zu den drei Alliierten]]"); [[Gaststätten|Gasthof]] "[[Zur Weintraube]]" (Sterbehaus von [[Therese Krones]]).  
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*Nummer 33: [[Alliiertenhof]] ( erbaut 1896/1897 anstelle des Hauses "[[Zu den drei Alliierten]]"); [[Gaststätten|Gasthof]] "[[Zur Weintraube]]" (Sterbehaus von [[Therese Krones]]); Abzweigung der [[Weintraubengasse]].  
 
*Nummer 34 ([[Nestroyplatz]] 1, [[Tempelgasse]] 1, [[Czerningasse]] 2): [[Nestroyhof]].  
 
*Nummer 34 ([[Nestroyplatz]] 1, [[Tempelgasse]] 1, [[Czerningasse]] 2): [[Nestroyhof]].  
 
*Nummer 35: klassizistisches Wohnhaus mit flachem, dreiachsigem Mittelrisalit und Balkon über dem Portal, erbaut von [[Franz Reymund]] und 1817 von [[Joseph Adelpodinger]] (angeblich nach Plänen von [[Josef Kornhäusel]]) für den [[Klavier]]fabrikanten Matthäus Müller aufgestockt.  
 
*Nummer 35: klassizistisches Wohnhaus mit flachem, dreiachsigem Mittelrisalit und Balkon über dem Portal, erbaut von [[Franz Reymund]] und 1817 von [[Joseph Adelpodinger]] (angeblich nach Plänen von [[Josef Kornhäusel]]) für den [[Klavier]]fabrikanten Matthäus Müller aufgestockt.  
 
*Nummer 40: "Zum grünen Pfau", erbaut 1911 ([[Secessionismus|spätsecessionistisches]] Miethaus).  
 
*Nummer 40: "Zum grünen Pfau", erbaut 1911 ([[Secessionismus|spätsecessionistisches]] Miethaus).  
*Nummer 41: Hier stand die alte [[Johannes-Nepomuk-Kirche (2)|Johannes-Nepomuk-Kirche]] (erbaut 1780, demoliert 1851).  
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*Nummer 41: Hier stand die alte [[Johannes-Nepomuk-Kirche (2)|Johann-Nepomuk-Kirche]] (erbaut 1780, demoliert 1851).  
*Nummer 42: Wohnhaus "Zum schwarzen Adler" (Baron Kleinsches Haus); 1865 erbauen [[Ludwig Christian Friedrich Förster|Ludwig Förster]] und [[Theophil Hansen]] ein fünfgeschossiges Großmiethaus (Passage mit [[Czerningasse]] 7-9).  
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*Nummer 42: Wohnhaus "Zum schwarzen Adler" (Baron Kleinsches Haus); 1865 erbauten [[Ludwig Christian Friedrich Förster|Ludwig Förster]] und [[Theophil Hansen]] ein fünfgeschoßiges Großmiethaus (Passage mit [[Czerningasse]] 7-9).  
 
*Nummer 43: [[Lusthaus]] Freiherr von Gudenus (erbaut 1787), ergänzt durch ein Treibhaus (erbaut 1828).  
 
*Nummer 43: [[Lusthaus]] Freiherr von Gudenus (erbaut 1787), ergänzt durch ein Treibhaus (erbaut 1828).  
 
*Bei Nummer 45 ([[Rotensterngasse]]): [[Johannes-Nepomuk-Kirche (2)|Johannes-Nepomuk-Kirche]].  
 
*Bei Nummer 45 ([[Rotensterngasse]]): [[Johannes-Nepomuk-Kirche (2)|Johannes-Nepomuk-Kirche]].  
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*Nummer 50: [[Richard-Waldemar-Hof]] (Gedenktafel für [[Richard Waldemar]]); im Hof Vogeltränke mit zwei Fischreihern von Othmar Jarmer (1967). Im Vorgängerhaus starb [[Joachim Perinet]], im [[Hotel Tauber]] (1872) fand am 10. April 1874 die Gründung des "[[ Trabrennplatz|Wiener Trabrenn-Vereins]]" statt.  
 
*Nummer 50: [[Richard-Waldemar-Hof]] (Gedenktafel für [[Richard Waldemar]]); im Hof Vogeltränke mit zwei Fischreihern von Othmar Jarmer (1967). Im Vorgängerhaus starb [[Joachim Perinet]], im [[Hotel Tauber]] (1872) fand am 10. April 1874 die Gründung des "[[ Trabrennplatz|Wiener Trabrenn-Vereins]]" statt.  
 
*Nummer 52: [[Czerninpassage]].  
 
*Nummer 52: [[Czerninpassage]].  
*Nummer 54: Wohnhaus von [[Johann Strauß (Sohn)]] (Gedenktafel; [[Johann-Strauß-Wohnung]], angeschlossen dem [[Wien Museum|Historischen Museum der Stadt Wien]]); Relieftondi in der durch Säulenarkaden gegen das Stiegenhaus geöffneten Einfahrt.  
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*Nummer 54: Wohnhaus von [[Johann Strauß (Sohn)]] (Gedenktafel; [[Johann-Strauß-Wohnung]], angeschlossen dem [[Wien Museum]]); Relieftondi in der durch Säulenarkaden gegen das Stiegenhaus geöffneten Einfahrt.  
 
*Nummer 55: "Zum roten Krebs".  
 
*Nummer 55: "Zum roten Krebs".  
 
*Nummer 56: Miethaus mit Spät[[biedermeier]]fassade ( erbaut 1847 von Peter Gerl); Wohnhaus von [[Josefine Gallmeyer]] und [[Gabor Steiner]] (Gedenktafel).  
 
*Nummer 56: Miethaus mit Spät[[biedermeier]]fassade ( erbaut 1847 von Peter Gerl); Wohnhaus von [[Josefine Gallmeyer]] und [[Gabor Steiner]] (Gedenktafel).  
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*Nummer 68 ([[Mayergasse]] 2): Wohnhaus "Zum grünen Baum" [Besitz von [[Matthäus Mayer (Ortsrichter)|Matthäus Mayer]] ([[Mayergasse]]), [[Ortsrichter]] der Jägerzeile 1801-1811)].  
 
*Nummer 68 ([[Mayergasse]] 2): Wohnhaus "Zum grünen Baum" [Besitz von [[Matthäus Mayer (Ortsrichter)|Matthäus Mayer]] ([[Mayergasse]]), [[Ortsrichter]] der Jägerzeile 1801-1811)].  
 
*Nummer 70 (Mayergasse 1): [[Dogenhof]].  
 
*Nummer 70 (Mayergasse 1): [[Dogenhof]].  
*Nummer 72: ehemaliges Wohnhaus "Zum schwarzen Tor", errichtet 1808 für Peter Danhauser, 1838 aufgestockt (Ausgestaltung dieses dritten Stockwerks als "Hotel Nordbahn"); Geburtshaus von [[Maximilian Steiner|Max Steiner]] (Gedenktafel). - Seit 1983 wird alljährlich ein Praterstraßenfest abgehalten.
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*Nummer 72: ehemaliges Wohnhaus "Zum schwarzen Tor", errichtet 1808 für Peter Danhauser, 1838 aufgestockt (Ausgestaltung dieses dritten Stockwerks als "Hotel Nordbahn"); Geburtshaus von [[Maximilian Steiner|Max Steiner]] (Gedenktafel).  
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== Bedeutung der Straße ==
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Die Jägerzeile bzw. die Praterstraße eignete sich für wichtige Wien-Besucher seit jeher dazu, feierlich in die Stadt einzuziehen, auch weil man von der Straße aus den [[Stephansdom]], den Stadtmittelpunkt, sieht. 1815 zog hier Kaiser [[Franz I.]] mit seinen Alliierten in die Stadt ein (siehe [[Alliiertenhof]]). Am 15. März 1938 benützte [[Adolf Hitler]] die Route.
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Im [[Rotes Wien|Roten Wien]] marschierte hier am 1. Mai eine der sozialdemokratischen Marschkolonnen auf die [[Ringstraße]]. Die Linie U1, die erste neu gebaute [[U-Bahn]]-Linie, verläuft seit 1979, vom [[Stephansplatz]] kommend, bis zum [[Nestroyplatz]] und seit 1981 bis zum [[Praterstern]]; im 2. Bezirk größtenteils unter der Praterstraße.
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Seit 1983 wird alljährlich ein Praterstraßenfest abgehalten.
  
 
==Literatur==  
 
==Literatur==  

Version vom 15. Januar 2017, 17:29 Uhr

Praterstraße, Blick Richtung Praterstern; links die Abzweigung der Weintraubengasse, rechts zum Czerninplatz (1954)
Daten zum Objekt
Art des Objekts Verkehrsfläche
Datum von
Datum bis
Name seit 1862
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Jägerzeile
Benannt nach Prater
Bezirk 2
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 18008
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 15.01.2017 durch DYN.wolfgang j kraus
Bildname Praterstraße.jpg
Bildunterschrift Praterstraße, Blick Richtung Praterstern; links die Abzweigung der Weintraubengasse, rechts zum Czerninplatz (1954)
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48° 12' 53.74" N, 16° 23' 5.31" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Praterstraße (2), benannt (1862), zuvor (ab dem 16. Jahrhundert) Jägerzeile; die Straße führt zum Prater.

Gebäude

Praterstraße vor dem Praterstern, 1899

Bedeutung der Straße

Die Jägerzeile bzw. die Praterstraße eignete sich für wichtige Wien-Besucher seit jeher dazu, feierlich in die Stadt einzuziehen, auch weil man von der Straße aus den Stephansdom, den Stadtmittelpunkt, sieht. 1815 zog hier Kaiser Franz I. mit seinen Alliierten in die Stadt ein (siehe Alliiertenhof). Am 15. März 1938 benützte Adolf Hitler die Route.

Im Roten Wien marschierte hier am 1. Mai eine der sozialdemokratischen Marschkolonnen auf die Ringstraße. Die Linie U1, die erste neu gebaute U-Bahn-Linie, verläuft seit 1979, vom Stephansplatz kommend, bis zum Nestroyplatz und seit 1981 bis zum Praterstern; im 2. Bezirk größtenteils unter der Praterstraße.

Seit 1983 wird alljährlich ein Praterstraßenfest abgehalten.

Literatur

  • Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 33 ff.
  • Die Leopoldstadt. Ein Heimatbuch. Wien: Lehrer-Arbeitsgemeinschaft 1937, S. 329
  • Felix Czeike: Wien in alten Ansichtskarten 2/S. 20
  • Felix Czeike: II. Leopoldstadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 2), S. 41 ff.
  • Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 116 f.
  • Hans Markl: Die Gedenktafeln Wiens. Wien: ABZ-Verlag 1949, S. 75
  • Hans Pemmer: Die Praterstraße und ihre Bewohner im Vormärz. In: Wiener Zeitung, 08.07.1951, 11.07.1951, 18.07.1951 und 19.07.1951
  • Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 107 ff
  • Rupert Feuchtmüller: Die Praterstraße in der Wiener Leopoldstadt (1992; Häuserliste: S. 133 ff.)