Franz I.

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Kaiser Franz I. Stephan von Lothringen, um 1760
Daten zur Person
Personenname Franz I.
Abweichende Namensform Franz III. Stephan von Lothringen
Titel Kaiser, Herzog von Lothringen, Großherzog von Toskana
Geschlecht männlich
PageID 23441
GND 118692925
Wikidata Q151075
Geburtsdatum 8. Dezember 1708
Geburtsort Nancy, Lothringen
Sterbedatum 18. August 1765
Sterbeort Innsbruck 4027096-8
Beruf Regent
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Frühe Neuzeit
Quelle
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Letzte Änderung am 12.01.2024 durch WIEN1.lanm08trj
Begräbnisdatum
Friedhof Kapuzinergruft
Grabstelle
Bildname Franz Stephan.jpg
Bildunterschrift Kaiser Franz I. Stephan von Lothringen, um 1760

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Herzog von Lothringen und Bar (1729, bis: 1736, als Franz III.)
  • Großherzog der Toskana (1737, bis: 1765, als Franz II.)
  • Kaiser des Heiligen Römischen Reichs (1745, bis: 1765, als Franz I.)

Franz I., Portrait im Schloss Miramare

Franz I. (Franz III. Stephan von Lothringen), * 8. Dezember 1708 Nancy, Lothringen, † 18. August 1765 Innsbruck (Kapuzinergruft in Wien; Doppelsarkophag [für ihn und Maria Theresia] von Balthasar Moll), römisch-deutscher Kaiser (Wahl 13. August 1745, Krönung 4. Oktober 1745), Herzog von Lothringen (1729, nach dem Tod seines Vaters), Großherzog von Toskana (1737, nach dem Aussterben der Medici), Gattin (12. Februar 1736) Maria Theresia, Begründer der Dynastie Habsburg-Lothringen, Enkel Herzog Karls V. von Lothringen (Entsatzschlacht bei der Türkenbelagerung Wiens 1683).

Biografie

Kam bereits 1723 als präsumtiver Freier Maria Theresias zur Erziehung an den Wiener Hof (sein Vater war ein Vetter Karls VI.). Die Entscheidung für die Ehe mit Maria Theresia fiel, als er sich 1736 bei gleichzeitiger Anerkennung der Pragmatischen Sanktion bereit fand, auf sein Stammland Lothringen zu verzichten (wofür er die Toskana erhielt), um den Frieden mit Frankreich zu sichern (Lothringen fiel an König Stanislaw Leszczynski von Polen, dann an Frankreich). Sein Schwiegervater Karl VI. machte ihn zum Statthalter von Ungarn; militärisch kämpfte er glücklos 1738 gegen die Türken und 1741 gegen Preußen.

1740 wurde er formell Mitregent Maria Theresias; sein außenpolitisches Konzept, sich mit Preußen und Bayern gegen Frankreich zu verbünden, wurde jedoch abgelehnt. Er war ein Finanzgenie (1763 wurde ihm nach dem Hubertusburger Frieden die oberste Leitung der Finanzen und die Sanierung des Staatsschuldenwesens übertragen) und allem Modernen aufgeschlossen (Industrieansiedlungen, Bergbau); er widmete sich neben Sammlungen für sein Naturalienkabinett (aus dem das Naturhistorische Museum hervorging) dem Erwerb großen Privatvermögens (Entstehung des Familienfonds 1765). Er berief bedeutende Franzosen in leitende kulturelle Positionen.

Kaiser-Franz-Denkmal (1. und 13. Bezirk).

Quellen

Literatur

  • Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Commission bei der königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bände. Leipzig: Duncker & Humblot 1875-1912
  • Matthias Bernath [Hg.]: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. 4 Bände. München: Oldenbourg 1974-1981
  • Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begründet von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearbeitet von Karl Bosl [u.a.]. München: A. Francke 1973-1975
  • Erwin Heinzel: Lexikon historischer Ereignisse und Personen in Kunst, Literatur und Musik. Wien: Hollink 1956
  • Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Berlin: Duncker & Humblot 1953 - lfd.
  • Georg Schreiber: Franz I. Stephan. An der Seite einer großen Frau. Graz / Wien [u.a.]: Verlag Styria 1986
  • Erwin Heinzel: Lexikon historischer Ereignisse und Personen in Kunst, Literatur und Musik. Wien: Hollink 1956, S. 189
  • Karl Johannes Grauer: Franz I. Stephan von Lothringen-Toskana. Dissertation Universität Wien. Wien 1932
  • Josef Posch: Die Kaiserwahl Franz I. 1745. Dissertation Universität Wien. Wien 1949
  • Theophil Tromballa: Franz Stephan von Lothringen und sein Kreis. Beiträge zur Kulturgeschichte des Hauses Habsburg Lothringen. Dissertation Universität Wien. Wien 1953
  • Hanns Leo Mikoletzky: Franz Stephan von Lothringen als Wirtschaftspolitiker. In: Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 13 (1960), S. 231 ff.
  • A. Heer: Die Finanzverwaltung Österreichs 1749-1816. In: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung 15 (1929)
  • Fred Hennings: Und sitzet zur linken Hand: Franz Stephan von Lothringen, Gemahl der selbstregierenden Königin Maria Theresia und Römischer Kaiser. Biographie. Wien [u.a.]: Neff 1961
  • Karl F. Stock / Rudolf Heilinger / Marylène Stock: Personalbibliographien österreichischer Dichter und Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. Pullach bei München: Verlag Dokumentation 1972