Margaretengürtel: Unterschied zwischen den Versionen

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|Bildunterschrift=Fußgängerübergang auf dem Margaretengürtel (1957)
 
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Margaretengürtel (5), benannt (1881; "Margarethner-Gürtel") nach der gleichnamigen Vorstadt; reichte ursprünglich von der Schönbrunner Linie bis zur Steinbauergasse, wurde 1906 bis zum Matzleinsdorfer Platz verlängert und nahm 1908 den im fünften Bezirk liegenden Teil des Gaudenzdorfer Gürtels sowie den zwischen Matzleinsdorfer Platz und Blechturmgasse liegenden Teil des Wiedner Gürtels auf. Der Margaretengürtel bildet seit 1907 die Grenze zwischen dem fünften und 12. Bezirk (Neumargareten kam damals zu Meidling).  
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Margaretengürtel ([[5]].), benannt (1881; "Margarethner-Gürtel") nach der gleichnamigen [[Margareten (Vorstadt)|Vorstadt]]; reichte ursprünglich von der Schönbrunner Linie, [[Arndtstraße]] bis zur [[Steinbauergasse]], wurde 1906 bis Schönbrunner Straße einerseits, zum [[Matzleinsdorfer Platz]] andererseits verlängert und nahm 1908 den im fünften [[Bezirke|Bezirk]] liegenden Teil des [[Gaudenzdorfer Gürtel|Gaudenzdorfer Gürtels]] sowie den zwischen Matzleinsdorfer Platz und [[Blechturmgasse]] liegenden Teil des [[Wiedner Gürtel|Wiedner Gürtels]] auf. Der Margaretengürtel bildet seit 1907 die Grenze zwischen dem 5. und [[12]]. Bezirk ([[Neumargareten]] kam damals zu [[Meidling]]). 1910 wurde der stadtauswärts (im 12. Bezirk) liegende Straßenteil wieder in Gaudenzdorfer Gürtel umbenannt.  Im nordwestlichsten Teil des Bezirks befindet sich neben dem [[Wienfluss]] die [[U-Bahn]]-Station Margaretengürtel.
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[[Datei:WSTLA_Fotoarchiv_Gerlach_FC1_02232m_v2.jpg|390px|thumb|right|Parkanalage: Pergola in der öffentlichen Gartenanlage gegenüber dem Herweghhof, im Hintergrund der Julius-Popp-Hof]]
  
 
== Gebäude ==  
 
== Gebäude ==  
 
* Nummer 4-8: [[Schutzengelhof]], erbaut 1951
 
* Nummer 4-8: [[Schutzengelhof]], erbaut 1951
* Nummer 18 (Gassergasse 19, Laurenzgasse 1): Kultur- und Kommunikationszentrum mit Selbstverwaltung, errichtet am 1. Mai 1981 vom "Verein zur Schaffung, Förderung und Unterstützung von selbstverwalteten Kultur- und Kommunikationszentren"; hier befand sich ursprünglich die Zentrale der WÖK (Wiener öffentliche Küchenbetriebe).
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* Nummer 4: Zwischen 1942 und 1945 befand sich hier ein [[Zwangsarbeiterlager Margaretengürtel 4| Zwangsarbeiterlager]].
* Nummer 22 (Geigergasse 2-6, Gassergasse 31): [[Julius-Ofner-Hof]].  
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* Nummer 6: Zwischen 1942 und 1945 befand sich hier ebenfalls ein [[Zwangsarbeiterlager Margaretengürtel 6| Zwangsarbeiterlager]].
* Nummer 36: Wohnhaus für Eisenbahnbedienstete, erbaut 1927 von Karl Badstieber und K. Reiner.  
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* Nummer 18 ([[Gassergasse]] 19, [[Laurenzgasse]] 1): [[Hanns-Gasser-Hof]], Kultur- und Kommunikationszentrum mit Selbstverwaltung, errichtet am 1. Mai 1981 vom "Verein zur Schaffung, Förderung und Unterstützung von selbstverwalteten Kultur- und Kommunikationszentren"; hier befand sich ursprünglich die Zentrale der [[WÖK]] (Wiener öffentliche Küchenbetriebe).
* Nummer 38-40 (Gassergasse 41): Miethaus, das 1913/1914 im Auftrag der Bau- und Wohnungsgenossenschaft für Bedienstete der k. k. privaten Südbahngesellschaft nach Plänen von Karl Badstieber und K. Reiner errichtet wurde (Fassaden mit Dekor in Formen der Wiener Werkstätte).
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* Nummer 22 ([[Geigergasse]] 2-6, [[Gassergasse]] 31): [[Julius-Ofner-Hof]].  
* Nummer 60: Wohnhaus mit Jugendstilfassade, errichtet 1911/1912 von Baumeister Wenzel Rausch im Stil Otto Wagners (Fliesendekoration); Wandgemälde (Matzleinsdorfer Linie 1843, Schottentor 1817, Kärntnertor 1802, Schönbrunner Linie 1848).  
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* Nummer 36: [[Wohnhaus Margaretengürtel|Wohnhaus für Eisenbahnbedienstete]], erbaut 1927/1928 von [[Karl Badstieber]] und K. Reiner.  
* Nummer 76-80 (Siebenbrunnenfeldgasse 5, Chiavaccigasse 2, Einsiedlergasse 1): [[Julius-Popp-Hof]].  
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* Nummer 38-40 (Gassergasse 41): Miethaus, das 1913/1914 im Auftrag der Bau- und Wohnungsgenossenschaft für Bedienstete der k. k. privaten [[Südbahngesellschaft]] nach Plänen von [[Karl Badstieber]] und K. Reiner errichtet wurde (Fassaden mit Dekor in Formen der [[Wiener Werkstätte]]).
* Nummer 82-88 (Fendigasse 39, Siebenbrunnenfeldgasse 7, Chiavaccigasse 1): [[Herweghhof]] (Gedenktafel für Georg Herwegh).
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* Nummer 60: Wohnhaus mit [[Jugendstil]]fassade, errichtet 1911/1912 von Baumeister Wenzel Rausch im Stil [[Otto Wagner (Architekt)|Otto Wagners]] (Fliesendekoration); Wandgemälde (Matzleinsdorfer Linie 1843, [[Schottentor]] 1817, [[Kärntnertor]] 1802, Schönbrunner Linie 1848).
* Nummer 90-98 (Siebenbrunnengasse 87-89, Siebenbrunnenfeldgasse 9-15, Fendigasse 38-40): [[Metzleinstaler Hof]].  
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* Nummer 62-64 und 68-74: [[Theodor-Körner-Hof]].
* Nummer 100-110 (Brandmayergasse 37-39, Siebenbrunnengasse 90-92): [[Reumannhof]] ([[Reumanndenkmal (5)|Reumanndenkmal]] [Bürgermeister [[Jakob Reumann]] ]; Gedenktafel zur Erinnerung an den 12. Februar 1934).
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* Nummer 70: Zwischen 1942 und 1945 ebenfalls ein [[Zwangsarbeiterlager Margaretengürtel 70| Zwangsarbeiterlager]].
* Nummer 122-124: städtische Wohnhausanlage, erbaut 1928/1929 von Adolf Jelletz; Gedenktafel für [[Viktor Christ]].  
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* Nummer 74: Zwischen 1942 und 1945 ebenfalls ein [[Zwangsarbeiterlager Margaretengürtel 74| Zwangsarbeiterlager]].
* Nummer 126-134: [[Franz-Domes-Hof]]; an der Hofwand Reliefporträt [[Franz Domes]]' von Alfons Riedel; an einer Hofkante Skulptur "Lichtbringer" (männlicher Akt) von [[Mario Petrucci]] (1952).  
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* Nummer 76-80 ([[Siebenbrunnenfeldgasse]] 5,[[Einsiedlergasse]] 1): [[Julius-Popp-Hof]].  
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* Nummer 82-88 ([[Fendigasse]] 39, Siebenbrunnenfeldgasse 7): [[Herweghhof]] ([[Gedenktafeln|Gedenktafel]] für [[Georg Herwegh]]).
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* Nummer 90-98 ([[Siebenbrunnengasse]] 87-89, Siebenbrunnenfeldgasse 9-15, Fendigasse 38-40): [[Metzleinstaler Hof]].  
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* Nummer 100-110 ([[Brandmayergasse]] 37-39, Siebenbrunnengasse 90-92): [[Reumannhof]] ([[Reumanndenkmal (5)|Reumanndenkmal]] – [[Bürgermeister]] [[Jakob Reumann]]; Gedenktafel zur Erinnerung an den [[Februarkämpfe|12. Februar 1934]]).
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* Nummer 122-124: [[Ernst-Hinterberger-Hof]], [[Städtische Wohnbauprogramme|städtische Wohnhausanlage]], erbaut 1928/1929 von [[Adolf Jelletz]]; Gedenktafel für [[Viktor Christ]].  
 +
* Nummer 126-134: [[Franz-Domes-Hof]]; an der Hofwand Reliefporträt [[Franz Domes]]' von [[Alfons Riedel]]; an einer Hofkante Skulptur "[[Lichtbringer]]" (männlicher Akt) von [[Mario Petrucci]] (1952).  
 
* Nummer 138-140: [[Kongresshaus]].
 
* Nummer 138-140: [[Kongresshaus]].
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* Nach Nr. 146 befindet sich von der [[Schönbrunner Straße]] bis zur [[Rechte Wienzeile|Rechten Wienzeile]] der [[Bruno-Kreisky-Park]].
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* Die Margaretengürtelbrücke über die [[U-Bahn]]-Linie U4 und über den [[Wienfluss]] wurde 1967 eröffnet.
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{{:Diskussion:Pfarren }}
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* ab 1881: gerade [[Häusernummerierung|Orientierungsnummern (ONr.)]] 2-4: [[Meidling (Pfarre)|Pfarre Meidling]]; Rest: [[Margareten (Pfarre)|Pfarre Margareten]]
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* ab 1899: Westseite: [[Meidling (Pfarre)|Pfarre Meidling]]; Ostseite: [[Margareten (Pfarre)|Pfarre Margareten]]
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* ab 1906: von [[Blechturmgasse]] bis [[Einsiedlergasse]] (gerade ONr. 2-74): [[Matzleinsdorf (Pfarre)|Pfarre Matzleinsdorf]], von da bis [[Margaretenstraße]] (gerade ONr. 76-134 und 45): [[Neu-Margareten (Pfarre)| Pfarre Neu-Margareten]], von da aufwärts (gerade ONr. ab 136): [[Margareten (Pfarre)| Pfarre Margareten]]
  
 
== Literatur ==  
 
== Literatur ==  
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* Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 178 ff.
 
* Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 220 ff.
 
* Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 220 ff.
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* Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matriken-Führer und Familienforscher. Wien: Verlag d. Österr. Inst. für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde [1929].
 
* Wolfgang Mayer: V. Margareten. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Bezirkskulturführer, 5), S. 22 ff.
 
* Wolfgang Mayer: V. Margareten. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Bezirkskulturführer, 5), S. 22 ff.
* Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 178 ff.
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* Verwaltungsbericht der Stadt Wien 1880-82 (S. 529), 1906 (S. 109), 1908 (S. 115)
* Verwaltungsbericht der Stadt Wien 1880-82 (S. 529), 1906 (S. 109), 1908 (S. 115)  
 
* Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matriken-Führer und Familienforscher. Wien: Verlag d. Österr. Inst. für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde [1929].
 

Aktuelle Version vom 7. Mai 2021, 17:33 Uhr

Fußgängerübergang auf dem Margaretengürtel (1957)
Daten zum Objekt
Art des Objekts Verkehrsfläche
Datum von 1881
Datum bis
Name seit 1881
Andere Bezeichnung Margarethner-Gürtel
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Margareten
Bezirk 5
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 24679
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 7.05.2021 durch DYN.krabina
Bildname Margaretengürtel.jpg
Bildunterschrift Fußgängerübergang auf dem Margaretengürtel (1957)
Hier befindet / befand sich:

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48° 10' 50.02" N, 16° 21' 27.36" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Margaretengürtel (5.), benannt (1881; "Margarethner-Gürtel") nach der gleichnamigen Vorstadt; reichte ursprünglich von der Schönbrunner Linie, Arndtstraße bis zur Steinbauergasse, wurde 1906 bis Schönbrunner Straße einerseits, zum Matzleinsdorfer Platz andererseits verlängert und nahm 1908 den im fünften Bezirk liegenden Teil des Gaudenzdorfer Gürtels sowie den zwischen Matzleinsdorfer Platz und Blechturmgasse liegenden Teil des Wiedner Gürtels auf. Der Margaretengürtel bildet seit 1907 die Grenze zwischen dem 5. und 12. Bezirk (Neumargareten kam damals zu Meidling). 1910 wurde der stadtauswärts (im 12. Bezirk) liegende Straßenteil wieder in Gaudenzdorfer Gürtel umbenannt. Im nordwestlichsten Teil des Bezirks befindet sich neben dem Wienfluss die U-Bahn-Station Margaretengürtel.

Parkanalage: Pergola in der öffentlichen Gartenanlage gegenüber dem Herweghhof, im Hintergrund der Julius-Popp-Hof

Gebäude

Pfarrzugehörigkeit bis 1938

Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.

Literatur

  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 178 ff.
  • Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 220 ff.
  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matriken-Führer und Familienforscher. Wien: Verlag d. Österr. Inst. für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde [1929].
  • Wolfgang Mayer: V. Margareten. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Bezirkskulturführer, 5), S. 22 ff.
  • Verwaltungsbericht der Stadt Wien 1880-82 (S. 529), 1906 (S. 109), 1908 (S. 115)