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Wollzeile

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Ansicht der Wollzeile aus den Jahren 1725-1730 von der Stubenbastei aus.
Daten zum Objekt
Art des Objekts Verkehrsfläche
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1252
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Name seit 1827
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag Wollstrazze, Wollzeil, Wollezeil
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Wollwebern und Wollhändlern
Bezirk 1
Prominente Bewohner Karl Schaumburg
Besondere Bauwerke Altes Rathaus, Erzbischöfliches Palais, Simpl, Badestuben, Mädelspergerhof, Zwettler Hof
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite 
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Mittelalter
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 25.06.2021 durch DYN.cristofori
BildnameName des Bildes Wollzeile 1720er.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Ansicht der Wollzeile aus den Jahren 1725-1730 von der Stubenbastei aus.


Wollzeile (1.), benannt nach den dort sesshaft gewesenen Wollwebern und Wollhändlern; urkundlich erwänt 1158 als Wollstrazze.

Wollzeile 21, Sonnenfelshaus, Portal, um 1900

Geschichte

Zur Zeit Heinrichs II. Jasomirgott lag die Wollzeile noch außerhalb des ummauerten babenbergischen Stadtgebiets, reichte einst bis zum Wienfluss und ging in die nach Ungarn führende Fernhandelstraße über (Ungargasse). Bis zur Riemergasse findet sich um 1252/1261 die Bezeichnung Wollezeil (1283 Wollzeil, ab etwa 1300 und noch 1547 Wollezeil und in der Folge ähnliche Schreibweisen). "Zeile" deutet auf eine ursprünglich nur einseitige Verbauung hin.

Die Wollzeile (1971)

Zwischen Riemergasse und Ringmauer orientierten sich die wechselnden Bezeichnungen am dortigen Stubentor (bereits um 1300 Bei Stubenpurgtor, 1770 Stubengassen); ab 1786 wird auch dieser Teil zur Wollzeile gerechnet. Über die Bedeutung des Begriffs Stuben gibt es widersprüchliche Meinungen - Badstuben dürften nicht gemeint gewesen sein, weil sich diese auch an anderen Orten der Stadt befanden; Trinkstuben bilden ebenfalls keinen markanten Anhaltspunkt; die Möglichkeit, dass das lateineinische Wort stuppa (Flachs, Hanf) in seiner mittellateinischen Form mit stuba (Gast- oder Badstube) verwechselt wurde, kann weder bewiesen noch ausgeschlossen werden. Nach dem Abbruch der Kurtine zwischen Dominikaner- und Braunbastei sowie des Stubentors (1858-1862) erfolgte eine Verlängerung bis zur Stubenbrücke über den Wienfluss. 1926 wurde (im Zusammenhang mit der Aufstellung des Luegerdenkmals [1]) von der Wollzeile der Dr.-Karl-Lueger-Platz abgetrennt (ehemals Wollzeile 38-42 und 39-41), 1932 auch die Weiskirchnerstraße.

Gebäude

Pfarrzugehörigkeit bis 1938

Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.

Seit 1926 sind die geraden ONr. 38-42 und ungeraden ONr. 39-41 zum Dr.-Karl-Lueger-Platz gezogen.

Literatur

  • Peter Autengruber: Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. Wien: Pichler Verlag 2014, 9. Auflage, S. 317
  • Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, S. 195 f.
  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 490
  • Hugo Hassinger: Kunsthistorischer Atlas der k.k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien und Verzeichnis der erhaltenswerten historischen, Kunst- und Naturdenkmale des Wiener Stadtbildes. Wien: Schroll 1916 (Österreichische Kunsttopographie, 15), S. 87
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1 , S. 633 ff.
  • Andreas Lehne: Jugendstil in Wien. Architekturführer. Wien: J & V Ed. ²1990, S. 44 (Nummer 17)
  • Hans Markl: Die Gedenktafeln Wiens. Wien: ABZ-Verlag 1949, S. 67 f.
  • Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 110 f.
  • Robert Mucnjak: Führer durch Alt-Wien. Innere Stadt. Wien: Der Museumsverein Innere Stadt 1980 (Schriftenreihe des Bezirksmuseums, 3), S. 123 ff.
  • Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 90
  • Emmerich Siegris: Alte Wiener Hauszeichen und Ladenschilder. Wien: Burgverlag 1924, S. 84
  • Andreas Suttner: Das schwarze Wien. Bautätigkeit im Ständestaat. Wien: Böhlau 2017
  • Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 92 f. und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)