St. Marxer Friedhof: Unterschied zwischen den Versionen

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|Bildunterschrift=Gräber am St. Marxer Friedhof (1969)
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|Bildquelle=WStLA, Fotos des Presse- und Informationsdienstes, FC1: 69391/13
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|Lage=Leberstraße 6
 
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St. Marxer Friedhof (3, Leberstraße 6-8), als einziger der fünf von Joseph II. außerhalb des Linienwalls begründete „communalen Leichenhöfe" ([[Kommunalfriedhöfe]]) erhalten (Bestattungen 1784-1874). Der Friedhof wird erstmals am 17. Mai 1784 im Sterberegister der Pfarre Maria Geburt erwähnt 1820 enthält eine Verordnung der niederösterreichischen Regierung den Hinweis, daß die griechisch-nicht unierte Gemeinde ihre Toten in St. Marx begraben, 1837 wird der Ankauf eines Grundstücks durch die griechisch-nicht unierte Gemeinde „Zur Hl. Dreifaltigkeit" genehmigt. Als der Gemeinderat am 3. November 1863 die Errichtung des [[Zentralfriedhof]]s beschloß und dieser am 1. November 1874 eröffnet wurde, stellte man die Bestattungen auf den Kommunalfriedhofen ein. Über ein halbes Jahrhundert führte der Friedhof ein Dornröschendasein, bewahrte jedoch (da sich zahlreiche Grabstätten bedeutender Persönlichkeiten des Vormärz erhalten haben) im Wesentlichen den Charakter eines Biedermeierfriedhofs. Den Bemühungen von [[Hans Pemmer]] ist es zu danken, daß der Friedhof in seiner ursprünglichen Gestalt erhalten blieb; er wurde 1936/1937 unter der Leitung von Architekt Waldhauser instand gesetzt und am 22. Oktober 1937 als eine Verbindung von Friedhof und Parkanlage geöffnet. Nach Beschluss im Zweiten Weltkrieg wurde er unter der Leitung Pemmers wiederhergestellt (Wiedereröffnung 21. Oktober 1945). Der Bau der [[Südosttangente|Süd-Ost-Tangente]] beeinträchtigte durch deren Nähe den ruhigen Gesamteindruck des Friedhofs. [[Begräbnisstätte]] (teilweise später Exhumierung und Übertragung auf den Zentralfriedhof) folgender in diesem Lexikon biographisch behandelter Personen:  
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Der St. Marxer Friedhof ([[3]]., [[Leberstraße]] 6-8, [[St. Marx]]) ist der einzige der fünf von [[Joseph II.]] außerhalb des [[Linienwall]]s begründeten "communalen Leichenhöfe" ([[Kommunalfriedhöfe]]), der bis heute erhalten ist. Bestattungen am St. Marxer Friedhof wurden zwischen 1784 und 1874 durchgeführt. Der [[Friedhof]] wird erstmals am 17. Mai 1784 im Sterberegister der [[Rennweg (Pfarre)|Pfarre Maria Geburt]] erwähnt. 1820 enthält eine Verordnung der [[Niederösterreichische Landesregierung|niederösterreichischen Regierung]] den Hinweis, dass die griechisch-nicht unierte Gemeinde ihre Toten in St. Marx begraben. 1837 wird der Ankauf eines Grundstücks durch die griechisch-nicht unierte Gemeinde "Zur Hl. Dreifaltigkeit" genehmigt.  
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Als der [[Gemeinderat]] am 3. November 1863 die Errichtung des [[Zentralfriedhof|Zentralfriedhofs]] beschloss und dieser am 1. November 1874 eröffnet wurde, stellte man die Bestattungen auf den Kommunalfriedhöfen ein. Über ein halbes Jahrhundert führte der Friedhof ein Dornröschendasein, bewahrte jedoch (da sich zahlreiche Grabstätten bedeutender Persönlichkeiten des Vormärz erhalten haben) im Wesentlichen den Charakter eines Biedermeierfriedhofs. Den Bemühungen von [[Hans Pemmer]] ist es zu danken, dass der Friedhof in seiner ursprünglichen Gestalt erhalten blieb. Er wurde 1936/1937 unter der Leitung von Architekt Waldhauser instand gesetzt und am 22. Oktober 1937 als eine Verbindung von Friedhof und Parkanlage geöffnet. Nach Beschuss im Zweiten Weltkrieg wurde er unter der Leitung Pemmers wiederhergestellt (Wiedereröffnung 21. Oktober 1945). Der Bau der [[Südosttangente|Süd-Ost-Tangente]] beeinträchtigte durch deren Nähe den ruhigen Gesamteindruck des Friedhofs.  
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Der St. Marxer Friedhof war Begräbnisstätte folgender prominenter Personen (teilweise erfolgten später Exhumierung und Übertragung auf den Zentralfriedhof) :  
 
*[[Johann Georg Albrechtsberger]]
 
*[[Johann Georg Albrechtsberger]]
 
*[[Christoph de Bach]]
 
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*[[Johann Melchior von Birkenstock]]
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*[[Philipp Johann Cobenzl]]
 
*[[Philipp Johann Cobenzl]]
 
*[[Moritz Michael Daffinger]]
 
*[[Moritz Michael Daffinger]]
 
*[[Jakob Degen]]
 
*[[Jakob Degen]]
 
*[[Anton Diabelli]]
 
*[[Anton Diabelli]]
*[[Georg Raphael Donner]]
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*[[Heinrich Drasche]]  
*[[H. Dräsche]]  
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*[[Joseph Drechsler]]  
*[[Joseph Drechslerr]]  
 
 
*[[Leopold Ernst]]  
 
*[[Leopold Ernst]]  
 
*[[Peter Fendi]]
 
*[[Peter Fendi]]
*[[E. von Feuchtersieben]]
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*[[Ernst von Feuchtersleben]]
 
*[[Franz Ficker]]
 
*[[Franz Ficker]]
 
*[[Franz Anton de Paula Gaheis]]
 
*[[Franz Anton de Paula Gaheis]]
*[[J. B. Günsbacher]]
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*[[Johann Baptist Gänsbacher]]
 
*[[Anna Gottlieb]]  
 
*[[Anna Gottlieb]]  
*[Johann Baptist von Hagenauer]]  
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*[[Johann Baptist von Hagenauer]]  
 
*[[Anton Hasenhut]]
 
*[[Anton Hasenhut]]
*[[Theodor Georg Karajan]]
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*[[Theodor Georg von Karajan]]
 
*[[Josef Georg Kornhäusel]]  
 
*[[Josef Georg Kornhäusel]]  
 
*[[Therese Krones]]
 
*[[Therese Krones]]
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*[[Johann Christian Schoeller]]  
 
*[[Johann Christian Schoeller]]  
 
*[[Julius Seidlitz]]
 
*[[Julius Seidlitz]]
*[[J. Freiherr von Smola]] ([[Smolagasse]])
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*J. Freiherr von Smola ([[Smolagasse]])
*[[M. Stadier]]
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*[[Maximilian Stadler]]
 
*[[Anton Joseph Stein]]  
 
*[[Anton Joseph Stein]]  
 
*[[Josef Strauß]]  
 
*[[Josef Strauß]]  
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*[[Michael Thonet]]
 
*[[Michael Thonet]]
 
*[[Ludwig de Traux]]  
 
*[[Ludwig de Traux]]  
Franz Xaver Zenner ([[Zennerstraße]])
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*[[Johann Horzalka]]
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*Franz Xaver Zenner ([[Zennerstraße]])
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== Liste der auf dem {{PAGENAME}} bestatteten Personen ==
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Im Wien Geschichte Wiki gibt es {{#ask: [[Kategorie:Personen]][[Friedhof::{{PAGENAME}}]]  |format=count }} Einträge von [[Personen]], die auf diesem [[Friedhof]] bestattet sind.
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*[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Best++++00000000m08sch#Best____00000000m08sch Wiener Stadt- und Landesarchiv, Friedhofsbücher und Sterbeverzeichnisse, 3 - St. Marxer Kommunalfriedhof]
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*[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Ser+++++00000006m08sch#Ser_____00000006m08sch Wiener Stadt- und Landesarchiv, Friedhofsbücher und Sterbeverzeichnisse, 3 - St. Marxer Kommunalfriedhof, B6 - Begräbnisprotokoll Griechischer Teil (1838-1873)]
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*[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Stueck++00000027m08sch#Stueck__00000027m08sch Wiener Stadt- und Landesarchiv, Friedhofsbücher und Sterbeverzeichnisse, 3 - St. Marxer Kommunalfriedhof, B7 - Begräbnisprotokoll Griechischer Teil (1838-1873)]
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*[https://sammlung.wienmuseum.at/suche/?iconclasses=1185471 Wien Museum Online Sammlung: hochauflösende Abbildungen zum St. Marxer Friedhof]
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*[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Stueck++D7E7B31D-095C-4308-B49D-8E026090C779lanm08alt#Stueck__D7E7B31D-095C-4308-B49D-8E026090C779lanm08alt Wiener Stadt- und Landesarchiv, Pläne der Plan- und Schriftenkammer, P3/5: 102204(3.2.1.1) - Erweiterung des Sankt Marxer Friedhofes | 1853]
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*[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Akt+++++00000011m08hag#Akt_____00000011m08hag Wiener Stadt- und Landesarchiv, Pläne der Plan- und Schriftenkammer, P3/5: 3., Leberstraße 6-8: Friedhof Sankt Marx: Grab des Wolfgang Amadeus Mozart]
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*[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Stueck++e5a887ac-a509-4720-a18a-3f3dfd2b6c13VERA#Stueck__e5a887ac-a509-4720-a18a-3f3dfd2b6c13VERA Wiener Stadt- und Landesarchiv, Pläne aus dem Bestand M.Abt. 213a, P1 - Wiener Friedhöfe: 12076 - Sankt Marxer Friedhof]
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==Literatur==
 
==Literatur==
 
*Franz Knispel: Zur Geschichte der Friedhöfe in Wien. Wien: Wiener Stadtwerke - Städtische Bestattung 1992, Band 2, S. 128 ff.
 
*Franz Knispel: Zur Geschichte der Friedhöfe in Wien. Wien: Wiener Stadtwerke - Städtische Bestattung 1992, Band 2, S. 128 ff.
 
*Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 137
 
*Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 137
 
*Hans Pemmer: Der Friedhof zu St. Marx in W. Seine Toten - seine Grabdenkmäler. 1959  
 
*Hans Pemmer: Der Friedhof zu St. Marx in W. Seine Toten - seine Grabdenkmäler. 1959  
*dsbe.: Der St. Marx Friedhof. Ein Aufruf für seinen Weiterbestand als Freilichtmuseums. In: Unsere Heimat. Zeitschrift für Landeskunde von Niederösterreich. St. Pölten: Verein für Landeskunde von Niederösterreich 1928-1943, 4 (1931), H. 5, S. 148 ff.  
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*Hans Pemmer: Der St. Marx Friedhof. Ein Aufruf für seinen Weiterbestand als Freilichtmuseums. In: Unsere Heimat. Zeitschrift für Landeskunde von Niederösterreich. St. Pölten: Verein für Landeskunde von Niederösterreich 1928-1943, 4 (1931), H. 5, S. 148 ff.  
*dsbe.: Der Friedhof von St. Marx. Ein Wiener Freilichtmus., in: Der Samstag 23. 8. 1941; dsbe., Musikergräber im St. M. F., in: Wiener Figaro 15 (1946), H. 5 / 6  
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*Hans Pemmer: Der Friedhof von St. Marx. Ein Wiener Freilichtmus., in: Der Samstag 23. 8. 1941; dsbe., Musikergräber im St. M. F., in: Wiener Figaro 15 (1946), H. 5 / 6  
*dsbe.: Schauspielergräber im St. M.arxer Friedhof. In: Wien und die Wiener 6 (1946)  
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*Hans Pemmer: Schauspielergräber im St. M.arxer Friedhof. In: Wien und die Wiener 6 (1946)  
*dsbe.: Neu aufgestellte und renovierte Gr.mäler im St. M. F., in: Amtsblatt 23/1959, 3 f.; dsbe., Der gegenwärt. Zustand des St. M. F.s, in: Wiener Figaro 28 (1960), H. 3; dsbe., *Schicksale des St. Marxer Friedhofs. In: Mozartgemeinde Wien 1913-1963. 1964, S. 252 ff.  
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*Hans Pemmer: Neu aufgestellte und renovierte Gr.mäler im St. M. F., in: Amtsblatt 23/1959, 3 f.; dsbe., Der gegenwärt. Zustand des St. M. F.s, in: Wiener Figaro 28 (1960), H. 3; *Hans Pemmer: Schicksale des St. Marxer Friedhofs. In: Mozartgemeinde Wien 1913-1963. 1964, S. 252 ff.  
 
*Robert Messner: Die Landstrasse im Vormärz. Historisch-topographische Darstellung der südöstlichen Vorstädte und Vororte Wiens auf Grund der Katastralvermessung. Wien: Verband der Wissenschaftlichen Gesellschaften Österreichs 1978 (Topographie von Alt-Wien, 5)  
 
*Robert Messner: Die Landstrasse im Vormärz. Historisch-topographische Darstellung der südöstlichen Vorstädte und Vororte Wiens auf Grund der Katastralvermessung. Wien: Verband der Wissenschaftlichen Gesellschaften Österreichs 1978 (Topographie von Alt-Wien, 5)  
 
*Hans Pemmer: Schriften zur Heimatkunde Wiens. Festgabe zum 80. Geburtstag. Hg. von Hubert Kaut. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1969 (Wiener Schriften, 29), S. 274 ff.
 
*Hans Pemmer: Schriften zur Heimatkunde Wiens. Festgabe zum 80. Geburtstag. Hg. von Hubert Kaut. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1969 (Wiener Schriften, 29), S. 274 ff.

Aktuelle Version vom 24. März 2023, 11:43 Uhr

Gräber am St. Marxer Friedhof (1969)
Daten zum Objekt
Art des Objekts Friedhof
Datum von 1784
Datum bis 1874
Name seit
Andere Bezeichnung St. Marxer Kommunalfriedhof
Frühere Bezeichnung
Benannt nach St. Marx
Bezirk 3
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 18057
GND 4843295-7
WikidataID
Objektbezug Friedhöfe
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 24.03.2023 durch WIEN1.lanm08jan
Bildname Stmarxerfriedhof.jpg
Bildunterschrift Gräber am St. Marxer Friedhof (1969)

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48° 11' 2.50" N, 16° 24' 11.15" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Der St. Marxer Friedhof (3., Leberstraße 6-8, St. Marx) ist der einzige der fünf von Joseph II. außerhalb des Linienwalls begründeten "communalen Leichenhöfe" (Kommunalfriedhöfe), der bis heute erhalten ist. Bestattungen am St. Marxer Friedhof wurden zwischen 1784 und 1874 durchgeführt. Der Friedhof wird erstmals am 17. Mai 1784 im Sterberegister der Pfarre Maria Geburt erwähnt. 1820 enthält eine Verordnung der niederösterreichischen Regierung den Hinweis, dass die griechisch-nicht unierte Gemeinde ihre Toten in St. Marx begraben. 1837 wird der Ankauf eines Grundstücks durch die griechisch-nicht unierte Gemeinde "Zur Hl. Dreifaltigkeit" genehmigt.

Als der Gemeinderat am 3. November 1863 die Errichtung des Zentralfriedhofs beschloss und dieser am 1. November 1874 eröffnet wurde, stellte man die Bestattungen auf den Kommunalfriedhöfen ein. Über ein halbes Jahrhundert führte der Friedhof ein Dornröschendasein, bewahrte jedoch (da sich zahlreiche Grabstätten bedeutender Persönlichkeiten des Vormärz erhalten haben) im Wesentlichen den Charakter eines Biedermeierfriedhofs. Den Bemühungen von Hans Pemmer ist es zu danken, dass der Friedhof in seiner ursprünglichen Gestalt erhalten blieb. Er wurde 1936/1937 unter der Leitung von Architekt Waldhauser instand gesetzt und am 22. Oktober 1937 als eine Verbindung von Friedhof und Parkanlage geöffnet. Nach Beschuss im Zweiten Weltkrieg wurde er unter der Leitung Pemmers wiederhergestellt (Wiedereröffnung 21. Oktober 1945). Der Bau der Süd-Ost-Tangente beeinträchtigte durch deren Nähe den ruhigen Gesamteindruck des Friedhofs.

Der St. Marxer Friedhof war Begräbnisstätte folgender prominenter Personen (teilweise erfolgten später Exhumierung und Übertragung auf den Zentralfriedhof) :

Liste der auf dem St. Marxer Friedhof bestatteten Personen

Im Wien Geschichte Wiki gibt es 109 Einträge von Personen, die auf diesem Friedhof bestattet sind.

BildPersonennameBerufGeburtsdatumSterbedatumGrabstelle
Dominik AdamiKaffeehausbesitzer8 Oktober 17775 Oktober 1847
Karl Josef Aloys Agricola.jpgKarl Josef Aloys AgricolaPorträt- und Historienmaler
Kupferstecher
Miniaturist
18 Oktober 177915 Mai 1852
Johann Georg AlbrechtsbergerKapellmeister
Komponist
3 Februar 17367 März 1809
Maximilian AuerspergGeneral der Kavallerie21 Januar 177130 Mai 1850
Vinzenz von AugustinFeldzeugmeister27 März 17806 März 1859
Christoph de BachKunstreiter
Zirkusdirektor
176812 April 1834Nr. 49
Michael von BarichRealitätenbesitzer
Hofkonzipist
5 September 179214 Dezember 1859Gruft Nr. 78
Johann Baptist Ludwig von Barth-BarthenheimSchriftsteller5 März 178422 Juni 1846
AnnaBaumann.jpgAnna BaumannSchauspielerin
Sängerin
Oper
Operette
Carltheater
Theater
174616 Juni 1830
Ferdinand Bergmüller.jpgFerdinand BergmüllerVizebürgermeister8 Februar 180225 Mai 1868
Jeremias BermannKunsthändler
Musikalienhändler
17702 Januar 1855
Natalis von Beroaldo-BianchiniFeldmarschallleutnant20 November 177913 November 1854
Johann Melchior von BirkenstockBeamter
Ratgeber
11 Mai 173831 Oktober 1809
Josef BlahakSänger
Komponist
Kapellmeister
19 Juli 178015 Dezember 1846
Wenzel Carl Wolfgang Blumenbach-WabruschekGeograph
Statistiker
1 Januar 17917 April 1827
Johann Anton BollerIndologe2 Januar 181119 Januar 1869
Anna BondraSängerin20 März 179811 Juli 1836
Braunthal Antithesen.jpgKarl Johann Braun von BraunthalSchriftsteller6 Juni 180226 November 1866
Johann Börnerbürgerlicher Stadtsteinmetzmeister178015 Februar 1856
Georgcarabelli.jpgGeorg CarabelliZahnarzt11 Dezember 178724 Oktober 1842
Philipp Johann CobenzlStaatsmann28 Mai 174130 August 1810
Jakobdegen.jpgJakob DegenMechaniker
Erfinder
17 Februar 176028 August 184880b
Anton DiabelliKomponist
Musikverleger
Musikalienhändler
5 September 17817 April 1858
Franz Joseph zu Nikolsburg DietrichsteinGeneral
Politiker
28 April 17678 Juli 1854
Joseph DrechslerKomponist
Kapellmeister
26 Mai 178227 Februar 1852180c
Julius Egghard der JüngereMusikpädagoge11 November 185823 November 1935
Julius Egghard der ÄltereKomponist
Klaviervirtuose
24 April 183422 März 1867
Leopold EisvogelBierwirt
Kunstfreund
Sammler
177214 Juni 1838
Joseph EndletzbergerMünzgraveur17799 Februar 1856
Leopold ErnstArchitekt
Dombaumeister
14 Oktober 180817 Oktober 1862
… weitere Ergebnisse

Quellen

Literatur

  • Franz Knispel: Zur Geschichte der Friedhöfe in Wien. Wien: Wiener Stadtwerke - Städtische Bestattung 1992, Band 2, S. 128 ff.
  • Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 137
  • Hans Pemmer: Der Friedhof zu St. Marx in W. Seine Toten - seine Grabdenkmäler. 1959
  • Hans Pemmer: Der St. Marx Friedhof. Ein Aufruf für seinen Weiterbestand als Freilichtmuseums. In: Unsere Heimat. Zeitschrift für Landeskunde von Niederösterreich. St. Pölten: Verein für Landeskunde von Niederösterreich 1928-1943, 4 (1931), H. 5, S. 148 ff.
  • Hans Pemmer: Der Friedhof von St. Marx. Ein Wiener Freilichtmus., in: Der Samstag 23. 8. 1941; dsbe., Musikergräber im St. M. F., in: Wiener Figaro 15 (1946), H. 5 / 6
  • Hans Pemmer: Schauspielergräber im St. M.arxer Friedhof. In: Wien und die Wiener 6 (1946)
  • Hans Pemmer: Neu aufgestellte und renovierte Gr.mäler im St. M. F., in: Amtsblatt 23/1959, 3 f.; dsbe., Der gegenwärt. Zustand des St. M. F.s, in: Wiener Figaro 28 (1960), H. 3; *Hans Pemmer: Schicksale des St. Marxer Friedhofs. In: Mozartgemeinde Wien 1913-1963. 1964, S. 252 ff.
  • Robert Messner: Die Landstrasse im Vormärz. Historisch-topographische Darstellung der südöstlichen Vorstädte und Vororte Wiens auf Grund der Katastralvermessung. Wien: Verband der Wissenschaftlichen Gesellschaften Österreichs 1978 (Topographie von Alt-Wien, 5)
  • Hans Pemmer: Schriften zur Heimatkunde Wiens. Festgabe zum 80. Geburtstag. Hg. von Hubert Kaut. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1969 (Wiener Schriften, 29), S. 274 ff.