Anton Lumpert

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
Personenname Lumpert, Anton
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 20387
GND
Wikidata
Geburtsdatum 13. November 1757
Geburtsort Kögeln, Tirol
Sterbedatum 10. April 1837
Sterbeort Wien
Beruf Beamter
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Langes 19. Jahrhundert
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 18.04.2024 durch WIEN1.lanm08uns
Begräbnisdatum
Friedhof St. Marxer Friedhof
Grabstelle
  • 1., Seitenstettengasse 5 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Bürgermeister der Stadt Wien (1823 bis 1834)

Lumpert Anton, * 13. November 1757 (!) Köglen, Tirol † 10. April 1837 Stadt 464 (Großer Seitenstettner Hof, 1, Seitenstettengasse 5; St. Marxer Friedhof, Reihe 24 links), Bürgermeister, Sohn des Kaufmanns Christian Lumpert, der vor allem Geschäfte mit der Schweiz abwickelte.

Lumpert war vom Elternhaus für den geistlichen Stand bestimmt, absolvierte das Gymnasium, besuchte dann jedoch philosophische Schulen in Innsbruck und studierte ab 1780 an der Universität Wien Rechtswissenschaften. Nach dem Studium trat er in den durch Joseph II. 1783 reorganisierten Magistrat ein, erhielt 1786 eine systemisierte Registrantenstelle, wurde 1789 Rechtsprotokollist des Kriminalsenats, 1791 Sekretär und 1795 Kriminalrat. Am 29. September 1814 erfolgte die Ernennung zum Vizebürgermeister, am 9. Dezember 1823 wurde er zum Bürgermeister bestellt. In seiner Amtszeit kam es zu einer besonders fühlbaren Bevormundung des Magistrats und der leitenden städtischen Funktionäre durch die Regierung. Da Lumpert in Verwaltungsangelegenheiten nicht sehr bewandert war, kam es zu Unregelmäßigkeiten und zu einem gestörten Vertrauensverhältnis des Magistrats zur Bevölkerung. Während Lumperts Amtszeit gab es eine der größten Donauüberschwemmungen (1830), 1831/1832 wütete eine Choleraepidemie. Unter dem Druck der Ereignisse wurde mit dem Bau des rechten Wienflusssammelkanals begonnen (1831), dem der linke Sammelkanal folgte (1834), weil man erkannt hatte, dass der Herd der Epidemie in den am Wienfluss gelegenen Vorstädten lag. Als sich die Schwierigkeiten häuften, veranlasste Franz II. (I.) im September 1834 den Bürgermeister, in den Ruhestand zu treten.

Kaiserlicher Rat (1823); Gedenktafel (2, Kleine Sperlgasse 10).

Lumpertsgasse (4)

Literatur

  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Handbuch der Stadt Wien. Band 98 (1983/84). Wien: Verlag für Jugend und Volk 1983, S. II/225.
  • Felix Czeike: Wien und seine Bürgermeister. Sieben Jahrhunderte Wiener Stadtgeschichte. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1974, S. 267 ff.
  • Felix Czeike: Das Wiener Vizebürgermeisteramt und seine Vertreter (1783-1890). Ein Beitrag zur Verwaltungsgeschichte [Teil 2]. In: Handbuch der Stadt Wien. Band 94. Wien: Verlag für Jugend und Volk 1980, S. II/26 f.
  • Hans Pemmer: Der Mozartfriedhof zu St. Marx. [Wien]: [o. V.] ca. 1950, S. 12
  • Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1970, S. 220