Prager Straße: Unterschied zwischen den Versionen

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Prager Straße ([[21]]., [[Floridsdorf]], [[Großjedlersdorf]] II, [[Jedlesee]], [[Strebersdorf]]), angelegt (1728-1735) als [[Prager Reichsstraße (21)|(Prager) Reichsstraße]], (1875) nach der Zielrichtung Prag und mit der [[Am Spitz]] verlaufenden gleichnamigen Straße vereinigt; 1901 durch die Prager Reichsstraße verlängert. Ähnlich der [[Brünner Straße]] (im Fall von Großjedlersdorf und [[Stammersdorf (Vorort)|Stammersdorf]]) wurde auch die Prager Straße an den Ortskernen vorbeigeführt; Jedlesee wuchs erst allmählich über die [[Jeneweingasse]] wieder an die Prager Straße heran. Seit 19. Jänner 1912 fuhr durch die Prager Straße die von der Inneren Stadt ausgehende [[Straßenbahn]]linie 32 (ab 29. September 1923 fuhr auch die Linie 132 bis Strebersdorf). Nach dem Bau der U6 nach Floridsdorf, 1996, wurde die Linie 26 als linksufrige Verbindung von Strebersdorf über Floridsdorf nach [[Kagran]] und [[Stadlau (22)|Stadlau]] eingerichtet.
 
Prager Straße ([[21]]., [[Floridsdorf]], [[Großjedlersdorf]] II, [[Jedlesee]], [[Strebersdorf]]), angelegt (1728-1735) als [[Prager Reichsstraße (21)|(Prager) Reichsstraße]], (1875) nach der Zielrichtung Prag und mit der [[Am Spitz]] verlaufenden gleichnamigen Straße vereinigt; 1901 durch die Prager Reichsstraße verlängert. Ähnlich der [[Brünner Straße]] (im Fall von Großjedlersdorf und [[Stammersdorf (Vorort)|Stammersdorf]]) wurde auch die Prager Straße an den Ortskernen vorbeigeführt; Jedlesee wuchs erst allmählich über die [[Jeneweingasse]] wieder an die Prager Straße heran. Seit 19. Jänner 1912 fuhr durch die Prager Straße die von der Inneren Stadt ausgehende [[Straßenbahn]]linie 32 (ab 29. September 1923 fuhr auch die Linie 132 bis Strebersdorf). Nach dem Bau der U6 nach Floridsdorf, 1996, wurde die Linie 26 als linksufrige Verbindung von Strebersdorf über Floridsdorf nach [[Kagran]] und [[Stadlau (22)|Stadlau]] eingerichtet.
[[Datei:WSTLA_Fotoarchiv_Gerlach_FC1_00502m_v2.jpg|390px|thumb|right|Fassade Koloniestraße]]
 
  
===Pfarrzugehörigkeit bis 1938===
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{{:Diskussion:Pfarren }}
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die [[Matrik|Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken]] von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
 
 
* ab 1863: [[Floridsdorf (Pfarre)|Pfarre Floridsdorf]]
 
* ab 1863: [[Floridsdorf (Pfarre)|Pfarre Floridsdorf]]
 
* ab 1901: ungerade [[Häusernummerierung|Orientierungsnummern (ONr.)]] 1-9 und gerade ONr. 2-10: [[Floridsdorf (Pfarre)|Pfarre Floridsdorf]]; ungerade ONr. 31-87 und gerade ONr. 18-76: [[Jedlersdorf (Pfarre)|Pfarre Jedlersdorf]]; ungerade ONr. 99-145 und gerade ONr. 84-126: [[Jedlesee (Pfarre)| Pfarre Jedlesee]]; in Strebersdorf: [[Stammersdorf (Pfarre)| Pfarre Stammersdorf]]
 
* ab 1901: ungerade [[Häusernummerierung|Orientierungsnummern (ONr.)]] 1-9 und gerade ONr. 2-10: [[Floridsdorf (Pfarre)|Pfarre Floridsdorf]]; ungerade ONr. 31-87 und gerade ONr. 18-76: [[Jedlersdorf (Pfarre)|Pfarre Jedlersdorf]]; ungerade ONr. 99-145 und gerade ONr. 84-126: [[Jedlesee (Pfarre)| Pfarre Jedlesee]]; in Strebersdorf: [[Stammersdorf (Pfarre)| Pfarre Stammersdorf]]
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==Gebäude==  
 
==Gebäude==  
 
*Nummer 8: Zwischen 1942 und 1945 befand sich hier ein [[Zwangsarbeiterlager Prager Straße 8| Zwangsarbeiterlager]].  
 
*Nummer 8: Zwischen 1942 und 1945 befand sich hier ein [[Zwangsarbeiterlager Prager Straße 8| Zwangsarbeiterlager]].  
*Bei Nummer 18A: [[Weisseldenkmal]].
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*Bei Nummer 18A: [[Weisseldenkmal]]
*Nummer 20: ehemalige [[Villa]] der Familie Mautner Markhof, seit 1975 Jugendzentrum der Stadt Wien.
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*Nummer 20: ehemalige [[Villa]] der Familie Mautner Markhof und [[Brauerei zum St. Georg]], seit 1975 Jugendzentrum der Stadt Wien
*Nummer 27: [[Lichtspiele Weltbild]].
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*Nummer 27: [[Lichtspiele Weltbild]]
*Nummer 31: [[Marianne-und-Oscar-Pollak-Hof]].
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*Nummer 31: [[Marianne-und-Oscar-Pollak-Hof]]
*Nummer 33: [[Bezirksmuseum Floridsdorf]]; [[Smital-Gedenkstein]] ([[Hans Smital|Smital Hans]]).
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*Nummer 33: [[Bezirksmuseum Floridsdorf]]; [[Smital-Gedenkstein]] ([[Hans Smital|Smital Hans]])
*Nummer 42: Gasthaus Zant (1944 durch [[Bombenangriffe|Bomben]] zerstört); seit 1955 „Zant-Hof".  
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*Nummer 42: Gasthaus Zant (1944 durch [[Bombenangriffe|Bomben]] zerstört); seit 1955 „Zant-Hof"
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*Nummer 43-47: [[Appel-Hof|Alois-Appel-Hof]]; zuvor erstreckte sich hier die „Kleine Pollack-Wies'n", deren Niveau 1,5 Meter unter der Straße lag.
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*Nummer 56-58: [[Wohnhausanlage Prager Straße|Städtische Wohnhausanlage]]
 
*Nummer 62: Hier stand vor dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] das gut besuchte Wirtshaus Endres mit seinem schattigen Garten, in denen „der blinde Poldl" [[Klavier]] spielte.  
 
*Nummer 62: Hier stand vor dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] das gut besuchte Wirtshaus Endres mit seinem schattigen Garten, in denen „der blinde Poldl" [[Klavier]] spielte.  
*Nummer 43-47: [[Appel-Hof|Alois-Appel-Hof]]; zuvor erstreckte sich hier die „Kleine Pollack-Wies'n", deren Niveau 1,5 Meter unter der Straße lag.
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*Nummer 74: Geburtshaus von [[Franz Jonas]]
*Nummer 74: Geburtshaus von [[Franz Jonas]].
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*Nummer 78: ehemaliges Brauhaus-Restaurant „Gambrinus" ([[Jedleseer Brauerei]])
*Nummer 78: ehemaliges Brauhaus-Restaurant „Gambrinus" ([[Jedleseer Brauerei]]).
 
 
*Nummer 89: Zwischen 1942 und 1945 befand sich hier ebenfalls ein [[Zwangsarbeiterlager Prager Straße 89| Zwangsarbeiterlager]].
 
*Nummer 89: Zwischen 1942 und 1945 befand sich hier ebenfalls ein [[Zwangsarbeiterlager Prager Straße 89| Zwangsarbeiterlager]].
*Nummer 92-96: [[Hedwig-Lehnert-Hof]].
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*Nummer 92-96: [[Hedwig-Lehnert-Hof]]
*Nummer 93-99: [[Städtische Wohnbauprogramme|städtische Wohnhausanlage]]; künstlerische Ausschmückung durch [[Alois Heidel]] (Bronzeplastik Pelikan, 1958), [[Wilhelm Frass]] (Fruchtträgerin, 1958) und Luise Wolf (zwei Mädchen, 1958).
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*Nummer 93-99: [[Städtische Wohnbauprogramme|städtische Wohnhausanlage]]; künstlerische Ausschmückung durch [[Alois Heidel]] (Bronzeplastik Pelikan, 1958), [[Wilhelm Frass]] (Fruchtträgerin, 1958) und Luise Wolf (zwei Mädchen, 1958)
*Nummer 142: Zwischen 1942 und 1945 hier ebenfalls ein [[Zwangsarbeiterlager Prager Straße 142| Zwangsarbeiterlager]].
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*Nummer 142: Zwischen 1942 und 1945 hier ebenfalls ein [[Zwangsarbeiterlager Prager Straße 142| Zwangsarbeiterlager]]
*Nummer 282-284: [[Oskar-Helmer-Hof]].
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*Nummer 282-284: [[Oskar-Helmer-Hof]]
  
 
==Historische Doubletten==
 
==Historische Doubletten==

Aktuelle Version vom 1. Februar 2024, 13:58 Uhr

Die Prager Straße (1965)
Daten zum Objekt
Art des Objekts Verkehrsfläche
Datum von 1728
Datum bis
Name seit 1901
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Prager Reichsstraße
Benannt nach
Bezirk 21
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 17649
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 1.02.2024 durch WIEN1.lanm08trj
Bildname Pragerstrasse.jpg
Bildunterschrift Die Prager Straße (1965)
Hier befindet / befand sich:

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48° 16' 39.90" N, 16° 23' 16.43" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Prager Straße (21., Floridsdorf, Großjedlersdorf II, Jedlesee, Strebersdorf), angelegt (1728-1735) als (Prager) Reichsstraße, (1875) nach der Zielrichtung Prag und mit der Am Spitz verlaufenden gleichnamigen Straße vereinigt; 1901 durch die Prager Reichsstraße verlängert. Ähnlich der Brünner Straße (im Fall von Großjedlersdorf und Stammersdorf) wurde auch die Prager Straße an den Ortskernen vorbeigeführt; Jedlesee wuchs erst allmählich über die Jeneweingasse wieder an die Prager Straße heran. Seit 19. Jänner 1912 fuhr durch die Prager Straße die von der Inneren Stadt ausgehende Straßenbahnlinie 32 (ab 29. September 1923 fuhr auch die Linie 132 bis Strebersdorf). Nach dem Bau der U6 nach Floridsdorf, 1996, wurde die Linie 26 als linksufrige Verbindung von Strebersdorf über Floridsdorf nach Kagran und Stadlau eingerichtet.

Pfarrzugehörigkeit bis 1938

Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.

Gebäude

Historische Doubletten

Im 3. Bezirk bestand bis 1909 eine ebenfalls "Prager Straße" genannte Verkehrsfläche, isolierter Rest einer durch die Weißgerbervorstadt verlaufenden einstigen Ausfallstraße: Er verlief vom Radetzkyplatz bis zur Franzensbrücke über den Donaukanal. Nach der vier Jahre früher erfolgten Eingemeindung von Floridsdorf mit der heutigen Prager Straße wurde dieser Rest 1909 zur Vermeidung von Doubletten in die Radetzkystraße einbezogen, die seit damals vom Radetzkyplatz nach Norden biegt.

Ebenso wurde ein isolierter Rest der früheren Prager Straße im 2. Bezirk, zwischen Am Tabor und Nordbahnstraße, 1909 umbenannt und heißt seither Alliiertenstraße.

Literatur

  • Felix Czeike: XXI. Floridsdorf. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1979 (Wiener Bezirkskulturführer, 21), S. 43 f.
  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
  • Franz Polly: Floridsdorfer Spaziergänge. 1989, S. 101 ff.