Prager Straße (3)
Prager Straße (3, Weißgerbervorstadt), wurde 1909 in die Radetzkystraße einbezogen. Es handelt sich um den Abschnitt vom Radetzkyplatz nach Norden zur Franzensbrücke über den Donaukanal.
Im gleichen Jahr wurde im 2. Bezirk ein ebenfalls bereits isolierter Abschnitt der ehemaligen Prager Reichsstraße zwischen Taborstraße und Nordbahnstraße in Alliiertenstraße umbenannt.
- Nummer 4 und 6: Im Bereich dieser Häuser wurde auf einem "Zum guten Hirten"[1] genannten Areal 1880 die "Wiener Molkerei",[2] - kurz "WIMO" - gegründet.
- Nummer 8-10: Vertriebsfiliale der Wimo.
Die "WIMO" war ein Milchwirtschaftsbetrieb für die Städtische Milchversorgung. Bereits 1890 gelangte der Betrieb im 3. Bezirk an den Rand seiner Kapazitäten, da die Anforderungen der Verarbeitung ein Jahresumsatz von zwei Millionen Liter Milch und Obers erreichten und die Produktionsmengen jährlich anstiegen. Die Wiener Molkerei übersiedelte in ein 1902 fertiggestelltes Betriebsgebäude in Wien Leopoldstadt, Molkereistraße 1, wo sie 1905 einen Jahresumsatz von 19 Millionen Liter Milch verarbeitete.
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1863: Pfarre Landstraße
- ab 1874: Pfarre Weißgärber
Literatur
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde 1929
