Porzellangasse: Unterschied zwischen den Versionen

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Porzellangasse ([[9]], [[Roßau (Vorstadt)|Roßau]]), benannt (1825) nach der staatlichen [[Wiener Porzellanmanufaktur|Porzellanmanufaktur]] (sub 2; 1744-1864; von Nummer 51 bis zum heutigen [[Julius-Tandler-Platz]]); wichtigster Straßenzug der ehemaligen [[Vorstädte|Vorstadt]]; der gekrümmte Verlauf entspricht jenem eines verlandeten [[Donau]]arms. Die Porzellangasse trug im Lauf der Zeit verschiedene Namen (beispielsweise 1778 Porcellain-Fabriquengasse, 1779 Porcellain Gassen, 1810 Porzellaingasse. 1862 wurde die [[Schmiedgasse (9, Roßau)|Schmiedgasse]]) einbezogen.
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==Pfarrzugehörigkeit bis 1938==
 
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die [[Matrik|Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken]] von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
 
* ab 1863: [[Roßau (Pfarre)|Pfarre Roßau]]
 
  
 
==Gebäude==
 
==Gebäude==
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*Nummern 4-6: ehemalige k. k. Hof-Wagenfabrik [[Sebastian Armbruster]], erbaut 1897 von [[Ludwig Baumann]] (in den Parapeten des ersten Obergeschoßes [[Klassizismus|klassizisierende]] Reliefs mit Kampfwagen). Ursprünglich standen hier die Häuser "Zur grünen Säule" (Rossau 102 [Nummer 4]) und "Zu den 3 Hacken" (Rossau 101 [Nummer 6]). Wohnhaus des rumänischen Dichters [[Mihail Eminescu]] (1869; [[Gedenktafeln|Gedenktafel]], angebracht von der Österreichisch-Rumänischen Gesellschaft, 1951).
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*Nummern 15-19: spät[[gründerzeit]]licher Straßenhof (erbaut 1912); [[Theater]]saal.
 
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*Nummern 1 und 2: ehemalige [[Lohner (Firma)|Lohner-Werke]], erbaut 1876 von [[Carl Schlimp]].
 
*Nummern 4-6: ehemalige k. k. Hof-Wagenfabrik [[Sebastian Armbruster]], erbaut 1897 von [[Ludwig Baumann]] (in den Parapeten des ersten Obergeschosses [[Klassizismus|klassizisierende]] Reliefs mit Kampfwagen). Ursprünglich standen hier die Häuser "Zur grünen Säule" (Rossau 102 [Nummer 4]) und "Zu den 3 Hacken" (Rossau 101 [Nummer 6]). Wohnhaus des rumänischen Dichters [[Mihail Eminescu]] (1869; [[Gedenktafeln|Gedenktafel]], angebracht von der Österreichisch-Rumänischen Gesellschaft, 1951).
 
*Nummern 15-19: spät[[gründerzeit]]licher Straßenhof (erbaut 1912); [[Theater]]saal.
 
 
*Nummer 16: Miethaus, errichtet 1912-1914 nach Plänen von Adolf Jäger. Das Fassadendekor wurde zerstört.  
 
*Nummer 16: Miethaus, errichtet 1912-1914 nach Plänen von Adolf Jäger. Das Fassadendekor wurde zerstört.  
 
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*Nummern 21-23: Reste der vorgründerzeitlichen Verbauung.  
 
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*Nummer 24: "Zum grünen Baum", Wohnhaus des Arzts [[Leopold Auenbrugger]].  
 
*Nummer 24: "Zum grünen Baum", Wohnhaus des Arzts [[Leopold Auenbrugger]].  
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* Nummer 25: Im 1847 errichteten Vorgängerbau war der Sitz der Amalia Breuer'schen Blindenstiftung für Israeliten, Hauseigentümerin war das [[Israelitisches Blindeninstitut (19)|Israelitische Blindeninstitut]] auf der Hohen Warte.
 
*Nummer 30: [[Studentenheime|Studentenheim]] "Porzellaneum", erbaut 1854, später aufgestockt.  
 
*Nummer 30: [[Studentenheime|Studentenheim]] "Porzellaneum", erbaut 1854, später aufgestockt.  
 
*Nummern 33-33a: [[Fürstenhof (9)| Fürstenhof]], spätgründerzeitliches Großwohnhaus in Straßenhofform, erbaut 1907 auf dem Areal der [[Orangerie]] des [[Liechtensteinsches Sommerpalais|Liechtensteinschen Sommerpalais]].  
 
*Nummern 33-33a: [[Fürstenhof (9)| Fürstenhof]], spätgründerzeitliches Großwohnhaus in Straßenhofform, erbaut 1907 auf dem Areal der [[Orangerie]] des [[Liechtensteinsches Sommerpalais|Liechtensteinschen Sommerpalais]].  
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*Nummer 44-46: [[Konopatsch-Hof]], Wohnhaus (1891)
 
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*Nummer 50: [[Kino Modern - Rossauer Kino]].
 
*Nummer 50: [[Kino Modern - Rossauer Kino]].
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[[Datei:HMW 024619.jpg|390px|thumb|right|Porzellangasse 51, um 1900]]
 
*[[Porzellangasse 51|Nummer 51]]: Generaldirektion der [[Austria Tabakwerke|Austria Tabak]], erbaut 1903-1905 in neo[[barock]]en Formen von Alois Koch. Davor stand an dieser Adresse das Breunerische Sommergebäude, die später zur [[Wiener Porzellanmanufaktur]] unfunktioniert wurde.
 
*[[Porzellangasse 51|Nummer 51]]: Generaldirektion der [[Austria Tabakwerke|Austria Tabak]], erbaut 1903-1905 in neo[[barock]]en Formen von Alois Koch. Davor stand an dieser Adresse das Breunerische Sommergebäude, die später zur [[Wiener Porzellanmanufaktur]] unfunktioniert wurde.
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* ab 1863: [[Roßau (Pfarre)|Pfarre Roßau]]
  
 
==Literatur==  
 
==Literatur==  

Aktuelle Version vom 11. April 2024, 15:45 Uhr

Porzellangasse 4-6, um 1910
Daten zum Objekt
Art des Objekts Verkehrsfläche
Datum von 1825
Datum bis
Name seit 1825
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Porcellain-Fabriquengasse, Porcellain Gassen, Porzellaingasse, Schmiedgasse
Benannt nach Wiener Porzellanmanufaktur
Bezirk 9
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 16565
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 11.04.2024 durch DYN.kuhni74
Bildname Porzellangsee_4-6.jpg
Bildunterschrift Porzellangasse 4-6, um 1910
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48° 13' 19.86" N, 16° 21' 39.71" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Tafel in der Porzellangasse, die an den früheren Standort der namensgebenden Porzellanmanufaktur erinnert.

Porzellangasse (9., Roßau), benannt (1825) nach der staatlichen Porzellanmanufaktur (sub 2; 1744-1864; von Nummer 51 bis zum heutigen Julius-Tandler-Platz); wichtigster Straßenzug der ehemaligen Vorstadt; der gekrümmte Verlauf entspricht jenem eines verlandeten Donauarms. Die Porzellangasse trug im Lauf der Zeit verschiedene Namen (beispielsweise 1778 Porcellain-Fabriquengasse, 1779 Porcellain Gassen, 1810 Porzellaingasse. 1862 wurde die Schmiedgasse) einbezogen.

Gebäude

Porzellangasse 16, um 1910
Porzellangasse 51, um 1900

Pfarrzugehörigkeit bis 1938

Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.

Literatur

  • Peter Autengruber: Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. Wien: Pichler Verlag 2014, 9. Auflage, S. 235
  • Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 421 ff.
  • Felix Czeike: IX. Alsergrund. Wien [u.a.]: Jugend & Volk (Wiener Bezirkskulturführer, ²9), S. 36 ff.
  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
  • Hans Mück: Quellen zur Geschichte des Bezirks Alsergrund. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1978 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 3), S. 55 f., 109
  • Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 296