Werner Krauss

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Daten zur Person
Personenname Krauss, Werner
Abweichende Namensform Krauß, Werner
Titel
Geschlecht männlich
PageID 18059
GND 118715828
Wikidata Q63051
Geburtsdatum 23. Juni 1884
Geburtsort Gestungshausen bei Coburg
Sterbedatum 20. Oktober 1959
Sterbeort Wien
Beruf Schauspieler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Objektbezug Theater, Burgtheater (Institution), Ehrenmitglieder des Burgtheaters, Schauspieler, Burgtheatergalerie, Ehrengrab, Film, Kammerschauspieler, Iffland-Ring, Ehrenring der Stadt Wien
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 3.03.2023 durch WIEN1.lanm08pil
Begräbnisdatum
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 32C, Nummer 22
Ehrengrab Ehrengrab
  • 9., Porzellangasse 33A (Wohnadresse)
  • 19., Iglaseegasse 43 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Kammerschauspieler (Verleihung: 1946)
  • Iffland-Ring (Verleihung: 1954)
  • Ehrenring der Stadt Wien (Verleihung: 1959)
  • Ehrenmitglied des Burgtheaters (Verleihung: 1959)


Krauß Werner, * 23. Juni 1884 Gestungshausen bei Coburg, † 20. Oktober 1959 Wien (Zentralfriedhof Ehrengrab Gr. 32C, Nr. 22), Schauspieler.

Biografie

Debütierte ohne vorherige Ausbildung und gegen den Willen seiner Familie in der schlesischen Kleinstadt Guben, reiste mit Wanderbühnen durch Deutschland und kam über Bamberg, Aachen und Nürnberg nach Berlin, wo er 1913-1945 vorwiegend am Deutschen Theater und am Staatlichen Schauspielhaus tätig war; 1916 trat er erstmals in einem Film auf. Den schauspielerischen Durchbruch erzielte er 1920 mit der Titelrolle in Robert Wienes „Das Cabinet des Dr. Caligari"; er entwickelte sich zum Paradedarsteller des Bösen. Ab 1928 (Debüt) spielte er auch am Wiener Burgtheater.

Er geriet in den Bannkreis der nationalsozialistischen Propaganda und gehörte zu den regimetreuen Künstlern jener Ära (stellvertretender Präsident der Reichstheaterkammer). 1945-1954 hatte Krauß Berufsverbot, dann wurde er rehabilitiert; 1946 erhielt er die österreichische Staatsbürgerschaft.

Nach Wiederaufnahme seiner Bühnenlaufbahn trat er abwechselnd in Wien und Berlin auf. Seine Darbietungen waren durch eine ungemeine Wandlungsfähigkeit charakterisiert; er hat fast allen Figuren des klassischen Dramas seine persönliche Gestalt gegeben (unter anderem Jago, Shylock, Hamlet, Lear, Caesar, Wallenstein, Cyrano de Bergerac, Rudolf II., Richard III.). Auch beim Film errang er bedeutende Erfolge (unter anderem Stummfilme „Das Kabinett des Dr. Caligari", „Wachsfigurenkabinett" und „Der Student von Prag", Tonfilme „Burgtheater" in der Inszenierung von Willi Forst, Partner Olga Tschechowa und Hans Moser, „Robert Koch", „York" und „Paracelsus").

Gedenktafel (enthüllt 4. Jänner 1979) am Wohnhaus (1949-1959) 9., Porzellangasse 33A; wohnte auch 19., Iglaseegasse 43. Kammerschauspieler (1946), Iffland-Ring (1954; Weitergabe an Josef Meinrad), Ehrenring der Stadt Wien (1959), Ehrenmitglied des Burgtheaters (1959).

Quellen

Literatur

  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon [der Ersten und Zweiten Republik]. Wien: Ueberreuter 1992
  • Wolfgang Benz / Hermann Graml [Hg.]: Biographisches Lexikon zur Weimarer Republik. München: Beck 1988, S. 194-195
  • Peter Csendes: Erinnerungen an Wiens Türkenjahre. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 29), S. 38
  • Wolfgang Goetz: Werner Krauß. Hamburg: Hoffmann & Campe 1954
  • Herbert Holba / Günter Knorr / Peter Spiegel: Reclams deutsches Filmlexikon. Filmkünstler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Stuttgart: Reclam 1984
  • Fred Hennings: Heimat Burgtheater. Band 2: Das republikanische Hoftheater 1919-1938. Wien [u.a.]: Herold 1973, S. 120 ff., 159 ff., 165 ff.
  • Fred Hennings: Heimat Burgtheater. Band 3: Des Hauses und meine Wandlungen. 11. März 1938 - 31. August 1971. Wien [u.a.]: Herold 1974, S. 120 ff.
  • Kürschners biographisches Theater-Handbuch. Hrsg. von Herbert A. Frenzel [u.a.]. Berlin: de Gruyter 1956
  • Schauspieler des Burgtheaters. 1776-1976. 43. Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 6. Mai - 20. Juni 1976. Wien : Museen d. Stadt Wien 1976 (Historisches Museum der Stadt Wien: Sonderausstellung, 43), S. 44
  • Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verl. d. Österr. Staatsdruckerei 1951
  • Wiener Kultur-Notizen. 33 (1969), Bl. 26


Werner Krauss im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.