Porzellangasse: Unterschied zwischen den Versionen
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Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die [[Matrik|Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken]] von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt. | Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die [[Matrik|Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken]] von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt. | ||
* ab 1863: [[Roßau (Pfarre)|Pfarre Roßau]] | * ab 1863: [[Roßau (Pfarre)|Pfarre Roßau]] |
Version vom 2. April 2020, 14:03 Uhr
Daten zum Objekt
48° 13' 19.86" N, 16° 21' 39.71" E zur Karte im Wien Kulturgut
Porzellangasse (9, Roßau), benannt (1825) nach der staatlichen Porzellanmanufaktur (sub 2; 1744-1864; von Nummer 51 bis zum heutigen Julius-Tandler-Platz); wichtigster Straßenzug der ehemaligen Vorstadt; der gekrümmte Verlauf entspricht jenem eines verlandeten Donauarms. Die Porzellangasse trug im Lauf der Zeit verschiedene Namen (beispielsweise 1778 Porcellain-Fabriquengasse, 1779 Porcellain Gassen, 1810 Porzellaingasse. 1862 wurde die Schmiedgasse) einbezogen.
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1863: Pfarre Roßau
Gebäude
- Nummern 1 und 2: ehemalige Lohner-Werke, erbaut 1876 von Carl Schlimp.
- Nummern 4-6: ehemalige k. k. Hof-Wagenfabrik Sebastian Armbruster, erbaut 1897 von Ludwig Baumann (in den Parapeten des ersten Obergeschosses klassizisierende Reliefs mit Kampfwagen). Ursprünglich standen hier die Häuser "Zur grünen Säule" (Rossau 102 [Nummer 4]) und "Zu den 3 Hacken" (Rossau 101 [Nummer 6]). Wohnhaus des rumänischen Dichters Mihail Eminescu (1869; Gedenktafel, angebracht von der Österreichisch-Rumänischen Gesellschaft, 1951).
- Nummern 15-19: spätgründerzeitlicher Straßenhof (erbaut 1912); Theatersaal.
- Nummer 16: Miethaus, errichtet 1912-1914 nach Plänen von Adolf Jäger. Das Fassadendekor wurde zerstört.
- Nummer 19: Heimatkino.
- Nummer 20: "Zum grünen Kranz", erbaut 1889/1890 nach Plänen von Heinrich Adam durch Adolf Lichy für den Glasfabrikanten Eduard Göpfert (Gedenktafel im Hausflur). Hier befand sich 1883-1889 die Werkstätte von Alexander Nehr.
- Nummern 21-23: Reste der vorgründerzeitlichen Verbauung.
- Nummer 24: "Zum grünen Baum", Wohnhaus des Arzts Leopold Auenbrugger.
- Nummer 30: Studentenheim "Porzellaneum", erbaut 1854, später aufgestockt.
- Nummern 33-33a: Fürstenhof, spätgründerzeitliches Großwohnhaus in Straßenhofform, erbaut 1907 auf dem Areal der Orangerie des Liechtensteinschen Sommerpalais.
- Nummer 33a: Gedenktafel für den Schauspieler Werner Krauss.
- Nummer 44-46: Konopatsch-Hof, Wohnhaus (1891)
- Nummer 50: Kino Modern - Rossauer Kino.
- Nummer 51: Generaldirektion der Austria Tabak, erbaut 1903-1905 in neobarocken Formen von Alois Koch. Davor stand an dieser Adresse das Breunerische Sommergebäude, die später zur Wiener Porzellanmanufaktur unfunktioniert wurde.
Literatur
- Peter Autengruber: Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. Wien: Pichler Verlag 2014, 9. Auflage, S. 235
- Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 421 ff.
- Felix Czeike: IX. Alsergrund. Wien [u.a.]: Jugend & Volk (Wiener Bezirkskulturführer, ²9), S. 36 ff.
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
- Hans Mück: Quellen zur Geschichte des Bezirks Alsergrund. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1978 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 3), S. 55 f., 109
- Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 296