Kohlmarkt: Unterschied zwischen den Versionen

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Kohlmarkt (1). Auf der Trasse des Kohlmarkts verlief während der Römerzeit die Zubringerstraße von der „porta decumana" des Kastells Vindobona (im Mittelater Peurertor an der Kreuzung Tuchlauben-Naglergasse-Graben; [[Peilertor]]) zur Limesstraße (im Mittelalter Hochstraße, Trasse Herrengasse-Augustinerstraße), in die sie am heutigen Michaelerplatz mündete. Im 12. Jahrhundert verlief entlang der Hinterseiten der heute gerade numerierten Häuser des Kohlmarkts (einschließlich Graben 19 und 20) die „lange Mauer" (als topographische Angabe „[[An der langen Mauer]]" zwischen 1319 und 1417 nachweisbar), die vermutlich eine hochmittelalterliche Vorstadt im Bereich der Wallnerstraße abschirmte. Nach der Errichtung der neuen babenbergischen [[Ringmauer]] (um 1200) wurde die einstige Zubringerstraße verbaut und über die Kreuzung beim heutigen Michaelerplatz hinaus bis zu einem neu angelegten Stadttor (heute in den LeopoldinischenTrakt der Hofburg verbaut) verlängert; dieses Tor scheint 1275 als „Witmarkttor" (später verballhornt in Widmertor, ab dem 16. Jahrhundert Burgtor) auf, wogegen der heutige Kohlmarkt 1255 und 1304 die Bezeichnung „Witmarkt" (wit, wid = Holz) trug; zuvor hatte dieser Name für einen Teil der Tuchlauben (Umgebung des Dreiecksplatzes vor Nummer 8) gegolten. 1314 und 1352 scheint erstmals die Bezeichnung „Kohl(en)markt" (lat. forum carbonum) auf. Da die Straße 1356 bereits „alter Kohlmarkt" hieß, muß der Handel mit (Holz-)Kohle inzwischen in den Oberen Werd verlegt worden sein. Ein Teilstück gegen den Graben zu hieß bis ins 16. Jahrhundert in Erinnerung an das römerzeitliche beziehungsweise hochmittelalterliche Stadttor „Beim Peurertor (Peilertor)", das Teilstück gegen den heutigen Michaelerplatz „Bei St. Michael", das Teilstück vom heutigen Michaelerplatz zum Widmertor (im Laufe des 15./16. Jahrhunderts größtenteils in den Burgkomplex einbezogen) „Bei der Burg". Die Bezeichnung Kohlmarkt (seit dem 16. Jahrhundert) erinnert an die einstige Funktion. Im Lauf der Zeit entwickelte sich der Kohlmarkt, der die Verbindung von St. Stephan über den Graben zur Hofburg herstellt, zu einer der vornehmsten Straßen Wiens (Prozessionen, Erbhuldigungszüge). Im Zuge der Ausweitung der [[Fußgeherzone]] am Graben wurde 1989 auch der Kohlmarkt in diese einbezogen und danach entsprechend gestaltet. - Gebäude: Nummer 1 (Graben 18): Wohn- und Geschäftshaus, erbaut 1896 von [[Josef Hackhofer]]; die bronzene Husarenreiterstatue auf dem Dach wird in Verbindung zu dem 1869 hier eingerichteten Geschäft „Zum Husaren" gebracht. Hier starb der Klaviererzeuger [[Ludwig Bösendorfer]]. Nummer 2: ehemaliges Warenhaus Pollak (Modefa. Gustav Pollak und Bruder), erbaut 1909 in secessionistischen Stilformen nach Plänen von Friedrich Schön (Baumeister [[Oskar Laske]] und Viktor Fiala). Nummer 4: Wohnhaus, erbaut im 18. Jahrhundert, aufgestockt 1777/1778 von Liborius Thaddäus Gerl und verändert 1807 durch Franz Wipplinger beziehungsweise 1842 durch [[Josef Klee]]. Ende der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts wurden dem Gebäude neuerlich zwei (leicht zurückgesetzte) Stockwerke aufgesetzt. Nummer 6 (Wallnerstraße 2): Hier befanden sich [[Milanis Kaffeehaus]] und ab 1806 die Buchhandlung von [[Joseph Geistinger]] (die dieser 1828 an [[Carl Gerold]] verkaufen mußte). Später befand sich hier die Kuglersche Delikatessenhandlung; heute Thonet. Um 1780 befand sich im ersten Stock ein Wachsfigurenkabinett. Nummer 7: Wohnhaus „Zu den zwei steinernen Säulen" beziehungsweise „Zum Holzgewölb", erbaut 1840-1847 von Leopold Mayer; typisches spätklassizistisches Miethaus (13 Fensterachsen) mit breiter Einfahrt. Alt-Wiener Firma Huber & Lerner. Nummer 9: Artariahaus ([[Artaria]], Verlag), erbaut 1901/1902 nach Plänen von [[Max Fabiani]] („[[Zum englischen Gruß]]"); Gedenktafel für [[Frederic Chopin]] (''bei diesem Stichwort Druckfehler hinsichtlich der Aufenthaltsdauer; Chopin wohnte von November 1830 bis Juli 1831 [!] im vierten Stock des Vorgängerhauses''). Nummer 10: Im „Stadt-Panoptikum" des Louis Veltee wurden Anfang des 20. Jahrhunderts bewegte Bilder nach dem System Lumière vorgeführt ([[Film]], [[Anton Kolm]]). Nummer 11 (Michaelerplatz 4): [[Großes Michaelerhaus]]; Gedenktafeln für [[Joseph Haydn]] (der hier ab 1750 mehrere Jahre bei seinem Lehrer Porpora wohnte, und [[Pietro Metastasio]], der hier bis zu seinem Tod (1782) wohnte. Nummer 14: Hofkonditorei [[Demel]]. Nummer 18 (Michaelerplatz 3, Herrengasse 2): [[Looshaus]]; hier stand das [[Dreilauferhaus]], in dem Artaria und Demel ursprünglich untergebracht waren.
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Kohlmarkt (1). Auf der Trasse des Kohlmarkts verlief während der Römerzeit die Zubringerstraße von der „porta decumana" des Kastells Vindobona (im Mittelater Peurertor an der Kreuzung Tuchlauben-Naglergasse-Graben; [[Peilertor]]) zur Limesstraße (im Mittelalter Hochstraße, Trasse Herrengasse-Augustinerstraße), in die sie am heutigen Michaelerplatz mündete. Im 12. Jahrhundert verlief entlang der Hinterseiten der heute gerade numerierten Häuser des Kohlmarkts (einschließlich Graben 19 und 20) die „lange Mauer" (als topographische Angabe „[[An der langen Mauer]]" zwischen 1319 und 1417 nachweisbar), die vermutlich eine hochmittelalterliche Vorstadt im Bereich der Wallnerstraße abschirmte. Nach der Errichtung der neuen babenbergischen [[Ringmauer]] (um 1200) wurde die einstige Zubringerstraße verbaut und über die Kreuzung beim heutigen Michaelerplatz hinaus bis zu einem neu angelegten Stadttor (heute in den LeopoldinischenTrakt der Hofburg verbaut) verlängert; dieses Tor scheint 1275 als „Witmarkttor" (später verballhornt in Widmertor, ab dem 16. Jahrhundert Burgtor) auf, wogegen der heutige Kohlmarkt 1255 und 1304 die Bezeichnung „Witmarkt" (wit, wid = Holz) trug; zuvor hatte dieser Name für einen Teil der Tuchlauben (Umgebung des Dreiecksplatzes vor Nummer 8) gegolten. 1314 und 1352 scheint erstmals die Bezeichnung „Kohl(en)markt" (lat. forum carbonum) auf. Da die Straße 1356 bereits „alter Kohlmarkt" hieß, muß der Handel mit (Holz-)Kohle inzwischen in den Oberen Werd verlegt worden sein. Ein Teilstück gegen den Graben zu hieß bis ins 16. Jahrhundert in Erinnerung an das römerzeitliche beziehungsweise hochmittelalterliche Stadttor „Beim Peurertor (Peilertor)", das Teilstück gegen den heutigen Michaelerplatz „Bei St. Michael", das Teilstück vom heutigen Michaelerplatz zum Widmertor (im Laufe des 15./16. Jahrhunderts größtenteils in den Burgkomplex einbezogen) „Bei der Burg". Die Bezeichnung Kohlmarkt (seit dem 16. Jahrhundert) erinnert an die einstige Funktion. Im Lauf der Zeit entwickelte sich der Kohlmarkt, der die Verbindung von St. Stephan über den Graben zur Hofburg herstellt, zu einer der vornehmsten Straßen Wiens (Prozessionen, Erbhuldigungszüge). Im Zuge der Ausweitung der [[Fußgeherzone]] am Graben wurde 1989 auch der Kohlmarkt in diese einbezogen und danach entsprechend gestaltet. - Gebäude: Nummer 1 (Graben 18): Wohn- und Geschäftshaus, erbaut 1896 von [[Josef Hackhofer]]; die bronzene Husarenreiterstatue auf dem Dach wird in Verbindung zu dem 1869 hier eingerichteten Geschäft „Zum Husaren" gebracht. Hier starb der Klaviererzeuger [[Ludwig Bösendorfer]]. Nummer 2: ehemaliges Warenhaus Pollak (Modefa. Gustav Pollak und Bruder), erbaut 1909 in secessionistischen Stilformen nach Plänen von Friedrich Schön (Baumeister [[Oskar Laske]] und Viktor Fiala). Nummer 4: Wohnhaus, erbaut im 18. Jahrhundert, aufgestockt 1777/1778 von Liborius Thaddäus Gerl und verändert 1807 durch Franz Wipplinger beziehungsweise 1842 durch [[Josef Klee]]. Ende der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts wurden dem Gebäude neuerlich zwei (leicht zurückgesetzte) Stockwerke aufgesetzt. Nummer 6 (Wallnerstraße 2): Hier befanden sich [[Milanis Kaffeehaus]] und ab 1806 die Buchhandlung von [[Joseph Geistinger]] (die dieser 1828 an [[Carl Gerold]] verkaufen mußte). Später befand sich hier die Kuglersche Delikatessenhandlung; heute Thonet. Um 1780 befand sich im ersten Stock ein Wachsfigurenkabinett. Nummer 7: Wohnhaus „Zu den zwei steinernen Säulen" beziehungsweise „Zum Holzgewölb", erbaut 1840-1847 von Leopold Mayer; typisches spätklassizistisches Miethaus (13 Fensterachsen) mit breiter Einfahrt. Alt-Wiener Firma Huber & Lerner. Nummer 9: Artariahaus ([[Artariahaus|Artaria]], Verlag), erbaut 1901/1902 nach Plänen von [[Max Fabiani]] („[[Zum englischen Gruß]]"); Gedenktafel für [[Frederic Chopin]] (''bei diesem Stichwort Druckfehler hinsichtlich der Aufenthaltsdauer; Chopin wohnte von November 1830 bis Juli 1831 [!] im vierten Stock des Vorgängerhauses''). Nummer 10: Im „Stadt-Panoptikum" des Louis Veltee wurden Anfang des 20. Jahrhunderts bewegte Bilder nach dem System Lumière vorgeführt ([[Film]], [[Anton Kolm]]). Nummer 11 (Michaelerplatz 4): [[Großes Michaelerhaus]]; Gedenktafeln für [[Joseph Haydn]] (der hier ab 1750 mehrere Jahre bei seinem Lehrer Porpora wohnte, und [[Pietro Metastasio]], der hier bis zu seinem Tod (1782) wohnte. Nummer 14: Hofkonditorei [[Demel]]. Nummer 18 (Michaelerplatz 3, Herrengasse 2): [[Looshaus]]; hier stand das [[Dreilauferhaus (1, Kohlmarkt 18, Herrengasse 2)|Dreilauferhaus]], in dem Artaria und Demel ursprünglich untergebracht waren.
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==

Version vom 20. Oktober 2013, 23:24 Uhr

Daten zum Objekt
Art des Objekts Straße„Straße“ befindet sich nicht in der Liste (Bezirk, Grätzel, Verkehrsfläche, Friedhof, Gewässer, Berg, Vorort, Ort, Herrschaft, Vorstadt, ...) zulässiger Werte für das Attribut „Art des Objekts“.
Datum von
Datum bis
Name seit
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Bezirk 1
Prominente Bewohner Ludwig Bösendorfer, Frederic Chopin, Joseph Haydn, Pietro Metastasio
Besondere Bauwerke Artariahaus, Großes Michaelerhaus, Looshaus, Dreilauferhaus (1, Kohlmarkt 18, Herrengasse 2)
PageID 13162
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 20.10.2013 durch WIEN1.lanm08w04
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48° 12' 30.81" N, 16° 22' 2.31" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Kohlmarkt (1). Auf der Trasse des Kohlmarkts verlief während der Römerzeit die Zubringerstraße von der „porta decumana" des Kastells Vindobona (im Mittelater Peurertor an der Kreuzung Tuchlauben-Naglergasse-Graben; Peilertor) zur Limesstraße (im Mittelalter Hochstraße, Trasse Herrengasse-Augustinerstraße), in die sie am heutigen Michaelerplatz mündete. Im 12. Jahrhundert verlief entlang der Hinterseiten der heute gerade numerierten Häuser des Kohlmarkts (einschließlich Graben 19 und 20) die „lange Mauer" (als topographische Angabe „An der langen Mauer" zwischen 1319 und 1417 nachweisbar), die vermutlich eine hochmittelalterliche Vorstadt im Bereich der Wallnerstraße abschirmte. Nach der Errichtung der neuen babenbergischen Ringmauer (um 1200) wurde die einstige Zubringerstraße verbaut und über die Kreuzung beim heutigen Michaelerplatz hinaus bis zu einem neu angelegten Stadttor (heute in den LeopoldinischenTrakt der Hofburg verbaut) verlängert; dieses Tor scheint 1275 als „Witmarkttor" (später verballhornt in Widmertor, ab dem 16. Jahrhundert Burgtor) auf, wogegen der heutige Kohlmarkt 1255 und 1304 die Bezeichnung „Witmarkt" (wit, wid = Holz) trug; zuvor hatte dieser Name für einen Teil der Tuchlauben (Umgebung des Dreiecksplatzes vor Nummer 8) gegolten. 1314 und 1352 scheint erstmals die Bezeichnung „Kohl(en)markt" (lat. forum carbonum) auf. Da die Straße 1356 bereits „alter Kohlmarkt" hieß, muß der Handel mit (Holz-)Kohle inzwischen in den Oberen Werd verlegt worden sein. Ein Teilstück gegen den Graben zu hieß bis ins 16. Jahrhundert in Erinnerung an das römerzeitliche beziehungsweise hochmittelalterliche Stadttor „Beim Peurertor (Peilertor)", das Teilstück gegen den heutigen Michaelerplatz „Bei St. Michael", das Teilstück vom heutigen Michaelerplatz zum Widmertor (im Laufe des 15./16. Jahrhunderts größtenteils in den Burgkomplex einbezogen) „Bei der Burg". Die Bezeichnung Kohlmarkt (seit dem 16. Jahrhundert) erinnert an die einstige Funktion. Im Lauf der Zeit entwickelte sich der Kohlmarkt, der die Verbindung von St. Stephan über den Graben zur Hofburg herstellt, zu einer der vornehmsten Straßen Wiens (Prozessionen, Erbhuldigungszüge). Im Zuge der Ausweitung der Fußgeherzone am Graben wurde 1989 auch der Kohlmarkt in diese einbezogen und danach entsprechend gestaltet. - Gebäude: Nummer 1 (Graben 18): Wohn- und Geschäftshaus, erbaut 1896 von Josef Hackhofer; die bronzene Husarenreiterstatue auf dem Dach wird in Verbindung zu dem 1869 hier eingerichteten Geschäft „Zum Husaren" gebracht. Hier starb der Klaviererzeuger Ludwig Bösendorfer. Nummer 2: ehemaliges Warenhaus Pollak (Modefa. Gustav Pollak und Bruder), erbaut 1909 in secessionistischen Stilformen nach Plänen von Friedrich Schön (Baumeister Oskar Laske und Viktor Fiala). Nummer 4: Wohnhaus, erbaut im 18. Jahrhundert, aufgestockt 1777/1778 von Liborius Thaddäus Gerl und verändert 1807 durch Franz Wipplinger beziehungsweise 1842 durch Josef Klee. Ende der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts wurden dem Gebäude neuerlich zwei (leicht zurückgesetzte) Stockwerke aufgesetzt. Nummer 6 (Wallnerstraße 2): Hier befanden sich Milanis Kaffeehaus und ab 1806 die Buchhandlung von Joseph Geistinger (die dieser 1828 an Carl Gerold verkaufen mußte). Später befand sich hier die Kuglersche Delikatessenhandlung; heute Thonet. Um 1780 befand sich im ersten Stock ein Wachsfigurenkabinett. Nummer 7: Wohnhaus „Zu den zwei steinernen Säulen" beziehungsweise „Zum Holzgewölb", erbaut 1840-1847 von Leopold Mayer; typisches spätklassizistisches Miethaus (13 Fensterachsen) mit breiter Einfahrt. Alt-Wiener Firma Huber & Lerner. Nummer 9: Artariahaus (Artaria, Verlag), erbaut 1901/1902 nach Plänen von Max Fabiani („Zum englischen Gruß"); Gedenktafel für Frederic Chopin (bei diesem Stichwort Druckfehler hinsichtlich der Aufenthaltsdauer; Chopin wohnte von November 1830 bis Juli 1831 [!] im vierten Stock des Vorgängerhauses). Nummer 10: Im „Stadt-Panoptikum" des Louis Veltee wurden Anfang des 20. Jahrhunderts bewegte Bilder nach dem System Lumière vorgeführt (Film, Anton Kolm). Nummer 11 (Michaelerplatz 4): Großes Michaelerhaus; Gedenktafeln für Joseph Haydn (der hier ab 1750 mehrere Jahre bei seinem Lehrer Porpora wohnte, und Pietro Metastasio, der hier bis zu seinem Tod (1782) wohnte. Nummer 14: Hofkonditorei Demel. Nummer 18 (Michaelerplatz 3, Herrengasse 2): Looshaus; hier stand das Dreilauferhaus, in dem Artaria und Demel ursprünglich untergebracht waren.

Literatur

  • Hans Pemmer: Der Kohlmarkt im alten Wien. In: Stadt Wien. 1966, S. 37-40
  • Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)
  • Richard Perger: Die Vorstadt an der langen Mauer. In: Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien. Band 30, 1975, S. 126 ff. (Anhang: Häusergeschichte)
  • Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 93 f.
  • Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, S. 105 f.
  • Felix Czeike: Wien. Kunst und Kultur-Lexikon. Stadtführer und Handbuch. München: Süddeutscher Verlag 1976, S. 95
  • Robert Mucnjak: Führer durch Alt-Wien. Innere Stadt. Wien: Der Museumsverein Innere Stadt 1980 (Schriftenreihe des Bezirksmuseums, 3), S. 60 ff.
  • Lehne: Warenhäuser (FB 20), S. 184 ff., (Nr. 2)
  • Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 62 (Nr. 4, 7,11, 18)
  • Siegfried Weyr: Wien. Magie der Inneren Stadt. Wien [u.a.]: Zsolnay 1968, S. 341 ff
  • Gustav Gugitz: Das Wiener Kaffeehaus. Ein Stück Kultur- und Lokalgeschichte. Wien: Dt. Verlag für Jugend und Volk 1940, Register
  • Hugo Hassinger: Kunsthistorischer Atlas der k.k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien und Verzeichnis der erhaltenswerten historischen, Kunst- und Naturdenkmale des Wiener Stadtbildes. Wien: Schroll 1916 (Österreichische Kunsttopographie, 15), S. 66
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 86
  • Hans Markl: Die Gedenktafeln Wiens. Wien: ABZ-Verlag 1949, S. 26 f.
  • Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 46 (falsche Jahresangaben bei Chopins Aufenthaltsdauer!)
  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 67 ff
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 535 ff.
  • Hubert Kaut: Der Kohlmarkt. In: Wien aktuell. Band 1, 1968, S. 32 ff.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 465