Zum englischen Gruß

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1435
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Zum Bibertier, Zum König von Dänemark, Artariahaus
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Max Fabiani
Prominente Bewohner Frédéric Chopin
PageID 28702
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Letzte Änderung am 12.04.2024 durch WIEN1.lanm08uns
  • 1., Kohlmarkt 9
  • Nr.: 1151 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 1181 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 1219 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)

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48° 12' 30.90" N, 16° 22' 3.30" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Zum englischen Gruß (1., Kohlmarkt 9), Hausschild (Konskriptionsnummer 1151).

Das Haus tritt erstmals 1435 urkundlich in Erscheinung.

1672 erwarb das Haus Richard Fauconet (Fokanedihaus); um 1700 führte es das Schild "Zum Bibertier", weil sein Besitzer Biberfelle zur Huterzeugung verwendete. Nach Fauconets Tod (1766) verkaufte dessen Familie das Haus. 1794 etablierte sich hier die Kunsthandlung Karl und Dominik Artaria (Verlag Artaria & Co), die zuvor (1770) beim Peilertor im Schallenbergschen Haus (Graben) unter dem Schild „Zum König von Dänemark" bestanden hatte. Die Firma, die 1775 in das Dreilauferhaus (1., Kohlmarkt 18) übersiedelte, handelte vor allem mit wertvollen Stichen und Zeichnungen alter Meister. 1833 war Dominik Artaria Alleinbesitzer des Hauses. Von November 1830 bis Juli 1831 (in Band 1, S. 570, irrtümlich 1830-1838 statt richtig 1830/1831) wohnte im 4. Stock des Hauses (Gedenktafel) Frédéric Chopin (1810-1849).

1900-1902 wurde durch Max Fabiani ein fünfstöckiger Neubau errichtet (Artariahaus). Das Gebäude ist eines der schönsten Beispiele der Wiener Architektur um 1900; es bleibt umstritten, ob das dominierende Fensterelement „englisch" ist. Über vier steinverkleideten Wohngeschossen mit strenger Fensteranordnung liegt ein schirmartig gespanntes Kranzgesimse. Der Rücksprung der Fassade beruht auf einer dem Regulierungsplan entsprechenden Rücknahme der Baulinie des Kohlmarkts, die in der Folge nicht mehr zum Tragen kam. Bemerkenswert der polygonale Hof und das eiförmige Treppenhaus.

Literatur

  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 45
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 346
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 6, 2. Teil. Wien ²1957 (Manuskript im WStLA), S. 423-425
  • Andreas Lehne: Jugendstil in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1985 (Wiener Bezirkskulturführer, 31), S. 14
  • Andreas Lehne: Jugendstil in Wien. Architekturführer. Wien: J & V Ed. ²1990, S. 24
  • Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 46 ff.