Max Fabiani

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Daten zur Person
Personenname Fabiani, Max
Abweichende Namensform
Titel Univ.-Prof., Dipl.-Ing., Dr. techn.
Geschlecht männlich
PageID 10922
GND 118531689
Wikidata Q597895
Geburtsdatum 29. April 1865
Geburtsort Kobdil, Küstenland
Sterbedatum 12. August 1962
Sterbeort Görz (Gorizia)
Beruf Architekt
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Adolf Loos (Portal)
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 10.11.2023 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Grand Prix (Verleihung: 1900)

Grabdenkmal für die Familie Schwinner auf dem Döblinger Friedhof, gestaltet von Max Fabiani, Aufnahme um 1910

Max Fabiani, * 29. April 1865 Kobdil, Küstenland, † 12. August 1962 Görz (Gorizia), Italien, Architekt. Nach der Matura in Laibach (1882) studierte Fabiani an der Technischen Hochschule Wien (1882-1887; 1888 Dipl. Ing., 1902 Dr. techn. [erstmals mit städtebaulicher Dissertation], 1952 Dr. h. c.), war 1890-1892 Assistent an der Technischen Hochschule Graz, kam 1892 ins Baudepartement des Ministeriums des Innern nach Wien, bereiste 1892-1894 mit einem „Ghega-Stipendium" Italien, Griechenland, Kleinasien und Nordeuropa und arbeitete 1894-1896 (durch Olbrich, den er in Rom kennenlernte, vermittelt) im Atelier Otto Wagners an den Stadtbahnbauten und an der Planung des Karlsplatzes mit. Anschließend wurde er Assistent bei seinem Lehrer Karl (Carl) König an der Technischen Hochschule Wien (1896-1898), war 1898-1912 außerordentlicher Professor für Kunstgeschichte (Modernisierung der Vorlesungen) beziehungsweise 1910-1920 außerordentlicher Professor für Innenarchitektur und Ornamentalkomposition an der Technischen Hochschule Wien und 1905-1914 Berater des Thronfolgers Franz Ferdinand in architektonischen und kunstgeschichtlichen Fragen.

1917-1922 war Fabiani Leiter des Wiederaufbauamts Görz (Gorizia) und 1935-1945 Bürgermeister von Štanjel, (damals San Daniele) bei seinem Geburtsort Kobdil. Fabiani arbeitete an Otto Wagners erster Villa in der Hüttelbergstraße mit, schuf 1897 den Sockel für das Gutenbergdenkmal und erarbeitete 1898 ein Projekt für den Karlsplatz (erster Preis; ovaler Platz mit Statuen, keine Berücksichtigung der Karlskirche) sowie für den Zentralfriedhof (zum Ankauf empfohlen). Die wesentlichsten Werke Fabianis in Wien sind das Haus Portois & Fix (3, Ungargasse 59-61; 1897), das Haus Artaria (1, Kohlmarkt 9; 1901/1902), das Haus Petrocechino (8, Piaristengasse 20; 1902) und das Haus der Firma Josef Reithoffers Söhne (6, Lehárgasse 9-11; 1909-1911; heute Palmers).

Sein großes Können im Hinblick auf eine perfekte Raumorganisation bewies Fabiani auch beim Gebäude des Volksbildungshauses der Wiener Urania (1, Uraniastraße 1; 1909/1910), das den vielfältigesten Ansprüchen (wie diverse Vorführräume, ein Observatorium und anderes mehr) entsprechen musste. So fortschrittlich die Konstruktion und die räumliche Anordnung waren, so traditionsverbunden war jedoch die neobarocke Ausrichtung der Außenerscheinung, die oft auch als "baroccus fabiensis" bezeichnet wird.

Außerdem schuf Fabiani Pavillons für die Wiener Jubiläums-Ausstellung 1898, die Außenarchitektur des Hauses „Zum roten Igel" am Wildpretmarkt (1908), Klubräume im Niederösterreichischen Gewerbeverein (1910) und im Österreichischen Ingenieur- und Architektenverein (1911), das Haus 4, Südtiroler Platz 2, die architektonische Anordnung der Hermen und Gitter vor der Technischen Hochschule Wien und das Grabmal der Juwelierfamilie Köchert auf dem Hietzinger Friedhof. Er empfahl Adolf Loos für die Ausstattung des Café Museum (das diesen bekannt machte). Für sein „Kaiserzimmer" auf der Pariser Weltausstellung (1900) erhielt er den Grand Prix. 1903/1904 war Fabiani Mitglied der Wiener Secession. Fabianistraße.


Literatur

  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
  • Marco Pozzetto: Max Fabiani. Ein Architekt der Monarchie. Wien: Edition Tusch 1983
  • Andreas Lehne: Jugendstil in Wien. Architekturführer. Wien: J & V Edition ²1990
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Wiener Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 4: Alois Kieslinger: Die Steine der Wiener Ringstraße. Ihre technische und künstlerische Bedeutung. Wiesbaden: Steiner 1972, S. 55, S. 298, S. 503, S. 506, S. 517
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Wiener Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 7: Klaus Eggert: Der Wohnbau der Wiener Ringstraße im Historismus. 1855-1896. Wiesbaden: Steiner 1976, S. 215
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Wiener Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 9/2: Maria Pötzl-Malikova: Die Plastik der Ringstraße. Künstlerische Entwicklung 1890-1918. Wiesbaden: Steiner 1976, S. 136 f.
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Wiener Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 11: Manfred Wehdorn: Die Bautechnik der Wiener Ringstraße mit einem Katalog technischer Bauten und Anlagen in der Ringstraßenzone. Wiesbaden: Steiner 1979, S. 64, S. 201, S. 203
  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer in vier Bänden. [Hrsg.: Architekturzentrum Wien]. Salzburg [u.a.]: Residenz-Verl. 1980-1995, Register (Bautenverzeichnis)
  • Astrid Gmeiner / Gottfried Pirhofer: Der österreichische Werkbund. Alternative zur klassischen Moderne in Architektur, Raum- und Produktgestaltung. Salzburg [u.a.]: Residenz-Verl. 1985, S. 225
  • Victoria Lunzer-Talos [u.a.]: Kunst in Wien um 1900. Katalog zu einer Ausstellung des Bundesministeriums für Auswärtige Angelegenheiten. Wien: Bundesministerium für Auswärtige Angelegenheiten 1986
  • Ottokar Uhl: Moderne Architektur in Wien von Otto Wagner bis heute. Wien [u.a.]: Schroll 1966, S. 108, Register
  • Andreas Lehne: Jugendstil in Wien. Architekturführer. Wien: J & V Edition ²1990, S. 150 f., Register
  • Günther Berger: Sieben erhaltene Konkurrenzprojekte zur Anlage des Wiener Zentralfriedhofs. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1939-1989. Band 37,1982, S. 85
  • Der Architekt. Wiener Monatshefte für Bau und Raumkunst 6 (1900), S. 49 f. (betreffend Zentralfriedhof)
  • Renate Wagner-Rieger: Wiens Architektur im 19. Jahrhundert. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1970, S. 235 (Anmerkung 13), S. 269, S. 276 (Anmerkung 21)
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 82, S. 86, S. 92, S. 114
  • Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Wien: Gerlach & Wiedling 1906. Band 2, 1906, S. 23, S. 436, S. 477
  • Robert Weissenberger: Die Wiener Secession. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1971, S. 358
  • Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 97
  • Felix Czeike: III. Landstraße. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1984 (Wiener Bezirkskulturführer, 3), S. 68 f.
  • Max Fabiani. 1865-1962. Bauten und Projekte in Wien. [Ausstellung in der Palmers-Zentrale, Wien]. Wien: Architektur- und Baufachverlag 1982
  • Jan Tabor: Wanderer zwischen den Grenzen. Wiener Baukünstler in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts (2): Max Fabiani. In: Wien aktuell. Offizielles Organ der Bundeshauptstadt, Presse- und Informationsdienst der Stadt Wien 1 (1984), S. 21-23
  • Max Fabiani - Ein Architekt der Monarchie = Max Fabiani - an architect of the Monarchy. In: Rendezvous Wien 4 (1986/1987), S. 9-13
  • Karl F. Stock / Rudolf Heilinger / Marylène Stock: Personalbibliographien österreichischer Dichter und Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. Pullach [Isartal]: Verlag Dokumentation 1972