Burgfriedsdiplom

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Burgfriedsdiplom vom 15. Juli 1698
Daten zum Eintrag
Datum von 15. Juli 1698
Datum bis
Objektbezug Frühe Neuzeit, Stadtverfassung
Quelle
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 22.11.2023 durch WIEN1.lanm08uns
Bildname Burgriedsdiplom.jpg
Bildunterschrift Burgfriedsdiplom vom 15. Juli 1698

Es wurden noch keine Bezeichnungen erfasst!

Burgfriedsgrenzstein an der Ecke Mariahilfer Straße/Stiftgasse, 2017

Am 15. Juli 1698 erließ Kaiser Leopold I. das Burgfriedsdiplom[1]. In diesem Diplom wurde zum Zweck der Vermeidung häufig auftretender Streitigkeiten zwischen Stadt und adeligen oder städtischen Grundherren der Bereich des Burgfried und damit des städtischen Jurisdiktionsgebiets detailliert beschrieben. In der Folge hat die Stadt die dort erfolgte Einteilung durch Burgfriedsteine 1702-1704 markieren lassen. Der Wiener Burgfried umfasste die Innere Stadt, die Leopoldstadt, Weißgerber, Landstraße, Wieden, Hungelbrunn, Alservorstadt und die Roßau.[2] Nach dem Diplom grenzten an den Wiener Burgfried um 1700 die Herrschaften auf der Landstraße linkerhand Erdberg, rechterhand bis auf Sankt Marx Simmering, vor dem Kärntnertor Heugaßl (heute Prinz-Eugen-Straße, rechts und links der Favorita Neusiedl (=Rothneusiedl) und Inzersdorf, gegen den Wienerberg Nikolsdorf, an der Wien Margareten, Magdalenengrund, bis zum Ende des Chaosschen Stiftgarten die Herrschaft des Domkapitels von St. Stephan, durch das Lerchenfeld bis zum Ende der Moserschen Wiese das Stift Klosterneuburg, von da bis Hernals, Klosterneuburg und das Domkapitel, über den Alser Bach bis zum runden Stein bei Währing die Dorfherrschaft der Barnabiten und bis zur Donau bis zum Ende des Althanschen Gartens die Herrschaft des Fürsten Liechtenstein.[3]

Quellen

Literatur

  • Ferdinand Opll: Der Wiener Burgfried. Studien zum Kompetenzbereich des Magistrats vor und nach der Türkenbelagerung von 1683 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte 15). Wien: Franz Deuticke 1985
  • Walter Sauer, Grund-Herrschaft in Wien 1700-1848. Zu Struktur und Funktion intermediärer Gewalten in der Großstadt (Kommentare zum Historischen Atlas von Wien 5), Wien: Jugend & Volk 1993

Referenzen

  1. Abgedruckt in Ferdinand Opll: Der Wiener Burgfried. Studien zum Kompetenzbereich des Magistrats vor und nach der Türkenbelagerung von 1683 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte 15). Wien: Franz Deuticke 1985, S. 58.
  2. Walter Sauer, Grund-Herrschaft in Wien 1700-1848. Zu Struktur und Funktion intermediärer Gewalten in der Großstadt (Kommentare zum Historischen Atlas von Wien 5), Wien: Jugend & Volk 1993, S. 19.
  3. Opll, Wiener Burgfried, S. 24 f.