Johann Bernhard Fischer von Erlach: Unterschied zwischen den Versionen

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Johann Bernhard Fischer von Erlach, getauft 20. Juli 1656 St. Martin bei Graz, † 5. April 1723 [[Sternhof]] (1, Schultergasse 5, Gedenktafel [enthüllt 17. Mai 1908]; Gruftanlage des Stephansdoms [6. April 1723]), Architekt, erste Gattin (10. April 1690) Sophia Constantia Morgner, zweite Gattin (24. Februar 1705) Franziska Sophia Lechner, verwitwete Willer, Sohn des Bildhauers Johann Baptist Fischer von Erlach und dessen Gattin Anna Maria, verwitwete Erlacher. Fischer von Erlach widmete sich nach der Ausbildung zum Bildhauer in Graz architektonischen Studien in Italien (1670/1671 Rom, 1684/1685 Neapel). 1686 kehrte er nach Graz zurück (Auftrag Leopolds I. vom 23. Februar 1687, das Mausoleum instand zu setzen); 1689 unterrichtete er auch den späteren Kaiser Josef I., für den er 1690 die beiden berühmten Ehrenpforten entwarf (Wollzeile, Stock-im-Eisen-Platz). 1691 reiste er nach Prag und erhielt im selben Jahr den Titel „Architekt des Königs von Ungarn", 1694 wurde er „Königlicher Hofarchitekt und Hofingenieur" und 1696 erblich geadelt, 1704 reiste er nach Berlin und London, am 24. Dezember 1705 ernennt ihn Josef I. zum „Kaiserlichen Hofingenieur" und damit zum obersten Leiter des Bauwesens, 1707 und 1718 reiste er nach Venedig. Inzwischen hatte Fischer von Erlach durch seine Entwürfe zum Bau des [[Schloß Schönbrunn|Schlosses Schönbrunn]] (1692/1693), die nach Umarbeitung einen 1695 zur Ausführung angenommenen Vorschlag erbrachten, seinen Ruf als Architekt untermauert. Von diesem Zeitpunkt an schuf er zahlreiche Werke, in Wien 1692/1693 das [[Batthyány-Schönborn-Palais|Palais Batthyány-Schönborn]], 1695-1698 den ersten Bauteil des [[Winterpalais]] für den [[Eugen von Savoyen|Prinzen Eugen]] (vollendet von [[Johann Lukas Hildebrandt|J. L. von Hildebrandt]]), 1699 eine [[Ehrenpforte]] am Stock-im-Eisen-Platz, 1700 das [[Batthyány-Schönborn-Palais|Batthyány-Schönbornpalais]] (1, Renngasse 4), 1706 einen hölzernen Tempel (Vermählung Mariens; 1725 abgetragen, [[Vermählungsbrunnen]]), 1710-1712 das [[Trautsonpalais]], 1712-1714 die [[Böhmische Hofkanzlei]], 1715-1727 das [[Neupauer-Breuner-Palais|Neupauerpalais]] (nachmals Palais Breuner, 1, Singerstraße 16) und 1719-1721 die [[Hofstallung|Hofstallungen]]. 1716-1723 vollendete er das von Hildebrandt begonnene [[Schwarzenbergpalais (3)]]; zum glänzendsten Denkmal seines Könnens aber wurde die [[Karlskirche]] (Grundsteinlegung 4. Februar 1716), die von seinem Sohn, der auch seine Pläne für die Hofbibliothek realisierte, 1737 vollendet wurde. Von Fischer von Erlach stammt auch ein kunstliterarisches Werk, der „Entwurf einer historischen Architektur" (Handschrift 1712, Drucke 1721 und 1725). Ehemalige Besitzungen (Landhaus mit Garten), die sich 4, Wiedner Hauptstraße 77, Rainergasse 20, Johann-Strauß-Gasse 1, befanden, wurden um 1875 im Zuge der Parzellierungen zerstört (Wappenstein Joseph Emanuel Fischers von Erlach von der Fassade im Historischen Museum der Stadt Wien). Statue über dem Gesims des Mittelrisalits des [[Erzherzog-Ludwig-Viktor-Palais]]. [[Erlachgasse]], [[Erlachplatz]], [[Fischer-von-Erlach-Denkmal]].  
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Johann Bernhard Fischer von Erlach, * 18. oder 20. Juli 1656 Graz, † 5. April 1723 Wien, Architekt, Medailleur, Bildhauer.
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==Biografie==
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Johann Bernhard Fischer von Erlach kam als Sohn des [[Bildhauer]]s Johann Baptist Fischer von Erlach und dessen Gattin Anna Maria, verwitwete Erlacher, in Graz zur Welt (getauft am 20. Juli 1656 in St. Martin bei Graz). Johann Bernhard Fischer von Erlach war zunächst mit Sophia Constantia Morgner (10. April 1690) und später mit Franziska Sophia Lechner, verwitwete Willer, (24. Februar 1705) verheiratet.
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[[Datei:Fischer Schönbrunn I.jpg|390px|thumb|right|1688 entstandener, erster Entwurf für Schloss Schönbrunn von Johann Bernhard Fischer von Erlach, sog. Schönbrunn I., veröffentlicht im Entwurf einer historischen Architektur, 1721]]
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Nach seiner Ausbildung zum Bildhauer in Graz widmete er sich architektonischen Studien in Italien (1670/1671 Rom, 1684/1685 Neapel). 1686 kehrte er nach Graz zurück, um gemäß einem Auftrag [[Leopold I.|Leopolds I.]] vom 23. Februar 1687 das Habsburger Mausoleum instand zu setzen. 1689 unterrichtete er den späteren Kaiser [[Joseph I.]], für dessen feierlichen Einzug in Wien er 1690 zwei [[Ehrenpforte]]n entwarf ([[Wollzeile]] von den fremden [[Niederleger]]n, [[Stock-im-Eisen-Platz]] von der Stadt Wien).  
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[[Datei:Ehrenpforte 1690.jpg|390px|thumb|right|Erste Seite der [[Oberkammeramtsrechnung|Rechnung]] über die 1690 von der Stadt Wien beauftragte und von Johann Bernhard Fischer von Erlach errichtete Ehrenpforte am [[Stock-im-Eisen-Platz]] anlässlich der Königskrönung [[Joseph I.|Josephs I.]] Für den Entwurf und die anschließend publizierte Beschreibung der Ehrenpforte erhielt Fischer 435 [[Gulden]].]]
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[[Datei:Ehrenpforte 1690 Darstellung.jpg|390px|thumb|right|Darstellung der 1690 von der Stadt Wien beauftragten und von Johann Bernhard Fischer von Erlach errichteten [[Ehrenpforte]] am [[Stock-im-Eisen-Platz]] anlässlich der Königskrönung [[Joseph I.|Josephs I.]] ]]
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Im Jahr 1691 reiste er nach Prag und erhielt im selben Jahr den Titel "Architekt des Königs von Ungarn". 1694 wurde er "Königlicher Hofarchitekt und Hofingenieur" und 1696 erblich geadelt. Eine Reise nach Berlin und London folgte 1704. Am 24. Dezember 1705 ernannte ihn Josef I. zum "Kaiserlichen Hofingenieur" und damit zum obersten Leiter des Bauwesens, 1707 und 1718 reiste Fischer von Erlach nach Venedig.
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[[Datei:Canaletto Karlskirche.jpg|390px|thumb|right|Die von Fischer von Erlach entworfene  [[Karlskirche]] dominierte lange das [[Glacis]]. Fischer hatte von 1720-1723 die Bauleitung des benachbarten [[Schwarzenbergpalais (3)|Palais Schwarzenberg]] inne. Gemälde von Bernardo Bellotto, genannt Canaletto, um 1759/1760]]
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[[Datei:Trauergerüst Josef I Wien Museum Online Sammlung 19775.jpg|390px|thumb|right|Trauergerüst für [[Joseph I.]] in der [[Augustinerkirche]], entworfen von Johann Bernhard Fischer von Erlach, 1711]]
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Inzwischen hatte er durch seine Entwürfe zum Bau des [[Schloß Schönbrunn|Schlosses Schönbrunn]] (1692/1693), die nach Umarbeitung einen 1695 zur Ausführung angenommenen Vorschlag erbrachten, seinen Ruf als Architekt untermauert. Von diesem Zeitpunkt an schuf er zahlreiche Werke, in Wien 1699/1706 das [[Batthyány-Schönborn-Palais|Palais Batthyány-Schönborn]], 1695 bis 1698 den ersten Bauteil des [[Winterpalais]] für [[Eugen von Savoyen|Prinz Eugen]] (vollendet von [[Johann Lukas Hildebrandt|J. L. von Hildebrandt]]) und 1699 eine Ehrenpforte am Stock-im-Eisen-Platz., 1706 ein ephemerer, hölzerner Tempel (Vermählung Mariens; 1725 abgetragen und durch einen steinernen Bau ersetzt, siehe [[Vermählungsbrunnen]]), 1710 bis 1712 das [[Trautsonpalais]] und 1712 bis 1714 die [[Böhmische Hofkanzlei]]. Weiters entstanden von 1715 bis 1727 das [[Neupauer-Breuner-Palais|Neupauerpalais]] (nachmals Palais Breuner, 1., Singerstraße 16) und von 1719 bis 1721 die [[Hofstallung|Hofstallungen]]. 1716 bis 1723 vollendete Fischer von Erlach das von Hildebrandt begonnene [[Schwarzenbergpalais (3)|Gartenpalais Schwarzenberg]]. Zum glänzendsten Denkmal seines Könnens aber geriet die [[Karlskirche]] (Grundsteinlegung 4. Februar 1716), die von seinem Sohn [[Joseph Emanuel Johann Fischer von Erlach]], der auch seine Pläne für die [[Prunksaal (Hofburg)|Hofbibliothek]] realisierte, 1737 vollendet wurde. Von Johann Bernhard Fischer von Erlach stammt auch ein architekturhistorisches Werk, der "Entwurf einer historischen Architektur" (Handschrift 1712, Drucke 1721 und 1725).  
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[[Datei:Fischer Historische Architektur.jpg|390px|thumb|right|Karte mit den im "Entwurf einer historischen Architektur" behandelten Bauwerke, 1721]]
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Fischer von Erlachs ehemalige Besitzungen (Landhaus mit Garten), die sich in 4., Wiedner Hauptstraße 77, Rainergasse 20 und Johann-Strauß-Gasse 1 befanden, wurden um 1875 im Zuge der Parzellierungen zerstört. Der Wappenstein Joseph Emanuel Fischers von Erlach von der Fassade befindet sich im [[Wien Museum|Historischen Museum]] der Stadt Wien.  
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[[Datei:Vermählungsbrunnen.jpg|390px|thumb|right|Darstellung der Erstfassung des [[Vermählungsbrunnen|Vermählungsbrunnens]] als Votivsäule in Holz, um 1725]]
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Über dem Gesims des Mittelrisalits des [[Erzherzog-Ludwig-Viktor-Palais]] ist eine Statue des Architekten angebracht. Außerdem sind die [[Erlachgasse]] und der [[Erlachplatz]] nach Johann Bernhard Fischer von Erlach benannt und auch das [[Fischer-von-Erlach-Denkmal]] erinnert an den Künstler. An seinem Sterbeort im [[Sternhof]] wurde am 17. Mai 1908 eine Gedenktafel enthüllt.
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==Bauwerke==
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Liste der im Wien Geschichte Wiki erfassten Bauwerke von Johann Bernhard Fischer von Erlach: 
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}}[[Kategorie:Interaktive Karten]]
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==Quellen==
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*[https://www.digital.wienbibliothek.at/urn/urn:nbn:at:AT-WBR-122432 Arcus Triumphalis [...]. Wien 1690]: Beschreibung der Ehrenpforte der Stadt Wien für den Einzug Josephs I., 1690
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* [https://digital.onb.ac.at/RepViewer/viewer.faces?doc=DTL_3325628&order=1&view=SINGLE Johann Bernhard Fischer von Erlach: Entwurf einer historischen Architektur, 1721 ]
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*[https://sammlungenonline.albertina.at?queryid=f8726db0-fb44-4f32-b6cf-3f945b17b437&language=de Albertina online, Werke von Johann Bernhard Fischer von Erlach]
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* [https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/1536448 Wienbibliothek Digital: Testament von Johann Bernhard Fischer von Erlach] (Abdruck des Textes)
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==
*Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon. Begründet und hg. von Friedrich Wilhelm Bautz. Herzberg [u.a.]: Bautz 1975 - lfd.  
+
*Herbert Karner, Sebastian Schütze, Werner Telesko (Hg.): Johann Bernhard Fischer von Erlach (1656-1723) und die Baukunst des europäischen Barock. München: Hirmer 2022
*Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begründet von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearbeitet von Karl Bosl [u.a.]. München: A. Francke 1973-1975
+
*Andreas Kreul: Johann Bernhard Fischer von Erlach – Regie der Relation. Salzburg: Pustet 2006
*Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
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*Stadtpalais und Belvedere des Prinzen Eugen. Entstehung, Gestalt, Funktion und Bedeutung. Wien: Böhlau 2004
*Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
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*Hellmut Lorenz: Johann Bernhard Fischer von Erlach. Zürich / München / London: Verlag für Architektur 1992
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*Andreas Kreul: Die Barockbaumeister Fischer von Erlach. Bibliographie zu Leben und Werk. Wiesbaden: Harrassowitz 1988
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*Herbert Tschulk: X. Favoriten. Wien [u. a.]: Jugend & Volk 1985 (Wiener Bezirkskulturführer, 10), S. 24
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*Felix Czeike: III. Landstraße. Wien [u. a.]: Jugend & Volk 1984 (Wiener Bezirkskulturführer, 3), S. 52
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*Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u. a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 16, S. 55, S. 69, S. 73, S. 79, S. 96, S. 126, S. 141, S. 174
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*Wolfgang Mayer: VII. Neubau. Wien [u. a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 7), S. 30, S. 34
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*Felix Czeike: XIII. Hietzing. Mit ausführlicher Beschreibung, Karten- und Grundrißskizzen von Schönbrunn. Wien [u. a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Bezirkskulturführer, 13), S. 41
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*Robert Messner: Die Wieden im Vormärz. Historisch-topographische Darstellung der südwestlichen Vorstädte und Vororte Wiens auf Grund der Katastralvermessung. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1982 (Topographie von Alt-Wien, 7), S. 227
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*Géza Hajós / Walther Brauneis: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44), Register
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*Felix Czeike: II. Leopoldstadt. Wien [u. a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 2), S. 31
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*Felix Czeike: IV. Wieden. Wien [u. a.]: Jugend & Volk 1979 (Wiener Bezirkskulturführer, 4), S. 23 f.
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*Felix Czeike: IX. Alsergrund. Wien [u. a.]: Jugend & Volk 1979 (Wiener Bezirkskulturführer, 9), S. 2
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*Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon. Begründet und hg. von Friedrich Wilhelm Bautz. Herzberg [u. a.]: Bautz 1975–lfd.  
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*Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begründet von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearbeitet von Karl Bosl [u. a.]. München: A. Francke 1973–1975
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*Geschichte der bildenden Kunst in Wien. Band 3: Geschichte der Architektur in Wien. Wien [u. a.]: Selbstverlag des Vereines für Geschichte der Stadt Wien 1973 (Geschichte der Stadt Wien / Neue Reihe, 7/3), Register (besonders S. 37 ff.)
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*Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 4. Wiesbaden: Steiner 1972, S. 565
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*Karl F. Stock / Rudolf Heilinger / Marylène Stock: Personalbibliographien österreichischer Dichter und Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. Pullach bei München: Verlag Dokumentation 1972
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*Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u. a.]: Jugend & Volk 1970, S. 349
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*Penzinger Museumsblätter. Wien: Museumsverein Penzing 1962–lfd. Band 1/1963, S. 23, S. 74
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*Hans Aurenhammer: Johann Bernhard Fischer von Erlach. Wien: Bergland-Verlag 1957 (Österreich-Reihe, 35/37), darin Zeittafel S. 45 ff.
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*Hans Aurenhammer: Johann Bernhard Fischer von Erlach. Ausstellung Graz – Wien – Salzburg, 1956/1957. Wien [u. a.]: Schroll [1956]
 
*Hans Sedlmayr: Johann Bernhard Fischer von Erlach. Wien: Graphische Lehr- und Versuchsanstalt 1956  
 
*Hans Sedlmayr: Johann Bernhard Fischer von Erlach. Wien: Graphische Lehr- und Versuchsanstalt 1956  
*Hans Aurenhammer: Johann Bernhard Fischer von Erlach. Ausstellung Graz - Wien - Salzburg, 1956/1957. Wien [u.a.]: Schroll [1956] 
 
*Hans Aurenhammer: Johann Bernhard Fischer von Erlach. Wien: Bergland-Verlag 1957 (Österreich-Reihe, 35/37), darin Zeittafel S. 45 ff.
 
 
*George Kunoth: Die historische Architektur Fischers von Erlach. Düsseldorf: Schwann 1956
 
*George Kunoth: Die historische Architektur Fischers von Erlach. Düsseldorf: Schwann 1956
*Dagobert Frey: Johann Bernhard Fischer von Erlach. Eine Studie über seine Stellung in der Entwicklung der Wiener Palastfassade. In: Jahrbuch für Kunstgeschichte. Band 1/2 (1921/1922). Wien: Kunsthistorisches Institut des Bundesdenkmalamtes 1923  
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*Geschichte der bildenden Kunst in Wien. Band 2: Geschichte der Malerei in Wien. Wien [u. a.]: Selbstverlag des Vereines für Geschichte der Stadt Wien 1955 (Geschichte der Stadt Wien / Neue Reihe, 7/2), S. 71 f., S. 82, S. 89
*Andreas Kreul: Die Barockbaumeister Fischer von Erlach. Bibliographie zu Leben und Werk. Wiesbaden: Harrassowitz 1988
+
*Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs)
*Hellmut Lorenz: Johann Bernhard Fischer von Erlach. Zürich / München / London: Verlag für Architektur 1992
+
*Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907–1950
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*Fischer von Erlachs Geburtsort. In: Monatsblatt des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1919–1938,  S. 12
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*Hietzing. Ein Heimatbuch für den 13. Wiener Gemeindebezirkes. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde in Hietzing. Nummer 1. Wien: Österr. Bundesverlag 1925, S. 224, S. 229, S. 270
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*Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856–1891. Register 1923
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*Dagobert Frey: Johann Bernhard Fischer von Erlach. Eine Studie über seine Stellung in der Entwicklung der Wiener Palastfassade. In: Jahrbuch für Kunstgeschichte. Band 1/2 (1921/1922). Wien: Kunsthistorisches Institut des Bundesdenkmalamtes 1923
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*Technischer Führer durch Wien. Hg. vom Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Verein. Red. von Martin Paul. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, Register
 
*Alexander Hajdecki: Die Salesianerkirche in Wien ist doch ein Werk des Fischer von Erlach. In: Berichte und Mitteilungen des Altertums-Vereines zu Wien. Band 39. Wien: Gerold 1906, S. 85 ff.  
 
*Alexander Hajdecki: Die Salesianerkirche in Wien ist doch ein Werk des Fischer von Erlach. In: Berichte und Mitteilungen des Altertums-Vereines zu Wien. Band 39. Wien: Gerold 1906, S. 85 ff.  
*Fischer von Erlachs Geburtsort. In: Monatsblatt des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1919-1938. 1886, S. 12
+
*Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Band 1. Wien: Gerlach & Wiedling 1905, S. 59, S. 372
 +
*Wiener Kommunal-Kalender und städtisches Jahrbuch. Wien: Gerlach & Wiedling 1 (1888), S. 318 ff. (Testament)
 
*Drei Briefe von Johann Bernhard Fischer von Erlach. In: Monatsblatt des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1886, S. 95  
 
*Drei Briefe von Johann Bernhard Fischer von Erlach. In: Monatsblatt des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1886, S. 95  
*Wiener Kommunal-Kalender und städtisches Jahrbuch. Wien: Gerlach & Wiedling 1 (1888), S. 318 ff. (Testament)
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*Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs)
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==Weblinks==
*Geschichte der bildenden Kunst in Wien. Band 2: Geschichte der Malerei in Wien. Wien [u.a.]: Selbstverlag des Vereines für Geschichte der Stadt Wien 1955 (Geschichte der Stadt Wien / Neue Reihe, 7/2), S. 71 f., S. 82, S. 89
+
* [https://www.deutsche-biographie.de/sfz16314.html#ndbcontent Neue deutsche Biographie: Fischer von Erlach, Johann Bernhard von]
*Geschichte der bildenden Kunst in Wien. Band 3: Geschichte der Architektur in Wien. Wien [u.a.]: Selbstverlag des Vereines für Geschichte der Stadt Wien 1973 (Geschichte der Stadt Wien / Neue Reihe, 7/3), Register (besonders S. 37 ff.)
 
*Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 4. Wiesbaden: Steiner 1972, S. 565
 
*Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 7. Wiesbaden: Steiner 1976, S. 177
 
*Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 9/2. Wiesbaden: Steiner 1976, Register
 
*Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 9/3. Wiesbaden: Steiner 1980, Register
 
*Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 10. Wiesbaden: Steiner 1981, S. 186, S. 206
 
*Géza Hajós / Walther Brauneis: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44), Register
 
*Technischer Führer durch Wien. Hg. vom Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Verein. Red. von Martin Paul. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, Register
 
*Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Band 1. Wien: Gerlach & Wiedling 1905, S. 59, S. 372
 
*Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Band 2. Wien: Gerlach & Wiedling 1906, Register
 
*Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 16, S. 55, S. 69, S. 73, S. 79, S. 96, S. 126, S. 141, S. 174
 
*Felix Czeike: II. Leopoldstadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 2), S. 31
 
*Felix Czeike: III. Landstraße. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1984 (Wiener Bezirkskulturführer, 3), S. 52
 
*Felix Czeike: IV. Wieden. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1979 (Wiener Bezirkskulturführer, 4), S. 23 f.
 
*Wolfgang Mayer: VII. Neubau. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 7), S. 30, S. 34
 
*Felix Czeike: IX. Alsergrund. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1979 (Wiener Bezirkskulturführer, 9), S. 2
 
*Herbert Tschulk: X. Favoriten. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1985 (Wiener Bezirkskulturführer, 10), S. 24
 
*Felix Czeike: XIII. Hietzing. Mit ausführlicher Beschreibung, Karten- und Grundrißskizzen von Schönbrunn. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Bezirkskulturführer, 13), S. 41
 
*Robert Messner: Die Wieden im Vormärz. Historisch-topographische Darstellung der südwestlichen Vorstädte und Vororte Wiens auf Grund der Katastralvermessung. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1982 (Topographie von Alt-Wien, 7), S. 227
 
*Das Josefstädter Heimatmuseum. Wien: Neuer Wiener Pressedienst 1959-1969, Heft 4, S. 4
 
*Das Josefstädter Heimatmuseum. Wien: Neuer Wiener Pressedienst 1959-1969. Heft 5, S. 2
 
*Das Josefstädter Heimatmuseum. Wien: Neuer Wiener Pressedienst 1959-1969. Heft 16, S. 11
 
*Werner Schubert: Favoriten. Wien: Mohl 1980, S. 266
 
*Hietzing. Ein Heimatbuch für den 13. Wiener Gemeindebezirkes. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde in Hietzing. Nummer 1. Wien: Österr. Bundesverlag 1925, S. 224, S. 229, S. 270
 
*Penzinger Museumsblätter. Wien: Museumsverein Penzing 1962- lfd. Band 1/1963, S. 23, S. 74
 
*Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1970, S. 349
 
*Karl F. Stock / Rudolf Heilinger / Marylène Stock: Personalbibliographien österreichischer Dichter und Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. Pullach bei München: Verlag Dokumentation 1972
 

Aktuelle Version vom 17. April 2024, 09:33 Uhr

Johann Bernhard Fischer von Erlach
Daten zur Person
Personenname Fischer von Erlach, Johann Bernhard
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 19868
GND 118533495
Wikidata Q84305
Geburtsdatum 20. Juli 1656
Geburtsort Graz
Sterbedatum 5. April 1723
Sterbeort Wien
Beruf Architekt
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Frühe Neuzeit
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 17.04.2024 durch WIEN1.lanm08trj
Begräbnisdatum 6. April 1723
Friedhof Gruftanlage des Stephansdoms
Grabstelle
Bildname Johann Bernhard Fischer von Erlach.jpg
Bildunterschrift Johann Bernhard Fischer von Erlach
  • 1., Sternhof; Schultergasse 5 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Johann Bernhard Fischer von Erlach, * 18. oder 20. Juli 1656 Graz, † 5. April 1723 Wien, Architekt, Medailleur, Bildhauer.

Biografie

Johann Bernhard Fischer von Erlach kam als Sohn des Bildhauers Johann Baptist Fischer von Erlach und dessen Gattin Anna Maria, verwitwete Erlacher, in Graz zur Welt (getauft am 20. Juli 1656 in St. Martin bei Graz). Johann Bernhard Fischer von Erlach war zunächst mit Sophia Constantia Morgner (10. April 1690) und später mit Franziska Sophia Lechner, verwitwete Willer, (24. Februar 1705) verheiratet.

1688 entstandener, erster Entwurf für Schloss Schönbrunn von Johann Bernhard Fischer von Erlach, sog. Schönbrunn I., veröffentlicht im Entwurf einer historischen Architektur, 1721

Nach seiner Ausbildung zum Bildhauer in Graz widmete er sich architektonischen Studien in Italien (1670/1671 Rom, 1684/1685 Neapel). 1686 kehrte er nach Graz zurück, um gemäß einem Auftrag Leopolds I. vom 23. Februar 1687 das Habsburger Mausoleum instand zu setzen. 1689 unterrichtete er den späteren Kaiser Joseph I., für dessen feierlichen Einzug in Wien er 1690 zwei Ehrenpforten entwarf (Wollzeile von den fremden Niederlegern, Stock-im-Eisen-Platz von der Stadt Wien).

Erste Seite der Rechnung über die 1690 von der Stadt Wien beauftragte und von Johann Bernhard Fischer von Erlach errichtete Ehrenpforte am Stock-im-Eisen-Platz anlässlich der Königskrönung Josephs I. Für den Entwurf und die anschließend publizierte Beschreibung der Ehrenpforte erhielt Fischer 435 Gulden.
Darstellung der 1690 von der Stadt Wien beauftragten und von Johann Bernhard Fischer von Erlach errichteten Ehrenpforte am Stock-im-Eisen-Platz anlässlich der Königskrönung Josephs I.

Im Jahr 1691 reiste er nach Prag und erhielt im selben Jahr den Titel "Architekt des Königs von Ungarn". 1694 wurde er "Königlicher Hofarchitekt und Hofingenieur" und 1696 erblich geadelt. Eine Reise nach Berlin und London folgte 1704. Am 24. Dezember 1705 ernannte ihn Josef I. zum "Kaiserlichen Hofingenieur" und damit zum obersten Leiter des Bauwesens, 1707 und 1718 reiste Fischer von Erlach nach Venedig.

Die von Fischer von Erlach entworfene Karlskirche dominierte lange das Glacis. Fischer hatte von 1720-1723 die Bauleitung des benachbarten Palais Schwarzenberg inne. Gemälde von Bernardo Bellotto, genannt Canaletto, um 1759/1760
Trauergerüst für Joseph I. in der Augustinerkirche, entworfen von Johann Bernhard Fischer von Erlach, 1711

Inzwischen hatte er durch seine Entwürfe zum Bau des Schlosses Schönbrunn (1692/1693), die nach Umarbeitung einen 1695 zur Ausführung angenommenen Vorschlag erbrachten, seinen Ruf als Architekt untermauert. Von diesem Zeitpunkt an schuf er zahlreiche Werke, in Wien 1699/1706 das Palais Batthyány-Schönborn, 1695 bis 1698 den ersten Bauteil des Winterpalais für Prinz Eugen (vollendet von J. L. von Hildebrandt) und 1699 eine Ehrenpforte am Stock-im-Eisen-Platz., 1706 ein ephemerer, hölzerner Tempel (Vermählung Mariens; 1725 abgetragen und durch einen steinernen Bau ersetzt, siehe Vermählungsbrunnen), 1710 bis 1712 das Trautsonpalais und 1712 bis 1714 die Böhmische Hofkanzlei. Weiters entstanden von 1715 bis 1727 das Neupauerpalais (nachmals Palais Breuner, 1., Singerstraße 16) und von 1719 bis 1721 die Hofstallungen. 1716 bis 1723 vollendete Fischer von Erlach das von Hildebrandt begonnene Gartenpalais Schwarzenberg. Zum glänzendsten Denkmal seines Könnens aber geriet die Karlskirche (Grundsteinlegung 4. Februar 1716), die von seinem Sohn Joseph Emanuel Johann Fischer von Erlach, der auch seine Pläne für die Hofbibliothek realisierte, 1737 vollendet wurde. Von Johann Bernhard Fischer von Erlach stammt auch ein architekturhistorisches Werk, der "Entwurf einer historischen Architektur" (Handschrift 1712, Drucke 1721 und 1725).

Karte mit den im "Entwurf einer historischen Architektur" behandelten Bauwerke, 1721

Fischer von Erlachs ehemalige Besitzungen (Landhaus mit Garten), die sich in 4., Wiedner Hauptstraße 77, Rainergasse 20 und Johann-Strauß-Gasse 1 befanden, wurden um 1875 im Zuge der Parzellierungen zerstört. Der Wappenstein Joseph Emanuel Fischers von Erlach von der Fassade befindet sich im Historischen Museum der Stadt Wien.

Darstellung der Erstfassung des Vermählungsbrunnens als Votivsäule in Holz, um 1725

Über dem Gesims des Mittelrisalits des Erzherzog-Ludwig-Viktor-Palais ist eine Statue des Architekten angebracht. Außerdem sind die Erlachgasse und der Erlachplatz nach Johann Bernhard Fischer von Erlach benannt und auch das Fischer-von-Erlach-Denkmal erinnert an den Künstler. An seinem Sterbeort im Sternhof wurde am 17. Mai 1908 eine Gedenktafel enthüllt.

Bauwerke

Liste der im Wien Geschichte Wiki erfassten Bauwerke von Johann Bernhard Fischer von Erlach:

 NameErbaut
Dreifaltigkeitssaeule1.jpgDreifaltigkeitssäule (1)1680
Schlick Eckart Palais.jpgSchlick-Eckardt-Palais1690
Augartenpalais.jpgAugartenpalais1692
Ungarische Hofkanzlei Tranquillo Mollo.jpgUngarische Hofkanzlei1692
Neuwaldegger Schloss Ziegler nach Janscha.jpgNeuwaldegger Schloss1692
Althanpalais.jpgAlthanpalais (9)1693
Winterpalais.jpgWinterpalais1694
Schloss Schönbrunn Gartenansicht.jpgSchloss Schönbrunn1695
Schönbrunner Schlosskapelle.jpgSchönbrunner Schlosskapelle1696
HMW 027761 00009.jpgPalais Schwarzenberg1697
HMW 023996.jpgBatthyány-Schönborn-Palais1699
Schwarzenbergpalais.jpgSchwarzenbergpalais (1)1701
HMW 061842.jpgVermählungsbrunnen1706
Böhmische Hofkanzlei.jpgBöhmische Hofkanzlei1710
Trautsonpalais Johann Andreas Ziegler.jpgTrautsonpalais (7)1712
Huldenbergvilla.jpgHuldenbergvilla1715
Karlskirche 1724.jpgKarlskirche1716
Hofstallungen 1816.jpgMuseumsQuartier1719
Prunksaal Hofseite.jpgPrunksaal (Hofburg)1722

Karte

MarkerRot.pngNicht mehr bestehende Bauwerke
MarkerGrün.pngNoch bestehende Bauwerke

Quellen

Literatur

  • Herbert Karner, Sebastian Schütze, Werner Telesko (Hg.): Johann Bernhard Fischer von Erlach (1656-1723) und die Baukunst des europäischen Barock. München: Hirmer 2022
  • Andreas Kreul: Johann Bernhard Fischer von Erlach – Regie der Relation. Salzburg: Pustet 2006
  • Stadtpalais und Belvedere des Prinzen Eugen. Entstehung, Gestalt, Funktion und Bedeutung. Wien: Böhlau 2004
  • Hellmut Lorenz: Johann Bernhard Fischer von Erlach. Zürich / München / London: Verlag für Architektur 1992
  • Andreas Kreul: Die Barockbaumeister Fischer von Erlach. Bibliographie zu Leben und Werk. Wiesbaden: Harrassowitz 1988
  • Herbert Tschulk: X. Favoriten. Wien [u. a.]: Jugend & Volk 1985 (Wiener Bezirkskulturführer, 10), S. 24
  • Felix Czeike: III. Landstraße. Wien [u. a.]: Jugend & Volk 1984 (Wiener Bezirkskulturführer, 3), S. 52
  • Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u. a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 16, S. 55, S. 69, S. 73, S. 79, S. 96, S. 126, S. 141, S. 174
  • Wolfgang Mayer: VII. Neubau. Wien [u. a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 7), S. 30, S. 34
  • Felix Czeike: XIII. Hietzing. Mit ausführlicher Beschreibung, Karten- und Grundrißskizzen von Schönbrunn. Wien [u. a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Bezirkskulturführer, 13), S. 41
  • Robert Messner: Die Wieden im Vormärz. Historisch-topographische Darstellung der südwestlichen Vorstädte und Vororte Wiens auf Grund der Katastralvermessung. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1982 (Topographie von Alt-Wien, 7), S. 227
  • Géza Hajós / Walther Brauneis: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44), Register
  • Felix Czeike: II. Leopoldstadt. Wien [u. a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 2), S. 31
  • Felix Czeike: IV. Wieden. Wien [u. a.]: Jugend & Volk 1979 (Wiener Bezirkskulturführer, 4), S. 23 f.
  • Felix Czeike: IX. Alsergrund. Wien [u. a.]: Jugend & Volk 1979 (Wiener Bezirkskulturführer, 9), S. 2
  • Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon. Begründet und hg. von Friedrich Wilhelm Bautz. Herzberg [u. a.]: Bautz 1975–lfd.
  • Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begründet von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearbeitet von Karl Bosl [u. a.]. München: A. Francke 1973–1975
  • Geschichte der bildenden Kunst in Wien. Band 3: Geschichte der Architektur in Wien. Wien [u. a.]: Selbstverlag des Vereines für Geschichte der Stadt Wien 1973 (Geschichte der Stadt Wien / Neue Reihe, 7/3), Register (besonders S. 37 ff.)
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 4. Wiesbaden: Steiner 1972, S. 565
  • Karl F. Stock / Rudolf Heilinger / Marylène Stock: Personalbibliographien österreichischer Dichter und Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. Pullach bei München: Verlag Dokumentation 1972
  • Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u. a.]: Jugend & Volk 1970, S. 349
  • Penzinger Museumsblätter. Wien: Museumsverein Penzing 1962–lfd. Band 1/1963, S. 23, S. 74
  • Hans Aurenhammer: Johann Bernhard Fischer von Erlach. Wien: Bergland-Verlag 1957 (Österreich-Reihe, 35/37), darin Zeittafel S. 45 ff.
  • Hans Aurenhammer: Johann Bernhard Fischer von Erlach. Ausstellung Graz – Wien – Salzburg, 1956/1957. Wien [u. a.]: Schroll [1956]
  • Hans Sedlmayr: Johann Bernhard Fischer von Erlach. Wien: Graphische Lehr- und Versuchsanstalt 1956
  • George Kunoth: Die historische Architektur Fischers von Erlach. Düsseldorf: Schwann 1956
  • Geschichte der bildenden Kunst in Wien. Band 2: Geschichte der Malerei in Wien. Wien [u. a.]: Selbstverlag des Vereines für Geschichte der Stadt Wien 1955 (Geschichte der Stadt Wien / Neue Reihe, 7/2), S. 71 f., S. 82, S. 89
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs)
  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907–1950
  • Fischer von Erlachs Geburtsort. In: Monatsblatt des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1919–1938, S. 12
  • Hietzing. Ein Heimatbuch für den 13. Wiener Gemeindebezirkes. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde in Hietzing. Nummer 1. Wien: Österr. Bundesverlag 1925, S. 224, S. 229, S. 270
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856–1891. Register 1923
  • Dagobert Frey: Johann Bernhard Fischer von Erlach. Eine Studie über seine Stellung in der Entwicklung der Wiener Palastfassade. In: Jahrbuch für Kunstgeschichte. Band 1/2 (1921/1922). Wien: Kunsthistorisches Institut des Bundesdenkmalamtes 1923
  • Technischer Führer durch Wien. Hg. vom Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Verein. Red. von Martin Paul. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, Register
  • Alexander Hajdecki: Die Salesianerkirche in Wien ist doch ein Werk des Fischer von Erlach. In: Berichte und Mitteilungen des Altertums-Vereines zu Wien. Band 39. Wien: Gerold 1906, S. 85 ff.
  • Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Band 1. Wien: Gerlach & Wiedling 1905, S. 59, S. 372
  • Wiener Kommunal-Kalender und städtisches Jahrbuch. Wien: Gerlach & Wiedling 1 (1888), S. 318 ff. (Testament)
  • Drei Briefe von Johann Bernhard Fischer von Erlach. In: Monatsblatt des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1886, S. 95

Weblinks