Oberkammeramtsrechnung

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Ausschnitt aus der Wiener Oberkammeramtsrechnung von 1440 zum Bau des ersten dauerhaften Brückenzugs über die Donau
Daten zum Eintrag
Datum von 1424 JL
Datum bis 1768
Objektbezug Frühe Neuzeit, Mittelalter, Quelle, Quellen zu Wien
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 22.03.2024 durch WIEN1.lanm08trj
Bildname WSTLA_Oberkammeramt_B1_1_6_1440.jpg
Bildunterschrift Ausschnitt aus der Wiener Oberkammeramtsrechnung von 1440 zum Bau des ersten dauerhaften Brückenzugs über die Donau
  • Kammeramtsrechnung


Die ältesten von den beiden Kämmerern geführten Kammeramtsrechnungen, die sich erhalten haben, stammen aus dem 14. Jahrhundert. Einige Jahrgänge dieser (nur fragmentarisch überlieferten) Rechnungsbücher befinden sich im Besitz der Österreichischen Nationalbibliothek;[1] die Reihe der Oberkammeramtsrechnungen im Wiener Stadt- und Landesarchiv beginnt 1424. In diesem Jahr wurde den beiden Kämmerern die Rechnungslegung über den gesamten städtischen Haushalt übertragen, womit zumindest rechnungsmäßig ein Großteil der städtischen Einnahmen und Ausgaben durch ihre Hand ging und das Prinzip der Bruttorechnung eingeführt wurde. Das bedeutet, dass sowohl die Einnahmen aus Steuern und Mauten (unter Einnahmen) wie auch die mit der Einhebung verbundenen Kosten (unter Ausgaben) angeführt wurden. Nach der Teilung des Kammeramts in ein Oberkammeramt und ein Unterkammeramt (1485) rechneten die beiden Kämmerer gesondert ab und führten getrennte Rechnungsbücher (Unterkammeramtsrechnung).

Die Oberkammeramtsrechnungen sind mit Lücken ab 1424 und vollständiger ab dem 16. Jahrhundert erhalten. Die Reihe der Oberkammeramtsrechnungen endet 1768. Die Gliederung der Oberkammeramtsrechnungen ist bereits im 16. Jahrhundert übersichtlich, und konsequent eingehalten. Die Eintragungen, die auf (nicht erhaltenen) Quittungen basieren, wurden innerhalb der Rubriken in der Regel chronologisch vorgenommen. Die Abrechnung beziehungsweise Rechnungsprüfung erfolgte meist nach Jahresfrist, im 16. Jahrhundert teilweise auch mit einer Verzögerung von einigen Jahren. Ursprünglich wurden die Schreibarbeiten des Kammeramts durch die städtische Kanzlei durchgeführt; 1540 wurde für den Ober- und den Unterkämmerer je ein Gegenschreiber bestellt. Die Dissertations-Reihe „Finanzen der Stadt Wien" basiert auf den Oberkammeramtsrechnungen.

Quellen

Literatur

  • Otto Brunner: Die Finanzen der Stadt Wien. Von den Anfängen bis ins 16. Jahrhundert. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1929 (Studien aus dem Archiv der Stadt Wien, 1/2), S. 45 ff.
  • Franz Baltzarek: Das Steueramt der Stadt Wien 1526-1760. Wien: Verlag Notring 1971 (Dissertationen der Universität Wien, 58), S. 112 ff.
  • Susanne Claudine Pils: Die Stadt als Lebensraum. Wien im Spiegel der Oberkammeramtsrechnungen zur Zeit Ferdinands I. und Maximilians II. 1556-1576. Diplomarbeit Univ. Wien. Wien 1992, S. 33 ff.
  • Susanne Claudine Pils: Die Wiener Oberkammeramtsrechnung. In: Wiener Geschichtsblätter 49 (1994), S. 58 ff.

Einzelnachweise