Prunksaal (Hofburg)

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Fassade des Prunksaales der Hofbibliothek, 1737
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1722
Datum bis
Andere Bezeichnung Nationalbibliothek, Prunksaaltrakt
Frühere Bezeichnung Hofbibliothek
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Johann Bernhard Fischer von Erlach, Joseph Emanuel Johann Fischer von Erlach
Prominente Bewohner
PageID 60351
GND 4467649-9
WikidataID Q12207289
Objektbezug Hofburg, Österreichische Nationalbibliothek, Frühe Neuzeit
Quelle
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Letzte Änderung am 11.04.2024 durch DYN.kuhni74
Bildname Prunksaal Hofseite.jpg
Bildunterschrift Fassade des Prunksaales der Hofbibliothek, 1737
  • 1., Josefsplatz 2

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48° 12' 22.13" N, 16° 22' 0.02" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek (bis 1918 Hofbibliothek, 1., Trakt der Hofburg am Josefsplatz).

Vorgängerbau des heutigen Prunksaales war eine 1592 erstmals nachweisbare, gedeckte Reitschule, die sich am Rand des 1565 angelegten Rosstummelplatzes (vorher Teil des Neuen Lustgarten der Hofburg) befand. Um 1640 wurde an demselben Platz ein Neubau in Angriff genommen. Dabei wollte man einen Mulitfunktionsbau, der Reitschule und Bibliothek beherbergen sollte, errichten. Die Hofbibliothek litt nämlich unter chronischem Platzmangel. Der Bau geriet ins Stocken und kam mit der Zweiten Osmanischen Belagerung 1683 endgültig zum Erliegen.

Barocker Bibliotheksbau

Im Frühjahr 1722 fiel der Entschluss zu einem großzügigen Neubau der Hofbibliothek, der in Zusammenhang mit der Bau- und Kulturpolitik Karls VI. zu sehen ist. Die ersten Planungen entstanden ab 1716 und gehen auf Johann Bernhard Fischer von Erlach zurück. Nach dessen Tod 1723 übernahm sein Sohn Joseph Emanuel Johann Fischer von Erlach die Baustelle. Der Außenbau war wohl 1726 fertiggestellt. Die Ausstattung wurde gleich in Angriff genommen. 1730 signierte Daniel Gran das Kuppelfresko. Die Bücherregale dürfen wohl von Claude Le Fort du Plessy entworfen worden sein. 1737 kam eine aufwändiges Stichwerk Salomon Kleiners zur neuen Bibliothek heraus, das eine genaue Beschreibung des Baues und der Ausstattung enthält. Dass des Bau als Solitär geplant war, wie verschiedentlich in der Literatur behauptet, lässt sich nicht nachvollziehen. Zusammen mit dem Saal errichtete man nämlich zum Augustinerkloster hin einen niedrigeren Seitentrakt, der eine Prunktreppe und für den Bibliotheksbetrieb notwendige Nebenräume beherbergte (Augustinertrakt). Der Zugang zu dem längs gestreckten Bau erfolgte für den Hof vom Schweizerhof her über den Augustinergang beziehungsweise ab 1756 den Augustinergangtrakt, für den Publikumsverkehr über den neu errichteten Augustinertrakt. Das auf den Fundamenten der alten Reitschule errichtete Gebäude wies bald massive Bauschäden auf. 1763 wurden daher die vier mächtigen Pfeiler im Innenraum errichtet und eiserne Anker eingebaut.


Literatur

  • Renate Leggatt-Hofer [bis 2015 Holzschuh-Hofer] / Reinhold Sahl [Hg.]: Die Wiener Hofburg. Sechs Jahrhunderte Machtzentrum in Europa, Wien: Brandstätter Verlag 2018
  • Hellmut Lorenz / Anna Mader-Kratky [Hg.]: Die Wiener Hofburg 1705–1835. Die kaiserliche Residenz vom Barock bis zum Klassizismus. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2016 (Veröffentlichungen zur Bau- und Funktionsgeschichte der Wiener Hofburg, 3)