Augustinergang

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Der Augustinergang verlief von der Alten Burg zwischen Lustgarten und Rosstummelplatz (heute Josefsplatz) bis zur Augustinerstraße und diese entlang zur Augustinerkirche. Die Arkadenbögen am Rosstummelplatz (Bildmitte) sind hier deutlich erkennbar. 1683
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Sonstiges Bauwerk
Datum von 1550
Datum bis 1770
Andere Bezeichnung Langer Gang
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Augustinerkirche
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 28406
GND
WikidataID
Objektbezug Hofburg, Frühe Neuzeit
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 11.04.2024 durch DYN.kuhni74
Bildname Rosstummelplatz.jpg
Bildunterschrift Der Augustinergang verlief von der Alten Burg zwischen Lustgarten und Rosstummelplatz (heute Josefsplatz) bis zur Augustinerstraße und diese entlang zur Augustinerkirche. Die Arkadenbögen am Rosstummelplatz (Bildmitte) sind hier deutlich erkennbar. 1683

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48° 12' 24.21" N, 16° 22' 2.46" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Stadtplan, Steinhausen (1710), Ausschnitt. Der Augustinergang verlief entlang der Reitschulgasse.

Augustinergang (1., Hofburg), auch Älterer Augustinergang (im Unterschied zum 1756 errichteten Augustinergangtrakt, dem Jüngeren Augustinergang).

Der Augustinergang wurde auf Veranlassung Ferdinands I. 1550-1554 als Verbindung zwischen der Burg und dem Augustinerkloster errichtet. Er verlief vom Kernbau der Burg (Eingang zwischen Burgkapelle und Südturm) durch zwei Teile des Lustgartens, an der Augustinerstraße (heute Josefsplatz). Er war verglast, mit Kupfer gedeckt und mit Fresken von Pietro Ferrabosco geschmückt. Er diente nicht nur als Kommunikationsgang, sondern grenzte gleichzeitig das Areal des späteren Josefsplatzes zur Stadt hin ab. Die Arkaden wurden im Lustgarten zur Überwinterung der Granatapfel- und Orangenbäume verwendet. Die 1563 bis 1565/1569 errichtete Stallburg wurde durch einen Schwibbogen mit dem Augustinergang verbunden. Nach einem Brand 1568 erneuerte man ihn. Die Ausschmückung besorgten Baptist Salb und Hieronymus Pozzo. Mit dem Bau des Tanzsaltrakt 1629 bis 1631 wurde der dortige Abschnitt an die Außenseite des neuen Traktes verlegt. Die Hofbibliothek (fertig gestellt 1726) wurde ebenfalls in den Gang einbezogen.

Augustinerstraße mit Augustinerkirche (links) und dem daran anschließenden Augustinergang, 1724

Der Gang wurde mit dem Neubau des Augustinergangtraktes hinter der Hofbibliothek obsolet. Er wurde in zwei Schritten abgetragen. 1756 das obere Geschoß, ab 1770 der Rest. Hatte der Gang die dahinter liegenden Teile der Hofburg von der Stadt abgetrennt, ermöglichte seine Schleifung die Anlage des Josefsplatzes und somit eine Öffnung des Areals.

Literatur

  • Renate Leggatt-Hofer [bis 2015 Holzschuh-Hofer] / Reinhold Sahl [Hg.]: Die Wiener Hofburg. Sechs Jahrhunderte Machtzentrum in Europa, Wien: Brandstätter Verlag 2018
  • Hellmut Lorenz / Anna Mader-Kratky [Hg.]: Die Wiener Hofburg 1705–1835. Die kaiserliche Residenz vom Barock bis zum Klassizismus. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2016 (Veröffentlichungen zur Bau- und Funktionsgeschichte der Wiener Hofburg, 3)
  • Herbert Karner [Hg.]: Die Wiener Hofburg 1521–1705. Baugeschichte, Funktion und Etablierung als Kaiserresidenz. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2014 (Veröffentlichungen zur Bau- und Funktionsgeschichte der Wiener Hofburg, 2)
  • Harry Kühnel: Die Hofburg zu Wien. Graz [u.a.]: Böhlau 1964, S. 35 (älterer Augustinergang)
  • Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22) (Augustinerbastei, Josefsplatz)
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 314