Franz-Josefs-Kai

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Franz Josefs Kai
Daten zum Objekt
Art des Objekts Verkehrsfläche
Datum von
Datum bis
Name seit 01.05.1858
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Bezirk 1
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 24049
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 10.12.2016 durch DYN.magdalena egger
Bildname Franz-Josefs-Kai.jpg
Bildunterschrift Franz Josefs Kai
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48° 12' 49.69" N, 16° 22' 27.89" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Franz-Josefs-Kai (1), südliche Donaukanalbegleitstraße als Verbindung zwischen dem (späteren) Schottenring (beziehungsweise weiter bis zur Maria-Theresien-Straße) und Stubenring (beziehungsweise Julius-Raab-Platz; 1,2 Kilometer Länge), Niederösterreich-Grenze des Gonzagaviertels.

Lotterieblatt mit einer Darstellung der Eröffnung des Franz-Josefs-Kais am 1. Mai 1858



Der heutige Kai bildete zur Zeit der babenbergerschen Ringmauer beziehungsweise der Renaissancebefestigung lediglich einen Uferstreifen zwischen dieser und dem Donauarm beziehungsweise -kanal; nur das nordwestliche (ab dem Morzinplatz) beziehungsweise südöstliche Teilstück (ab der Dominikanerbastei) waren Bestandteile der Vorstädte vor dem Werdertor beziehungsweise vor dem Stubentor. Am 1. Mai 1858 wurde der Franz-Josefs-Kai eröffnet, bevor noch die am 29. März 1858 begonnene Demolierung der Rotenturmbastei vollendet war (abgeschlossen 12. Juni). Die Verbauung des Kais wies einen repräsentativen Charakter auf (beispielsweise Herminen-Hof). Der 1860 angelegte Kaipark wurde durch den Bau der Stadtbahn teilweise zerstört, jedoch 1903/1904 wiederhergestellt und gegen die Brigittabrücke verlängert; er erhielt bald nach seiner Anlage infolge der Dürftigkeit der angepflanzten Bäume im Volksmund den Namen "Beserlpark" (der allerdings in Wien allgemein gebräuchlich ist).

Während des Kampfs um Wien im April 1945 wurden die Häuserzeilen beiderseits des Donaukanals (1, 2) und die Donaukanalbrücken weitgehend zerstört, weil die zurückweichenden deutschen Truppen am Kanal eine letzte Widerstandslinie gegen die aus dem Wien vordringenden sowjetrussischen Truppen aufgebaut hatten. Die Häuserblocks am Kai zwischen Morzinplatz (hier stand das Hotel Métropole) und Laurenzerberg wurden nicht wieder aufgebaut, sondern zu Verkehrs- und Grünflächen umgestaltet (auch Bau der Tiefgarage Franz-Josefs-Kai). Dadurch verschwanden die nördlichen Häuserzeilen der ehemaligen Adler- und der Kohlmessergasse, die aus dem Straßenverzeichnis gestrichen wurden (1954); die südlichen Häuserzeilen dieser beiden Gassen bilden nunmehr einen Bestandteil des (hier stark verbreiterten) Franz-Josefs-Kais beziehungsweise Schwedenplatzes; durch diese topographische Veränderung wurde der Blick auf die Ruprechtskirche frei.

Stadtbefestigung: Franz-Josefs-Kai nach Demolierung der Rotenturmbastei, 1858


Gebäude

Vor der Jahrhundertwende entstand entlang des Franz-Josefs-Kais kein einziger Monumentalbau (vom weitläufigen Herminen-Hof abgesehen); erst Max Fabiani mit der Urania (1905) und Erich Boltenstern mit dem Ringturm haben den Kai an beiden Enden architektonisch aufgewertet.

Siehe auch: Donaukanal, Donaukanalbrücken, Morzinplatz, Schwedenplatz.


Literatur

  • Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 45 f.
  • Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, S. 57 f.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 454
  • Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 4. Wiesbaden: Steiner 1969-1981, S. 506 ff.
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 7. Wiesbaden: Steiner 1969-19817, Register (Nummer 11-15, 37, 43, 49)
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 11. Wiesbaden: Steiner 1969-1981, S. 230 ff.