Joseph Daniel von Huber

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Das Wappen Joseph Daniel von Hubers. Ausschnitt aus der von ihm angefertigten Vogelschau Wiens (1778).
Daten zur Person
Personenname Huber, Joseph Daniel
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 17311
GND 129807273
Wikidata Q18945169
Geburtsdatum 1730
Geburtsort
Sterbedatum 7. März 1788
Sterbeort Leopoldstadt
Beruf Obristwachtmeister, Militärkartograph
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Frühe Neuzeit
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 15.03.2023 durch WIEN1.lanm08swa
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
Bildname Huber Wappen.jpg
Bildunterschrift Das Wappen Joseph Daniel von Hubers. Ausschnitt aus der von ihm angefertigten Vogelschau Wiens (1778).

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Joseph Daniel von Huber, * 1730/1731, † 7. März 1788 Leopoldstadt, Obristwachtmeister (Major) des großen Generalfeldquartiermeisterstabs (ab 1769), Militärkartograf.

Biografie

Huber suchte 1751 als "Studiosus" beim Hofkriegsrat um Aufnahme in die Militär-Ingenieur-Akademie an, deren Unterricht besonders auf die Verbindung zwischen theoretischem und praktischen Wissen ausgerichtet war. Am 2. November 1760 geriet Huber in preußische Kriegsgefangenschaft und wurde in Schlesien interniert, 1762 wurde er entlassen. Anfang 1763 fertigte er mit anderen Generalstabsoffizieren topografische Aufnahmen in Oberschlesien an. Nach Kriegsende blieb er beim General(quartiermeister)stab, dessen Aufgabe nun in der Vermessung und Mappierung der Territorien und der Anfertigung von Kartenmaterial bestand. Bis 1768 arbeitete er an der Landesaufnahme in Böhmen und Mähren mit. Während des Aufenthalts in Prag schuf er privat eine Vogelschaudarstellung (in „Militärperspektive") der Stadt.

Hubers prominentestes Werk, die große Wiener Vogelschau, 1778

Von Maria Theresia, die den Plan für die Hofbibliothek erwarb, erhielt er den Auftrag, eine gleichartige Darstellung der Stadt Wien anzufertigen, die 1778 im Druck erschien (Huber-Plan). Seine letzten Lebensjahre verbrachte Huber in äußerst bescheidenen Verhältnissen.

Ein Kartograf namens Mauer

Der Prater mit dem Wurstelprater und dem Lusthaus, ein Werk Mauers (1782).

1782 bis 1787 erschienen in Wien mehrere Kupferstichkarten unter dem Namen „Mauer" (Prater und Augarten, Wiener Umgebung). Für eine Identifizierung Mauers mit Huber gibt es wesentliche Argumente: Zunächst weisen die Werke dieser beiden Karografen eine Vielzahl an stilistischen und inhaltlichen Parallelen auf. Darüber hinaus haben beide bei demselben Verleger publiziert. Nach dem Tod Hubers sind außerdem von Mauer keine Werke mehr bekannt. Die Wahl des Pseudonyms könnte auch mit der familiären Herkunft Hubers zu tun haben: Zwar lässt sich keine Verwandtschaft Hubers mit der Freiherren Huber von Mauer nachweisen, aber das Wappen Hubers weist mit jenem dieser Tiroler Familie verblüffende Ähnlichkeiten auf. Eine Erklärung für die Verwendung eines Pseudonyms bietet die triste finanzielle Lage Hubers in jener Phase, der möglicherweise so Teile seiner Einkünfte vor seinen Gläubigern verschleiern wollte.

Werke mit Wienbezug

Zugeschrieben

Unter dem Pseudonym „Mauer“

Literatur

  • Manuel Swatek: Ein neu entdeckter Wienplan von Joseph Daniel von Huber. Einblicke in die Werkstatt eines Kartografen. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 74 (2018), S. 205-231
  • Markus Heinz / Jan Mokre: Über Joseph Daniel von Huber (1730/1731-1788) und seinen Vogelschauplan von Wien. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Wien: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien, 1991/47, 1992/48, S. 93 ff.
  • Jan Mokre: Joseph Daniel von Huber. Leben und Werk eines österreichischen Militärkartographen des 18. Jahrhunderts. Diplomarb. Univ. Wien. Wien 1990
  • Jan Mokre: Über Joseph Daniel von Huber (1730/31–1788) und seine kartographischen Werke unter besonderer Berücksichtigung der perspektivischen Pläne von Prag und Wien. In: Pražský sborník historický 45 (2017), S. 123-172