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Kasernen

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Kasernen. Bis Anfang 18. Jahrhundert besaß Wien, abgesehen von den Unterkünften der Stadtguardia, keine Kasernen im eigentlichen Sinn des Wortes. Durch die Erbauung der nach der Leopoldstädter Kaserne (1723; die Jahresangaben beziehen sich stets auf die Fertigstellung) zweitältesten Salzgrieskaserne (1748) und der Getreidemarktkaserne (Grenadierkaserne; 1753) hatte sich die Gemeinde Wien von der durch das Einquartierungsgesetz 1748 angeordneten Soldateneinquartierung in Bürgerhäusern befreit.

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, insbesondere nachdem Maria Theresia das Militärressort ihrem Sohn und (ab 1765) Mitregenten in den Österreischen Erblanden, Joseph II., übertragen hatte, wurden in wenigen Jahrzehnten folgende Kasernen, errichtet: 1753 die Alser Kaserne (Infanteriekaserne), 1758 die Penzinger Kaserne, 1770 die Heumarktkaserne (Kavalleriekaserne), 1773 die Artilleriekaserne Kaiserebersdorfer Schloss (ab 1868 Infanteriekaserne, ab 1883 Monturdepot), 1776 die Obere und Untere Kaserne in Mauer, 1777 die Josefstädter Kaserne (Kavalleriekaserne), 1786 die Gumpendorfer Kaserne (Grenadierkaserne) und 1790 die Holzhofkaserne; unter Franz II. folgte 1797 noch die Rennweger Artilleriekaserne ursprünglich Waisenhaus) und unter Ferdinand I. 1837 die Meidlinger Kaserne (Kavalleriekaserne).

Nach der Revolution 1848 und weiter bis in die 1880er Jahre wurde der Kasernenbau neuerlich stark forciert; zu nennen sind die Fuhrwesenkaserne (1849), das Arsenal (1856), die Franz-Joseph-Kaserne (1857), die Krimskykaserne (1860), die Roßauer Kaserne (1870), die Rennweger Kaserne (1882) sowie die Landwehrkaserne in der Siebenbrunnengasse (1886).

Bis Anfang des 20. Jahrhunderts wurden fast alle innerhalb des Gürtels gelegenen Kasernen aufgrund der 1891 beschlossenen Kasernentransaktion aufgelassen und durch Neubauten in den 1890-1892 eingemeindeten Vororten (am Rand des verbauten Stadtgebiets) ersetzt. Bis zum Ersten Weltkrieg entstanden unter anderem die Erzherzog-Albrecht-Kaserne (1896), die Erzherzog-Wilhelm-Kaserne (1896), die Graf-Radetzky-Kaserne (1896), die Breitenseer Kaserne (Kaiser-Franz-Joseph-Kavalleriekaserne, 1903), die Meidlinger Trainkaserne (Heckenast-Burian-Kaserne, 1904), die Erzherzog-Carl-Kaserne (1911), die Franz-Ferdinand-Kaserne (Trostkaserne, 1912), die Marokkanerkaserne (1913 [seit 1921 Polizeikaserne]) und zwei Landwehrkasernen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden einige Kasernen vom Österreischen Bundesheer belegt.

Während des Zweiten Weltkriegs wurden unter anderem die Marinekaserne in der Kuchelau (1939), die Fasangartenkaserne (SS-Kaserne, 1940; Maria-Theresien-Kaserne), die Artilleriekaserne in der Brünner Straße (Van-Swieten-Kaserne, 1941; nach Fertigstellung Heeresspital) und die Luftnachrichtentruppenkaserne am St.-Georgen-Berg (1941) errichtet, die Flak-Kaserne auf dem Küniglberg begonnen (1940; ORF-Zentrum).

Im Zuge einer Umbenennungsaktion erhielten verschiedene Kasernen 1967 neue (österreichbezogene) Namen; 1992 wurden einzelne Kasernen zu Kommandogebäuden und Amtsgebäuden. Weitere militärisch genutzte Objekte und Areale (ausgenommen Kasernen) Militärische Anlagen.

Liste der Kasernen

Im Folgenden eine alphabetische Liste historischer und bestehender Kasernen in Wien, ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

Literatur

  • Felix Czeike: Die Wiener Kasernen seit dem 18. Jahrhundert. In: Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien. 35 (1980), S. 161 ff
  • Martin Senekowitsch: Militärische Einrichtungen Wiens im Wandel der Zeit. In: Truppendienst 4-5 (1991)
  • Rolf M. Urrisk-Obertyński: Wien - 2000 Jahre Garnisonsstadt, Bände 1-6 (Band 4 erscheint 2017, Band 5 folgt 2018), Weishaupt-Verlag, Graz