Heumarktkaserne

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Am Heumarkt 27, Innenhof der Heumarktkaserne, um 1900
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1841
Datum bis 1910
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Hetztheater, k. k. (neue) Reiterkaserne
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 14232
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 19.08.2021 durch WIEN1.lanmuswid
Bildname HMW 028345 00003.jpg
Bildunterschrift Am Heumarkt 27, Innenhof der Heumarktkaserne, um 1900
  • 3., Am Heumarkt 27-29
  • 3., Marokkanergasse 2
  • 3., Rennweg

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Heumarktkaserne (3, Am Heumarkt 27-29, Marokkanergasse 2, Rennweg [Schmalfront]; Kaiser-Ferdinand-Infanteriekaserne, vorher k. k. Reiterkaserne). Hier stand 1736-1743 ein Hetztheater (errichtet von Hofingenieur Antonio Galli-Bibiena und Hofbildhauer Antonio Corradini). Nachdem 1755 das Hetztheater unter den Weißgerbern errichtet worden war, wurde 1774 auf das 1769 von der Billiotte-Hofmann-Kircher-Stiftung erworbene Gebäude die k. k. (neue) Reiterkaserne hierher verlegt. Sie hatte allerdings geringere Ausdehnung, weil gegen den Rennweg der Konviktsgarten, auf der anderen Seite der Stockhammersche Garten beträchtliche Grundflächen einnahmen. 1783 wurde die Kaserne teilweise umgebaut und später als Fuhrwerkskaserne benützt. 1816-1863 war auf dem Platz vor der Kaserne der Tandelmarkt untergebracht. 1841-1844 wurde das Gebäude zur Gänze neu errichtet (viergeschossiger Kasernenbau mit 35 Achsen gegen den Heumarkt, Fassadengliederung durch zwei je siebenachsige Risalite mit Dreiecksgiebel, in der Mitte dreiachsige Attika mit Trophäenbekrönung); der eine Teil diente dem Transportsammeikommando, der andere als Infanteriekaserne. Die Hofseite der Kaserne besaß in allen Geschossen Laubengänge. Als 1852 ein weiterer Flügel hinzukam, wurde als Besitzer der Liegenschaft das k. k. Militär-Ärar ins Grundbuch eingetragen. Am 6. Februar 1909 wurde die Kaserne von der Gemeinde Wien übernommen und 1910 demoliert. Als Ersatz erbaute man vor dem Ersten Weltkrieg eine neue, kleinere Infanteriekaserne in der Marokkanergasse, in die 1921 die Polizei einzog (Alarm- und Schulabteilung; Marokkanerkaserne). Das restliche Gelände wurde mit Wohnhäusern verbaut.

Schwarzenbergplatz 2 mit Heumarktkaserne, um 1908

Quellen

Literatur

  • Felix Czeike: Die Wiener Kasernen seit dem 18. Jahrhundert. In: Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1946 - lfd. Band 35,1980, S. 169
  • Martin Senekowitsch: Militärische Einrichtungen Wiens im Wandel der Zeit. In: Truppendienst 30 (1991), S. 321
  • Robert Messner: Die Landstrasse im Vormärz. Historisch-topographische Darstellung der südöstlichen Vorstädte und Vororte Wiens auf Grund der Katastralvermessung. Wien: Verband der Wissenschaftlichen Gesellschaften Österreichs 1978 (Topographie von Alt-Wien, 5), S. 239 f.
  • Technischer Führer durch Wien. Hg. vom Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Verein. Red. von Martin Paul. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, S. 435
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 1: Geschichte, historische Hilfswissenschaften, Festungswerke und Kriegswesen, Rechtswesen, Kulturgeschichte, Sittengeschichte. Wien: Touristik-Verlag 1947, S. 128
  • Ricarda Oettinger: Wien, III. Bezirk. Beschreibung der nicht mehr bestehenden Profanbauten. Wien: Inst. für Österreich. Kunstforschung d. Bundesdenkmalamtes 1971 (Archivalische Vorarbeiten zur österreichischen Kunsttopographie), S. 19 f.